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Autor: Betreff: Uwes Malztrunk
Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.3.2014 um 22:40  
Ich habe wieder an meinem Rezept gefeilt und finde es jetzt noch besser, als zuvor.
Zur eigenen Beweihräu...äh...falls Interesse besteht, schreibe ich es mal hier auf. ;)


Das Grundrezept habe ich zum mitteldeutschen Hobbybrauertreffen '12 bei Antwort 284 aufgeschrieben.
Im Wesentlichen habe ich die Schüttung und Hopfung reduziert, verdünne also auch weniger.
Und ich habe mal ein Malz ausprobiert, das man im Braubedarf so nicht kennt.

Ich arbeite mit einer Rohfruchtvormaische mit techn. Hochtemperatur-Amylase (Erbslöh Beerzym AMYL-HT - das schon satt über MHD ist, aber immer noch klaglos funktioniert).
Zwischendrin habe ich aber auch mal Versuche ohne technisches Enzym gemacht, halt für Leute, die das nicht nehmen wollen. :)

Aber mal zum aktuellen Rezept:

Vormaische
1000g feiner Maisgrieß (selbst aus Rohfrucht gemahlen) werden in 5ltr Wasser von 87°C eingerührt, Amylase dazu und kurz rasten, dann 20min kochen

Hauptmaische
10ltr Warmwasser (hat bei uns nicht ganz 50°C aus der Leitung) ergibt mit der kochen heißen Vormaische 62°C.

Restschüttung
1000g Weizenrohfrucht grob in einer Getreidemühle geschrotet
2000g Münchner
333g Wiener
167g Cara dunkel
167g selbst geröstete Weizenrohfrucht
67g Roggenmalz geröstet **

Maische
57°C 20min
62°C 20min - beim weiteren Aufheizen: Maischehopfen 2000mg alpha
72°C - bei Heizende Röstmalz dazu, 30min Rast
75°C abgemaischt

Zur Zugabe des Maischehopfens beim Aufheizen habe ich mir gedacht, daß durch das dann fällige Rühren ja wieder Sauerstoff in die Maische eingebracht wird,
was also die Oxidation der Hopfenöle begünstigen soll.

Läutern "geht gerade noch", es zieht sich deutlich länger als 90min...

Vorderwürzehopfung 1530mg alpha
Hopfen: Hallertauer mittelfrüh '12er 4,8%, ich nehme aber auch gerne "Tradition".
Kochzeit: 60min, ca. 32 EBU Bittere

Die Stammwürze von 12,7brix wurde auf etwa 10-11°P im Keg verdünnt, über Nacht abgekühlt und zwangscarbonisiert.

** das "Roggenmalz geröstet" gibt es so nicht im Braubedarf.
Es stammt aus dem Backbedarf und macht einen angenehm röstig/brotigen Geschmack ins Brot.
Ich habe es von Backstars.de.
Das Malz ist dabei viel schwächer "geröstet", als es der Name andeutet. Als Backmaterial habe ich es zu einem groben Mehl vermahlen bekommen.
Wahrscheinlich ist es das Weyermann Roggenröstmalz, allerdings scheinen mir die dort angegebenen 500-800EBC etwas hoch.

Die ausprobierten 67g sind aber schon fast zu viel und das Fehlen jeglichen anderen Farbmalzes läßt den Malztrunk recht hell werden.
Beim nächsten Versuch werde ich also dieses Malz etwas reduzieren und wieder etwas Farbmalz dazugeben.

...die krummen Mengen kommen daher, daß ich mein vorheriges, stärkeres Rezept auf 2/3 runter gerechnet habe.


Mais-Vormaische ohne technisches Enzym
Ich habe die Vormaische der Mais-Rohfrucht auch mal mit einem Anteil Weizenmalz (250g Weizenmalz auf 1500g Mais) probiert.
Besser hat dabei die "klassische" Variante funktioniert, also Mais und Weizenmalz rasten zunächst 20min bei 75°C und werden dann aufgeheizt und 10min gekocht.
Diese Vormaische wird natürlich nicht jodneutral und soll nur die Maisrohfrucht aufschließen. Die eigentliche Jodneutralität erzielt man dann in der Hauptmaische mit der Restschüttung.

Eine Variante, wo ich erst den Mais gekocht habe, hat schlechter funktioniert, weil die Maische andickt und dann gerne anhängt.


Ein katastrophaler Fehlversuch
Um die Ausbeute weiter zu steigern, hatte ich die Weizenrohfrucht mal beim Mais mitgekocht.
Dabei wird aber abartig viel Glucan freigesetzt, daß ich das erste Mal überhaupt einen Sud abbrechen mußte.
Da ist schon zu Läuterbeginn die Würze nur mehr "geronnen".

...bei gekochtem Weizenmalz ist der Effekt viel geringer und die Glucane machen eine recht schöne Sämigkeit (die og. 250g in der Vormaische merkt man aber nicht).


Würde mich freuen, wenn andere Malztrunk-Fans aus meinen Ausführungen was "für sich mitnehmen" konnten. :)

Uwe
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BRVanfaenger
Beiträge: 94
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.3.2014 um 23:18  
Klingt interessant werde ich mal nachbrauen..(damit hier nicht nur ABO steht...)
Profil anzeigen Antwort 1
Posting Freak
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Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.3.2014 um 00:55  
Moin Uwe,

Danke für die neue Rezeptur.

Hoffe, du kannst was nach diesem Rezept und deinem alten Rezept gebraut mit zum 6 MDHBT mitbringen ;)

Mit den vier von mir mitzubringenden "Industrie"-Malzen wird das bestimmt eine tolle Verkostung für einen kleinen Kreis Malzbierfreunde.

@BRV: Zu diesem Rezept kann ich natürlich nichts sagen. Die alte Rezeptur von Uwe brachte auf jeden Fall eines des besten Malzbiere hervor, die ich je getrunken habe - absolut empfehlenswert!


____________________
Besten Gruß

Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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roink
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Registriert: 25.3.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.3.2014 um 12:37  
Kannst du um das zu vervollständigen noch was zum Thema Gärung/Pasteurisation schreiben? Oder ob du aufkarbonisiert hast?

Gruß,
Philipp
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Aluhut
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2014 um 13:07  
odA


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Triggertrix.com

Wenn es besser werden soll, muss es anders werden.
Aber niemand hat gesagt, dass wenn es anders ist, es auch besser wurde…
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 4
Moderator
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 4.3.2014 um 13:11  
Ich hab das mal mit Pasteurisieren versucht, ist eine ziemliche Fummelei und bei manchen Flaschen hats den Gummi schief rausgedrückt - war mir zu aufwendig.
Ich möchte auch einen Malztrunk ganz ohne Alkohol haben, deshalb mache ich Zwangscarbonisierung mit hohem Druck über das Getränkerohr eines NC-Behälters.

Ausführlicher:
Die Würze gebe ich nach dem Whirlpool heiß in einen NC-Behälter wo ich die zuvor berechnete Menge an Verdünnungswasser (kaltes Leitungswasser) schon eingefüllt habe.
Den Kopfraum spüle ich (wie eigentlich immer beim Abfüllen) mit CO2 aus der Flasche und kippe das Keg ein paar Mal, da sich Wasser und Würze beim Einfüllen nicht richtig vermischen.
Genauer: beim Einschlauchen mit einem Silikonschlauch bis zum Boden des Kegs, "drückt" es das klare Wasser immer nach oben (kann man mit einer Taschenlampe sehen).
Die Würze ist zwar viel heißer, als das kalte Wasser, aber halt auch viel dichter, deshalb bleibt sie so "unter" dem Wasser "liegen" und vermischt sich nicht.

Das heiße Keg kommt (vorgespannt) ins Freie und kühlt bis zum Morgen ab.
Zur Carbonisierung kommt das Keg in meine Braukühltruhe und ich gebe ober den Getränkenaschluß etwa 5bar Druck drauf (ein alter Softdrink-Druckminderer, der sich nicht mehr verstellen läßt) und das steht so bis zum Abend. Am nächsten Abend ist es (bei dann etwa 2bar) zapfbar.

Ach ja: alle Güsse und auch das Verdünnungswasser sind mit Milchsäure wegen RA behandelt (bei mir 0,5ml pro Liter Brauwasser) und erhalten obligatorisch +40mg/l Chlorid aus einer Calciumchloridlösung.
Das hebt den Chloridgehalt meines Brauwassers auf etwa 10mg/l über den Sulfatgehalt.
Ob die Chloridgabe was bringt, weiß ich nicht. Die (Über-)Kompensation der RA führt aber zu einer weniger kratzigen Hopfenbittere, meine ich.

Uwe


Edit: ergänzt.


[Editiert am 4.3.2014 um 13:14 von Uwe12]
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Chris
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2014 um 20:22  
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Super Sache :thumbup:


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Gruß Chris
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