So, meine erste eigene iSpindel funktioniert nun endlich auch.
Bevor man am Wemos die Diode auslötet, lohnt es sich auf jeden Fall, erst mal auszuprobieren ob der überhaupt in Ordnung ist.
Kann man ja gleich überprüfen, indem man schon mal die Firmware flasht.
Bei mir war nämlich gleich der erste schon mal defekt.
Dass ich ihn während des Einbaus beschädigt habe, kann ich natürlich nicht ganz ausschließen, ist aber doch eher unwahrscheinlich.
Sowas ist dann ein ziemlicher Bummer, denn Auslöten macht wirklich keinen Spass (hatte natürlich alle Pins angelötet, entgegen dem Ratschlag von Herbert).
Um beim Auslöten nicht auch noch die Platine zu zerstören hab ich kurzen Prozess gemacht und die Beinchen der Stiftleiste am Ende einfach mit Dremel und Trennscheibe abgeflext.
Brutal, unsensibel und unraffiniert, aber effektiv und nervenschonend.
Dann kann man die einzeln rausziehen und die Lötstellen mit der Entlötpumpe sauber machen.
Den Laderegler habe ich bei der Gelegenheit auch gleich getauscht, denn das war einer von jenen, die erst durchschalten wenn man nochmal USB Strom draufgibt.
So richtig passgenau war er auch nicht auf der Platine, ca. 1/2 mm kürzer. Hatte auch zwei Leuchtdioden anstelle der einen, die rot oder blau anzeigt.
Macht zwar vielleicht nix, stört mich aber trotzdem. Sah hässlich aus und hat genervt, zumal die Spindel eh nicht funktioniert hatte. Und den Dremel hatte ich eh schon in der Hand.
Bei den einzelnen Bauteilen gibt es durchaus Qualitätsunterschiede, das musste ich leidvoll feststellen.
Die allerbilligste China Kopie von der billigen China Kopie von der China Kopie spart zwar mitunter etwas Kleingeld, kostet aber unter Umständen eine Menge Zeit und Nerven.
Jetzt läuft alles, und schön schaut sie aus, meine erste eigene iSpindel (und erste Fein-Lötarbeit nach über 30 Jahren). Top geworden.
Was mir sonst noch aufgefallen ist:
- Der Temperatursensor zeigt bei mir im Moment 29˚C an. So stark eingeheizt hab ich aber gar nicht. Gut, kann sein, dass der Petling noch warm ist vom vielen Anfassen. Jetzt wandert das gute Stück eh erst mal in den Kühlschrank zum Härtetest bei ~2˚C, bevor dann (hoffentlich am Samstag) Badetag ansteht.
- Flashen unter MacOSX geht nicht. Auch nicht in einer VM. Original Windows im Bootcamp -> Kein Problem.
- Armin's Tip: "Antibeschlag Einsätze Anti-Fog Inserts Pads" (aus der Bucht) ist sehr gut. Hilft, und kostet (fast) nix.
- Zum Kalibrieren auf 20˚ Neigung in Leitungswasser brauche ich in etwa 20 g Kalibriergewichte. Der Spielraum ist dabei nicht groß, da muss man ein wenig dran fummeln, denn ein paar Gramm machen eine Menge aus.
- Zentrierschraube ist nicht unbedingt nötig, wenn sonst alles nahtlos passt und stramm sitzt (Akkuhalter, Zentrier-Zusatzplatine), ymmv.
- Die neue Firmware läuft ohne Probleme, aber:
- Jedes mal wenn ich die Spindel aus- und wieder einschalte, geht sie automatisch in den Config Modus und ich muss das WLAN und -Passwort neu eingeben. Ist auch bei der Spindel so, die ich von Herbert ausgeliehen habe, von daher gehe ich jetzt mal nicht davon aus, dass das mit meiner Löterei zusammenhängt? In den älteren Versionen ist dies nicht der Fall.
TL;DR: Meine Tipps an alle Spindelbauer:
- Wemos überprüfen (evtl. gleich mal Firmware drauf flashen), bevor die Diode rausfliegt und das Ding verlötet wird
- Auf Herbert hören und nur die benötigten Pins anlöten!
// Ach ja, noch ein Nachtrag(tm):
Die Zentrierplatinen habe ich am Mittwoch weggeschickt, sollten also ab heute eintrudeln. Die Dinger sind super. Bringen einiges an extra Stabilität.
Bei mir wackelt da nix mehr, auch ohne Zentrierschraube. Mega stabiler Aufbau.