Primäre Frage war ja, ob man die 8kg Schüttung mit genügendem Hauptguss überhaupt in einen Einkochtopf bringt, oder ob es den Rahmen sprengt.
Deshalb habe ich auf Anraten von Experten hier aus dem Forum vorgängig 1 Kg Malz beiseitegestellt, und mit einem HG von 18L begonnen.
Nach dem Einmaischen merkten wir aber sofort, dass das übrige Kilo mit etwa 2L zusätzlichem Gusswasser im Weck noch gut Platz hat.
Somit waren wir am Schluss mit 8kg Schüttung auf 20L Wasser bei einem Verhältnis von 1:2.5
Später fiel mir dann noch ein, dass wir beim letzten Sud (Marroni-Bock) ja auch mit 5.5kg Malz und 2.5kg Marroni = 8kg Schüttung auf einen Hauptguss von 18L gearbeitet haben und da nichts zu dick war.
Die Maische sah dann so aus: Auf Anraten habe ich bei dieser dicken Maische und mit dem lahmen Weck die Eiweissrast aus dem Rezept bei unterirdischen 38°C und das anschliessende mühsame aufheizen, welches sicher Stunden gedauert hätte ausgelassen und gleich bei 68° Kombirast eingemaischt.
Gusswasser habe ich hälftig unser lokales Hahnenwasser mit einem günstigen Discounter Mineral verschnitten um die Restalkalität unseres harten Seeländer Wassers etwas zu senken. (von 9°dH auf ca. 6°dH)
Da ich mich bei meiner Anlage für das Läutern im Eimer mit umschöpfen entschieden habe, kann ich dann gut während der Läuterruhe den Weck durchspülen.
Richtig auswasschen ist ja nicht nötig, da man nachher sowieso anständig kocht.
Vorteil an dieser Methode ist ganz klar, dass man bereits nach den ersten 2 Litern Vorderwürze schon wieder mit dem heizen beginnen kann.
Meine Läuterposition Die Vorderwürze hatte zu unserem erstaunen eine (temperaturkorrigierte) Stammwürze von Sagenhaften 23°P
Nach dem ersten Nachguss von 8L waren es dann noch 20°P
so haben wir nochmals 4L Nachgeworfen und sind dann bei 18°P gelandet.
An dieser Stelle noch eine kleine Anfänger-Zwischenfrage:
Ich dachte eigentlich, dass beim Mälzen nach dem Keimen, vor oder nach dem Darren die Keimlinge vom Malzkorn abgetrennt werden, da die nicht zum Malz gehören.
Sehe ich auf diesem Foto im Treber nun doch einige Keimlinge, oder ist das was anderes?
Bedeutet das schlechte Malzqualität, oder was muss ich mir darunter vorstellen?
Siehe die weissen Zäpfchen in den Markierungen: Dann wurde der Hopfen gekocht (64g Fuggles 10min nach Kochstart)
Beim Weck hilft mir natürlich noch der Zauberstab 2000 vom Rommelsbacher stark mit um Zeit zu sparen.
Wieder eine Frage an die Experten:
"Wallend Kochen" heisst das, es muss die Würze zwingend Zentimeterhoch in die Luft schlagen, oder reicht es aus, wenn die Würze wie auf folgendem Bild einfach gut in Bewegung ist, und sich anständig umwälzt? Klar ist das nichts im Vergleich zu Hendi oder Gas, aber sollte doch eigentlich ausreichen?
Jedenfalls hat sich auf der Decke ein anständiger Teppich an Proteinschmodder gebildet, welchen wir von Zeit zu Zeit auch sauber abgeschöpft haben, wenn er sich denn schon so hübsch an der Decke präsentiert.
Selten so was dickes und ekliges gesehen.
Mein Brauhelfer musste natürlich einen Teelöffel davon probieren, und vermeldete: Bitter und schlabbrig

Leider habe ich dann je später desto mehr vergessen Fotos zu machen, darum hier halt etwas weniger Bebildert...
Zum Schluss nach dem Kochen lag dann die Stammwürze etwa bei 21°P und so entschieden wir uns, die Würze noch etwas mit Melasse und Rohrzucker aufzupeppen, da wir gerade kein Malzextrakt zur Hand hatten.
mit 150g Melasse und 250g Rohrzucker stellten wir dann die Ausschlagswürze auf Rund 23.5°P ein.
Und siehe da, zum Schluss auf der Gäreimerskala steht uns die Würze genau bei 20.5L
Da ich noch keinen Spiralwürzekühler als Gebrauchtschnäppchen besorgen konnte (nehme jegliche Angebote entgegen), kühle ich halt noch mit ca. 10Stk. 1L Eisblöcken im Wäschekorb meiner Frau (Sie dankt mir jedes mal

und die 20L Würze bringe ich so in etwa 2h von 60 auf 20° Anstelltemperatur runter.
Ich vermute mal, anhand der übrigbleibenden Wassertemperatur im Wäschekorb, dass man mit einer weiteren Stunde ohne erneute Zugabe von Eis sogar auf UG 10-15°C runter kommen könnte.
Ich würde mal sagen: Ziel erreicht, wir werden in einer Woche ziemlich sicher 20L Barley Wine mit einem Alkoholgehalt von um die 10% abfüllen.
Die Wahrheit wissen wir dann erst nach dem Abfüllen und messen der Reststammwürze.
Ahja, die Hefe brauchte diesmal etwas länger um Anzukommen, normalerweise blubberte es bereits schon am nächsten Morgen wie wild, diesmal tat sich da noch nichts, und erst am Nachmittag gings dann so richtig los.