Gestern habe ich mich an meinen zweiten Sud gewagt.
Ich habe mich für ein Wieß entschieden, also die urige Variante des hier so beliebten Kölsch.
Ein paar Daten zur Übersicht
Schüttung und Wasser
4,5kg Pilsener Malz
0,5kg Wiener Malz
0,4kg Weizenmalz
Hauptguss 16l
Nachguss 10l
Hopfen (Dolden)
15g Hercules - VWH
15g Saphir - Whirlpool
15g Saphir - Im Filter
Temperaturen
Eingemaischt bei 57°
55° für 10min
67° für 60min
78° für 10min
Also los ging es...
Das Malz:

Ich habe den Wasserboiler auf maximale Leistung eingestellt und das Wasser dann auf die gewollte Temperatur von 57° "verdünnt".
Dann das Malz dazu und die Temperatur auf 55°C gehalten (10min). Zur Temperaturkontrolle nutze ich ein Grillthermometer.

Wie auf dem Bild zu sehen ist, ging es dann auf 67°C für eine Stunden und dann nochmal für 10min auf 78°C.
Ich hab ab und zu mal durchgerührt, aber da ich schon beim letzten Mal keine Probleme mit dem Anbrennen der Würze hatte, sollte es auch diesmal so reichen.
Dann das Ganze mit einem Messbecher in den Läuterbottich und 20min ruhen lassen.

Währenddessen habe ich schonmal den Hercules abgewogen und in den Kocher vorgelegt.
Beim Läutern habe ich dann dummerweise vergessen, die ersten paar Liter wieder zurück auf den Treber zu geben, hoffentlich hat das keine zu großen Auswirkungen auf das Endergebniss.


Dann ging es ans Hopfenkochen. Der Hercules war ja schon im Kocher, also volle Karacho aufheizen.
Das bedeutet bei so einem alten Kocher und ohne Tauchsieder jedoch, dass bis zum wallenden Kochen schon fast eine Stunden vergehen muss.
Dann nochmal für eine Stunde gekocht und kräftig das Whirpool angedreht. Jetzt kommt auch der Aromahopfen (Saphir, 15g) das erste Mal ins Spiel.

Nach 20min habe ich dann mit einem Silikonschlauch den Sud in den Gäreimer befördert.
Das letzte Mal hat es irgendwie besser geklappt, der Fluss ist ständig unterbrochen und die Hopfendolden haben den Schlauch verstopft.
Das nächste Mal werde ich das mit dem Tortenring ausprobieren, vllt hilft das weiter.
Der restliche Hopfen (15g Saphir) wurde dann in eine Baumwollhandtuch gegeben und ich habe die heiße Würze darüber fließen lassen, bevor es in den Gärbottich ging (vllt gibt es dafür ja schon einen netten Begriff?). So sah das aus:

Über Nacht durfte das ganze abkühlen und heute morgen kam die Nottingham dazu.
Gerade sah es schon so aus:

Insgesamt war es wieder sehr spaßig und ich habe nicht so rumgesaut wie beim ersten Mal.
Trotzdem gibt es noch ein paar Feinheiten, die ich fürs nächste Mal besser machen möchte.
Stammwürze war 13 Plato, dass kommt auch ganz gut hin. Als Ausbeute habe ich so 17l.
Da ist sicher einiges verloren gegangen, weil mir der Treber auseinander gelaufen ist und ich nicht den ganzen Rotz mit absaugen wollte.
Sobald es weiter geht, werde ich das hier natürlich präsentieren.
Gruß und gute Nacht
Philipp