Lemke Budike Weiße
Verfasst: Dienstag 8. August 2017, 21:43
Moin,
soben hatte ich das Vergnügen, die neue Lemke Budike Weiße zu verkosten, ein Resultat aus zwei Jahren Forschung und Versuchen, den uralten Berliner Bierstil neu aufzulegen. Bekanntlich hat ja das, was Berliner Kindl braut, nicht viel mit der echten Weiße z.B. aus dem 19. Jahrhundert zu tun. Die Lemke-Version wird selbstredend ohne Sirupbeschleunigung getrunken und mir, der ich bisher noch keine Erfahrungen mit Sauerbieren habe, bot sich beim Verkosten ein echtes Erlebnis. Bitte entschuldigt fehlende Bilder, die Handyfotos wollten einfach nichts werden.
Eindruck/Layout
Toll aufgemachte Flasche im Retro-Design, aber typischem Lemke-Bezug. Eine kleine Erklärung des "Champagner des Nordens" inklusive.
Im Glas
Die Budike schäumt nur ganz kurz und die hauchdünne Schaumdecke verzieht sich rasant, so dass man alsbald einen milchig-trüben Weißwein im Glas zu haben glaubt. Ich habe noch nie ein so derart helles Bier gesehen, wirklich erstaunlich.
Riechen
Wahnsinn, eine unheimlich intensive Aromabombe, man weiß gar nicht, woran man als erstes denken soll. Mir fiel spontan Gurkenwasser ein, meine Freundin hatte aus irgendeinem Grund einen Hamburger vor Augen, beide Einschätzungen jedoch nicht negativ gemeint/gerochen. Im fast leeren Glas muss ich dann plötzlich an einen Heuboden denken, auch wenn er vielleicht ein bisschen feucht geworden ist und das Heu oder auch Stroh leicht angärt. In jedem Fall ist die Säure deutlich vernehmbar, bei mehrmaligem Schnüffeln kommen unbekannte Beeren im Aroma durch, irgendwas wildes, sehr herbes. Ich hätte nicht gedacht, das man Säure und Fruchtigkeit so dermaßen gepaart erleben kann.
Schmecken
Es bestätigt sich, was die Nase bereits vorgab. Säure auf der Zungenspitze, auf dem Zungenrücken und im Gaumen dann pure Fruchtigkeit. Ich hätte mir das Bier deutlich stärker prickelnd vorgestellt, aber andererseits passt es doch irgendwie. Vielleicht sind die Sinne auch einfach nur abgelenkt gewesen von der Aromavielfalt. Beim Schaukeln des edlen Gebräus in der Mundhöhle und noch lange nach dem Schlucken erlebt man eine wahre Aromenmetamorphose. Ich bin wirklich kein geschulter Verkoster, aber das hier, das hat mich wirklich weitergebracht.
Fazit
Es war in jedem Fall spannend. Auf jeden Fall kein Alltagsgetränk, so wie es vielleicht im 19. Jahrhundert war. Durch die 3% Alkohol unglaublich leicht und so gut verträglich bzw. geht es eben nicht so schwer in den Kopf wie bekanntere Stilrichtungen. Ich weiß nicht, ob ich die Budike noch einmal trinke. Einerseits ist die Komplexität total spannend, anderseits fürchte ich, sind Sauerbiere nicht so ganz meine Richtung. Nichtsdestotrotz möchte ich euch eine absolute Probierempfehlung aussprechen.
Danke an Oli Lemke und sein Team für die immer wieder spannenden Kreationen und das Hochleben eines echten Berliner Originals.
Grüße an alle
Jens
Zeitungsartikel dazu:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/c ... k-28084438
soben hatte ich das Vergnügen, die neue Lemke Budike Weiße zu verkosten, ein Resultat aus zwei Jahren Forschung und Versuchen, den uralten Berliner Bierstil neu aufzulegen. Bekanntlich hat ja das, was Berliner Kindl braut, nicht viel mit der echten Weiße z.B. aus dem 19. Jahrhundert zu tun. Die Lemke-Version wird selbstredend ohne Sirupbeschleunigung getrunken und mir, der ich bisher noch keine Erfahrungen mit Sauerbieren habe, bot sich beim Verkosten ein echtes Erlebnis. Bitte entschuldigt fehlende Bilder, die Handyfotos wollten einfach nichts werden.
Eindruck/Layout
Toll aufgemachte Flasche im Retro-Design, aber typischem Lemke-Bezug. Eine kleine Erklärung des "Champagner des Nordens" inklusive.
Im Glas
Die Budike schäumt nur ganz kurz und die hauchdünne Schaumdecke verzieht sich rasant, so dass man alsbald einen milchig-trüben Weißwein im Glas zu haben glaubt. Ich habe noch nie ein so derart helles Bier gesehen, wirklich erstaunlich.
Riechen
Wahnsinn, eine unheimlich intensive Aromabombe, man weiß gar nicht, woran man als erstes denken soll. Mir fiel spontan Gurkenwasser ein, meine Freundin hatte aus irgendeinem Grund einen Hamburger vor Augen, beide Einschätzungen jedoch nicht negativ gemeint/gerochen. Im fast leeren Glas muss ich dann plötzlich an einen Heuboden denken, auch wenn er vielleicht ein bisschen feucht geworden ist und das Heu oder auch Stroh leicht angärt. In jedem Fall ist die Säure deutlich vernehmbar, bei mehrmaligem Schnüffeln kommen unbekannte Beeren im Aroma durch, irgendwas wildes, sehr herbes. Ich hätte nicht gedacht, das man Säure und Fruchtigkeit so dermaßen gepaart erleben kann.
Schmecken
Es bestätigt sich, was die Nase bereits vorgab. Säure auf der Zungenspitze, auf dem Zungenrücken und im Gaumen dann pure Fruchtigkeit. Ich hätte mir das Bier deutlich stärker prickelnd vorgestellt, aber andererseits passt es doch irgendwie. Vielleicht sind die Sinne auch einfach nur abgelenkt gewesen von der Aromavielfalt. Beim Schaukeln des edlen Gebräus in der Mundhöhle und noch lange nach dem Schlucken erlebt man eine wahre Aromenmetamorphose. Ich bin wirklich kein geschulter Verkoster, aber das hier, das hat mich wirklich weitergebracht.
Fazit
Es war in jedem Fall spannend. Auf jeden Fall kein Alltagsgetränk, so wie es vielleicht im 19. Jahrhundert war. Durch die 3% Alkohol unglaublich leicht und so gut verträglich bzw. geht es eben nicht so schwer in den Kopf wie bekanntere Stilrichtungen. Ich weiß nicht, ob ich die Budike noch einmal trinke. Einerseits ist die Komplexität total spannend, anderseits fürchte ich, sind Sauerbiere nicht so ganz meine Richtung. Nichtsdestotrotz möchte ich euch eine absolute Probierempfehlung aussprechen.
Danke an Oli Lemke und sein Team für die immer wieder spannenden Kreationen und das Hochleben eines echten Berliner Originals.
Grüße an alle
Jens
Zeitungsartikel dazu:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/c ... k-28084438