Rezept-Optimierung Vanilla Porter

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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CarlosPescador
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Rezept-Optimierung Vanilla Porter

#1

Beitrag von CarlosPescador »

Guten Morgen,
heute habe ich ein paar Fragen an die Porter-Fans und alle anderen Experten hier im Forum. Nachdem ich bislang mehrere Pale Ales und IPAs gebraut habe, möchte ich mich an etwas anderes herantrauen und habe mich für ein Vanilla Porter entschieden. Beim Rezept habe ich mich von diversen online veröffentlichten Rezepten inspirieren lassen. Mein geplantes Rezept seht ihr unten. Nun zu meinen Fragen:

1) Ist die Schüttung so ok?

2) Ist es ratsam, vlt die Hälfte des Chocolate Malts nur für die letzten 10-20 Minuten mitzukochen bzw. einen Kaltauszug zu machen, um brenzligen Geschmack zu vermeiden? Wenn ja, rechne ich in diesem Fall das Gewicht aus der Schüttung raus?

3) Passt Northdown als Hopfen zu diesem Bier-Typ?

4) Wie viele Vanille-Schoten würdet ihr nehmen? 2 oder 3? Und ist es ratsam die Schoten zerkleinert so ins Bier zu geben oder vorher einen Auszug in beispielsweise Whiskey zu machen?

5) Passt die Karbonisierung oder sollte ich lieber auf 4 runtergehen?

6) Wie sollte ich einmaischen? Ich habe an ein Verhältnis von 1:2,7 gedacht.

Angenommene Sudhausausbeute: 50% (Die letzten Male lagen wir etwas höher, aber die Stammwürze ist jetzt höher und ich möchte im Zweifel lieber höher landen)
Anstellvolumen: 10 Liter
Hefe: Mangrove Jack's M03 - UK Dark Ale
Angepeilte IBU: 24
Stammwürze: 17°P
Ziel-Karbonisierung: 4,5 g/l CO2

Als Maischverfahren wollte ich eine Kombirast bei 69°C fahren bis Jod-normal

Schüttung:
51,4 % Spring Pale Ale Malz
38,9 % Münchener Malz
2,8 % BREWFERM Cara-crystal 120
4,1 % Chocolate Malt
2,8 % CaraBelge

Ich hoffe alle wichtigen Angaben sind vorhanden.

Beste Grüße, Carlos
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Kurt
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Re: Rezept-Optimierung Vanilla Porter

#2

Beitrag von Kurt »

Hallo!

Ich finde die Schüttung ok. Recht viel MüMa, aber das kann schon so passen. Du verwendest nicht so viel Chocolate Malz, dass ich es nicht von Anfang an mitmaischen würde. Der Hopfen ist bei dem Bier eher zweitrangig. Falls man mit Aromagaben spielen will böte sich Fantasia bei einem Vanilla-Porter an, wenn man der Beschreibung glauben darf. Ich würde auf 10 Liter 2 Vanilleschoten verwenden. Dazu auf jeden Fall einen Alkoholauszug machen und diesen erst beim Abfüllen zum Bier geben. Sonst treibt das Gärungs-CO2 die Ganze Aromatik wieder aus. 4,5g/L CO2 finde ich für so ein Bier an der oberen Grenze. Das Einmaischverhältnis passt so denke ich. Gut Sud!
CarlosPescador
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Re: Rezept-Optimierung Vanilla Porter

#3

Beitrag von CarlosPescador »

Zunächst vielen Dank für deine Einschätzung Kurt!
Kurt hat geschrieben:...Recht viel MüMa, aber das kann schon so passen...
Würdest du einen Teil davon durch normales Pale Ale Malz ersetzen?
Kurt hat geschrieben:...Dazu auf jeden Fall einen Alkoholauszug machen und diesen erst beim Abfüllen zum Bier geben...
Ich hatte jetzt daran gedacht, die nach der Hauptgärung für ein paar Tage mit ins Gärfass zu geben, so als würde ich stopfen?! Oder war das mit Abfüllen gemeint?
Kurt hat geschrieben:...4,5g/L CO2 finde ich für so ein Bier an der oberen Grenze...
Was wär denn die "goldene Mitte" oder typischer? 4?

Ansonsten hätte ich noch die Frage, ab wie viel EBC ein Bier wirklich tief schwarz wird und nicht nur bräunlich?

Beste Grüße
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pottate
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Re: Rezept-Optimierung Vanilla Porter

#4

Beitrag von pottate »

CarlosPescador hat geschrieben:Zunächst vielen Dank für deine Einschätzung Kurt!
Kurt hat geschrieben:...Recht viel MüMa, aber das kann schon so passen...
Würdest du einen Teil davon durch normales Pale Ale Malz ersetzen?
Pale Ale Malz passt gut.
Kurt hat geschrieben:...Dazu auf jeden Fall einen Alkoholauszug machen und diesen erst beim Abfüllen zum Bier geben...
Ich hatte jetzt daran gedacht, die nach der Hauptgärung für ein paar Tage mit ins Gärfass zu geben, so als würde ich stopfen?! Oder war das mit Abfüllen gemeint?
Du kannst es nach der Hauptgärung noch sicherlich noch 3-4 Tage im Gärfass belassen, wenn Du allerdings einen Alkoholauszug gemacht hast,
dann hast Du ja bereits eine "Lösung" und diese Lösung würde ich einfach nach der Hauptgärung reinmischen.

Du kannst auch die Zuckerlösung mit reinmischen und vorsichtig rühren..
Was auch gut funktioniert:
- Hauptgärung durchlaufen lassen, Bier von oben abziehen, z.B. mit einem Bierheber, und in ein anderes Gefäss füllen
- Danach Deinen Vanilleauszug und die Zuckerlösung reinmischen und jetzt etwas ungenierter umrühren, da eh nicht mehr sooooviel Hefe drin ist
- In Flaschen abfüllen
Kurt hat geschrieben:...4,5g/L CO2 finde ich für so ein Bier an der oberen Grenze...
Was wär denn die "goldene Mitte" oder typischer? 4?

Ansonsten hätte ich noch die Frage, ab wie viel EBC ein Bier wirklich tief schwarz wird und nicht nur bräunlich?

Beste Grüße
Zwischen 4 und 4,5g / L CO2 das macht nichts...
Probier die 4,5 und teste wie es Dir geschmeckt hat.

Viel Erfolg!
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