Oost-Indie Porter

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
respect
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 480
Registriert: Montag 31. August 2015, 14:13
Wohnort: oOe

Oost-Indie Porter

#1

Beitrag von respect »

Habe im Urlaub in Holland ein Porter von der Brauerei Jopen probiert.
Fazit: Ich mag offensichtlich Porter & muss eines brauen!
Das Etikett verrät folgendes:
6,5%
90 IBU
Pale Ale, Brown-, Amber-, Peated- en Zwarte Mout
Aurora, Goldings, Bramling Cross en USA Hop

Habt ihr Tipps bzgl. Schüttung?

Vielen Dank
Mathias

Was bedeutet das 'Oost Indie', nur ein Name oder gar eine Porter-Variante?
38l Maischetopf + Mattmill Rührwerk, 50l Pfanne, Hendi
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Oost-Indie Porter

#2

Beitrag von Seed7 »

Oost Indie is ein wort spiel auf East India/Export India Porter ein Porter mit extra hopfen Oost Indie ist ost indonesien, eine fruehere kolonie der Niederlanden. Das Bier an sich hatte ich noch nicht, wuerde aber mal bei "Shut up about ..." stoebern um etwas passendes zu finden. Das peated ist nicht "stil echt", hat mann eigentlich bis jetzt nie fuer Bier benuetzt.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
§11
Moderator
Moderator
Beiträge: 9736
Registriert: Freitag 30. Oktober 2015, 08:24

Re: Oost-Indie Porter

#3

Beitrag von §11 »

Obwohl auch historisch immer wieder smoked porter auftauchen. Interessant ist in dem Zusammenhang ja eigentlich das es genau die Englaender waren die "rauchfreie" Malze entwickelt haben. Waere jetzt spannend zu wissen ob die smoked porter uebrig gebleiben sind, also praktisch Artefakte sind aus einer Zeit als das moisten Malz noch rauchig war, oder ob es eine Erfindung zu spaeterer Zeit war
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Oost-Indie Porter

#4

Beitrag von Seed7 »

Bei den Ur-Porter konnte mann ja fast nicht ohne rauch, 100% Brown Malt, wobei als letztstes stroh oder "hornbeam" im ofen kam um die temperatur enorm zu erhoehen. Stroh oder Hornbeam weil die am wenigsten rauch machen. Den Rauchgeschmack moechte man lieber nicht haben. Smoked Porter ist denke ich eine "wiedererfindung". Ab dem moment das mann schwartzes malz einsetzen konnte/duerfte hat das brownmalt sich sehr geaendert und hat dabei auch den rauchgeschmack verloren.

Edit: musste suchen, Hornbeam ist Heinbuche.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
respect
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 480
Registriert: Montag 31. August 2015, 14:13
Wohnort: oOe

Re: Oost-Indie Porter

#5

Beitrag von respect »

Danke für Eure Anmerkungen.

Welche Schüttung würdet ihr denn für mein Vorhaben empfehlen?
Braucht ein Porter auch Röstgerste?

Danke
38l Maischetopf + Mattmill Rührwerk, 50l Pfanne, Hendi
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Oost-Indie Porter

#6

Beitrag von Seed7 »

respect hat geschrieben: Welche Schüttung würdet ihr denn für mein Vorhaben empfehlen?
Braucht ein Porter auch Röstgerste?
Braucht, nein, kann, ja genau so wie bei Stout.

20% Brown
10% Amber
10% Peated
3-5% Black
Rest Pale,

Wie gesagt, ich kenne das Bier nicht

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
Johnny H
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 4178
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
Wohnort: Graz, Österreich

Re: Oost-Indie Porter

#7

Beitrag von Johnny H »

Der Voollständigkeeit halber: ich hatte hier mal kurz was zum Hintergrund vom (East) India Porter geschrieben und auch ein Video von Ron Pattinson verlinkt:

viewtopic.php?p=63389#p63389
Johnny H hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:
hat z.B. schon mal jemand von einem East India Porter gehört?
Na ja, die haben halt erst mal alles, was sie an Bier hatten nach Indien geschickt. Durst war damals schon schlimmer als Heimweh. Mit der Zeit haben sich ein paar Biere durchgesetzt, die besonders haltbar waren. So ist das India Pale Ale entstanden. Damals noch mit den englischen niedrig Alpha Hopfen, was sicher zur Geschmacks Stabilität beigetragen hat.

Gruß
Peter
Die IPA-Geschichte kenne ich natürlich. Ron behauptet aber nun, dass in Bezug auf exportiertes Volumen ein stärker gehopftes Porter (also ein (East) India Porter, IP) sehr viel populärer und verbreiteter war (und es gab es wohl auch schon früher als IPA, angeblich ab 1805). Weiterhin sagt er, dass das IP eher für die allgemeinen Soldaten gewesen sein muss, während das IPA eher den Offizieren vorbehalten war. Aufgrund dessen und wohl auch aufgrund des allgemeinen Niedergangs des Porters ist das India Porter dann irgendwann in Vergessenheit geraten. In diesem Youtube-Interview redet er auch kurz drüber: A Chat With Ron Pattinson, ca. ab 2:20 min.

Stilistisch muss das wohl dann fast in Richtung Cascadian Dark Ale bzw. Black IPA gegangen sein, schätze ich. War vielleicht aber süßer.

Gruß, Tilo

PS: Sorry für Off Topic-Posting...
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Antworten