lange Zeit habe ich hier nur mal schnell vorbeigeschaut - jetzt, da der Weihnachtswahnsinn sich dem Ende neigt, habe ich auch wieder mal Zeit was Neues aus meiner Brauerei zu posten.
Ich präsentiere den Abschluss meines Fasswaschers für die 100 liter Kegs:
Ausgangspunkt war einfach die Tatsache, dass die Wasserverschwendung mir auf die Dauer mit meinem "Einlegen-System" zu groß wurde.
Immerhin gehen mindestens 2 x 100 Liter Einlegewasser drauf mit Sepa. Gut, dass kann man teilweise wiederverwenden - aber trotzdem.
Volle 100er alleine ständig rumzuwuchten ist auch nicht immer so spaßig.

Also war es wieder mal Zeit den Wig-Schweißer anzuwerfen, sich ans Zeichenbrett zu setzen und loszulegen.
Herauskam ein wirklich geiles Teil, was mir meine 100er in weniger als 10 Minuten pro Stück säubert und zwar so, dass eine sofortige Wiederbenutzung möglich ist.
Und hier die Vorplanungen:
Nummer 1: Es müssen alle Fässer auf den Bock passen: von 10 Liter Bauchfass bis 100 liter Kegfass
Nummer 2: Es müssen alle Stadien der Fässer gereinigt werden können, ohne separate Handwäsche vorab mit Gelägerfässern etc. - sozusagen: Fire-and-Forget
Nummer 3: Schonender Einsatz von SEPA - ist teuer und muss nicht tonnenweise in die Umwelt
Nummer 4: Harter Braustelleneinsatz muss das Gerät abkönnen - incl. voll fahrbar
Nummer 5: 100% Sauberkeit muss gewährleistet sein.
Tja und dann ging es los:
Die Gestelle wurden geschweißt, ein 50er KEG-Fass wurde mittels Lochfräse mit zwei Anschweißnippel versehen und tja dann kam das Problem...




Mein bescheidenes Können am Wig BRenner reichte leider nicht aus, das zentrale Teil zu schweißen, dass den Sprühkopf trägt.
Das Hauptproblem ist es, dass sowohl der Sprühkopf durch das kleine Loch der KEG-Öffnung passt, als auch das Abwasser raus kann und dieses Abwasser auch noch aufgefangen wird und nicht einfach auf den Boden fließt.
So brauchte ich Hilfe von meinem Senior-Gas-Wasser-Sch...Chef meines Vertrauens - ein Genie und für allerlei Tüftelarbeiten ausgezeichnet. Er formte meinen viereckigen Trichter und meine Bodenplatte in ein neues rundes System um und baute einen 3-Wege-Hahn um. Tja - wer kann, der kann oder besser: Grau ist alle Theorie.
Hier nun die Funktion im Detail:
Anschließend wird der Sprühkopf in das Fass hinein gefahren:
Und hier im ausgefahrenen Zustand - das Gestänge ist mittels Sicherungsstifte für alle Fassgrößen variabel.
Jetzt wird das Geläger erst mal mittels starken Wasserdruck von der Leitung - verstärkt durch die Pumpe - aus dem Fass herausgepritzt. Das Geläger fällt in den Trichter und jetzt kommt das erste Drei-Wege-Ventil: Damit kann man steuern, ob der Inhalt des Trichters in den Gulli wandert, oder im Kreis gepumpt wird.
Hier natürlich: ab in den Gulli:
Hier kommen wir zum zweiten Drei-Wege-Ventil: Entweder pumpt die Pumpe heißes oder kaltes Wasser, oder Lauge aus dem 50 Liter KEG-Fass-Vorratsbehälter.
So, jetzt aber kommt der eigentlich Witz der Geschichte.
Wenn man die Drei-Wege-Hähne jetzt umstellt, dann nimmt die Pumpe SEPA-Lauge aus dem Vorratsbehälter und pumpt diese auch wieder im Kreis zurück in den Vorratsbehälter zurück. Die Entnahme ist mit einem 3/4 Anschluss, der Rückfluss mit einem 1,5 Zoll Schlauch - beides Panzerschläuche. Somit wird nun Sepa Lauge für etwa 5 min im Kreis gepumpt. Der Trichter reicht zum Auffangen problemlos aus.
Damit ist wie gesagt, meine Fassreinigungsproblematik erledigt. Wenn drei bis vier Fässer sich angesammelt haben, schiebe ich die Maschine über meinen Bodenablauf und dann wird mal so richtig losgepumpt. Den Reinigungsgehalt des SEPAS muss ich mit Chlorteststreifen nachkontrollieren. Den 40 kg Kanister bekommt man über das Internet auch als Privatmensch und das reicht für einige Wochen/Monate bei mir leicht - sogar jetzt sehr leicht.
Zum Abschluss noch ein Bild mit einem 15er Bauchfass:
So, das war eine der neuen Aufbauarbeiten meiner Brauerei - als nächstes habe ich wieder etliche leckere Biere zur Verkostung bekommen, auch da wird man bald wieder was von mir hören und wenn alles klappt, dann geht es auch am Dienstag mit der Roggengang weiter.....
Kommentare sind wie immer gerne gesehen - ach ja - ich weiß, meine Schweißnähte könnten durchaus edler sein, aber als Hobbybrutzler bin ich ja noch am Lernen...

Grüßele
Holger