Temperaturgesteuerte Gärkammer
Verfasst: Dienstag 30. Juli 2019, 09:06
Als Grundlage nahm ich einen kleinen Tiefkühlschrank (85cm hoch). Ich hatte zum Ziel diesen mit Holz «einzufassen» und das Ganze soweit zu isolieren, dass die Wärme/Kälte einigermassen gut gehalten werden kann. Ich wollte genügend Platz, damit ich zwei Gärfässer nebeneinanderstellen und gleichzeitig vergären kann.
Die Türe des Tiefkühlers montierte ich ab und plane sie zu einem späteren Zeitpunkt wiederverwenden. Meine Überlegung war, dass ich nur ca. einen Drittel der Gärkammer kühlen und dort zwei Kegs reinstellen kann, wenn ich gerade nicht vergäre (was ja die meiste Zeit ist). Dort werden zwei Zapfhahnen angebracht um endlich mein Bier zapfen zu können und nicht mehr in Flaschen abfüllen zu müssen. Die abmontierte Türe kann ich nun nutzen um die Kammer zu verkleinern und Energie zu sparen.
Also ging’s los. Abmessen, Plan zeichnen, Holz, Styropor, Leim, Silikonmasse etc. kaufen. Einen Platz für meine neue Brauecke war auch gefunden. Musste nur noch den Keller räumen und die Frau um Erlaubnis fragen ;).
Und los geht’s:
So ist’s dann mit und ohne die Tür:
Eingepasst und schön alle Kanten mit Silikon gefugt.
Nun das Styropor schneiden und einpassen.
Abkleben:
Türe und Wände anbringen:
Ventilatoren zur Luftumwälzung und eine Glühbirne zur Heizung montiert (damit es nicht zu viel Licht abgibt, noch etwas mit Kunststoff abgedeckt):
Tiefkühler einpassen, verschrauben, alles verkabeln und den Inkbird anhängen:
Dann ging’s zum Probelauf. Die Temperatur kriege ich innert weniger als einer Stunde von 20°C auf unter Null Grad runter (natürlich noch ohne Fass mit Würze). Gehalten wird es auch nicht so schlecht. D.h. bei abgestelltem Tiefkühler erwärmt sich die Kammer um knapp 4 Grad pro Stunde. Mit einem 20 Liter Fass Flüssigkeit drin sind es ca. 1.5 Grad pro Stunde.
Zwei Fässer gehen ganz gut rein:
Die ersten Biere wurden nun damit vergärt und ich bin (ausser meinem aktuellen Inkbird-Problem) super zufrieden.
Vor ein paar Tagen montierte ich auch noch die erwähnten zwei Zapfhanen und hoffe nun, dass ich in Zukunft mein Bier gleich dort aus dem Keg zapfen kann.