Glaabsbräu -- Grie Soß
Verfasst: Donnerstag 5. Juli 2018, 22:52
Moin.
Anfang des Jahres dachte ich mal an ein Kräuterbier, und Markus (ggansde) hat mir freudlicherweise eines zukommen lassen. Wie zugesagt möchte ich hier meine Eindrücke (als ausdrücklicher Nicht-Sommelier!) beschreiben.
Angepriesen als Kräutercraft habe ich es zu unserer Verköstigungsrunde mitgenommen. Die 10% Kräuteranteil (Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch) sind schon eine ganze Menge. Die Kräuter sind ja eingermaßen bekannt im Geschmack, da sollte es eigentlich kein Problem sein das eine oder andere rauszuschmecken. Für heute habe ich mir nochmal eines aus dem Kühlschrank genommen, und leider bestätigen sich die Eindrücke die ich noch im Sinn hatte....
Nach dem einschenken empfängt mich ein sehr direkt in die Nase steigender, leicht säuerlich, kräuteriger Duft, zu dem ich im Kopf vorerst keine Assoziationen bilden kann. Es riecht allerdings leider nicht frisch, sondern eher schon ein wenig älter. Das Bier im Glas bleibt klar und feinperlig. Glanzfein würde ich es jetzt nicht nennen, die Karbonisierung ist eher moderat. Helle goldene Farbe, aber die angegebenen 13EBC scheinen mir etwas zu hoch gegriffen. Der Duft verfliegt genau wie die Krone recht schnell. Ist die Krone weg, ist der Duft auch kaum noch wahrnehmbar. Schad´ nichts, ehrlich gesagt.
Der erste Schluck ist vom Mundgefühl ein sehr lasches Bier ohne wirklichen Körper oder Eigengeschmack. Die 19IBU helfen da auch nicht. Man merkt, daß es auf die Kräuter ankommen soll, und so richten diese auch den Hauptteil des Geschmackserlebnisses aus. Leider. Der Kräutergeschmack drängt sich in den Vordergrund, und die einzelnen Aromen sind leider sehr homogenisiert: Es sticht keines heraus. Absolut nichts. Es bildet sich leider kein Geschmackserlebnis in welchem man sich hin und her tasten kann, und welches sich vom entwickelt und neu komponiert. Es gibt keinen knackigen Sauerampferbiss, es gibt keine scharfen Abgang der Kresse, es fehlt die Untermalung von frischem Schnittlauch. Vom Geschmack her hätte man genausogut frisches Gras reinmischen können. Das würde ich mir ähnlich vorstellen.
Bei mir persönlich und in unserer Verköstigungsrunde ist es durchgefallen. Es ist nichtmal so, daß ich es wirklich schlecht finde. Es sind aber einfach zu viele Kräuter drin, welche sich lediglich überlagern und nicht ergänzen und auf eine Reise ins Kräuterbeet mitnehmen.
Am ehesten kann man sich das so vorstellen, wie es Drew Beechum mal beschrieben hat, wenn man ein Bier mit einem Dutzend verschiedener (Cara-)Malze braut: Es schmeckt einfach nur noch braun.
Leider keine Empfehlung.
Kai
(Ich kann momentan leider kein Bild reinstellen, weil mein Handy sich weigert zu synchronisieren.....)
Anfang des Jahres dachte ich mal an ein Kräuterbier, und Markus (ggansde) hat mir freudlicherweise eines zukommen lassen. Wie zugesagt möchte ich hier meine Eindrücke (als ausdrücklicher Nicht-Sommelier!) beschreiben.
Angepriesen als Kräutercraft habe ich es zu unserer Verköstigungsrunde mitgenommen. Die 10% Kräuteranteil (Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch) sind schon eine ganze Menge. Die Kräuter sind ja eingermaßen bekannt im Geschmack, da sollte es eigentlich kein Problem sein das eine oder andere rauszuschmecken. Für heute habe ich mir nochmal eines aus dem Kühlschrank genommen, und leider bestätigen sich die Eindrücke die ich noch im Sinn hatte....
Nach dem einschenken empfängt mich ein sehr direkt in die Nase steigender, leicht säuerlich, kräuteriger Duft, zu dem ich im Kopf vorerst keine Assoziationen bilden kann. Es riecht allerdings leider nicht frisch, sondern eher schon ein wenig älter. Das Bier im Glas bleibt klar und feinperlig. Glanzfein würde ich es jetzt nicht nennen, die Karbonisierung ist eher moderat. Helle goldene Farbe, aber die angegebenen 13EBC scheinen mir etwas zu hoch gegriffen. Der Duft verfliegt genau wie die Krone recht schnell. Ist die Krone weg, ist der Duft auch kaum noch wahrnehmbar. Schad´ nichts, ehrlich gesagt.
Der erste Schluck ist vom Mundgefühl ein sehr lasches Bier ohne wirklichen Körper oder Eigengeschmack. Die 19IBU helfen da auch nicht. Man merkt, daß es auf die Kräuter ankommen soll, und so richten diese auch den Hauptteil des Geschmackserlebnisses aus. Leider. Der Kräutergeschmack drängt sich in den Vordergrund, und die einzelnen Aromen sind leider sehr homogenisiert: Es sticht keines heraus. Absolut nichts. Es bildet sich leider kein Geschmackserlebnis in welchem man sich hin und her tasten kann, und welches sich vom entwickelt und neu komponiert. Es gibt keinen knackigen Sauerampferbiss, es gibt keine scharfen Abgang der Kresse, es fehlt die Untermalung von frischem Schnittlauch. Vom Geschmack her hätte man genausogut frisches Gras reinmischen können. Das würde ich mir ähnlich vorstellen.
Bei mir persönlich und in unserer Verköstigungsrunde ist es durchgefallen. Es ist nichtmal so, daß ich es wirklich schlecht finde. Es sind aber einfach zu viele Kräuter drin, welche sich lediglich überlagern und nicht ergänzen und auf eine Reise ins Kräuterbeet mitnehmen.
Am ehesten kann man sich das so vorstellen, wie es Drew Beechum mal beschrieben hat, wenn man ein Bier mit einem Dutzend verschiedener (Cara-)Malze braut: Es schmeckt einfach nur noch braun.
Leider keine Empfehlung.
Kai
(Ich kann momentan leider kein Bild reinstellen, weil mein Handy sich weigert zu synchronisieren.....)