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Förderdruck bei Durchlaufkühler

Verfasst: Montag 4. Juli 2016, 19:36
von heinrich2012
Hallo,

ich bin gerade zur Unterstützung bei folgendem Fall gerufen worden.

Fasskühlschrank unter der Schanktheke 10°C mit 30er Thermo-KEG Veltins und einem Durchlaufkühler schäumt stark.
Förderdruck war mit 1,6 Bar eingestellt. Das Bier hat zwar eine heftige Schaumkrone, ist durch den Durchlaufkühler
kalt aber schmeckt schal. Der Durchlaufkühler steht ebenerdig neben dem Fasskühlschrank. also keine steigende
Leitung vom KEG an.

Habe die Schläuche auf Schlaufen hin kontrolliert, versucht die Schaumbildung durch den Kompensatorhahn zu reduzieren
aber ohne wirklichen Erfolg.

Wie würdet ihr vorgehen ?

Danke schon mal.

Klaus

Re: Förderdruck bei Durchlaufkühler

Verfasst: Montag 4. Juli 2016, 19:37
von diapolo
Hi,
ist die Anlage sauber?
Hast du eine Begleitkühlung bis zum Hahn?

mfg

Bernd

Re: Förderdruck bei Durchlaufkühler

Verfasst: Montag 4. Juli 2016, 19:41
von chickenfarmer
Schäumt es beim Zapfen ?

Re: Förderdruck bei Durchlaufkühler

Verfasst: Montag 4. Juli 2016, 20:04
von heinrich2012
Die Begleitkühlung steht neben dem Fasskühlschrank,
von da aus geht's zum Hahn.

Re: Förderdruck bei Durchlaufkühler

Verfasst: Dienstag 5. Juli 2016, 08:31
von t3k
Prüfe mal den Zapfdruck.
Wichtig dafür zu wissen ist:
- Leitungslänge
- Höhenunterschiede
- Leitungsquerschnitte
- karbonisierung des Bieres

Einen guten Artikel gibt es dazu im braumagazin
http://braumagazin.de/article/zapftechn ... is-teil-2/

Sonst könnte man folgendes noch prüfen:
- Sind alle Leitungen dicht ?
- gibt es eine beruhigungs-Schlange vor dem Zapfhahn ?
- sind die Leitungen eventuell nicht sauber ?

Cheers
T3K

Re: Förderdruck bei Durchlaufkühler

Verfasst: Dienstag 5. Juli 2016, 08:32
von olibaer
Hallo Henrich,

Durchlaufkühler oder Begleitkühlungen verkommen immer dann zur Illusion, wenn man nicht im Auge hat, was vor der Kühleinrichtung passiert.

Die entscheidende Wegstrecke ist die, die vom Zapfkopf bis zum Kühlungseinlauf reicht. Das hier aufgetretende Ungemach lässt sich über die Zapfstrecke bis ins Glas hinein nicht mehr korrigieren - Kühlung hin, Kühlung her, Kompensatorhahn hin, Kompensatorhahn her.
(-> wunderbar lässt sich das z.B. an Stadtfesten o.ä. beobachten, wenn die Schlange vor dem Bierausschank bis vor die Stadtmauern reicht. Der Schaum im Bierschlauch ist schon VOR dem Durchlaufkühler sichtbar. Leider verloren)

Für die Berechnung des Zapfdrucks sind also diejenigen Bedingungen anzusetzen, die VOR der Kühlung(Durchlaufkühler/Begleitkühlung/Isolierung der Bierleitung bis zum Kühler) herrschen.

Zum Vorgehen:
Den Zapfdruck auf 3 bar einstellen und das komplette System "leerzapfen". Neu "anzapfen". Schäumt es dann immer noch, ist das Bier kalt zu stellen oder es sind Teile des Zapfsystems zu tauschen(-> suchen welche).
Läuft es gut den Zapfdruck so lange reduzieren, so lange sich kein Schaum VOR der Kühlung bildet.

Wenn Du den Druck runterregulierst, vergiss nicht kurz das Sicherheitsventil am Druckminderer zu ziehen(muss hörbar pfeifen). Nur so stellt sich der neu eingestellte Zapfdruck rasch im gesamten System ein.

Gruß
Oli