Schon wieder eine Läuterhexe Frage

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Taket_al_Tauro
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Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#1

Beitrag von Taket_al_Tauro »

Hallo zusammen,

Ich weiss, es gibt mittlerweile bereits unzählige Faden zum Thema Läuterhexe.
Zumindest auf die Schnelle konnte ich aber die Antwort zu meiner aktuellen Frage, bzw. Problem, nicht finden...

Also, ich bin seit 2 Suden von der Einkocherklasse auf ein etwas grösseren System aufgestiegen, bei welchem ich in einem 70er L Thermoport mit Läuterhexe läutere.
Ich wollte ursprünglich die grosse, 1800er Hexe nehmen. Diese gab es aber leider nicht in Kombination mit dem Adapter-Set für den Thermobehälter.
Also habe ich trotzdem die kleinere Hexe (knapp 1 m lang), welche ich in einem schönen, preiswerten Set bereits zusammen mit Hahn und TP-Adapter kaufen konnte. Matthias Hossfeld selber hatte mir eigentlich bestätigt, dass man damit auch problemlos grössere Volumen läutern kann.

Das war jetzt leider nicht ganz meine Erfahrung nach diesen 2 ersten Suden im neuen System. Nach einem guten Start verlief es beides Mal nach etwa 10 bis 20 Minuten nur noch extrem langsam. Ich musste dann jeweils der Treberkuchem mehrmahls aufschneiden, damit es weiterging.

Beim letzten Sud habe ich auch das Malz zum ersten Mal konditioniert. Und es stimmt der Schrotbilt ist wie Tag und Nacht: viel, viel besser erhaltene Spelzen! Auch das hat jedoch nicht wirklich geholfen.
Mit meinem alten System mit Gäreimer und Läuterblech hatte ich noch nie Läuterprobleme (und da immer mit unkonditioniertem Malz).

Was ich sonst noch mache:
- Läuterruhe wird eingehalten: mind. 20, eher 25 min.
- Ich habe die Läuterhexe in 8-Form verlegt, da ich gelesen habe, das könnte evt. besser gehen als wenn man sie einfach im Kreis verlegt
(die Schlitze werden damit etwas breiter).
- Trichter zwischen Hahn und Schlauch, um Sogwirkung auf Treberkuchen zu vermeiden.
- Ich behaupte, dass ich am Anfang nicht zu schnell läutere. Ich mache den Hahn auf jeden Fall nicht ganz auf.

Was könnte ich sonst noch falsch machen? Bzw. hätte ich mit einer grösseren Läuterhexe vielleicht doch bessere Aussichten aus ein schnelleres und unkomplizierteres Läutern?

Herzlichen Dank im Voraus für Eure Tipps!
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hyper472
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#2

Beitrag von hyper472 »

Ich verlege sie rund und forme sie erst vor der Läuterruhe zur Niere.
Klappt im 35l-Topp problemlos.
Hast Du Matthias schon kontaktiert?
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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Boludo
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#3

Beitrag von Boludo »

Das kann jetzt am der Schrotqualität liegen oder an der Geschwindigkeit. Ich tippe auf letzteres. Lass mal einfach langsamer laufen.
eine Läutekatastrophe ist mit der Hexe eigentlich die absolute Ausnahme, wenn man alles richtig macht.
Am Anfang muss man ein paar mal kurz voll aufreißen, damit die Luft und die Trübstoffe raus gehen. Vielleicht hast Du auch viel Luft in der Hexe, was aber eigenlich auch seltsam wäre.
Das mit der 8-Form muss eigentlich nicht sein.

Stefan
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#4

Beitrag von Taket_al_Tauro »

hyper472 hat geschrieben: Dienstag 21. Juli 2020, 16:57 Ich verlege sie rund und forme sie erst vor der Läuterruhe zur Niere.
Klappt im 35l-Topp problemlos.
Hast Du Matthias schon kontaktiert?
Viele Grüße, Henning
Hallo danke für Eure blitzschnelle Antworten! :-)
Matthias hatte ich vor dem Einkauf kontaktiert, da ich eben zwischen der Kleinen mit dem Adapter-Set und der Grossen unentschieden war... Nachdem er mir bestätigt hat, dass es auch mit der Kleinen gut geht, war die Wahl ziemlich klar
(und ich glaube ihn auch voll und ganz...sehr wahrscheinlich mache ich selber noch was Falsches).
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hyper472
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#5

Beitrag von hyper472 »

Zeigt doch mal dein Schrotbild.
Beim Läutern ein bis 1,5 l Vollgas fließen lassen; dann runterdrehen, auf ca. 1 l/min.
Viele Grüße, Henning
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#6

Beitrag von Taket_al_Tauro »

Boludo hat geschrieben: Dienstag 21. Juli 2020, 16:58 Das kann jetzt am der Schrotqualität liegen oder an der Geschwindigkeit. Ich tippe auf letzteres. Lass mal einfach langsamer laufen.
Ich tippe auch auf letzteres: Schrotqualität sollte sich allein durch das zuletzt neu eingeführte Konditionieren massiv verbessert haben.
Nächstes Mal probiere ich, noch vorsichtiger und langsamer laufen zu lassen...
Und ich werde sie in Kreisform lassen.

Also, würde Eurer Meinung nach eine grössere Hexe nichts bringen?
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#7

Beitrag von Taket_al_Tauro »

hyper472 hat geschrieben: Dienstag 21. Juli 2020, 17:11 Zeigt doch mal dein Schrotbild.
Beim Läutern ein bis 1,5 l Vollgas fließen lassen; dann runterdrehen, auf ca. 1 l/min.
Viele Grüße, Henning
Hab leider keine Photos gemacht, das letzte Mal mit konditioniertem Malz war es aber gefühlt wie nach Lehrbuch :Smile

Das mit dem anfängliches Vollgas habe ich nie gemacht. Habe immer eher langsam gestarted und dann weiter so...
Kann es sein dass da der Knackpunkt ist?...
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Boludo
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#8

Beitrag von Boludo »

Eventuell ist da wirklich Luft in der Hexe. Kurz vorschießen lassen ist schon wichtig. Sonst dauert es auch ewig bis es klar läuft.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du keine große Hexe brauchst.
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#9

Beitrag von Taket_al_Tauro »

Boludo hat geschrieben: Dienstag 21. Juli 2020, 17:26 Eventuell ist da wirklich Luft in der Hexe. Kurz vorschießen lassen ist schon wichtig. Sonst dauert es auch ewig bis es klar läuft.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du keine große Hexe brauchst.
Super danke, dann probiere ich das mal aus nächstes Mal!
Die Info mit dem schnell vorschiessen lassen hatte ich irgendwie immer verpasst...
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#10

Beitrag von Boludo »

Halt immer nur kurz aufreißen. Ich mach das immer ein paar mal hintereinander. Da kommt dann viel Luft und jede Menge trübes Zeug raus.
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#11

Beitrag von Taket_al_Tauro »

Ich wollte Euch alle nochmals herzlich für Eure Beiträge hier danken. Ich habe Eure Tipps angewendet (vorschiessen lassen und dann läutern mit ca. 1 Liter/Minute Abflussrate) und es hat dann tatsächlich problemlos geklappt.
Wahrscheinlich war das ein Problem von nicht richtig vorschiessen lassen, oder doch etwas zu schnell läutern, oder Beides...

Was ich mich aber jetzt frage: Wie machen es die Leute, die Batch-sparging machen?
Da geht es eben vor allem darum, alles so schnell wie möglich abfliessen zu lassen, damit man wesentlich Zeit beim Läutern sparen kann.
Wäre Batch sparging mit einer Hexe überhaupt möglich, oder braucht man etwas anderes (Läuterboden etwa?)

Bei mir ist das Läutern noch so ein Prozessschritt, bei welchem ich gerne Zeit sparen würde...
Ich weiss z.B., dass es überhaupt keinen Einfluss auf die Qualität des Bieres hat, wie man läutert (ob fly, oder batch sparging, oder no sparge, biab, was auch immer...). Höchstens auf die Ausbeute, aber die ist mir, wie auch vielen anderen Hobbybrauern, relativ egal.

Danke!
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#12

Beitrag von guenter »

Taket_al_Tauro hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 08:14 Was ich mich aber jetzt frage: Wie machen es die Leute, die Batch-sparging machen?
Da geht es eben vor allem darum, alles so schnell wie möglich abfliessen zu lassen, damit man wesentlich Zeit beim Läutern sparen kann.
Wäre Batch sparging mit einer Hexe überhaupt möglich, oder braucht man etwas anderes (Läuterboden etwa?)

Bei mir ist das Läutern noch so ein Prozessschritt, bei welchem ich gerne Zeit sparen würde...
Geduld ist etwas, was man beim Brauen lernen sollte. Etwas Entschleunigung täte uns alles gut :Bigsmile (na ja, ich bin auch nicht gerade ein sehr geduldiger Mensch).

Davon aber abgesehen, lies mal hier:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 93#p346593

Ich zitiere schon mal vorab:
"Die Ausbeute erhöht sich deutlich und zeitliche Verluste sind auch keine zu erwarten"
Bier trinken ist besser als Quark reden! :Drink
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#13

Beitrag von Taket_al_Tauro »

guenter hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 08:57
Taket_al_Tauro hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 08:14 Was ich mich aber jetzt frage: Wie machen es die Leute, die Batch-sparging machen?
Da geht es eben vor allem darum, alles so schnell wie möglich abfliessen zu lassen, damit man wesentlich Zeit beim Läutern sparen kann.
Wäre Batch sparging mit einer Hexe überhaupt möglich, oder braucht man etwas anderes (Läuterboden etwa?)

Bei mir ist das Läutern noch so ein Prozessschritt, bei welchem ich gerne Zeit sparen würde...
Geduld ist etwas, was man beim Brauen lernen sollte. Etwas Entschleunigung täte uns alles gut :Bigsmile (na ja, ich bin auch nicht gerade ein sehr geduldiger Mensch).

Davon aber abgesehen, lies mal hier:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 93#p346593

Ich zitiere schon mal vorab:
"Die Ausbeute erhöht sich deutlich und zeitliche Verluste sind auch keine zu erwarten"
Danke für der Link!
Ich war schon einmal glaube ich auf diesem Faden gestolpert.
Es sei ich habe es verpasst, aber das beantwortet noch nicht meine eigentliche Frage: Kann man mit einer Läuterhexe auch erfolgreich vollgas Läutern,
oder geht das nicht, ohne dass der Treberkuchen dicht macht?

Und ja ich bin selber total für Entschleunigung, aber wenn man Familie und Kinder hat, ist manchmal trotzdem froh, wenn die Brautage etwas weniger lang werden... und wenn ich so manche Berichte lese, vor allem von den Ami-Kollegen, die ein Brautag in so 4 bis 5 Stunden erledigen, inklusive putzen und aufräumen, da merke ich, es gäbe bei mir noch viel Potenzial :Bigsmile
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#14

Beitrag von guenter »

Taket_al_Tauro hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 09:23 ... aber das beantwortet noch nicht meine eigentliche Frage: Kann man mit einer Läuterhexe auch erfolgreich vollgas Läutern, oder geht das nicht, ohne dass der Treberkuchen dicht macht?
So habe ich die Frage oben nicht gesehen. Aber nein, Vollgas geht auch mit der Läuterhexe nicht.
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#15

Beitrag von guenter »

Taket_al_Tauro hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 09:23 ... und wenn ich so manche Berichte lese, vor allem von den Ami-Kollegen, die ein Brautag in so 4 bis 5 Stunden erledigen, inklusive putzen und aufräumen, da merke ich, es gäbe bei mir noch viel Potenzial :Bigsmile
Ich habe seit kurzem einen Braumeister 10. Ingesamt spare ich damit ca. 1 Stunde. Aber: so lange die Automatik läuft, kann man auch schon mal eine halbe Stunde oder mehr etwas anderes machen Mit dem WLAN.Modul kann benachrichtigt werden - weiß ich nur vom Hörensagen.

Das Teil hat andere Nachteile für mich, das gehört aber nicht hierher (ganz kurz: macht mir persönlich nicht wirklich Spaß, ist etwas langweilig). Wäre vielleicht eine Alternative für dich.
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#16

Beitrag von Taket_al_Tauro »

guenter hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 09:42 So habe ich die Frage oben nicht gesehen. Aber nein, Vollgas geht auch mit der Läuterhexe nicht.
Ja sorry, ich hatte mich da nicht klar genug ausgedrückt.
guenter hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 09:48
Das Teil hat andere Nachteile für mich, das gehört aber nicht hierher (ganz kurz: macht mir persönlich nicht wirklich Spaß, ist etwas langweilig). Wäre vielleicht eine Alternative für dich.
Ich bin auch eher ein Freund von Handarbeit beim Brauen anstatt auf mehr Automatisierung setzten, ich liebe z.B. das Maischerühren, Maische-Temperatur checken usw... :redhead

Meine Strategie war eher weniger oft zu brauen, aber dafür mehr (bin jetzt in der 50-60 Liter Klasse). Ich teile der Sud dann immer in 2 Gärbehälter auf, was mir dann erlaubt, im Kaltbereich mit verschiedenen Hefe, dry hopping, Brett oder was auch immer zu experimentieren, und die erwünschte Vielfalt dann eher da zu schaffen. Ich finde der Kaltbereich persönlich noch spannender als der Warmbereich, so bin ich mit diesem System aktuell recht zufrieden.
Fazit: ich glaube nicht, dass Brauautomaten etwas für mich wären...
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#17

Beitrag von guenter »

Taket_al_Tauro hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 10:16 Ich bin auch eher ein Freund von Handarbeit beim Brauen anstatt auf mehr Automatisierung setzten, ich liebe z.B. das Maischerühren, Maische-Temperatur checken usw... :redhead
Ich sehe, du verstehst mich :thumbsup
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#18

Beitrag von coyote77 »

Läutern ist imho nicht der Schritt, bei dem man Zeit sparen sollte.
Lies mal ein bisschen quer im Forum, es gibt ein paar threads zu Möglichkeiten, den Brautag zu verkürzen.
Die für mich besten Schritte sind: einmaischen direkt auf Kombirast-Temperatur, 60 Min. Rast, direkt Abmaischen, Kochzeit reduzieren. Damit komme ich auch auf 5-6 Stunden.

Edit:typo
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#19

Beitrag von Taket_al_Tauro »

coyote77 hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 10:45 Läutern ist imho nicht der Schritt, bei dem man Zeit sparen sollte.
Lies mal ein bisschen quer im Forum, es gibt ein paar threads zu Möglichkeiten, den Brautag zu verkürzen.
Die für mich besten Schritte sind: einmaischen direkt auf Kombirast-Temperatur, 60 Min. Rast, direkt Abmaischen, Kochzeit reduzieren. Damit komme ich auch auf 5-6 Stunden.

Edit:typo
Du hast wahrscheinlich recht...
Maischen: Ich fahre üblicherweise 63 °C und 72°C Rasten mit Abmaischen bei 78 °C. Gesamt-Maischedauer war bei mir immer so um die 2 Std inkl. die Aufheizzeiten zwischen den Rasten... versuche seit ein paar Sude aber jetzt eher um die 1.5 Std zu sein. Ich bin noch nicht wirklich bereit, auf die "traditionnelle" aufsteigende Infusion komplett zu verzichten. Es gibt Hinweise, dass es z.B. die Schaumstabilität fördert, vor allem die Rasten bei 72 ° C und höher. Aus den amerikanischen Foren bekomme ich mit, dass die aufsteigende Infusion sogar dort immer beliebter wird (sie machen ja "traditionnell" überwiegend Kombirast in isolierten Behälter). Ich weiss nicht, wie Handfest die Vorteile der aufsteigende Infusion wirklich sind. Tatsache ist, dass ich selten Probleme mit Schaumbildung bzw Stabilität hatte. Ich müsste aber irgendwann doch wieder einmal mit Kombirast versuchen.

Kochzeit reduzieren: Da möchte ich eher ansetzen. Ich bin auch überzeugt, dass man nicht unbedingt 60 oder gar 90 minuten kochen muss. Wie lange kochst Du?
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#20

Beitrag von coyote77 »

Taket_al_Tauro hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 11:48
coyote77 hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 10:45 Läutern ist imho nicht der Schritt, bei dem man Zeit sparen sollte.
Lies mal ein bisschen quer im Forum, es gibt ein paar threads zu Möglichkeiten, den Brautag zu verkürzen.
Die für mich besten Schritte sind: einmaischen direkt auf Kombirast-Temperatur, 60 Min. Rast, direkt Abmaischen, Kochzeit reduzieren. Damit komme ich auch auf 5-6 Stunden.

Edit:typo
Du hast wahrscheinlich recht...
Maischen: Ich fahre üblicherweise 63 °C und 72°C Rasten mit Abmaischen bei 78 °C. Gesamt-Maischedauer war bei mir immer so um die 2 Std inkl. die Aufheizzeiten zwischen den Rasten... versuche seit ein paar Sude aber jetzt eher um die 1.5 Std zu sein. Ich bin noch nicht wirklich bereit, auf die "traditionnelle" aufsteigende Infusion komplett zu verzichten. Es gibt Hinweise, dass es z.B. die Schaumstabilität fördert, vor allem die Rasten bei 72 ° C und höher. Aus den amerikanischen Foren bekomme ich mit, dass die aufsteigende Infusion sogar dort immer beliebter wird (sie machen ja "traditionnell" überwiegend Kombirast in isolierten Behälter). Ich weiss nicht, wie Handfest die Vorteile der aufsteigende Infusion wirklich sind. Tatsache ist, dass ich selten Probleme mit Schaumbildung bzw Stabilität hatte. Ich müsste aber irgendwann doch wieder einmal mit Kombirast versuchen.

Kochzeit reduzieren: Da möchte ich eher ansetzen. Ich bin auch überzeugt, dass man nicht unbedingt 60 oder gar 90 minuten kochen muss. Wie lange kochst Du?
Kommt auf die Schüttung an. Wenn es keine Schüttung mit überwiegend PiMa ist, dann koche ich 60 Minuten. Wobei ich schon während des Läuterns aufheize (das spart auch Zeit), dadurch kocht es schon länger, ohne dass ich das mitrechne.
Ob Kombirast oder nicht, das Aufheizen auf 78°C spare ich mir eigentlich immer.
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#21

Beitrag von rakader »

guenter hat geschrieben: Donnerstag 26. November 2020, 08:57
Geduld ist etwas, was man beim Brauen lernen sollte. Etwas Entschleunigung täte uns alles gut :Bigsmile (na ja, ich bin auch nicht gerade ein sehr geduldiger Mensch).
Absolut. Läuterkatastrophen lassen sich durch Geduld in 80% verhindern und mit ein paar Tricks sogar überwinden, d.h. fast ganz ausschließen, wenn es nicht ganz ganz dicke kommt. Zunächst lange warten. 20 min Minimum. Eher deutlich mehr. Mehrere Proben nehmen, bis es einigermaßen klar läuft, die erste nicht früher als 10 min. Dabei den Hahn voll, dann bei folgenden Proben kleiner werdend öffnen. So lange, bis sich der Vorlauf klärt und keine Spelzen mehr sichtbar sind. 3-4 Proben genügen meistens. Ich läutere in der Regel mit allem drum und dran 80 min. Das erspart mir in den meisten Fällen nachher den Cold Crash oder das Umpumpen auf ein 2. Fass. So dauert mein Brautag immer 8 Stunden und mehr, ich habe hernach aber weniger Arbeit - das wird meiner Meinung nach immer bei Tipps zur Verkürzung des Brautages vergessen.

Wenn doch mal etwas klemmt, hilft oft ein stoßweißes Öffnen des Hahns, schließen, Schlauch hochziehen, Unterdruck nutzen. Dabei ist es sogar unerheblich, ob Malz zu fein geschrotet wurde oder eine klebrige Rohfrucht in der Maische ist. Der Abfluss sucht sich immer eine Lücke entlang der Läuterhexe. Ist eine Lücke gefunden, läuft es und wird mit der Zeit besser. Auch hier ist Geduld angesagt; irgendwelche mechanischen Eingriffe, vulgo: stochern, verschlimmbessern alles. Und dann einfach wie Günter richtig sagt: Geduld. Geduld. Geduld. Es muss nicht immer volle Pulle ablaufen. Das ist nur für Youtuber ein Kriterium.

Die Position der Hexe ist meiner Erfahrung nach egal. Etwa zur Mitte des Läuterns stelle ich den Kessel leicht schräg. Abgesaugt wird durch die Hexe im vorderen Bereich.

Cheers
Radulph

Edit: Ach ja - der TE spricht von 2 Suden Erfahrung mit der Hexe. Bis ich die Eigenheiten meiner Hexe kennengelernt habe, hat es auch gut 20 Sude gebraucht. Oft macht man von Sud auf Sud den gleichen Fehler, bis man sich dran macht was zu verbessern. Also auch hier: Geduld.
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#22

Beitrag von Boludo »

rakader hat geschrieben: Mittwoch 2. Dezember 2020, 13:33 Das erspart mir in den meisten Fällen nachher den Cold Crash oder das Umpumpen auf ein 2. Fass.
Ich möchte dem ein wenig widersprechen.
Beim Cold Crash sorgt man in erster Linie dafür, dass die Hefe und Gerbstoff/Eiweißverbindungen ordentlich sedimentieren. Das hat mit der Trübung beim Läutern absolut nichts zu tun.
Insgesamt bin ich der festen Überzeugung, dass es kaum einen Zusammenhang zwischen trüber Würze beim Läutern und trübem Bier im Glas gibt.
Alles, was man beim Läutern nicht abtrennt, sedimentiert spätestens nach der Gärung, wenn nicht sogar im Whirlpool.
Alles, was ein Bier dauerhaft trüb macht, kann nicht beim Läutern abgetrennt werden, nämlich Eiweiß und Hefe.
Oder anders ausgedrückt: Nur weil Dein Bier sehr klar wird und Du Dir viel Mühe beim Läutern gibst, muss das eine nicht automatisch was mit dem anderen zu tun haben.

Stefan
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Re: Schon wieder eine Läuterhexe Frage

#23

Beitrag von rakader »

Einverstanden. Ich beerdige heute Abend eine Legende :Smile …und lobe mir meine Hefe.
…bin aber dankbar mehr zu erfahren, warum meine Wyeast- und WLP-Hefen so gut arbeiten, dass ich ohne ColdCrash auskomme, bzw. Umdrücken sich meist erübrigt.

Einen Hinweis hast Du dankenswerterweise gegeben: Der Whirlpool. Natürlich liegt es auch an der Hefe. Was noch?

Edit: Ich meine mit Schauglas / Schauschlauch ganz gut zu fahren, weil man mit Fließgeschwindigkeit viel verbessern kann.
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
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