Entionisiertes Wasser

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Bitkiller
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Entionisiertes Wasser

#1

Beitrag von Bitkiller »

Hallo Brauergemeinde,

hat schon mal jemand von euch dieses entionisierte Wasser (Batteriewasser, Haushaltswasser zum Bügeln usw.) zum Brauen genommen? Ich frage deshalb, da man ja weiches Wasser zum Brauen nehmen soll und wenn ich Kaffee koche mit solch einem Wasser, dann schmeckt der fürchterlich und das will ich bei einem 20 Liter Sud natürlich vermeiden.

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tommes
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Re: Entionisiertes Wasser

#2

Beitrag von tommes »

Hallo Achim,

kommt halt auf das Bier an das du machen willst. Laut des Artikels im Braumagazin passt das salzfreie Wasser am ehesten zum bömischen Pilsner. Für die anderen musst du dann mit Leitungsheimer verschneiden oder mit Brausalzen aufsalzen.

Prost!
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Kurt
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Re: Entionisiertes Wasser

#3

Beitrag von Kurt »

Ja, das machen einige. Das Wasser darin kommt aus einer Umkehrosmoseanlage. Sowas benutzten mittlerweile nicht wenige Hobbybrauer (ich auch!). Poste mal Deine Wasserwerte. Die Mineralzusammensetzung hat schon einen großen Einfluss auf das fertige Bier. Da gibt es gute Rechner online mit denen man sein Wasser checken kann. Noch was anderes zum Wasser: Wenn Du Chlor im Wasser hast, MUSST Du was machen, Abkochen oder Filtern.
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Bitkiller
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Re: Entionisiertes Wasser

#4

Beitrag von Bitkiller »

Im Sommer braue ich ja immer mit meinem Brunnenwasser vom Garten. Der ist 45 Meter tief und fördert bestes Trinkwasser. Das Leitungswasser, auf das ich im Winter ausweichen muss, ist sehr kalkhaltig (ph-Wert 6,8) und deshalb meine Überlegung mit dem Batteriewasser. Über die Mineralzusammensetzung des Wassers kann ich leider nichts sagen und wüsste auch nicht, wie ich die heraus finden sollte.

LG - Achim
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diapolo
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Re: Entionisiertes Wasser

#5

Beitrag von diapolo »

Hi,
ich habe am Anfang mein deion. Wasser bei Aldi gekauft. Ich konnte hier nichts negatives fest stellen. Ich habe seit ca. einem Jahr einen Ionentauscher um mein Wasser zu entmineralisieren.

mfg

Bernd
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Bitkiller
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Re: Entionisiertes Wasser

#6

Beitrag von Bitkiller »

Hallo Bernd,

konntest du geschmacklich einen Unterschied feststellen oder war dieser eher marginal? Loht sich der Ankauf eines solchen Entmineralisierers oder so eines Osmosegerätes? Wie hoch sind die Folgekosten, sprich Filter, Aktivkohle ect.

LG - Achim
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uckel
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Re: Entionisiertes Wasser

#7

Beitrag von uckel »

Bitkiller hat geschrieben:Hallo Bernd,

konntest du geschmacklich einen Unterschied feststellen oder war dieser eher marginal? Loht sich der Ankauf eines solchen Entmineralisierers oder so eines Osmosegerätes? Wie hoch sind die Folgekosten, sprich Filter, Aktivkohle ect.

LG - Achim
Meine uo hat ca 400 Euro gekostet, habe sie seit ca 9 Monaten in betrieb, laaangsam könnte ich mal die filter wechseln, welche unter 20 Euro kosten. Die membrane muss alle 3 bis 5 Jahre gewechselt werden, kostet ca. 70 Euro.
Wir haben sie Über nicht wegen des braunes gekauft, sondern weil unser Trinkwasser etwas "müffelig" schmeckt, was vermutlich an den alten Leitungen liegt. Das Wasser schmeckt sehr sehr gut. Es ist übrigens ein Irrglaube, dass der Mensch seinen Mineral Haushalt über sein Wasser beziehen sollte. Aber das ist ein anderes Thema und jeder sollte selbst entscheiden.

Zum brauen mit Osmose:
Ich verschneiden es mit Leitungswasser. VA. 70 bis 80 % osmosewasser, der Rest überwiegend über den Wasserkocher als Leitungswasser.
Auch hier vertrete ich die Ansicht, dass die Mineralien besser über die malzzufuhr in die würze gelangen. Hoffe ich konnte helfen.

P.s. der Kaffee und der Tee schmeckt nun da CH besser, Fenster werden nur mit osmosewasser geputzt, hinterlässt keine Flecken
.
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Prost
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Re: Entionisiertes Wasser

#8

Beitrag von Prost »

Hallo,

bitte nicht in den falschen Hals bekommen (nur meine Meinung), aber ich habe das mit der Wasserproblematik ganz abgestellt, nehme für alle Biere das Wasser aus dem Hahn, fertig.

Früher habe ich unser Wasser (Restalk. 9,3) für Helle Biere mit Sauerrmalz behandelt.
Danach holte ich mir extra dafür sehr weiches Wasser aus einem Brunnen (RA 0,0).

Dann kam mir mal die Idee zwei exakt gleiche Helle zu machen, einmal mit dem Brunnnenwasser, einmal mit dem aus der Leitung.
Der Unterschied war ... nicht vorhanden.
Vielleicht ist mein Geschmack ja nicht der dollste, aber bisher konnte niemand ein Unterschied bei den beiden Hellen schmecken.

Letztens dann ein Pils mit hartem Leitungswasser. Schmeckt nicht ganz typisch, aber mir viel besser als ganz schlanke Pilsner.

Also, für mich lohnt der Aufwand null.

Gruß
Stefan
Zuletzt geändert von Prost am Freitag 19. Februar 2016, 16:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Bitkiller
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Re: Entionisiertes Wasser

#9

Beitrag von Bitkiller »

Hallo Stefan,

also ich habe jetzt nicht die direkten Vergleiche, da ich noch nie mit anderem Wasser als dem aus meinem Brunnen und der Leitung gebraut habe. Aber auch bei diesen beiden Wassersorten merke ich jetzt keinen Unterschied, also ich meine jetzt so, dass man sagen würde, pfui Deibel, wie schmeckt das denn jetzt. Im FB und auch hier habe ich jetzt alledings gelesen, dass es wohl ein riesen Unterschied sein muss, ob man mit Leitungswasser oder mit Wasser aus einer Osmoseanlage gebraut hat. OK, wenn man das Wasser pur trinkt, dann glaube ich schon, dass da ein Unterschied zu schmecken ist, aber beim Bier? Da hätte ich schon gerne noch ein paar Aussagen.

LG - Achim
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Fricky
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Re: Entionisiertes Wasser

#10

Beitrag von Fricky »

Bitkiller hat geschrieben:OK, wenn man das Wasser pur trinkt, dann glaube ich schon, dass da ein Unterschied zu schmecken ist, aber beim Bier? Da hätte ich schon gerne noch ein paar Aussagen.
Bier ist eben nicht gleich Bier, das ist schon ein Unterschied, ob Du Pils, Weizenbier, Stout, Helles oder IPA machst.
Die sind halt schon sehr unterschiedlich was die Ansprüche ans Wasser betrifft.

Pils mit harten Wasser, nogo.
Weizen mit weichem oder hartem Wasser, kein grosser Unterschied.
Wasser für stark gehopftes IPA, wieder ganz was anderes, da reicht weich alleine auch nicht.

Hast du denn den oben verlinkten Artikel mal gelesen? Solltest Du, ist sehr aufschlussreich.

Gruß, Peter.
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cyme
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Re: Entionisiertes Wasser

#11

Beitrag von cyme »

Achim, wie groß der Unterschied zu deinem Leitungswasser ist, hängt von deinem Leitungswasser ab - aus der Ferne kann dir keiner sagen, was der Unterschied sein wird.

Für meine Belange (karbonatharte Kalkbrühe, hohe RA) tun es Braugips und Milchsäure zur Wasseraufbereitung, vielleicht noch Kalkmilch wenn ich lustig bin. Das sind Centbeträge pro Sud und passiert im Handumdrehen. Bei Bieren mit viel Hopfenbittere schmeckt man das meiner Meinung nach schon raus - angeblich war es gerade der hohe Sulfatgehalt, warum die Brauer aus Burton so beliebtes Pale Ale gemacht haben. Viel Kalzium im Wasser sei auch gut für das Absetzen der Hefe.

Für A/B-Vergleiche, hier hat auch Brulosphy wieder was im Angebot:
http://brulosophy.com/2015/04/06/water- ... t-results/
http://brulosophy.com/2015/05/18/water- ... t-results/
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Eigebier
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Re: Entionisiertes Wasser

#12

Beitrag von Eigebier »

Wir haben hier sehr hartes Leitungswasser mit 34°fH und vor einem Jahr im Haus einen Jonenaustauscher installiert und auf 8° fH eingestellt (etwa 4.5° dH). Wir haben im letzten Jahr dasselbe Rezept mit weichem Wasser gemacht und mit früher abgefülltem verglichen. Irgendwie haben wir kaum einen Unterschied festgestellt. Wasser mit 0.0 Härte ist normalerweise ein schlechterer Aromaträger.
Grüsse Hans
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cyme
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Re: Entionisiertes Wasser

#13

Beitrag von cyme »

Ein Ionentauscher arbeitet auch an den für die Brauerei "falschen" Ionen. Er wirft das nützliche Kalzium raus, belässt aber das eher unerwünschte Karbonat.
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Sura
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Re: Entionisiertes Wasser

#14

Beitrag von Sura »

Meine erster Versuch war aus Unwissenheit ein helles mit Wasser aus dem Ionentauscher (0 Salze, aber 14dH Carbonathärte...) .... Geschmacklich furcherregend beissend, ziehend. Beim zweiten wars immerhin schonmal nur noch das "normale" Wasser.... weniger gezogen aber immer noch schlimm.
Danach habe ich Milchsäure und Sauermalz eingesetzt und es wurde Bier.

Ich finde man merkt es deutlich ob das Wasser zumindest halbwegs passt oder nicht.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Entionisiertes Wasser

#15

Beitrag von Fricky »

Eigebier hat geschrieben:Irgendwie haben wir kaum einen Unterschied festgestellt.
Ein Ionentauscher für die Hauswasseranlage ist (zumindest normalerweise) ein Neutraltauscher und kein Vollentsalzer.
Das Ziel ist dabei nicht, gutes oder gesundes Trinkwasser zu erzeugen, sondern in erster Linie, das Verkalken der Anlage, Geräte und Armaturen zu verhindern.
Da werden Härtebildner gegen Natriumionen getauscht (daher auch das Regeneriersalz zum Nachfüllen), was das Wasser zum Brauen eigentlich sogut wie untauglich macht.

Gruß, Peter.
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cyme
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Re: Entionisiertes Wasser

#16

Beitrag von cyme »

Fricky hat geschrieben:Das Ziel ist dabei nicht, gutes oder gesundes Trinkwasser zu erzeugen, sondern in erster Linie, das Verkalken der Anlage, Geräte und Armaturen zu verhindern.
Ja, das übersehen manche. Da wird beim Mineralwasser extra auf "Natriumarm" geachtet, und zu Hause pumpt die Anlage im Keller fleißig Natrium in die Leitung.
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ggansde
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Re: Entionisiertes Wasser

#17

Beitrag von ggansde »

und wenn ich Kaffee koche mit solch einem Wasser, dann schmeckt der fürchterlich
Witzig, ich benutze das deionisierte Wasser inzwischen nur noch zum Kaffeekochen, weil er damit so gut schmeckt. :thumbup
VG, Markus
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Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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Sura
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Re: Entionisiertes Wasser

#18

Beitrag von Sura »

ggansde hat geschrieben:
und wenn ich Kaffee koche mit solch einem Wasser, dann schmeckt der fürchterlich
Witzig, ich benutze das deionisierte Wasser inzwischen nur noch zum Kaffeekochen, weil er damit so gut schmeckt. :thumbup
VG, Markus
Da bin ich mit dabei :) ..... Mir schmeckt das deinonisierte Wasser (und der Kaffee, der Tee...) auch besser als das normale aus dem Hahn.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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fufi
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Re: Entionisiertes Wasser

#19

Beitrag von fufi »

Da ich keine definitiven Wasserwerte für mein Wasser bekomme (wohne in einem Mischgebiet, in dem je nach Verfügbarkeit von verschiedenen Wasserwerken eingespeist wird) hab ich mich von vornherein für Vollentsalzen und gezieltes Aufsalzen entschieden.
Ich hab mir, nachdem ein Mischbettvollentsalzer nur mäßige Ergebnisse erziehlt hat (Leitfähigkeit gemessen), eine günstige Umkehrosmoseanlage bei Hornbach geholt. (http://www.hornbach.de/shop/Osmose-Prof ... tikel.html) Die funktioniert sehr gut, ist aber sehr langsam produziert aber eine nicht unerhebliche Menge an Schmutzwasser, welches ich dann für Kühlung und Reinigung nehme.
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diapolo
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Re: Entionisiertes Wasser

#20

Beitrag von diapolo »

Hi,
mein Helles war am Anfang meiner Brauerei "Karriere" immer etwas kratzig im Abgang bei dunklen und Weizen war der Effekt nicht vorhanden.
Ich hab dann mal meine Wasserwerte angesehen. Wenn ich mit 50% deion. verschneide komme ich auf gute Werte für ein Helles.
Seidem ist das Helle schön angenehm im Abgang.
Ist nur meine Erfahrung

mfg

Bernd
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Re: Entionisiertes Wasser

#21

Beitrag von olibaer »

Prost hat geschrieben:Also, für mich lohn der Aufwand null.
So zu denken und so zu handeln ist durchaus legitim. Die technologischen Zusammenhänge lösen sich aber entlang Deiner Wahrnehmung trotzdem nicht in Luft auf.
Ich konnte meinen Bieren immer etwas positives abgewinnen, wenn ich den hier bei mir vorherrschenden Karbonathärten (~14-16°dH) den Gar ausgemacht habe.

Überhaupt und strategisch halte ich es für keine gute Idee einer Zutat, die zu über 90% in unserem Endprodukt vorkommt, keine Aufmerksamkeit zu schenken.
Obendrein ist gut dokumentiert, dass sich viele Bierstile entlang einer regionalen Wasserqualität entwickelt haben. Sich ums Wasser kümmern ist dem nach so alt, wie die Bierbrauerei selbst.

Brachial ausformuliert stellen Malz, Hopfen und Hefe die Huren unseres Rohstoffkompendiums dar: sie kommen angemalt, parfümiert, wichtig und in ihren rosigen Beschreibungen, aufgetakelt daher. Wasser tut das nicht - wirkt aber als stiller Begleiter.

Für mich ist Wasser ein Bestandteil der Rezeptur und ich interagiere damit wie ich es für Hefe, Malz und Hopfen tue - mal in dieser Qualität, mal in dieser Ausprägung, mal so rum, mal andersherum ... immer mit Bedacht.

Im Kern hat Wasser ein Problem - es kommt in allen erdenklichen Härtezuständen farblos und weitestgehenst geschmacklos daher. Hopfen und Malz sind an dieser Stelle schlauer und sorgen so für die nötige Aufmerksamkeit.

... und natürlich ist es wesentlich einfacher auf der Rohstoffklaviatur "Hefe, Hopfen, Malz" zu spielen, als das man sich entlang eines frablosen Wassers damit verausgabt ;-)

Gruß
Oli
Gruss
Oli
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Re: Entionisiertes Wasser

#22

Beitrag von Eigebier »

Vor der Anschaffung des Ionenaustauschers haben wir uns in der Hausgemeinschaft (mehrere Stockwerkeigentümer) ellenlang "die Haare gerauft". Es ist ausserordentlich schwierig, Esoterisches von Nachweisbarem zu trennen, was selbst die DVGW in Deutschland oder die UMTECH in der Schweiz so attestieren.
Physikalische Systeme (Magnete, Elektrochemische etc.) verändern die Karbonathärte nicht, verringern aber das Absetzen von kaltem Wasser in Rohren (oder haben esoterische Wirkungen). Chemische Systeme (Harze, die mit Salz regeneriert werden) Calzium wird in Natrium (Salze) umgetauscht, wirken bei kalt- und Warmwasser, wobei die Höchstwerte Inder LVO festgelegt sind. Wers genauer wissen will, dem habe ich noch massenhaft Dokumentation oder Links.

Stimmt schon, Calzium wird umgewandelt und Karbonate bleiben, für Bier eigentlich nicht so toll. Die Anlage wurde nicht wegen dem Bierbrauen angeschafft, sondern wegen der Kalkablagerungen bei Warmwasser in Dusche/Bad, Küche und Waschküche. Bei unseren 34° fH ist das Wasser schon Knallhart. :Shocked

Kaffee: Ich lade alle gerne ein, bei mir einen Espresso zu trinken. Einerseits ist auch Kaffee Geschmackssache, andererseits mache ich jede Wette, dass bei einer Blinddegu das Aroma unseres teilenthärteten Wassers besser abschneidet :-)
LG Hans
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Re: Entionisiertes Wasser

#23

Beitrag von Prost »

olibaer hat geschrieben: ... und natürlich ist es wesentlich einfacher auf der Rohstoffklaviatur "Hefe, Hopfen, Malz" zu spielen, als das man sich entlang eines frablosen Wassers damit verausgabt ;-)

Gruß
Oli
Ganz genau so :Bigsmile
Wie heisst es immer so schön: keep it simple and stupid :Wink

Zweifellos gibt es Unterschiede, aber mir passt alles so wie es ist. Ist ja ein Hobby, keine Wissenschaft.
Übrigens, das Pils mit dem harten Wasser habe ich gerade abgefüllt. Schmeckt prima, genau so wollte ich es.
Vielleicht sind ja neben den Härtewerten noch andere Parameter so günstig, dass das Bier trotzdem prima schmeckt, da habe ich keine weiteren Messwerte.

Gruss
Stefan
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Re: Entionisiertes Wasser

#24

Beitrag von Bitkiller »

OK, danke für die vielen Antworten und Anregungen. Für mich ziehe ich jetzt mal das persönliche Résumé - Wenn´s schmeckt, alles so lassen, egal wie hart oder weich das Wasser ist, Richtig?

LG - Achim
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Re: Entionisiertes Wasser

#25

Beitrag von Malzwein »

Bitkiller hat geschrieben:.... Wenn´s schmeckt, alles so lassen...
Das gilt doch sowieso immer.

Den Verweis in deine Signatur finde ich übrigens putzig. "Hobbywurstler.de", aktuelle Themen sind: "Schwarzes nach Pilsener Art", "Böhmisches Bernstein pilsener Art", "Bierausstoß verdoppelt" :thumbsup
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Entionisiertes Wasser

#26

Beitrag von Sura »

Bitkiller hat geschrieben:OK, danke für die vielen Antworten und Anregungen. Für mich ziehe ich jetzt mal das persönliche Résumé - Wenn´s schmeckt, alles so lassen, egal wie hart oder weich das Wasser ist, Richtig?
LG - Achim
Klar. Ich hätte auch nichts geändert wenn ich nicht müsste. Allerdings ist der Aufwand auch nicht wirklich hoch:

Wasser in 5l Kanistern gibts für 1,50€ ... davon nehme ich jetzt zwischen 50% und 70%. Kostet mich also bei meinen Mengen ca. 4-6€ und wird beim wöchentlchichen Grosseinkauf einfach mit eingepackt. Dazu CaSO4 und CaCL2, da kostet der 100gr Topf in der Apotheke ~10€. Gibts vielleicht auch günstiger, aber davon brauchts pro Braugang dann vielleicht 0-2gr die ich mit einer Feinwaage (die ich sowieso für Hopfen geholt hatte) abwiege und in das Wasser rühre. Passiert alles als letzter Schritt beim vorbereiten (durchspülen) der Anlage am Abend davor. Fünf Liter "konditioniertes" Wasser fülle ich dabei wieder in eine der vorher gelehrten Plastikbuddeln als Reserve, der Rest verbleibt im Wasserkocher. Sauermalz, wenn benötigt, ist vorhanden und wird einfach mit durch die Mühle geschickt.

Das funktioniert und kostet mich keine zusätzliche Zeit und keinen zusätzlichen Gedanken während des Brauvorgangs. Milchsäure habe ich für den Notfall da, brauche ich aber nicht mehr. Das rumgesaue damit fand ich trotz Spritzen im Gegensatz zum jetzigen Vorgehen echt lästig.
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Re: Entionisiertes Wasser

#27

Beitrag von Bitkiller »

Ja, das ist unser Mitglied Breuberger, der macht außer seiner Wurst auch sein Bier selber. Durch ihn bin ich vor einem Jahr erst auf´s Selberbrauen gekommen, quasi infiziert worden :Angel
Er postet ab und zu ein paar Bierrezepte, für ihn habe ich das Braustüble eingerichtet, da kann er sich etwas austoben :Wink Bier brauen ist aber nicht unser Thema im Forum :Drink

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Re: Entionisiertes Wasser

#28

Beitrag von inem »

Bitkiller hat geschrieben: Wenn´s schmeckt, alles so lassen, egal wie hart oder weich das Wasser ist, Richtig?
Grundsätzlich ja, aber ich glaube ich wäre so neugierig es dann mit anderem Wasser auszuprobieren um zu vergleichen. Vielleicht wirds ja noch besser.
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