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Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 20. November 2019, 08:52
von Humulus
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 19. November 2019, 21:42 Matthias, dein Starter sollte klappen.
Das klingt gut! Danke für die ausführliche Unterstützung!

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 20:28
von Innuendo
Hallo Ihrs,
dank der vielen Infos hier sind auch bei mir nun WSL-17 und W34/70 auf NaCl eingelagert.
Am Montag habe ich einen Starter UG "nach Jens" gemacht. Der Brautag war für Samstag oder Sonntag geplant, je nachdem wie lange der Starter benötigt. Aktuelle Stufe Donnerstag 2000ml auf Magnetrührer langsame Stufe

Der Starter hat Hochkräusen mit geringer Braunfärbung am Rand. Das müsste die vitalste Phase sein, die ich gern am Brautag gehabt hätte. Im Braukeller ist ein leicht schwefeliger Geruch.
Die Schwefelverbindungen kann ich mir noch erklären, weil es in meinem Keller für UG Hefe zu warm ist (ca. 19°C).
Wie halte ich den Starter etwas zurück? Ich habe hier überall gelesen, dass die Starter mal was länger brauchen und der Hefe soll Zeit gegeben werden. Ich würde jetzt als erstes die Raumtemperatur senken. Fenster auf bzw Becherglas vom Rührer in den Kühlschrank stellen. dann würde ich noch die Flüssigkeit auf die nächste Stufe erhöhen, aber die Zugabe Hefenahrung (DME) verringern zB halbieren.
Oder ist mein erster Starter mit Hochkräusen und schwefeligen Duft schon fehlgeschlagen?
Innu

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 20:51
von DerDerDasBierBraut
Wenn der Starter schon Brandhefe ansetzt ist er schon über den besten Punkt hinaus. Ideal ist ein Pitchen bei 20-30% SVG.
Nach welchem Zeitplan hast du den Starter aufgeweckt? Klingt danach, als hättest du so propagiert, dass Zeit zum Kühlen, Sedimentieren und Dekantieren ist.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten.
Entweder stellst du den Starter in die Kühlung (dicht an 1°C) und stoppst die Gärung damit. Dann kannst du am Brautag Dekantieren und den Starter bis zum Anstellen mit abgezweigter gekochter Würze auffüllen und wieder gut belüften.
Oder du lässt den Starter sein Ding machen und propagierst mit einem Teil davon, einen Tag vor dem Brauen, einen neuen Starter im 1:10 Verhältnis.

Die STW würde ich an deiner Stelle nicht senken. Also nicht weniger DME nehmen.
Schwefeln darf der Starter etwas. Kein Problem.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 20:58
von rakader
Sehr interessant und mal wieder lehrreich. Ich darf mich einklinken:
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Donnerstag 21. November 2019, 20:51 Wenn der Starter schon Brandhefe ansetzt ist er schon über den besten Punkt hinaus. Ideal ist ein Pitchen bei 20-30% SVG.
Wie stelle ich 20-30% Schnellvergärungsgrad (??) (SVG) fest?
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Donnerstag 21. November 2019, 20:51 Du hast jetzt zwei Möglichkeiten.
Entweder stellst du den Starter in die Kühlung (dicht an 1°C) und stoppst die Gärung damit. Dann kannst du am Brautag Dekantieren und den Starter bis zum Anstellen mit etwas abgezweigter gekochter Würze anfüttern und stark belüften.
Oder du lässt den Starter sein Ding machen und propagierst mit einem Teil davon einen Tag vor dem Brauen einen zweiten Starter im 1:10 Verhältnis.
Brandhefe kommt bei mir oft vor. Dauert dann 8-10 Stunden bis ich anstelle. Sicher ein Grund, warum der Starter bei mir erst immer nach 12 Stunden anspringt.
Heißt also: Sobald Brandhefe sichtbar wird, stoppen, kühlen und dann ein paar Stunden vor dem Anstellen temperieren, zusätzliche Würze dazu?

Ich halte die 24 h pro Propagationsstufe ein, trotzdem kommt Brandhefe immer im letzten Schritt auf.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 21:09
von Innuendo
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe den Starter in den Kühlschrank versetzt und das maximale 2°C eingestellt.
Mein "Zeitplan" war: ca 4-5ml aus Weihenstephan Starter auf 20ml. Erst auf Magnetrührer, dann in Ruhe gewartet.
Anschließend wollte ich jeweils Abends den nächsten Step machen.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 21:11
von DerDerDasBierBraut
rakader hat geschrieben: Donnerstag 21. November 2019, 20:58 Sehr interessant und mal wieder lehrreich. Ich darf mich einklinken:
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Donnerstag 21. November 2019, 20:51 Wenn der Starter schon Brandhefe ansetzt ist er schon über den besten Punkt hinaus. Ideal ist ein Pitchen bei 20-30% SVG.
Wie stelle ich 20-30% Schnellvergärungsgrad (??) (SVG) fest?
Sorry ich muss heute Abend noch arbeiten. Du bist Brauer. Das findest du schon raus!
(Ich glaube dir ich durchaus klar, dass ich mit SVG den scheinbaren Vergärungsgrad meine.)

Ich würde keinen Starter nur wegen etwas Brandhefe unnötig auf Eis legen, nur weil er ein paar Stunden oder einen halben Tag vor dem Anstellen über 30% SVG rutscht. Bei 1-2 Tagen sieht es anders aus. Da würde ich die Chance zum Dekantieren nutzen.
Innuendo hat geschrieben: Donnerstag 21. November 2019, 21:09 Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe den Starter in den Kühlschrank versetzt und das maximale 2°C eingestellt.
Mein "Zeitplan" war: ca 4-5ml aus Weihenstephan Starter auf 20ml. Erst auf Magnetrührer, dann in Ruhe gewartet.
Anschließend wollte ich jeweils Abends den nächsten Step machen.
Also waren die Schritte 20 > 200 > 2000 ml geplant, richtig?
Wenn du nicht dekantieren willst kannst du die erste Stufe 5-6 Tage vor dem Brautag aufwecken. So hast du einen zeitlichen Puffer, falls die Hefe länger zum Aufwachen benötigt. Wenn die erste Stufe wach ist (gärt) kommt sie in den Kühlschrank. Die Hefe wacht sofort wieder auf, wenn du sie 2 Tage vor dem Brauen in Stufe 2 überführst.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 21:17
von rakader
Sorry, Jens - bei SVG stand ich auf dem Schlauch. Heißt bei mir sEVG.
Allenthalben Dank für die Abgrenzung

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 21:21
von Innuendo
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Donnerstag 21. November 2019, 21:11 Also waren die Schritte 20 > 200 > 2000 ml geplant, richtig?
Wenn du nicht dekantieren willst kannst du die erste Stufe 5-6 Tage vor dem Brautag aufwecken. So hast du einen zeitlichen Puffer, falls die Hefe länger zum Aufwachen benötigt. Wenn die erste Stufe wach ist (gärt) kommt sie in den Kühlschrank. Die Hefe wacht sofort wieder auf, wenn du sie 2 Tage vor dem Brauen in Stufe 2 überführst.
Das kommt direkt auf den Spickzettel - Danke Dir!

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 10:12
von Hopfenkaltschale
Sorry aber mal ne dumme Frage, wie injeziert ihr mit der Spritze in den Ecolac? Einfach direkt rein und fertig oder benögt man da nen Adapter für die Kanüle? :Waa

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 10:14
von skappler
Einfach rein. Danach am besten mit Wachs versiegeln. Wird hier im Thread irgendwo erklärt

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 12:31
von schwarzwaldbrauer
skappler hat geschrieben: Donnerstag 19. Dezember 2019, 10:14 Einfach rein. Danach am besten mit Wachs versiegeln. Wird hier im Thread irgendwo erklärt
Und vorher 1 Spritze aus der NaCl Lösung entnehmen und verwerfen, um Platz für die Hefe zu schaffen. Damit steht sie nachher unter weniger Druck.

Grüßle Dieter

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 12:48
von Hopfenkaltschale
OK das habe ich verstanden :thumbsup
Wenn ich ne Glasflasche anstatt der Ecoflac habe, muss ich dann auf den Gumiistopfen auch Wachs machen oder zählt das nur bei den Ecoflacs? :Waa

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 12:48
von ubu
Ich habe Ecoflacs welche nur zur hälfte gefüllt sind.
Ich spritze die Hefe direkt rein ohne vorher was zu entnehmen.
Dann ziehe ich die Kanüle in den Luftraum und ziehe die Spritze wieder mit Luft auf, bevor ich sie komplett rausziehe.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 12:50
von HubertBräu
So mache ich es auch :thumbup
Mit Wachs versiegelt habe ich auch noch nie .. und bisher kein undichtes Ecoflac gehabt.

Gruß
Hubert

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 13:32
von schwarzwaldbrauer
Wenn genügend Luftraum vorhanden ist, geht das natürlich so eleganter. Frühere Chargen hatten oft Tel. wenig Luftraum.

Grüßle Dieter

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 13:49
von karlm
Hopfenkaltschale hat geschrieben: Donnerstag 19. Dezember 2019, 12:48 Wenn ich ne Glasflasche anstatt der Ecoflac habe, muss ich dann auf den Gumiistopfen auch Wachs machen oder zählt das nur bei den Ecoflacs? :Waa
So weit ich weiß ist der Gummiverschluß der Glasflaschen dicker und eher für Mehrfacheinstich geeignet. Schräg einstechen ist wichtig, damit sich die Gummischichten überlappen. Meine Glasflaschen versiegel ich nicht extra. Bei den Ecoflacs machen dass wohl viele.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2019, 13:58
von Hopfenkaltschale
OK, schräg einstechen werde ich dann. Versiegeln lass ich bei der Glasflasche dann erstmal weg und schau ob es funktioniert :thumbup

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 20:27
von Hopfenkaltschale
Also ich habe jetzt alles durchgeführt, die Hefe ist im NaCl und sieht alles gut aus. Gummistopfen wurde micht versiegelt, scheint aber dicht zu sein...

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 20:28
von rakader
karlm hat geschrieben: Donnerstag 19. Dezember 2019, 13:49
Hopfenkaltschale hat geschrieben: Donnerstag 19. Dezember 2019, 12:48 Wenn ich ne Glasflasche anstatt der Ecoflac habe, muss ich dann auf den Gumiistopfen auch Wachs machen oder zählt das nur bei den Ecoflacs? :Waa
So weit ich weiß ist der Gummiverschluß der Glasflaschen dicker und eher für Mehrfacheinstich geeignet. Schräg einstechen ist wichtig, damit sich die Gummischichten überlappen. Meine Glasflaschen versiegel ich nicht extra. Bei den Ecoflacs machen dass wohl viele.
Nein. Bei beiden ist ein Gummistopfen mit mehreren Einstichvorrichtungen. Wachs gehört auf beide.
Gerade wenn man öfter einsticht, geht man damit auf Nummer sicher. Materialermüdung ist nicht auszuschließen.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 20:58
von mwx
rakader hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 20:28 Nein. Bei beiden ist ein Gummistopfen mit mehreren Einstichvorrichtungen. Wachs gehört auf beide.
Gerade wenn man öfter einsticht, geht man damit auf Nummer sicher. Materialermüdung ist nicht auszuschließen.
man kann auch alles übertreiben, ich mache das nie

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 21:03
von Hopfenkaltschale
Und du hast auch noch nie Probleme gehabt Michael? Ich bin ja eigentlich auch ein keep it simple Verfechter... Da ich mich mit dem Hefe banking erst seit kurzem befasse, bin ich mir manchmal unsicher was sein muss und was humbuk ist....

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 21:13
von karlm
rakader hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 20:28 Gummistopfen mit mehreren Einstichvorrichtungen
Was soll das sein? Meine Glasflaschen haben eine einfache Gummimembran als Verschluss. Sind die üblichen von Braun, sowas.

Einige versiegeln, andere nicht. Einfach ausprobieren.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 21:13
von rakader
mwx hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 20:58
rakader hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 20:28 Nein. Bei beiden ist ein Gummistopfen mit mehreren Einstichvorrichtungen. Wachs gehört auf beide.
Gerade wenn man öfter einsticht, geht man damit auf Nummer sicher. Materialermüdung ist nicht auszuschließen.
man kann auch alles übertreiben, ich mache das nie
Ich denke mal Jensens Empfehlungen in diesem Thread sind nicht die schlechtesten. Seltsam, dass die Flasche wo ich Wachs vergessen hatte, innert zwei Wochen hinüber war. Viel Glück weiterhin :Greets

Im Ernst: Ich dachte anfangs auch, es sei übertrieben. Bis man halt eines besseren belehrt wird…

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 21:19
von karlm
rakader hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 21:13 Viel Glück weiterhin
Danke. Meine WSL-17 ist zwei Jahre alt und immer noch 1A. Dazu ist es die "berühmte" alkoholfreie, die besonders empfindlich ist.

Dir auch viel Glück! :thumbup

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 21:21
von rakader
karlm hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 21:13
rakader hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 20:28 Gummistopfen mit mehreren Einstichvorrichtungen
Was soll das sein? Meine Glasflaschen haben eine einfache Gummimembran als Verschluss. Sind die üblichen von Braun, sowas.

Einige versiegeln, andere nicht. Einfach ausprobieren.
Guckst Du genau – real nicht per Google. Von Braun (für Dich eigens Wachspfropfen weggemacht) :Smile :
img_8068.png
…und wenn Du ganz genau schaust, Einstichloch in der Mitte ist zu erkennen. Wachs macht da schon Sinn.
karlm hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 21:19 Danke. Meine WSL-17 ist zwei Jahre alt und immer noch 1A. Dazu ist es die "berühmte" alkoholfreie, die besonders empfindlich ist.

Dir auch viel Glück! :thumbup
Perfekt. Hier wird empfohlen die Flaschen/Ecoflacs alle 6-9 Monate zu tauschen. Halten wir hier für übertrieben. Mit Deinen 2 Jahren bestätigst Du unsere Annahme! :thumbup

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 21:39
von mwx
rakader hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 21:13 Seltsam, dass die Flasche wo ich Wachs vergessen hatte, innert zwei Wochen hinüber war. Viel Glück weiterhin :Greets
Kannst Du denn belegen das das nicht vorhandene Wachs die Ursache ist? Ich kann Dir ca. 50 Eco-Flacs ohne Wachs zeigen von denen keiner schlecht geworden ist. Ich würde ehe vermuten das Du an anderer Stelle unsauber gearbeitet hast.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 21:56
von DerDerDasBierBraut
Kurz mal aufräumen, bevor der Thread gefühlt einen Haken rückwärts zu Seite 5 macht und wir komplett von vorne anfangen.

Die Glasflaschen sind für Injektion vorgesehen. Also dafür, dass Onkel Doktor da eine Kanüle einsticht (auch mehrfach), eine Spritze mit der Lösung aufzieht und einem das Ding irgendwo in die Figur sticht.
Er wird bei der isotonen Kochsalzlösung eine recht dünne Kanüle verwenden, weil die Lösung sehr dünnflüssig ist.
Die Kanüle wird er, laut Empfehlung von Braun, etwas schräg durch das Gummi stechen, damit der Stichkanal länger ist und die Chance auf eine Undichtheit reduziert wird.
Die Injektionsflaschen wird er in einer möglichst kleinen Größe wählen, damit die Flasche mit möglichst wenig Einstichen leer wird und somit das Risiko einer Kontamination reduziert wird.

Wir stechen da wegen der Hefe mit relativ dicken Kanülen rein, auch mehrfach, erzeugen mehrfach Unterdruck durch Abkühlung und erhöhen somit das Risiko eines "Luftziehers" erheblich.
Daher gehört was über das Gummi, wenn man es ordentlich machen möchte, und vor allem, wenn die Hefe in einem Haushaltskühlschrank mit Lebensmitteln gelagert wird. Sei es Wachs oder Parafilm. Das ist eigentlich egal.

Die Ecoflacs sind für Infusion vorgesehen. Also für das einmalige Anstechen mit einem Infusionsbesteck etc.
Nach einmaliger Benutzung werden die Dinger entsorgt, egal ob leer ist nicht ganz leer.
Die Einstichgummis sind im Gegensatz zur Injektionsflasche steril verdeckt (goldene Folie), aber nicht selbst abdichtend.
Daher muss das Gummi des Ecoflacs bei uns nach jedem Einstich luftdicht versiegelt werden. Parafilm geht dafür nicht (da selbst nicht gasdicht) und wäre wegen der Kopfform sehr unpraktisch.
Jedoch lassen sich die "Mulden" der Einstichgummis super einfach mit Wachs versiegeln und das hält auch beim Unterdruck durch Abkühlen richtig dicht.

Beim Hefebanking muss man "leider" etwas übervorsichtig sein. Sonst kann man es bleiben lassen.
Mit Glück sieht man Kontaminationen mit bloßem Auge. Zum Beispiel wenn auf der Kochsalzlösung Schimmelpilz zu wachsen beginnt.
Die meisten Kontaminationen sieht man aber leider nicht. Und da fängt das Kernproblem an. Wir wollen uns auf die Reinheit unserer eingelagerten Hefen verlassen und kämpfen dabei gegen "schlaue" Feinde mit 1,0 µm Größe oder kleiner.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 22:16
von Hopfenkaltschale
Gut Jens, so wie du das beschriebem hast, bin ich wohl auch besser über vorsichtig in Zukunft und versiegle meine Glasflasche jetzt gleich :redhead
Danke für deine Zusammenfassung :thumbup

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 22:43
von DerDerDasBierBraut
Gut. Einen überzeugt :-)

Bei den NaCl Hefen ist es leider so, das man Kontaminationen nur sehr selten sieht. Dadurch suhlt man sich in falscher Sicherheit.

Anders ist das z.B. bei Schrägagar ohne Mineralöl. Da sieht man, dass 1-2% der Kulturen, selbst mit absolutem "Hobbybrauer Overkill", nach ein paar Monaten mit ungebetenen Gästen bewachsen sind. Im Grunde ist das besser, weil sich die Kontaminationen bemerkbar machen. Mal abgesehen von Fremdhefen, die zwischen der eingelagerten Hefe vielleicht nicht sofort auffallen.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 22:47
von rakader
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 22:43 Gut. Einen überzeugt :-)
Nein: Zwei :thumbup
Ich kann Dir nur noch abermals Danke sagen (vor allem für Deine Geduld) – ich lagere unterdessen 14 Hefestämme ein. Wo ich Deiner Anleitung gefolgt bin, ist auch nie etwas passiert.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Samstag 11. Januar 2020, 09:34
von Terlon
Moin Zusammen,
nachdem ich hier von Begin an diesen Thread mitgelesen hab wollte ich mal (ungefragt :Wink ) meine Erfahrung kundtun.

Anfang letzten Jahre habe ich angefangen verschiede Hefen in NaCl einzulagern.
Z.B. aus Activator Pacs Erntehefe aus eigenem Sud etc.

Meine Hefen:
Aus Activator: WYeast #1010, #3638, #2308
Aus Flaschenaufzucht: Gutmann, Schneider Tap 7 (aus 3 Bodensätzen einen Starter und dann geerntet)
Aus Erntehefe aus Sud: Schneider Tap 7


Ergebnis:
Alle konnte ich efolgreich wiederbeleben.
Die Vorgehensweise beim Einlagern wie hier mehrfach beschrieben in 100ml Glasfaschen.
Aufbewahrt im Kühlschrank.

Bei der Reaktivierung gehe ich so vor:

Aufwecken aus NaCl.
• Vorbereitung:
◦ 1,5l Wasser+ 90gDME
◦ +0,2-0,6g Hefenahrung
◦ +10g (2Teelöffel) Zucker.
◦ 15Min kochen und in Wasserbad abkühlen lassen.

• 10ml Hefelösung + 10ml Starter (∑ 20ml) 1:1 in 50ml Becherglas 36 (-48h) ankommen lassen

• + 40ml Starter aufgefüllt (∑ 60ml)1:2; in 100ml Becher. 24(-36h) ankommen lassen

• + 120ml Starter aufgefüllt (∑ 180ml ) 1:2; in 500ml Becher 24h ankommen lassen

• + 360ml (∑ 540ml) 1:2, (oder Rest 1:4, dann entfällt der letzte Schritt ) in 1,5l Erlenmeier 24h

• dann Rest Würze ca 1l zugeben (∑ ca. 1,6l)1:1, in 2l Erlenmeierkolben
Alles bei Raumtemperatur auf Rührer.

Fazit:
Etwas mehr Aufwand, der sich aber lohnt wenn man ein paar Tage Vorbereitungszeit zur Reaktivierung hat.

Meinen Dank an alle hier die meinen Horizont erweitert haben! :Drink
Weiter so.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Samstag 11. Januar 2020, 17:19
von Bierheld
Hallo Olli,
machst du den allerersten Propagationsschritt, also mit den 20ml, auch schon auf dem Magnetrührer? Ich habe den bisher in einem kleinen, verschraubbaren Gläschen gemacht. Immer wieder Mal geschüttelt, wenn ich daran dachte. Mein kleinster Rührfisch lässt die 20ml im Erlenmeierkolben (50ml) nur wild rumspritzen. Da hatte ich zu viel Mitleid mit den Hefezellen, die nach so langer Wartezeit im Kühlschrank endlich wiederbelebt wurden. :Smile

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Samstag 11. Januar 2020, 19:50
von Terlon
Hi Bernd,
also meine Hefe will das so! :Bigsmile
Mein Fischchen ist aber auch nur 1cm lang.
Bei langsamer Drehzahl geht das hervorragend.
Aber wie gesagt, das ist nur eine Herangehensweise.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Samstag 11. Januar 2020, 20:51
von HubertBräu
Den ersten Schritt mit 10ml ausm Ecoflac und 10ml Würze lasse ich einfach in der Spritze und schüttel diese ab und zu mal auf :Greets

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 13:25
von ssegelhorst
Terlon hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2020, 09:34 ...

Aufwecken aus NaCl.
• Vorbereitung:
◦ 1,5l Wasser+ 90gDME
◦ +0,2-0,6g Hefenahrung
◦ +10g (2Teelöffel) Zucker.
◦ 15Min kochen und in Wasserbad abkühlen lassen.

• 10ml Hefelösung + 10ml Starter (∑ 20ml) 1:1 in 50ml Becherglas 36 (-48h) ankommen lassen

• + 40ml Starter aufgefüllt (∑ 60ml)1:2; in 100ml Becher. 24(-36h) ankommen lassen

• + 120ml Starter aufgefüllt (∑ 180ml ) 1:2; in 500ml Becher 24h ankommen lassen

• + 360ml (∑ 540ml) 1:2, (oder Rest 1:4, dann entfällt der letzte Schritt ) in 1,5l Erlenmeier 24h

• dann Rest Würze ca 1l zugeben (∑ ca. 1,6l)1:1, in 2l Erlenmeierkolben
Alles bei Raumtemperatur auf Rührer.

Fazit:
Etwas mehr Aufwand, der sich aber lohnt wenn man ein paar Tage Vorbereitungszeit zur Reaktivierung hat.

Meinen Dank an alle hier die meinen Horizont erweitert haben! :Drink
Weiter so.
Wie bewahrt ihr denn in so einem Fall die Starterwürze aus DME auf? Größere Menge kochen und dann in den Kühlschrank und dann jeweils wieder aufkochen?
Ich habe bisher jeweils täglich neue Würze hergestellt - auf Dauer ganz schön nervig und vermutlich vollkommen unnötig.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 14:11
von rakader
Vorräte einfrieren, bei Bedarf auftauen und nochmals aufkochen. Gehopfter Malzsud, natürlich keine Starterwürze, die wird sofort verarbeitet.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 15:49
von Terlon
Hallo Sebastian,

ich koche die 1,5l und stell die einfach in den Kühlschrank und entnehme dann nur die Menge die ich jeden Tag brauche. Natürlich möglichst keinfrei verarbeitet. Alu- oder Frischhaltefolie auf dem Erlenmeierkolben, fertig.
Zu Anfang hab ich die auch noch immer wieder aufgekocht, aber das ist eigentlich nicht nötig.

Ansonsten mache ich für jeden Starter eine neue Mischung. Alle 4-6 Wochen ist der Aufwand ja nicht so groß.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 16:02
von DerDerDasBierBraut
Terlon hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 15:49 ich koche die 1,5l und stell die einfach in den Kühlschrank und entnehme dann nur die Menge die ich jeden Tag brauche. Natürlich möglichst keinfrei verarbeitet. Alu- oder Frischhaltefolie auf dem Erlenmeierkolben, fertig.
Zu Anfang hab ich die auch noch immer wieder aufgekocht, aber das ist eigentlich nicht nötig.
Sorry, aber Folie hält vielleicht Fliegen und Brummer fern, aber keine Mirkoorganismen.
Die Würze nach Tagen zu verwenden ist schon fragwürdig. Sie nicht noch einmal zu kochen ist schon mehr als leichtsinnig.
Mach was du willst, aber das Vorgehen auch noch ungeniert weiterzuempfehlen ist echt krass.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 16:42
von rakader
Noch vergessen: beim Aufkochen wird Starterwürze evt. Zu stark. Die verdünne ich dann mit stark abgekochten Wasser auf Zielwert.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 18:09
von ssegelhorst
rakader hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 14:11 Vorräte einfrieren, bei Bedarf auftauen und nochmals aufkochen. Gehopfter Malzsud, natürlich keine Starterwürze, die wird sofort verarbeitet.
Das klingt nach einer sehr praktischen Lösung. In "Tupperdosen" oder Eiswürfelbeuteln?

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 19:36
von rakader
ssegelhorst hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 18:09
rakader hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 14:11 Vorräte einfrieren, bei Bedarf auftauen und nochmals aufkochen. Gehopfter Malzsud, natürlich keine Starterwürze, die wird sofort verarbeitet.
Das klingt nach einer sehr praktischen Lösung. In "Tupperdosen" oder Eiswürfelbeuteln?
Tupperdosen. Eiswürfelbeutel sind mir wg Größe der Kammern zu unpraktisch.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 23:26
von schwarzwaldbrauer
Hab ich jetzt erst gelernt:
Am perfektesten ist es eine Starterwürze zu machen, die die gleichen Basismalze wie der geplante Sud enthält.
Grüßle Dieter

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 13:36
von rakader
Ich möchte das Thema Trockenhefe auf NaCl am Wochenende endlich angehen. Überlegung ist einen Rest der Hefe (hier Safale US-05) für die Einlagerung zu nutzen, den Hauptteil aber an einen aktuellen Sud zu geben.

Folgendes Vorgehen ist dafür geplant:

  • 1. Trockenhefe in 100ml abgekochtem Wasser 240 min vor Gabe in aktuellen Sud für 30 min dehydrieren; nur aufstreuen, kein Umrühren oderähnlicher Hefestress
  • 2. nach 30 min 100ml Würze oder DME hinzugeben = einstellen auf 10°P, eine Msp. Nutrient
  • 3. Hefestarter in Becherglas oder Kolben bis zur Verwendung auf Magnetrührer stellen
  • 4. nach 240 min 90% von Hefestarter in aktuellen Sud geben und restliche 10% in Becherglas zurückhalten
  • 5. zurückgehaltene Menge Starter mit Faktor 1:4 auf 10°P = 100 ml in Kolben für 24h auf Rührer stellen
  • 6. Rührer abstellen, Hefe über Stunden absetzen lassen
    • 7a. Überstand mit Kanüle (und großer Spritze 100ml) vorsichtig absaugen und entsorgen; Hefe am Boden mit kleiner Spritze und Kanülennadel möglichst ohne Nährlösung aufnehmen
    • 7b. Wenn zu wenig Hefezellen, Überstand abgießen, nochmals Starter dazu und nochmals für 24 h auf Rührer, dann Vorgehen 7a.
  • 8. Gestrippte Hefe in frisches Ecoflac einfüllen; nach Gefühl, Erfahrung (?) sollten das um die 5ml sein


Kann man das so machen, gibt es Einwände, Verbesserungsbedarf. Habe ich etwas übersehen?

Dank vorab und Grüße
Radulph

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 14:09
von DerDerDasBierBraut
rakader hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 13:36 Kann man das so machen, gibt es Einwände, Verbesserungsbedarf. Habe ich etwas übersehen?
Wir hatten das Thema hier schon einmal vor längerer Zeit. Finde ich leider auf die Schnelle nicht wieder.

Das Trocknungsverfahren der Trockenhefe ist nicht steril und erfolgt nicht in Reinsträumen. Selbst wenn man da eine Reinzucht durch bläst landet am Ende eine Mischkultur aus allen erdenklichen Mikroorganismen in der Tüte. Der jeweilige Hefestamm ist klar in der Überzahl, aber der Anteil der Fremdmikroorganismen ist dennoch erschreckend hoch.

Der Weg muss also über Nährböden und Vereinzelung gehen, sonst hat die Aktion keinen Wert. Man will ja nicht irgendwas in NaCl einlagern, sondern einen definierten Hefestamm ... unterstelle ich einfach mal. :-)

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 14:43
von rakader
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 14:09
rakader hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 13:36 Kann man das so machen, gibt es Einwände, Verbesserungsbedarf. Habe ich etwas übersehen?
Wir hatten das Thema hier schon einmal vor längerer Zeit. Finde ich leider auf die Schnelle nicht wieder.
Ich weiß, aber das wurde nur am Rande gestreift. Was Du weiter ausführst, ist mir neu:
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 14:09 Das Trocknungsverfahren der Trockenhefe ist nicht steril und erfolgt nicht in Reinsträumen. Selbst wenn man da eine Reinzucht durch bläst landet am Ende eine Mischkultur aus allen erdenklichen Mikroorganismen in der Tüte. Der jeweilige Hefestamm ist klar in der Überzahl, aber der Anteil der Fremdmikroorganismen ist dennoch erschreckend hoch.
Und diese Mischkultur macht der Würze, trocken aufgestreut oder kurz dehydriert nichts aus, eingelagert aber wohl?
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 14:09 Der Weg muss also über Nährböden und Vereinzelung gehen, sonst hat die Aktion keinen Wert. Man will ja nicht irgendwas in NaCl einlagern, sondern einen definierten Hefestamm ... unterstelle ich einfach mal. :-)
Klingt logisch, Unterstellung highly welcome ;-) Jetzt stehe ich vor dem Problem noch nie mit einem Nährboden gearbeitet zu haben.

Ich habe hier:
1. 1x Petrischale
2. Pipetten/Nadeln
3. Bunsenbrenner + Zubehör

Es fehlt wohl Agar-Agar. Sonst noch was?

Ggf. verschiebe ich die Aktion. Will es schon richtig machen.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 15:11
von DerDerDasBierBraut
rakader hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 14:43
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 14:09
rakader hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 13:36 Kann man das so machen, gibt es Einwände, Verbesserungsbedarf. Habe ich etwas übersehen?
Wir hatten das Thema hier schon einmal vor längerer Zeit. Finde ich leider auf die Schnelle nicht wieder.
Ich weiß, aber das wurde nur am Rande gestreift. Was Du weiter ausführst, ist mir neu:
Wir meinen verschiedene Threads. Die Diskussion war nicht oberflächlich.

Fermentis kann heutzutage schon ganz gut Trocknen. Besser als die Hefe, um die es damals ging.
Hier mal ein Beispiel von der US-05:
https://fermentis.com/en/fermentation-solutions/you-create-beer/safale-us-05/ hat geschrieben: Viable yeast > 1.0 *1010 cfu/g
Purity : > 999 %
Lactic acid bacteria: < 1 cfu /107 yeast cell
Acetic acid bacteria: < 1 cfu /107 yeast cell
Pediococcus: < 1 cfu /107 yeast cell
Total Bacteria: < 5 cfu /107 yeast cell
“Wild” Yeast*: < 1 cfu /107 yeast cell
Fast überall "kleiner 1" klingt gut (wenn man es so schreibt, wie es dort steht).

Nimmt man aber überall den gleichen Exponenten wie bei der Hefezellenanzahl, um Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen, dann schaut es so aus:

lebensfähige Hefezellen = 10 Mrd pro g Trockenhefe
Milchsäurebakterien: kleiner 1000 pro g Trockenhefe
Essigsäurebakterien: < 1000 pro g Trockenhefe
Pediococcus: < 1000 pro g Trockenhefe
Bacterien gesamt: < 5000 pro g Trockenhefe
Wildhefezellen: < 1000 pro g Trockenhefe

Diese Werte brauchen keine Angst zu machen, wenn man die Trockenhefe direkt verwendet oder 1-2-3 mal führt.
Lange flüssig einlagern und behandeln wie eine Reinzuchthefe sollte man sie aber nicht unbedingt.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 15:15
von rakader
Danke für die Ausführungen. Praktisch: Fehlt mir mir nur Agar-Agar oder sonst noch was? Das Vorgehen (ausstreichen, vereinzeln etc.) hast Du an anderer Stelle hinreichend erklärt.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 15:24
von DerDerDasBierBraut
Nein, ich habe noch nie Anleitungen über Nährböden & Co geschrieben. Werde ich auch erstmal nicht.
Irgendwann haben wir vielleicht gute Begleitnotizen von den Hefeworkshops auf der HBCON 2020 zu dem Thema, die hier im Forum veröffentlicht werden können.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 15:26
von rakader
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 15. Januar 2020, 15:24 Nein, ich habe noch nie Anleitungen über Nährböden & Co geschrieben. Werde ich auch erstmal nicht.
Irgendwann haben wir vielleicht gute Begleitnotizen von den Hefeworkshops auf der HBCON 2020 zu dem Thema, die hier im Forum veröffentlicht werden können.
Dann habe ich das verwechselt - sorry. Die Suche bringt mir viele HBCON-Einträge, Veröffentlichung wäre richtig gut. Oder im Wiki.

Re: Hefebanking - Hefe-Lagerung in NaCl-Lösung

Verfasst: Mittwoch 15. Januar 2020, 16:41
von DevilsHole82
Mal ne Nebenfrage: Wieso möchtest du eine überall erhältliche Trockenhefe, hier die US-05 für 2,70 € pro Pack, bzw. einen Rest davon auf NaCl lagern? Nur um es mal gemacht zu haben oder um auf diese Hefe zurück greifen zu können?

Ich lager nur Hefen ein die man nicht so gut bekommt bzw. teuer sind. Bspw. die Sammelbestellungen aus Weihenstephan oder Wyeast Private Collection. Und dabei haben sich mittlerweile schon fast zu viele Stämme angesammelt die gepflegt werden müssen.