Hallo zusammen,
der EZ Water Calculator gefällt mir eigentlich sehr gut und ich würde ihn gerne weiter nutzen, aber irgendwie stimmt die Berechnung der Restalkalität nicht, oder ich habe irgendwo etwas falsch eingestellt. Probiere nun schon seit Stunden herum und habe eigene Formeln daneben gelegt und andere Rechner ausprobiert. Folgendes ist mir aufgefallen:
Im Hanghofer hatte ich gelesen, dass eine Gabe von 3,3ml/hl Milchsäure (80%) etwa -1°dH Restalkalität bewirkt. Daher habe ich folgende Konfiguration vorgenommen
Zum Gegenprüfen habe ich Gleiches auch bei MMuM eingegeben
Ihr seht, gleiches Ergebnis bei der Restalkalität.
Stelle ich nun 3,3ml Milchsäure ein, verändert sich der Wert im EZ Water Calculator um beinahe -2°dH. Bei MMuM sinds nur ca. -0,8°dH.
Vollständigkeitshalber hier auch noch meine Wasseranalyse:
Die Berechnung des Milchsäure-Einflusses auf die Effektive Alkalinity (CaCO2 ppm) sieht dort im Excel so aus:
-( -176,1*[ml Milchsäure]*80%*2)/[Wassermenge in Gallonen]
Die *2 sehen mir irgendwie verdächtig aus, aber den Kalkulator nutzen doch so viele Leute. Daher zweifel ich eher an meiner Kompetenz :)
Hat jemand eine Idee, was ich falsch mache? Ich nutze die metrische Version.
VG
Fehler im EZ Water Calculator?
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Re: Fehler im EZ Water Calculator?
Hat keiner eine Idee, was hier falsch läuft? Vielleicht mag jemand, der den EZ Water Calculator nutzt, auch mal die Werte eintragen und schauen ob es einen ähnlichen Effekt gibt. Ich tue mir mit den hinterlegten Formeln noch etwas schwer, da viel zwischen den Einheiten US/Metric umgerechnet wird und ich die Zusammenhänge noch nicht 100% verstanden habe. Werde mich - dank Jan's tollem Buch - am Sonntag mal weiter in die Thematik einlesen.
Re: Fehler im EZ Water Calculator?
Hallo Malzknecht,
ich gehe, wie wohl die meisten hier, mit der Aussage konform, dass die Dosage von 3,3 ml Milchsäure 80% in 100 L Brauwasser die RA um 1°dH senken. Das dürfte passen.
Erfassungsseitig ist mit aufgefallen, dass du den einen Rechner an der Stücklistenposition 3 (1400 g) mit 400 EBC und den anderen mit 200 Lovibond(L) fütterst. 400 EBC entsprechen aber keinen 200 L, sondern ~ 150 L. Die Differenz von 50 L äussert sich in einem Farbunterschied von 130 EBC - das könnte etwas ausmachen.
An einer ähnlichen Stelle ist mit aufgefallen, dass Du die Farbangaben für die Stücklistenpositionen 1 und 2 entweder leer(null) lässt oder aber mit '0' belegst. Gut möglich, dass die Rechner unterschiedlich darauf reagieren und selbstständig Annahmen treffen, die du an der jeweiligen Oberfläche nicht sehen kannst.
Gib' mal' für die benannten Positionen und für den jeweiligen Rechner identische Farbwerte vor (Lovibond <-> EBC beachten). Lass' die Felder nicht leer.
Sollte das immer noch nicht helfen, teste mal beispielhaft mit nur einer Stücklistenposition in Menge und Farbwert für den jeweiligen Rechner. So bleibt die Ergebnislage überschaubar. Vielleicht tut sich der EZ tatsächlich schwer mit der Umrechnung ins metrische und/oder in °dH.
ich gehe, wie wohl die meisten hier, mit der Aussage konform, dass die Dosage von 3,3 ml Milchsäure 80% in 100 L Brauwasser die RA um 1°dH senken. Das dürfte passen.
Erfassungsseitig ist mit aufgefallen, dass du den einen Rechner an der Stücklistenposition 3 (1400 g) mit 400 EBC und den anderen mit 200 Lovibond(L) fütterst. 400 EBC entsprechen aber keinen 200 L, sondern ~ 150 L. Die Differenz von 50 L äussert sich in einem Farbunterschied von 130 EBC - das könnte etwas ausmachen.
An einer ähnlichen Stelle ist mit aufgefallen, dass Du die Farbangaben für die Stücklistenpositionen 1 und 2 entweder leer(null) lässt oder aber mit '0' belegst. Gut möglich, dass die Rechner unterschiedlich darauf reagieren und selbstständig Annahmen treffen, die du an der jeweiligen Oberfläche nicht sehen kannst.
Gib' mal' für die benannten Positionen und für den jeweiligen Rechner identische Farbwerte vor (Lovibond <-> EBC beachten). Lass' die Felder nicht leer.
Sollte das immer noch nicht helfen, teste mal beispielhaft mit nur einer Stücklistenposition in Menge und Farbwert für den jeweiligen Rechner. So bleibt die Ergebnislage überschaubar. Vielleicht tut sich der EZ tatsächlich schwer mit der Umrechnung ins metrische und/oder in °dH.
Gruss
Oli
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- Malzknecht
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Re: Fehler im EZ Water Calculator?
Hi Oli,
danke für deine Analyse und die Hinweise.
Ich habe alles gemacht, leider ohne Änderung. Auch habe ich jetzt einmal komplett ohne Schüttung gerechnet. Gleiche Werte gleiches Problem.
Jetzt habe ich auch die metrische Version mit der imperialen verglichen. Bei gleichen Werten sind hier nur Rundungsfehler, aber auch dort sind es etwa ~ -1°dH zu viel die abgezogen werden
Etwas Internetrecherche ergab, dass Andere auch meinten, die Milchsäure Werte wären komisch, aber konkret beschriebe Fehler konnte ich nicht finden.
Gruß
Tobi
danke für deine Analyse und die Hinweise.
Ich habe alles gemacht, leider ohne Änderung. Auch habe ich jetzt einmal komplett ohne Schüttung gerechnet. Gleiche Werte gleiches Problem.
Jetzt habe ich auch die metrische Version mit der imperialen verglichen. Bei gleichen Werten sind hier nur Rundungsfehler, aber auch dort sind es etwa ~ -1°dH zu viel die abgezogen werden
Etwas Internetrecherche ergab, dass Andere auch meinten, die Milchsäure Werte wären komisch, aber konkret beschriebe Fehler konnte ich nicht finden.
Gruß
Tobi
- Ladeberger
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Re: Fehler im EZ Water Calculator?
Moin zusammen,
ich habe mal in die Formel der Zelle D32 reingeschaut. Die Dosage an Milchsäure wird folgendermaßen einbezogen: 176,1 * v * p * 2.
mit
v = Milchsäure [ml]
p = Konzentration der Milchsäure in [%]
Was der übrigen Rechenlogik nach wohl herauskommen soll ist, wieviel ppm CaCO3 (US-Alkalinität) der Milliliter an Milchsäure pro US Gallone kompensiert. Dies gilt für die imperiale und metrische Version gleichermaßen. Baut man mithilfe der üblichen Tabellenwerke unsere Milchsäuredosage von 3,32 ml/hl Milchsäure 80% für -1 °dH Restalkalität um, komme ich auf Folgendes:
1 °dH ~ 17,766 ppm CaCO3(US-Alkalinität)
1 US gal = 3,785 l
3,32 ml/hl MS 80% -> -17,766 ppm CaCO3
1 ml/hl MS 80% -> -5,35 ppm CaCO3
1 ml/gal MS 80% -> -141,379 ppm CaCO3
Für Milchsäure 100 %: 1 ml/gal = -176,72 ppm CaCO3
Die Differenz zwischen den 176,72 und 176,1 ist aufgrund von Rundungsfehlern, unterschiedlichen Tabellenwerken, etc. meines Erachtens vernachlässigbar. Nicht ins Bild passt für mich lediglich der Faktor 2. Kickt man den einfach mal ganz mutig raus, stimmt die Berechnung. Die Probe ergibt: 17,766 ppm Alkalinity (1 °dH Karbonathärte) in sonst salzfreiem Wasser (-> 1°dH Restalkalität) mit 3,3 ml 80 % Milchsäure = 0 ppm Restalkalität. Auch der Rechenweg über "Bicarbonate" und praxisnahes Wasser mit anderen Dosagen funktioniert soweit erwartungsgemäß.
Gruß
Andy
ich habe mal in die Formel der Zelle D32 reingeschaut. Die Dosage an Milchsäure wird folgendermaßen einbezogen: 176,1 * v * p * 2.
mit
v = Milchsäure [ml]
p = Konzentration der Milchsäure in [%]
Was der übrigen Rechenlogik nach wohl herauskommen soll ist, wieviel ppm CaCO3 (US-Alkalinität) der Milliliter an Milchsäure pro US Gallone kompensiert. Dies gilt für die imperiale und metrische Version gleichermaßen. Baut man mithilfe der üblichen Tabellenwerke unsere Milchsäuredosage von 3,32 ml/hl Milchsäure 80% für -1 °dH Restalkalität um, komme ich auf Folgendes:
1 °dH ~ 17,766 ppm CaCO3(US-Alkalinität)
1 US gal = 3,785 l
3,32 ml/hl MS 80% -> -17,766 ppm CaCO3
1 ml/hl MS 80% -> -5,35 ppm CaCO3
1 ml/gal MS 80% -> -141,379 ppm CaCO3
Für Milchsäure 100 %: 1 ml/gal = -176,72 ppm CaCO3
Die Differenz zwischen den 176,72 und 176,1 ist aufgrund von Rundungsfehlern, unterschiedlichen Tabellenwerken, etc. meines Erachtens vernachlässigbar. Nicht ins Bild passt für mich lediglich der Faktor 2. Kickt man den einfach mal ganz mutig raus, stimmt die Berechnung. Die Probe ergibt: 17,766 ppm Alkalinity (1 °dH Karbonathärte) in sonst salzfreiem Wasser (-> 1°dH Restalkalität) mit 3,3 ml 80 % Milchsäure = 0 ppm Restalkalität. Auch der Rechenweg über "Bicarbonate" und praxisnahes Wasser mit anderen Dosagen funktioniert soweit erwartungsgemäß.
Gruß
Andy
- Malzknecht
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Re: Fehler im EZ Water Calculator?
Andy, perfekt! So ist die Berechnung schlüssig und ich kann es nun auch besser nachvollziehen.
Dann hat die Tabelle tatsächlich einen Fehler. Ich versuche mal den Autor zu erreichen. Vielleicht kann er/sie mir ja erklären, weshalb dort der Faktor 2 eingebaut ist. Auf der anderen Seite ist die Tabelle seeehr lange im Umlauf und viele Leute arbeiten damit. Ich frage micht, weshalb das noch nicht aufgefallen ist
Danke für deinen Aufwand!
MK
Dann hat die Tabelle tatsächlich einen Fehler. Ich versuche mal den Autor zu erreichen. Vielleicht kann er/sie mir ja erklären, weshalb dort der Faktor 2 eingebaut ist. Auf der anderen Seite ist die Tabelle seeehr lange im Umlauf und viele Leute arbeiten damit. Ich frage micht, weshalb das noch nicht aufgefallen ist
Danke für deinen Aufwand!
MK
Re: Fehler im EZ Water Calculator?
Moin zusammen,
mir ist das Ende 2015 auch schon aufgefallen weil ich mit Sandro von MMuM die unterschiedlichen Ergebnisse diskutiert habe. Die Faktoren 2 und 2,5 für Milchsäure bzw. Sauermalz konnten wir uns damals auch nicht erklären. Ich rechne bei dem EZ water calculator jedenfalls ohne den Faktor oder benutze das MMuM Tool.
Viele Grüße,
Lasse
mir ist das Ende 2015 auch schon aufgefallen weil ich mit Sandro von MMuM die unterschiedlichen Ergebnisse diskutiert habe. Die Faktoren 2 und 2,5 für Milchsäure bzw. Sauermalz konnten wir uns damals auch nicht erklären. Ich rechne bei dem EZ water calculator jedenfalls ohne den Faktor oder benutze das MMuM Tool.
Viele Grüße,
Lasse
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Re: Fehler im EZ Water Calculator?
Das kommt vor, weil sich viele auf die berechneten Werte verlassen, ohne sie nachzuprüfen. Ich habe mal den Fehler in einer Version von Refrakto SP (?) entdeckt, die war auch einige Zeit im Umlauf, bevor sie zurückgerufen wurde.Malzknecht hat geschrieben: ↑Samstag 14. April 2018, 16:30Auf der anderen Seite ist die Tabelle seeehr lange im Umlauf und viele Leute arbeiten damit. Ich frage micht, weshalb das noch nicht aufgefallen ist
Schwarmintelligenz funktioniert, ist aber gelgentlich etwas behäbig :-)
Achim
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