Ich würde A, NaOH nicht so verteufeln und B, die enzymatischen Reinigungsansätze nicht so hypen, vor allem dann nicht, wenn es um hartnäckige anorganische Verunreinigungen geht.
Der Umgang mit Laugen, Säuren oder Reinigungsmitteln aller Art ist gefährlich, keine Frage. Das Thema findet sich hier wiederholt angesprochen und auch
sachlich aufgearbeitet.
Für mich ist eine 2-4%-ige NaOH Lösung immer noch das Mittel der Wahl, um alltägliche organische Belastungen wie z.B. "Brandhefe", "Bierreste", "Produktreste in jedweder Form", "Altbackenes", ... usw. loszuwerden.
Die Bereitung oder der Bezug solch einer Lösung ist simpel, die Ressourcen sind verfügbar und mit ein wenig Sinn&Verstand, müsste das jeder hinbekommen.
Schliesslich: der Bäckerlehrling bekommt seine "
Brezellauge" auch hin (4%-ige NaOH Lösung) und man darf annehmen, dass handwerkliche "
Backstuben" weit entfernt von "
Abzugshauben" und "
Atemschutzmasken" sind.
Hartnäckige anorganische Verunreinigungen, wie z.B. Bierstein, spielen dagegen in einer ganz anderen Liga.
Hier funktionieren alkalische Reinigungsansätze grundsätzlich nicht, und auch keine enzymatischen. Es gilt der Grundsatz:
Um eine Säure aus ihrem Salz zu verdrängen, braucht es eine stärkere Säure.
Für den Fall "
Bierstein" steht Säure für Oxalsäure und Salz für Calciumoxalat. Mit "
stärkere Säure" ist zumeist Phosphor- oder Salpetersäure gemeint.
Selbst Enzybrew haut an dieser Stelle in diese Kerbe. Das Produkt "
Enzybrew BS" sei als Beispiel genannt, dessen Produktdatenblatt nur auf
"
Technical data sheet available upon request" zu bekommen ist, aber in der Anmoderation schon Bände spricht:
"Phospho-nitric concentrated acid detergent, ENZYBREW BS is especially developed for the mineral deposits (beerstone) ".
Im Lösungsansatz ist also schon mal zu unterscheiden, ob ich nur den "
letzten Produktionsschritt" aus dem zu reinigen Behälter entfernen möchte, oder aber so etwas wie eine "
Grund- oder Initialreinigung" auf dem Plan steht. Letzteres tendiert eher in Richtung "
stark sauer", wohingegen ersteres in Richtung "
schwach alkalisch" tendiert. Und genau hier sehe ich eine 2-4%-ige NaOH Lösung ganz weit vorne. Ganz ohne Schnick&Schnack.
Edith: kleine umfo