Umstieg auf ZKG / Fermentasaurus

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Braumeier
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Umstieg auf ZKG / Fermentasaurus

#1

Beitrag von Braumeier »

Hallo Leute!

Ich bin noch ziemlich neu im Heimbrauen und arbeite mit Einsteiger-Equipment (Einkocher und Plastik-Gäreimer). Die Prinzipien sind verstanden, das erste Bier getrunken. Nun wächst der Wunsch, mich vom blutigen Anfänger zum ambitionierten Anfänger weiterzuentwickeln :Pulpfiction Das Forum hat sehr geholfen, die Möglichkeiten kennen zu lernen. Was man tun sollte und was nicht scheint aber auch vielmals eine Frage des persönlichen Geschmacks zu sein. Das macht es manchmal schwer für Einsteiger, den richtigen Weg zu finden.

Jedenfalls sehe ich beim Gärprozess und der Abfüllung am meisten Verbesserungspotential. Daher würde ich gern:

- vom Gäreimer auf einen ZKG umsteigen
- durch Spunden karbonisieren
- über Druck (statt Schwerkraft) abfüllen

Ich hoffe bis hier her klingt das sinnvoll, da ich den Fermentasaurus bereits bestellt habe :Bigsmile

Was ich bisher zum Arbeiten mit einem ZKG verstanden habe (z.B. hier https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 86#p257486): Die Hauptgärung sollte drucklos gestartet werden. Nach einer Weile bringt man einen Spundappart an und das Bier karbonisiert vollständig (?) während der Gärung. Richtig?

Für einige Fragen habe ich jedoch noch keine Antworten gefunden:

1. Wann sollte ich den Spundappart anbringen?
2. Kann ich den Zieldruck einfach aus der Spundungstabelle ablesen?
3. Was passiert, wenn das Spundappart mal das Ventil öffnet? Wird dann der gesamte Druck abgelassen?
4. Was mache ich, wenn der gewünschte Zieldruck nicht erreicht wird?
5. Wie stelle ich im Drucktank fest, dass die Haupgärung beendet ist? Kann man eine iSpindel verwenden?
6. Was hat es mit der Zeitverkürzung bei Druckgärung auf sich?
7. Vergäre ich bei derselben Temperatur wie ohne Druck?
8. Wenn ich dann abfülle, reicht der Druck im ZKG aus oder benötige ich eine CO2-Flasche?

Wäre euch für fachmännisches Feedback sehr verbunden!

Christoph
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danieldee
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Re: Umstieg auf ZKG / Fermentasaurus

#2

Beitrag von danieldee »

Jedenfalls sehe ich beim Gärprozess und der Abfüllung am meisten Verbesserungspotential. Daher würde ich gern:
--> Gut erkannt! Der beste Weg zum besseren Bier!

1. Wann sollte ich den Spundappart anbringen?
--> Ich starte ab 50%sEVG bei gleichzeitiger Erhöhung der Temperatur, nicht dass dir die Hefe einschläft
2. Kann ich den Zieldruck einfach aus der Spundungstabelle ablesen?
--> Richtig, einfach deinen Spunder nach Tabelle einstellen
3. Was passiert, wenn das Spundappart mal das Ventil öffnet? Wird dann der gesamte Druck abgelassen?
--> Wie meinst du das? Der Spunder lässt nur punktuell ab und stellt sich automatisch auf Zieldruck ein
4. Was mache ich, wenn der gewünschte Zieldruck nicht erreicht wird?
--> Nachkarbonisieren oder Zwangskarbonisieren
5. Wie stelle ich im Drucktank fest, dass die Haupgärung beendet ist? Kann man eine iSpindel verwenden?
--> Ja kann man, man kann aber auch einfach messen
6. Was hat es mit der Zeitverkürzung bei Druckgärung auf sich?
--> Druckgärung würde ich nicht machen, da sind die Parameter im Hobbybereich zu undurchsichtig. (Unter Druck kann man die Temperatur erhöhen, dann gärt es schneller durch)
7. Vergäre ich bei derselben Temperatur wie ohne Druck?
--> Vergären offen bei gleicher Temperatur, spunden auf Zieldruck bei höherer Temperatur
8. Wenn ich dann abfülle, reicht der Druck im ZKG aus oder benötige ich eine CO2-Flasche?
--> Beim Abfüllen auf nahe 0° runterkühlen, der Druck reicht allemal. Allerdings macht eine CO2 Flasche als zusätzliches Equipment bei Druckgärung Sinn (siehe Abfüllen mit GDA)
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Braumeier
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Re: Umstieg auf ZKG / Fermentasaurus

#3

Beitrag von Braumeier »

Vielen Dank für die Antworten! Gleich noch ein paar Fragen hinterher ...
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 1. Wann sollte ich den Spundappart anbringen?
--> Ich starte ab 50%sEVG bei gleichzeitiger Erhöhung der Temperatur, nicht dass dir die Hefe einschläft
Wie ermittle ich denn den EVG bevor er erreicht wurde? Ich finde nur die Formel, wie man ihn misst: https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... erungsgrad
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 3. Was passiert, wenn das Spundappart mal das Ventil öffnet? Wird dann der gesamte Druck abgelassen?
--> Wie meinst du das? Der Spunder lässt nur punktuell ab und stellt sich automatisch auf Zieldruck ein
Irgendwo hatte ich gelesen, dass so ein Ventil öffnet und erst bei Normaldruck wieder schließt. Das ist also nicht der Fall. Das Teil arbeitet also eher wie ein Gärröhrchen?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 4. Was mache ich, wenn der gewünschte Zieldruck nicht erreicht wird?
--> Nachkarbonisieren oder Zwangskarbonisieren
Zwangskarbonisieren verstehe ich. Aber was bedeutet Nachkarbonisieren? Kann ich denn Zucker oder Speise in den Druckbehälter füllen?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 7. Vergäre ich bei derselben Temperatur wie ohne Druck?
--> Vergären offen bei gleicher Temperatur, spunden auf Zieldruck bei höherer Temperatur
Gibt es da Richtwerte, wie hoch man geht?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 8. Wenn ich dann abfülle, reicht der Druck im ZKG aus oder benötige ich eine CO2-Flasche?
--> Beim Abfüllen auf nahe 0° runterkühlen, der Druck reicht allemal. Allerdings macht eine CO2 Flasche als zusätzliches Equipment bei Druckgärung Sinn (siehe Abfüllen mit GDA)
Perspektivisch steht natürlich die Anschaffung eines GDA. Bis dahin kann ich den Druckbehälter aber vollständig durch den Eigendruck entleeren?

[editiert]
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schlupf
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Re: Umstieg auf ZKG / Fermentasaurus

#4

Beitrag von schlupf »

Moin,

Ich würde die iSpindel nicht (nochmal) unter Druck benutzen. Da ist mir schon eine abgesoffen und vollgelaufen. Den Sud konnte ich dann entsorgen: in der iSpindel hatte sich eine braune stinkende Brühe von korrodierter Elektronik entwickelt und eine Kontamination damit konnte ich nicht ausschließen.

Viele Grüße
Sebastian
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danieldee
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Re: Umstieg auf ZKG / Fermentasaurus

#5

Beitrag von danieldee »

schlupf hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 08:48 Moin,

Ich würde die iSpindel nicht (nochmal) unter Druck benutzen. Da ist mir schon eine abgesoffen und vollgelaufen. Den Sud konnte ich dann entsorgen: in der iSpindel hatte sich eine braune stinkende Brühe von korrodierter Elektronik entwickelt und eine Kontamination damit konnte ich nicht ausschließen.

Viele Grüße
Sebastian
Bei mir war das kein Problem, aber bei UG Suden war der Druck auch nicht so hoch
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danieldee
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Re: Umstieg auf ZKG / Fermentasaurus

#6

Beitrag von danieldee »

Braumeier hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 08:13 Vielen Dank für die Antworten! Gleich noch ein paar Fragen hinterher ...
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 1. Wann sollte ich den Spundappart anbringen?
--> Ich starte ab 50%sEVG bei gleichzeitiger Erhöhung der Temperatur, nicht dass dir die Hefe einschläft
Wie ermittle ich denn den EVG bevor er erreicht wurde? Ich finde nur die Formel, wie man ihn misst: https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... erungsgrad
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 3. Was passiert, wenn das Spundappart mal das Ventil öffnet? Wird dann der gesamte Druck abgelassen?
--> Wie meinst du das? Der Spunder lässt nur punktuell ab und stellt sich automatisch auf Zieldruck ein
Irgendwo hatte ich gelesen, dass so ein Ventil öffnet und erst bei Normaldruck wieder schließt. Das ist also nicht der Fall. Das Teil arbeitet also eher wie ein Gärröhrchen?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 4. Was mache ich, wenn der gewünschte Zieldruck nicht erreicht wird?
--> Nachkarbonisieren oder Zwangskarbonisieren
Zwangskarbonisieren verstehe ich. Aber was bedeutet Nachkarbonisieren? Kann ich denn Zucker oder Speise in den Druckbehälter füllen?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 7. Vergäre ich bei derselben Temperatur wie ohne Druck?
--> Vergären offen bei gleicher Temperatur, spunden auf Zieldruck bei höherer Temperatur
Gibt es da Richtwerte, wie hoch man geht?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 24. September 2019, 06:31 8. Wenn ich dann abfülle, reicht der Druck im ZKG aus oder benötige ich eine CO2-Flasche?
--> Beim Abfüllen auf nahe 0° runterkühlen, der Druck reicht allemal. Allerdings macht eine CO2 Flasche als zusätzliches Equipment bei Druckgärung Sinn (siehe Abfüllen mit GDA)
Perspektivisch steht natürlich die Anschaffung eines GDA. Bis dahin kann ich den Druckbehälter aber vollständig durch den Eigendruck entleeren?

[editiert]
Bei UG Suden mit einer Schnellvergärprobe und sukzessive messen.

Der Spundapparat arbeite wie ein Zweipunktregler, also immer kurz ober und unterhalb des eingestellten Spunddrucks.

Nachkarbonisieren mit Zucker, Speise, DME...geht beim Saurus recht einfach über den unteren Behälter

Richtwert...kommt auf dein Bier an...bei UG Suden ca. 14-16°

Der Druck im Behälter wird weniger beim Abfüllen, könnte Probleme zum Schluss geben. Lieber mit Gegendruck abfüllen
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