Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

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Terlon
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Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#1

Beitrag von Terlon »

Moin Zusammen,

ich habe bei meinem zweiten Sud in Folge einen zu hohen RE. siehe auch viewtopic.php?f=7&t=4374

Sud:21L Helles Hefeweizen
Schüttung: 2,2kg WeiMa, 1,8kg iMa, 0,5kg MüMa
Hefe:2x GOZDAWA WB11
STW: 13,5°P
RE nach 2 Wochen immer noch bei 5,1°P
Gärung:
Zwei Päckchen a 10g in 27°C abgekochtes Wasser gestreut und ca 1h ziehen lassen, dann in Gärbehälter und ordentlich mit Braupaddel belüftet.
Die HG lief nach ca. 6h schon auf Hochturen. Nach siebenTagen @ 21-26°C war der RE schon bei 5,4°P, nach weiteren 3 Tagen bei 5.1°P und da steht er jetzt seit weiteren 3 Tagen.
Gemessen mit Refraktometer (natürlich korrigiert) und neuer Spindel 0-7°.
Beim Kalibrieren der neuen Spindel habe ich noch einen Fehler von 0,3°P festgestellt.
Es riecht angenehm ein wenig nach Banane und der Geschmack ist auch schon i.O.

Was mache ich schon wieder falsch? :Shocked
Gruß
Olli
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Boludo
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#2

Beitrag von Boludo »

Wie hast du gerastet und stimmt dein Thermometer?
Hefenahrung könnte auch helfen. Vielleicht fehlt Zink.
Oder du hast zu viel Nitrat im Wasser.

Stefan
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Terlon
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#3

Beitrag von Terlon »

Boludo hat geschrieben:Wie hast du gerastet und stimmt dein Thermometer?
Hefenahrung könnte auch helfen. Vielleicht fehlt Zink.
Oder du hast zu viel Nitrat im Wasser.

Stefan
Hi Stefan,

Wasserwerte siehe hier: https://wbv-harburg.de/index.php?id=278&Verb=Harburg

Ich arbeite mit dem BM20
Rasten:
Einmaischen und erste Rast bei 45°C 20 min
30min @ 63°C
30min @72°C mit Jodnormal
Abmaischen bei 78°C
Gruß
Olli
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#4

Beitrag von Brauknecht96 »

Ich weiß nicht, ob es die Lösung zu deinem Problem ist, aber ähnliches hatte ich auch. Hier meine Erfahrungen. Vielleicht hilft es dir.

Ich hatte meine ersten Sude (OG) ohne Temperaturführung gären lassen. Meist um etwa 21 °C, wie eben die Temperaturen in der Wohnung so sind. Die Gärtemperatur stieg dabei noch um 3 bis 4 K an, was zur Folge hatte, dass die Sude in Rekordzeit "durch" waren. Leider waren auch die Vergärgrade sehr niedrig. Häufig im Bereich der 60 % (wie bei dir), kaum mal über 70 %. Alles mit Hefen die eigentlich bei diesen Bieren um die 75 % erreichen sollten. Noch wärmer stellen oder nochmals aufrühren, war nie von Erfolg gekrönt.

Irgendwann hab ich mir einen Gärkühlschrank und externes Thermometer angeschafft, mit dem ich die Temperaturen im Gärfass führen kann. Die Gärung hat auch gleich länger (teils einige Tage) gedauert und erreichte auch die gewünschten Vergärgrade. Meist liege ich bei den üblichen Standardhefen (OG) um die 80 %. Topwert war 91 % mit der Nottingham Ale (war ein Messwert, den ich aber nicht glaube).

Meine Vermutung ist, dass bei freier Temperaturführung die Hefe extrem "losfeuert", sich dann auch aber schnell wieder schlafen legt, so dass die Vergärgrade darunter leiden. Die geführte Gärung bremst die Gärung etwas ein. Die Gärung dauert länger, erreicht dadurch aber auch höhere Vergärgrade.

Eine wissenschaftliche Erklärung ist das nicht. Wie geschrieben, ist das nur die Wiedergabe meiner Erfahrungen. Vielleicht kann jemand was genaueres hierzu schreiben. Würde mich auch sehr interessieren.

LG BK96
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Terlon
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#5

Beitrag von Terlon »

Hi BK96,

die schwankenden Termperaturen könnten natürlich eine Erklärung sein.
Da ich gerne bastel hab ich mir mal einen einfachen Gärschrank (nur heizen, temperaturgeregelt) zusammengstellt und werde den mal bauen.
Leider nur für obergärig, aber dafür mit geschätzen 70€ etwas günstiger als die fertigen für >800€.

Hat sonst keiner eine Idee woran das liegen kann? Kommt anscheinend nicht so selten vor. :Grübel
Gruß
Olli
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#6

Beitrag von Terlon »

Moin,

ich habe mir jetzt eine Terrariumheizmatte besorgt und mit einem UT300 von ELV gekoppelt.
Das 30l Faß hab ich noch mit einer Kfz-Windschutzscheibenabdeckung isoliert.
Die Gärung hat den Betrieb wieder aufgenommen! :thumbup
Mal sehen wie der RE in ein paar Tagen aussieht.
Gruß
Olli
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#7

Beitrag von Boludo »

Terlon hat geschrieben: Die Gärung hat den Betrieb wieder aufgenommen! :thumbup
Vielleicht wird durch das Erwärmen auch nur CO2 ausgetrieben?
Mess mal lieber.

Stefan
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#8

Beitrag von Terlon »

Boludo hat geschrieben: Vielleicht wird durch das Erwärmen auch nur CO2 ausgetrieben?
Mess mal lieber.
Ich habe lediglich auf ca 24°C erhitzt :redhead
Gruß
Olli
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#9

Beitrag von ggansde »

Moin,
Meine Vermutung ist, dass bei freier Temperaturführung die Hefe extrem "losfeuert", sich dann auch aber schnell wieder schlafen legt, so dass die Vergärgrade darunter leiden. Die geführte Gärung bremst die Gärung etwas ein. Die Gärung dauert länger, erreicht dadurch aber auch höhere Vergärgrade.
das kann nicht der Grund sein. Die Optimal-Temperatur jeder Hefe (Egal ob UG oder OG) liegt ca. bei 32 °C. Dann arbeitet sie solange bis nichts mehr da ist, oder der Alkoholgehalt letal wird.
VG, Markus
Edit: Wenn bei OG-Suden und entsprechenden Temperaturen nicht der angestrebte EVG erreicht wird, dann liegt das m.M. daran, dass nicht genug vergärbare Zucker vorhanden waren, also evtl. die Rastführung zu überdenken ist.
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#10

Beitrag von Gustl »

Terlon hat geschrieben:ich habe mir jetzt eine Terrariumheizmatte besorgt und mit einem UT300 von ELV gekoppelt.
Das 30l Faß hab ich noch mit einer Kfz-Windschutzscheibenabdeckung isoliert.
Hast du vielleicht versucht, die Temperaturverteilung im beheizten Gärfass zu messen? Ich hätte ein wenig Angst, dass sich die Hitze unten im Fass staut und nicht gleichmäßig verteilt.

Grundsätzlich gefällt mir aber die Idee recht gut, welche Heizmatte hast du denn verwendet?

Grüße,
Gustl
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#11

Beitrag von Terlon »

Gustl hat geschrieben:
Terlon hat geschrieben:ich habe mir jetzt eine Terrariumheizmatte besorgt und mit einem UT300 von ELV gekoppelt.
Das 30l Faß hab ich noch mit einer Kfz-Windschutzscheibenabdeckung isoliert.
Hast du vielleicht versucht, die Temperaturverteilung im beheizten Gärfass zu messen? Ich hätte ein wenig Angst, dass sich die Hitze unten im Fass staut und nicht gleichmäßig verteilt.

Grundsätzlich gefällt mir aber die Idee recht gut, welche Heizmatte hast du denn verwendet?

Grüße,
Gustl
Hi Gustl,

ich habe das einfach gehalten und schalte bei 23°C ein und 26,5° (Bananenaromen bei >24°C) aus. Der Fühler sitzt direkt zwischen Matte und Eimer.
Mit der Isolierung solte das nach ein paar Stunden einen guten Mittelwert im Gefäß geben.
Zusätlich messe ich noch oben auf dem Gefäß zur Kontrolle.
Heizematte ist eine Trixi 24W aus dem Zoobedarf, oder online.
Gruß
Olli
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Re: Schon wieder zu hoher RE 5,1°P

#12

Beitrag von Gustl »

Alles klar, danke!
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