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Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2016, 16:31
von Enfield
Hallo zusammen!
Ich habe ziemlich viele Andenbeeren (Physalis peruviana) übrig und meine Frau hat mich auf den Gedanken gebracht, damit doch eventuell ein Fruchtbier zu machen - so für Herbst/Winter.
Leider habe ich davon keinerlei Ahnung, wie sowas zu bewerkstelligen ist.
Das belgische Kriek ist ja ein spontan vergorenes Sauerbier, damit hab ich aber auch keinerlei Erfahrungen - und wäre auch nicht das, was ich möchte.
Meine Gedanken waren ein "normales" Bier (kein Sauerbier mit Spontanvergärung) mit dem Aroma der Andenbeeren zu kombinieren.
Also normales Bier brauen und nach Ende der HG die Beeren dazu. Als ganzes? Zerquetscht? Wie kriegt man die Pampe dann da wieder raus? Und bringend die Früchte nicht allerhand Mikroorganismen mit ins Bier so á la Lactos und Wildhefen?
Wäre es eventuell sinnvoller, die Früchte vorher irgendwie zu entsaften und den Saft abzukochen?
lg
Max
Oder ist das alles zu kompliziert und ich sollte das als Junghobbybrauer lieber vergessen?
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2016, 16:44
von Kurt
Die Anfrage passt grade gut, ich habe selbst ein Fruchtbier in der Gärung und mich ziemlich in das Thema eingelesen:
Bei Fruchtbieren etwas die IBUs reduzieren. Gute passenden nicht saure Basisbiere sind Weizen oder Blonde Ales. Pale Ale oder Amber Ale geht auch, wie gesagt dann mit weniger IBUs.
Einige Früchte bringen besonders viel Aroma mit (Himbeeren, Kirschen), die vertragen sich auch sehr gut mit dunklen Biere wie Stout oder Porter.
Die Früchte für optimales Aroma zur nachlassenden Hauptgärung als Püree. Früchte kurz aufkochen (keimarm machen) und pürieren, dann in den Gärbehälter.
Lange gären lassen und bei der Karbonisierung eher zurückhaltend sein. Die Gefahr von Flaschenbomben ist erhöht.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2016, 16:46
von docpsycho
Gude,
schau mal
hier
Grüße, der Doc
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2016, 17:09
von Enfield
Gorßartig, danke für Infos und den Link! Es ist immer wieder Wahnsinn, wie schnell einen hier geholfen wird.
Noch ein paar Fragen:
Was wäre, wenn ich die IBU zu hoch ansetze? Ich dachte so an 30-35 IBU, oder ist das zu viel?
In meinen Gedanken war es ein dunkles, Stout-ähnliches Bier mit dem Andenbeergeschmack, hoher Stammwürez/Alkohol, einiges an IBU (eben 30-35) und dafür lange haltbar. Oder geht das mit den Fruchtbieren nicht?
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 14:59
von gaelen
Hallo Zusammen,
ich will auch mal hier eine Frage stellen...
Welche Früchte würden Eurer Meinung nach für ein Bier "funktionieren"? Kann man alle Früchte zum Bier brauen benutzen?
Hintergrund meiner Frage ist, ich würde gerne ein "Blau-Bier" brauen und habe mir überlegt, dazu Heidelbeeren zu nehmen.
Bei einer kurzen Internet-Recherche habe ich auf einer englisch-sprachigen Seite gelesen, dass Blaubeeren ein "unangenehm bitteres" Bier verursachen würden. Kann mir dazu jemand was sagen? Oder sollte ich eher auf Brombeeren "wechseln" und auf eine blaue Farbe im Bier hoffen?
Danke und Viele Grüße,
alexander
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Montag 21. November 2016, 16:06
von bergbiere
Für ein Fruchtbier eignet sich ein auf max. 15 IBU eingestelltes Weizen (Richtung Banane) sehr gut. Nach dem Ende der Hauptgärung einfach die Früchte dazugeben und eine Woche OHNE umrühren stehen lassen; danach abziehen.
Ich habe mit Tiefkühlhimbeeren sehr gute Ergebnisse erreicht.
Von Brombeeren würde ich abraten; Sauerkirschen kann ich mir entsteint gut vorstellen.
Grüße
Gunnar
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Montag 21. November 2016, 16:20
von nordsee0815
Das habe ich gestern
bei MMum gefunden und will es im Frühjahr brauen
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... ff=spalter
Viel spaß beim brauen
Stefan
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Montag 21. November 2016, 17:18
von iBeer
Ich habe gute Erfahrungen
mit einem schwach gehopften Pale Ale, als Ausgangsbasis für ein Fruchtbier, gemacht. Insbesondere wenn man kein großer Fan von Weizenbieren ist sollte das eine gute Alternative sein.
Welche Früchte würden Eurer Meinung nach für ein Bier "funktionieren"? Kann man alle Früchte zum Bier brauen benutzen?
Himbeere und Sauerkirsche sind super. Süßkirsche irgendwie nicht (könnte auch an der Sort gelegen haben, war nur ein Testsud). Apfel ist auch Geschmackssache. Melone geht überhaupt nicht. Kommenden Sommer probiere ich mal Stachelbeere und rote Johannisbeere.
Irgendwo hier oder im alten Forum müssten auch noch Themen zu schwarzer Johannisbeere zu finden sein. (Und sicherlich auch anderen Früchten.)
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 06:30
von gaelen
Hallo Zusammen,
bergbiere hat geschrieben:
(...)Nach dem Ende der Hauptgärung einfach die Früchte dazugeben und eine Woche OHNE umrühren stehen lassen; danach abziehen.
Ich habe mit Tiefkühlhimbeeren sehr gute Ergebnisse erreicht.
Von Brombeeren würde ich abraten; Sauerkirschen kann ich mir entsteint gut vorstellen.
(...)
Danke für den Tipp.
Bei einem anderen Rezept habe ich gelesen, dass man die Früchte auch direkt zum Würzekochen dazugeben kann/soll. Dies würde auch die Gefahr einer Infektion reduzieren (weil die Früchte ja abgekocht wurden)
iBeer hat geschrieben:
Ich habe gute Erfahrungen mit einem schwach gehopften Pale Ale, als Ausgangsbasis für ein Fruchtbier, gemacht.
(...)
Das hört sich für mich interessant an. So wie Du es schreibst, hast Du selber schon Fruchtbiere gebraut, oder?
Was mich aber zu meiner eigentlichen (und ersten) Frage zurückbringt.
Hat Jemand Erfahrungen
mit Heideln-/Blaubeeren im Bier?
vg,alexander
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 12:41
von Boludo
Wenn ich das hier so lese, dann muss ich glaub mal dringend ein Dark Impact
mit Sauerkirschen machen
Stefan
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 12:56
von Kurt
Laut Randy Mosher (Radical Brewing) sind Heidel- bzw. Blaubeeren nicht sehr aromatisch. Die klassischen top 3 sind Sauerkirschen, Himbeeren und Aprikosen. Für ein Sauerbier hätte ich keine Probleme TK-Frückte ohne vorheriges Abkochen zur Nachgärung zu geben. Besteht die Gefahr von Kontamination kann ich ungesüßtes Fruchtpüree empfehlen! Das ist steril und schon "hefefreundlich" zerkleinert. Leider nicht ganz preiswert.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 27. März 2019, 14:38
von amplitude
Moin,
ist zwar schon ein alter thread aber ich versuchs auch mal :)
Wie gehe ich mit Himbeeren am besten um? Genauer:
1. Wann zugeben?
2. Gefroren, aufgekochtes pürre?
3. Eine ungefähre Hausnummer wieviel g/l?
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 27. März 2019, 15:16
von Scarabeo
Moin,
ich hatte für den letzten Sommer ein Hollunderweizen gebraut. Da hab ich ein einfaches leichtes Weizen gebraut und zur Gärung einfach auf 28 ltr Sud 2 ltr. Hollundersirup zu gegeben. Was soll ich schreiben das Bier war schneller ausgetrunken als ich nachbrauen konnte. Nun muß ich meine Lieblingscousine wieder um Hollundersirup anbetteln.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 27. März 2019, 15:27
von HubertBräu
amplitude hat geschrieben: Mittwoch 27. März 2019, 14:38
Wie gehe ich
mit Himbeeren am besten um? Genauer:
1. Wann zugeben?
2. Gefroren, aufgekochtes pürre?
3. Eine ungefähre Hausnummer wieviel g/l?
Himbeer Weizen habe ich schon mehrfach so gebraut.
1. Nach der stürmischen Hauptgärung. Für ca. eine weitere Woche.
2. Habe bisher immer Tiefkühl Himbeeren verwendet.
3. ca. 100g pro Liter
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 27. März 2019, 16:48
von Eowyn
Ich braue gerade mit Hollunder und Granatapfel (zwei verschiedene Biere)
Für das Hollunder habe ich bislang 10gr getrocknete beeren in den letzten 10 min. mitgekocht und 150 gr. getrocknete Beeren seit ich gebraut habe in 100 proof Moonshine eingelegt. Die gehen dann in die secondary und wenn mir das nich Hollunder genug ist, gebe ich noch Extrakt vor der Flaschengärung zu. Ich denke aber das wird so passen ohne Extrakt. Wollte nur einen Hauch lila und einen Hauch Hollunder.
Für das Grantapfel Ale habe ich 1 liter Grantapfelsaft mitgekocht und mache das wie oben mit getrocknet einlegen in 100% Moonshine und dann in die secondary.
Für mein Apfel Ale habe ich die Äpfel mitgekocht und nur vor der Flaschgärung nochmal Appeltini mix (besteht fast ausschließlich aus citrus säure) zugegeben. Da war allerdings auch vanille, zimt und piment drin wegen Apfelkuchen... das sollte mehr nach Apfelkuchen als nach Apfel schmecken.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 27. März 2019, 18:14
von Bieryllium
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 27. März 2019, 18:33
von London Rain
Das ist ja von mir, aber ich glaube das ist falscher als die Hypothese hier.
Gruß
Tim
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 28. März 2019, 11:02
von amplitude
Danke! werde am wochenende einen 10l testsud machen. Ein "kölsch" als basis damit die himbeere platz auf der zunge hat ;-) also nach ca. 7 tagen HG mit 1kg gefrorenen himbeeren stopfen..
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 28. März 2019, 11:05
von HubertBräu
Das klingt nach einem guten Plan

Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 28. März 2019, 16:19
von stefan78h
ich hab im januar auch ein Weizen gebraut und einen teil mit 125g/L Himbeeren gestopft.
1 Woche lang nach 3 Tagen HG.
Frage:
1.Die Säure der Himbeeren ist recht dominant hat sich aber bsi jetzt nicht ausgelagert.
2. Der intensive Himbeergeschmack lässt inzwischen deutlich nach. Normal?
Danke
Wie sind eure Erfahrungen?
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 28. März 2019, 16:40
von Max_L
Ich habe im September ein Sauerkirsch Ale gebraut. IBU irgendwo
bei knapp 30. Die Sauerkirschen waren von meinem Baum und wurden nach dem Pflücken kurz erhitzt, nicht gekocht (man darf auch nicht soo ängstlich sein) dann eingefroren.
Die aufgetauten Kirschen kamen zur Nachgärung. Jetzt nach knapp 6 Monaten ist das Bier endlich klar. Und auch das Saure ist weitgehend so zurückgegangen, dass es
mit dem Bier harmoniert.
Es schadet nicht, wenn der
Alkoholgehalt auch
mit der Säure abgestimmt ist. Da gibt's nen linearen Zusammenhang.

Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 28. März 2019, 17:05
von Bieryllium
London Rain hat geschrieben: Mittwoch 27. März 2019, 18:33
Das ist ja von mir, aber ich glaube das ist falscher als die Hypothese hier.
Gruß
Tim
Das habe ich nicht verstanden. Ich sollte aber vielleicht etwas mehr Prosa dazu schreiben:
Ich habe dieses Bier im Dezember nachgebraut und es hat wunderbar geklappt. TK Himbeeren einfach nach den zurückgehenden Kräusen rein. Knapp eine Woche gärt es noch. Dabei etwa 2-3 mal die Himbeeren
mit einem sauberen Löffel umdrehen so dass alle mal Kontakt
mit dem Jungbier haben (
bei mir hat man die Auswirkung definitiv am Spund gesehen). Je nachdem wie viel Säure in den Himbeeren ist wird das Bier auch etwas säuerlich. Beim lagern wird das etwas milder ist aber immer noch da. Beim nächsten Versuch werde ich die Rast Temperaturen erhöhen und nur 0.66kg Himbeeren auf 10l zugeben.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 28. März 2019, 19:20
von London Rain
Bieryllium hat geschrieben: Donnerstag 28. März 2019, 17:05
London Rain hat geschrieben: Mittwoch 27. März 2019, 18:33
Das ist ja von mir, aber ich glaube das ist falscher als die Hypothese hier.
Das habe ich nicht verstanden.
Entschuldige bitte. Ich war gedanklich irgendwie in einem
parallelen Thread zum
Alkoholgehalt und dachte du beziehst dich auch darauf. Tür mir Leid für Verwirrung gesorgt zu haben.
Ansonsten freu ich mich, dass es geschmeckt hat. Meins war nicht deutlich säuerlich.
Gruß
Tim
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 4. November 2020, 08:43
von gaelen
Hallo Zusammen,
ich würde gerne demnächst den/das
Mangolorian nachbrauen.
Da ich aber nicht in Keg abfülle, sondern allesauf Flaschen ziehe, stellt sich mir nun die Frage: Wie mache ich das am Besten
mit den Mangos?
Ich würde Sie nach der "stürmischen" Hauptgärung dazugeben. Sollte ich die Mangos vorher erhitzen, um die Gefahr einer Infektion zu reduzieren? Sollte ich die Frucht als Püree dazugeben?
Da ich mittels Abfüllröhrchen abfülle, würde ich in diesem Fall das ausgegorene Jundbier von der Hefe und dem Fruchtresten "abziehen" und über einen zweiten Behälter (und frischer Hefe) zur Nachgärung auf Flaschen ziehen.
Was halten Ihr von meinen Überlegungen?
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
vg,alexander
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 4. November 2020, 16:56
von BrauSachse
Hallo Alexander,
Mangowürfel aus der Tiefkühlabteilung sind dafür gut geeignet. Am besten geht es, wenn man sie als Püree nach der stürmischen Gärung zugibt, so wie du das vorhast. Abgekocht habe ich das Püree nicht, da ich das Fruchtaroma unverfälscht haben wollte, aber man kann sicher auch kochen, wenn man es möchte.
Vor dem Abfüllen einen Cold Crash machen, dann setzt sich alles gut ab. Das funktioniert
mit Püree besser als
mit Fruchtstücken, finde ich. Abfüllen wie hier beschrieben, man muss da nicht Umschlauchen, es erfordert allerdings einen Bierheber:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic ... 03#p375203
Dazu gibt es auch gegenteilige Meinungen:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic ... 96#p357796
Ohne Bierheber müsstest du evtl umschlauchen, aber auch da gehen die Meinungen auseinander.
Viele Grüße
Tilo
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 5. November 2020, 10:03
von gaelen
Hallo Tilo,
Danke für Deine Rückmeldung.
Dann werde ich dann mal so versuchen.... Hast Du die TK-Mango erst aufgetaut und dann püriert oder direkt die TK-Mango in den Mixer getan?
vg,alexander
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 5. November 2020, 12:26
von BrauSachse
gaelen hat geschrieben: Donnerstag 5. November 2020, 10:03
Hallo Tilo,
Danke für Deine Rückmeldung.
Dann werde ich dann mal so versuchen.... Hast Du die TK-Mango erst aufgetaut und dann püriert oder direkt die TK-Mango in den Mixer getan?
vg,alexander
Ich habe sie erst aufgetaut und im Gärkeller auf die gleiche Temperatur wie das Bier kommen lassen, dann püriert und zugegeben.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 5. November 2020, 12:53
von gaelen
Super, danke!
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Freitag 12. August 2022, 18:45
von flatflo
Reicht eine Woche stopfen mit Mangopüree? Ich würde auch noch mit Hopfen stopfen und diesen dann die letzten zwei Tage vorm CC noch zugeben.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Freitag 12. August 2022, 23:39
von maecki-maecki
flatflo hat geschrieben: Freitag 12. August 2022, 18:45
Reicht eine Woche stopfen
mit Mangopüree? Ich würde auch noch
mit Hopfen stopfen und diesen dann die letzten zwei Tage vorm CC noch zugeben.
Ich denke eine Woche ist okay.
Denk dran, die Früchte bringen
Zucker mit, die Gärung geht nochmal los. Manche Stopfhopfen mögen das nicht (Biotransformation), kannst ja dann die Stopfhopfen zufügen, wenn zum zweiten Mal Ruhe im Fass ist ;-)
Mäcki
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Samstag 13. August 2022, 09:23
von flatflo
Danke fürs Feedback. Ich achte darauf :)
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Dienstag 6. Dezember 2022, 11:53
von ElToro92
Scarabeo hat geschrieben: Mittwoch 27. März 2019, 15:16
Moin,
ich hatte für den letzten Sommer ein Hollunderweizen gebraut. Da hab ich ein einfaches leichtes Weizen gebraut und zur Gärung einfach auf 28 ltr Sud 2 ltr. Hollundersirup zu gegeben. Was soll ich schreiben das Bier war schneller ausgetrunken als ich nachbrauen konnte. Nun muß ich meine Lieblingscousine wieder um Hollundersirup anbetteln.
Moin
Hört sich nach einem tollen Rezept an. Hast du dennoch
Zucker hinzugefügt? Gibt es hierzu evtl. ein Rezept zum Nachbrauen? Ich möchte mich schon lange an eine Holunder-Apfel oder Holunder-Ingwer Bier wagen, traue mich jedoch betreffend Flaschenbomben noch nicht so recht.
Besten Dank für deine Rückmeldung.
Hopfige Grüsse aus der Schweiz
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Dienstag 6. Dezember 2022, 21:07
von afri
Bitte immer bedenken: Der Zucker aus Sirupen wird vergoren. Bei besonders sauren Früchten ist das nicht immer erwünscht und dann sollte mit nicht vergärbaren Stoffen wie als Beispiele Xylit oder Stevia gegengewirkt werden. Zusätzlich Zucker zu geben erhöht dann nur den Alk, setzt aber der Säure nichts entgegen. Wie geschrieben: wenn das gewünscht ist, alles gut, aber wenn nicht muss man anders süßen.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 7. Dezember 2022, 17:16
von Jorg
afri hat geschrieben: Dienstag 6. Dezember 2022, 21:07
Bitte immer bedenken: Der
Zucker aus Sirupen wird vergoren.
Bei besonders sauren Früchten ist das nicht immer erwünscht und dann sollte
mit nicht vergärbaren Stoffen wie als Beispiele Xylit oder Stevia gegengewirkt werden. Zusätzlich
Zucker zu geben erhöht dann nur den Alk, setzt aber der Säure nichts entgegen. Wie geschrieben: wenn das gewünscht ist, alles gut, aber wenn nicht muss man anders süßen.
Kann ich so unterschreiben.
Aktuell ist gerade mein 2tes Himbeerbier nach 2 Wochen
Karbonisierung in den Kühlschrank zur Nachreife gewandert.
Mein erster Versuch war ein Porter + Himbeeren + Himbeersirup. Der Sirup hat den
Alkoholgehalt noch ein wenig "optimiert"

. Ich meine, dass der
Zucker im Sirup zwar in Alkohol umgewandelt wird, es aber am Geschmack noch ein I-Tüpfelchen bringt.
Ich hatte mich an Afris Dosierung
mit 1 Tbl. auf eine 0,33Liter Bierflasche gehalten. Das Ergebnis war sehr süffig und keinesfalls süß. Ohne Stevia könnte ich mir vorstellen, dass es nicht so harmonisch geworden wäre.
Das aktuelle ist ein Canadian Amber nur
mit Himbeeren, ohne Sirup. Ebenfalls die Menge Stevia genommen. Es hat erneut sehr gut gepasst.
Karbonisiert habe ich wie ein "normales" Bier, da ich es gerne spritzig mag.
Bei beiden ging der Druck nicht höher als 2,75 bar.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Mittwoch 7. Dezember 2022, 20:20
von afri
Sehr schön, ich habe das nicht groß ausgetestet, eine Pille auf die kleine und zwei auf den halben Liter passten so ungefähr. Ich vermute ohne Süßstoff wäre es nicht so gut trinkbar, wenn man kein Freund von Gose und dergleichen ist.
Obacht: manche können Stevia nicht ab, ich schmecke das nicht aber manch einer oder eine rennt bei dem Zeug. Dann wäre natürlich wie o.g. Xylit oder anderes angezeigt. Wie das dosiert wird, weiß ich nicht, aber ich könnte mir vorstellen dass es ähnliche Süßkraft wie die Steviapillen hat. Vermutlich orientiert sich die subjektive Süße am Äquivalent eines Stücks Würfelzucker.
Achim
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2022, 04:49
von rakader
Auch wenn die Fruchtgabe in die Secondary gebräuchlich ist, ist sie nicht die alleinig glücklichmachende Methode. Viele Profis maischen Pürree direkt mit ein. Das Bier wird so klarer.
Bei vielen Früchten empfiehlt sich eine gute Recherche vorab. Oftmals empfiehlt sich eine Vorbehandlung, um etwa unerwünschte Stoffe - meist die Schale, die Kerne, Bitterstoffe - zu entfernen. Übermäßige Säure wie bei Himbeere mit 12-15% wird üblicherweise durch andere Früchte mit niedriger Säure wie Mango kombiniert und gekontert. Ein weiteres Verfahren ist die Frucht vorher zu dörren oder auch mit Zucker zu backen. Dabei entstehen Karamell- und Maillard-Aromen. Auch invertiert der Zucker, was die Hefe mag.
Ich recherchiere immer vorab den Zuckergehalt und rechne das je nach Verfahren ins Rezept ein. Stevia ist geschmacklich ein No-go für die meisten Biertrinker.
Radulph
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2022, 07:30
von OS-Schlingel
Guten Morgen,
so wie Radulph das schrieb, habe ich mein Himbeerpüree für Himbeerweizen ebenfalls vorbereitet.
Nach dem Passieren gieße ich den Trester nochmals
mit Heißwasser auf, damit sich das restliche Fruchtfleisch auch löst.
Das Ganze gebe ich 2-3 Tage nach Gärbeginn in den Sud. Keine Bitterstoffe drin!
Weizenbier wird allerdings nicht glasklar, liegt aber auch in der Sache des Bierstils
Gruß Stephen
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2022, 19:04
von Jorg
rakader hat geschrieben: Donnerstag 8. Dezember 2022, 04:49...Ich recherchiere immer vorab den Zuckergehalt und rechne das je nach Verfahren ins Rezept ein...
Verstehe ich das so richtig, dass Du damit die Restsüße (Geschmack) beeinflusst?
Ich dachte, dass
bei der Gärung die Hefe so lange aktiv ist, wie sie verwertbare
Zucker zur Verfügung hat.
Müsste man dann nicht, wenn ich eine gewisse Restsüße erreichen möchte, die Gärung unterbrechen (wie es
bei manchen Fruchtweinen der Fall ist).
Oder interpretiere ich deinen Post falsch?
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2022, 20:26
von rakader
@jorg Das interpretierst Du falsch - oder ich verstehe Deine Frage nicht im Detail, will aber abkürzen: Jede Frucht hat einen gewissen Anteil Fructose, der wie jeder Einfachzucker von der Hefe verstoffwechselt wird. Bei Kürbis sind das 2-3g/100g Frucht, Hokkaido 4-5g, bei Himbeere 4,5g, bei Datteln stolze 66g.
Einfach Tante Google nach Frucht + Fruchtzucker fragen.
Bei kleinen Gaben kann man das vernachlässigen, sonst nicht. Fruchtgaben tragen durchschnittlich 1-2°P in den Sud ein. Eine Brausoftware wie der Kleine Brauhelfer rechnet das über die Rohstoffliste mit ein.
Gruß
Radulph
Edit: Eine unterbrechende Gärung wie bei Fruchtweinen ist bei Bier unüblich; die meisten Hefen wachen nicht mehr auf. Ausnahmen bestätigen sicher die Regel. Man sollte hier aber nicht vergleichen.
Re: Fruchtbier - wie vorgehen?
Verfasst: Freitag 9. Dezember 2022, 16:44
von Jorg
Hallo Rakader,
danke für Deine Antwort.
Dann bin ich beruhigt. Ich hatte es mir auch nicht vorstellen können.
Übermäßige Säure wie bei Himbeere mit 12-15% wird üblicherweise durch andere Früchte mit niedriger Säure wie Mango kombiniert und gekontert. Ein weiteres Verfahren ist die Frucht vorher zu dörren oder auch mit Zucker zu backen. Dabei entstehen Karamell- und Maillard-Aromen.
Das klingt gut. Wird gerne ausprobiert.
Gruß in die Runde
Jorg