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Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Montag 16. September 2024, 22:18
von Hopfenrotto
Moin Moin,

ich habe ein ungewöhnliches und wahrscheinliche schwieriges Anliegen.

Bei uns gibt es eine Gasthausbrauerei, die natürtrübes leckeres Bier braut. Für mich ist dies ein typischer Vertreter für Gasthausbiere:
Süffig, natürtrüb, die Hefe in der Schwebe, nicht zu malzig aber auch kein Pils und mit sehr dezenter Hopfennote.

Ich würde diese Biere als naturtrübe Helle bezeichnen.
Gibt es das von der Begrifflichkeit her überhaupt? Ich weiß nicht, wie ich diese Biere klassifizieren soll.

Wisst ihr was ich meine und habt ihr eventuell einen Tipp für ein gutes Rezept?

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Montag 16. September 2024, 22:45
von maecki-maecki
Oh mann jetzt habe ich Durst ;-)

Zwickel?
Kräusen?
Kellerbier?

Mäcki

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Montag 16. September 2024, 22:55
von NordSüd
Kannst ja mal das Klonbier vom Feierling probieren. Passt zu Deiner Beschreibung.

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... =Feierling

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Dienstag 17. September 2024, 00:54
von §11
Naturtrübes Helles gibt es freilich. Wahrscheinlich würde man heute Zwickl oder Kellerbier dazu sagen.

Cheers

Jan

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Dienstag 17. September 2024, 06:59
von Ras Tafaric
Hopfenrotto hat geschrieben: Montag 16. September 2024, 22:18 Moin Moin,

ich habe ein ungewöhnliches und wahrscheinliche schwieriges Anliegen.

Bei uns gibt es eine Gasthausbrauerei, die natürtrübes leckeres Bier braut. Für mich ist dies ein typischer Vertreter für Gasthausbiere:
Süffig, natürtrüb, die Hefe in der Schwebe, nicht zu malzig aber auch kein Pils und mit sehr dezenter Hopfennote.

Ich würde diese Biere als naturtrübe Helle bezeichnen.
Gibt es das von der Begrifflichkeit her überhaupt? Ich weiß nicht, wie ich diese Biere klassifizieren soll.

Wisst ihr was ich meine und habt ihr eventuell einen Tipp für ein gutes Rezept?
Ohne dass du den Geschmack sehr genau analysiert, wirds schwer in die Nähe zu kommen.

Wäre die Grobansprache erstmal:
Farbe? Eine grobe EBC gibt schon mal einen Anhaltspunkt in Richtung Schüttung.
Mundgefühl? Schlank? Leicht Viskos?
Schaum?
Nase und Antrunk? Bitterkeit (ibu geschätzt?) Hopfenaroma? Geschmacksnoten? Abgang und Nase?

Die meisten Brauer verraten dir zwar ihr Rezept nicht aber fachsimpeln ganz gern mit informierten Gästen. Vielleicht den Chef einfach mal fragen was er so verwendet.

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Dienstag 17. September 2024, 11:26
von Kurt
Bei naturtrübem UG frage ich mich stets, ob die unzureichende Klärung nicht an zu kurzer Lagerdauer im Gasthausbetrieb liegt. :Devil Ich habe bei typischen Vertretern öfters mal Diacetyl geschmeckt was die These durchaus unterstreicht.
Das Beste naturtrübe Bier war für mich bisher ein obergäriges Wiess. Da hat man mit der WYeast 1007 sogar eine tolle Hefe an der Hand.

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Dienstag 17. September 2024, 13:39
von Vestenrunner
Also ich nenne es einfach Kellerbier.
Ich habe dir hier ein Rezept von mir verlinkt: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... g%C3%A4rig
Das Grundrezept habe ich bei meinem ersten Braukurs gebraut und etwas abgewandelt.
Ich habe es schon mit anderen Hopfensorten gebraut, z.B. mit Ariana oder Spalter Select, zuletzt mit Saazer. Für weniger Hopfenaromen kannst du auch die Whirlpoolgabe reduzieren oder weglassen.
Trüb wird es bei Flaschengärung immer ein wenig.

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Dienstag 17. September 2024, 22:15
von Hopfenrotto
Das Freiburgisch Hell sieht ja direkt zum wegtrinken aus :-)
Das werde ich brauen.

Allerdings stellen sich mir einige Fragen.
Es sind keine Haferflocken enthalten und gleichzeitig klärt die 34/70 wenig.
Wieso ist das Bier dann trüb? Ob man bei Flaschengärung den Hefesatz mit einschenken sollte?

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Dienstag 17. September 2024, 22:42
von Grandes
Schau mal hier :Greets

viewtopic.php?t=33342

ich bin mit meinem Ergebnis ( Tettnanger Hopfen ) sehr zufrieden. Dieter`s ( Schwarzwaldbrauer ) Version schmeckt auch sehr gut :Pulpfiction

Meine Version wurde mit der W34/78 von Braupartner, mit ordentlicher Anstellmenge vergoren ( 700ml für 40 Liter Bier - war nach 7 Tagen durch
( Danke Peter (gulp )). :thumbsup

Wird im Winter wieder für das nächste Jahr als Standard Helles gebraut, aber vorher geht`s nochmal zum Feierling :P

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Dienstag 17. September 2024, 22:45
von Grandes
Hopfenrotto hat geschrieben: Dienstag 17. September 2024, 22:15
Wieso ist das Bier dann trüb? Ob man bei Flaschengärung den Hefesatz mit einschenken sollte?
Habe ich auch probiert >> dann sieht es wie ein Feierling aus....

.... der Geschmack war auch nicht negativ, sollte aber jeder mal für sich probieren, da die Geschmäcker doch sehr unterschiedlich sind :Greets

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Mittwoch 18. September 2024, 07:15
von emjay2812
Gerade bei Gasthausbrauereien würde ich ein freundliches Gespräch mit dem Braumeister suchen. Die sind meistens sehr offen und geben Auskünfte. Wenn auch nicht das komplette Rezept, aber durch gezielte Fragen kann man zumindest Malzsorten, Hopfen und Hefe herausfinden.

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 12:31
von §11
Hopfenrotto hat geschrieben: Dienstag 17. September 2024, 22:15

Allerdings stellen sich mir einige Fragen.
Es sind keine Haferflocken enthalten und gleichzeitig klärt die 34/70 wenig.
Wieso ist das Bier dann trüb? Ob man bei Flaschengärung den Hefesatz mit einschenken sollte?
Du brauchst doch nicht unbedingt Haferflocken um ein Bier trüb zu bekommen.

Es gibt, grob gesagt, zwei Arten der Trübung, Hefetrübung, also Hefe in Suspension, und Eisweisstrübung, also Eiweißkoloide in Suspension.

Cheers

Jan

Re: Naturtrübes Gasthausbrauereibier

Verfasst: Samstag 21. September 2024, 00:48
von Hopfenrotto
Ich danke für eure Antworten. Ich mache mich mal an den Feierling Klon.