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Kindsbier die Zweite

Verfasst: Freitag 14. Februar 2025, 12:46
von Bier_Benj
Servus Zusammen,

einmal mehr würd ich Hilfe brauchen. Da Ende März die Geburt des zweiten Sohnes ins Haus steht, möchte ich wieder das Kindsbier selbst brauen. Nachdem das vom ersten eher eine helles Bier und auch dahingehend verfeinert wurde, möchte ich für den zweiten eher in die dunklere Ecke (Ziel-EBC zwischen 25 und 35).
Dazu hätte ich mir folgendes überlegt:

Schüttung:

Menge [kg] Art; Idee
2,5 Wiener Malz; sehr süße Malzaromen
2 Münchner Malz 2; süße Malz- und Brotaromen
0,5 CaraMünch 2; Verbesserung Schaum und Vollmundigkeit

Der EBC sollte dann bei 25 sein.
Bei der Schüttung überlege ich noch, ob ich ein wenig mit CaraAmber oder ähnlichem variiere. Wenn ich das bei dem Malzaromarad vergleiche, würde es besser zur restlichen Schüttung passen. Oder wird das dann zu eintönig?


Hauptguss 20l

Maischverfahren:
Einmaischen bei 66 °C
1. Rast 50 min bei 64 °C
2. Rast 74 °C bis Jodnormal
Abmaischen bei 78 °C


Hopfengaben:
1. Gabe Bitterhopfen zu Beginn 10 gr Herkules (19,9%)
2. Gabe Aromahopfen nach 45 min entweder Perle oder Tradition(beide 5,3%)
Gesamte Kochdauer 60 min, Zielstammwürze wäre zwischen 12° und 13°. Somit sollte sich dann ein EBC von 33 ergeben.

Mit dem Herkules fahr ich eigentlich immer ganz stabil und zu bitter sollte es nicht werden. Sowohl Tradition als auch Perle müssten ganz gut zur Schüttung passen und das ganze leicht würzig abrunden.

Bei der Hefe bin ich mir noch unschlüssig.
Entweder Lallemand Nottingham, mit der habe ich bisher immer Recht ordentliche Ergebnisse erzielt, oder Mangroves Jack Californian Lager M54, bisher einmal verwendet.
Temperaturbereich bei uns in der Speisekammer liegt momentan zwischen 12 °C und 18 °C, je nachdem wie gelüftet wird. Aus meiner bescheidenen Erfahrung würde das eher für die robustere Nottingham sprechen. Oder wüsstet ihr noch Alternativen?

Alles in allem sollte es nicht zu komplex werden. Ein einfaches, malziges Bier, da sich gut trinken lässt und doch ein wenig abhebt.
Vielen Dank für euer Feedback.

Prost, Benj

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Freitag 14. Februar 2025, 12:58
von iwoasnix
Auf welcher Anlage braust Du?

Wenn es malzig werden soll, würde ich (braue auf dem Braumeister 20L) die Rast bei 64° kürzer machen.
und die zweite Rast bei 72° ansetzen
Das Aufheizen auf 78°C kannst Du dir sparen!

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Freitag 14. Februar 2025, 14:03
von Bier_Benj
iwoasnix hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 12:58 Auf welcher Anlage braust Du?

Wenn es malzig werden soll, würde ich (braue auf dem Braumeister 20L) die Rast bei 64° kürzer machen.
und die zweite Rast bei 72° ansetzen
Das Aufheizen auf 78°C kannst Du dir sparen!
Servus und danke für die Antwort!

Ich bin in der Einkocher-Klasse unterwegs:

Maischen im Klarstein Biggi
Hopfenkochen im Klarstein Maischfest

Ok, also ca 45 min Verzuckerungsrast?

Wieso nicht auf 78°C aufheizen?

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Freitag 14. Februar 2025, 14:08
von Juergen_Mueller
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 12:46
2,5 Wiener Malz; sehr süße Malzaromen
2 Münchner Malz 2; süße Malz- und Brotaromen
(...)
Malzaromarad
(...)
malziges Bier
Meiner Meinung nach bleibt von den süßen Aromen, die ein Malzaromenrad darstellt, nach der Gärung praktisch nichts mehr über.
Dieses Rad, etwa von Weyermann, stellt den Geschmack der Maische dar. Nicht den des finalen Bieres.

Tatsächlich bin ich auch auf der Suche nach dem Kniff für süßes Bier. Vermutlich liegt das Geheimnis im Hefestamm und/oder der Sauerstoffvermeidung im Brauprozess.

Meine Versuche mit Variationen der Schüttung, des Maischeplans und des Vergärungsgrades blieben bisher eher erfolglos.

Es kann sein, das Steinbier (oder alternativ) Vorderwürze einkochen hier mehr Erfolg zeigt. Wer weiss....

Nix für ungut, ich wünsche dir dennoch gutes Gelingen!

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Freitag 14. Februar 2025, 14:46
von Bier_Benj
Juergen_Mueller hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 14:08
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 12:46
2,5 Wiener Malz; sehr süße Malzaromen
2 Münchner Malz 2; süße Malz- und Brotaromen
(...)
Malzaromarad
(...)
malziges Bier
Meiner Meinung nach bleibt von den süßen Aromen, die ein Malzaromenrad darstellt, nach der Gärung praktisch nichts mehr über.
Dieses Rad, etwa von Weyermann, stellt den Geschmack der Maische dar. Nicht den des finalen Bieres.

Tatsächlich bin ich auch auf der Suche nach dem Kniff für süßes Bier. Vermutlich liegt das Geheimnis im Hefestamm und/oder der Sauerstoffvermeidung im Brauprozess.

Meine Versuche mit Variationen der Schüttung, des Maischeplans und des Vergärungsgrades blieben bisher eher erfolglos.

Es kann sein, das Steinbier (oder alternativ) Vorderwürze einkochen hier mehr Erfolg zeigt. Wer weiss....

Nix für ungut, ich wünsche dir dennoch gutes Gelingen!
Servus Jürgen, danke für die Antwort, genau das von Weyermann hab ich genommen.
Ich dachte mir halt zunächst, wenn ich schon Münchner Malz nehme, dann auch CaraMünch. Bei dem Rad ist halt für CaraMünch schon ein guter Ausschlag auf "Bitter" mit dabei, den ich ja nicht unbedingt haben will. Deswegen die Überlegung auf CaraAmber, wobei ich nicht einschätzen kann ob, das dann nicht zu fad wird 🙈

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Freitag 14. Februar 2025, 15:34
von Alchemist
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 12:46 Hopfengaben:
1. Gabe Bitterhopfen zu Beginn 10 gr Herkules (19,9%)
2. Gabe Aromahopfen nach 45 min entweder Perle oder Tradition(beide 5,3%)
Gesamte Kochdauer 60 min, Zielstammwürze wäre zwischen 12° und 13°. Somit sollte sich dann ein EBC von 33 ergeben.
Du meinst IBU (?) von 33?

Bei der zweiten Hopfengabe fehlen die Angaben zur Menge. Aber nachdem du etwa 33 IBU haben möchtest, wären das 15 g des Aromahopfens, richtig?

Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 14:03 Wieso nicht auf 78°C aufheizen?
Manche tun's, manche nicht. Die 78 °C dienen dazu, die Enzymaktivität zu stoppen. Ist in der Hobby-Brauer Klasse aber eher nebensächlich.
Ob du es machst, oder nicht, ist egal. Viele lassen das weg, weil sie Energie und Zeit sparen wollen. Sie läutern dann bei 72 °C ab, und beim Läutern verliest du auch Temperatur. Auch beim 78°C-Läutern verliest du Temperatur, aber bist tendenziell ja etwas höher. Es ist egal, weil du am Ende trotzdem auf 100 °C Kochen musst. Ob du die Energie vorher, oder nachher rein steckst, ist so gesehen irrelevant. Die Maische erhitzt sich vielleicht etwas langsamer.

Ich kann dir folgendes Rezept ans Herz legen, ähnelt deinem ja in gewisser Weise: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... losterbier

Statt des Carafa nimmst du ja etwas CaraMünch. EBC und IBU passen zu deinem Wunsch.
Ich hab das Bier nun das zweite Mal gebraut, und es ist wirklich genial. Etwas weniger Karbonisieren, und du hast dein Wunschbier denke ich.

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Freitag 14. Februar 2025, 16:46
von Bier_Benj
Alchemist hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 15:34
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 12:46 Hopfengaben:
1. Gabe Bitterhopfen zu Beginn 10 gr Herkules (19,9%)
2. Gabe Aromahopfen nach 45 min entweder Perle oder Tradition(beide 5,3%)
Gesamte Kochdauer 60 min, Zielstammwürze wäre zwischen 12° und 13°. Somit sollte sich dann ein EBC von 33 ergeben.
Du meinst IBU (?) von 33?

Bei der zweiten Hopfengabe fehlen die Angaben zur Menge. Aber nachdem du etwa 33 IBU haben möchtest, wären das 15 g des Aromahopfens, richtig?

Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 14:03 Wieso nicht auf 78°C aufheizen?
Manche tun's, manche nicht. Die 78 °C dienen dazu, die Enzymaktivität zu stoppen. Ist in der Hobby-Brauer Klasse aber eher nebensächlich.
Ob du es machst, oder nicht, ist egal. Viele lassen das weg, weil sie Energie und Zeit sparen wollen. Sie läutern dann bei 72 °C ab, und beim Läutern verliest du auch Temperatur. Auch beim 78°C-Läutern verliest du Temperatur, aber bist tendenziell ja etwas höher. Es ist egal, weil du am Ende trotzdem auf 100 °C Kochen musst. Ob du die Energie vorher, oder nachher rein steckst, ist so gesehen irrelevant. Die Maische erhitzt sich vielleicht etwas langsamer.

Ich kann dir folgendes Rezept ans Herz legen, ähnelt deinem ja in gewisser Weise: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... losterbier

Statt des Carafa nimmst du ja etwas CaraMünch. EBC und IBU passen zu deinem Wunsch.
Ich hab das Bier nun das zweite Mal gebraut, und es ist wirklich genial. Etwas weniger Karbonisieren, und du hast dein Wunschbier denke ich.
Ach die IBU hab ich ganz vergessen, da hätte ich ca. 30 angepeilt.
Die EBC von 33 kommen laut Braurechner nach dem Hopfenkochen 😉
Genau, 15 gr
Das Rezept werd ich mir Mal genauer anschauen, speziell die Rasten 👍

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Sonntag 16. Februar 2025, 10:01
von iwoasnix
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 14:03



Ok, also ca 45 min Verzuckerungsrast?
Würd ich probieren
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 14:03 Wieso nicht auf 78°C aufheizen?
z.B. viewtopic.php?t=11701

Re: Kindsbier die Zweite

Verfasst: Montag 17. Februar 2025, 20:34
von Bier_Benj
iwoasnix hat geschrieben: Sonntag 16. Februar 2025, 10:01
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 14:03



Ok, also ca 45 min Verzuckerungsrast?
Würd ich probieren
Bier_Benj hat geschrieben: Freitag 14. Februar 2025, 14:03 Wieso nicht auf 78°C aufheizen?
z.B. viewtopic.php?t=11701
Vielen Dank für den Artikel, wird angewandt. Über Vereinfachungen bin ich immer dankbar 👍