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Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pulver
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 11:12
von Sauhamml Seppl
Hallo,
Ich hab noch ein Kilogramm
Gozdawa Malzextrakt Pulver ungehopft und extrahell im Keller. Damit möchte ich gerne mein am Wochenende abzufüllendes Bier karbonisieren.
Gibt es jemanden der Erfahrungen in der Karbonisierung mit diesem Pulver hat?
In der Literaturlandschaft und im Forum werden ja Umrechnungsfaktoren, ausgehend von Zucker von 1,3 bis 1,5 für die zu verwendende Menge an Malzextraktpulver angegeben. - Wird wohl auch davon abhängen, von welchem Hersteller man ein solches Pulver verwendet.
Weiters: Kann man das Malzextraktpulver so wie den Zucker direkt in die Flaschen geben , oder ist es unbedingt ein Muss, dass eine Speise durch Aufkochen und vorlegen hergestellt wird (wg. möglicher Klümpchenbildung und zusätzlicher Trübung durch Eiweißbestandteile)?

Beste Grüße,
Seppl
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 11:14
von cosmophobia
Sauhamml Seppl hat geschrieben:Kann man das Malzextraktpulver so wie den Zucker direkt in die Flaschen geben
Tu das nicht, das ist eine Katastrophe. Das Zeug verklebt in kürzester Zeit Trichter & Co und schäumt beim Abfüllen ohne ende.
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2015, 12:33
von Sauhamml Seppl
cosmophobia hat geschrieben:Das Zeug verklebt in kürzester Zeit Trichter & Co und schäumt beim Abfüllen ohne ende.
Danke für die Warnung. Dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als eine Speise herzustellen.
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Mittwoch 13. Januar 2016, 22:43
von hyper472
Sauhamml Seppl hat geschrieben:cosmophobia hat geschrieben:Das Zeug verklebt in kürzester Zeit Trichter & Co und schäumt beim Abfüllen ohne ende.
Danke für die Warnung. Dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als eine Speise herzustellen.
Hallo Seppl,
wie ist Dein Mischungsverhältnis Extrakt/Wasser in der Speise?
Ich habe auch noch einigen Extrakt, bevor ich irgendwann auf Würze als Speise umsteigen werde. De Gedanke an Zucker ist mir ein Gräuel. Eher werfe ich Zimt-Koriander-Honig-Kartoffeln-Kürbis in mein Bier.
Habe den Fred eben auf der Suche nach dem besagten Mischungsverhältnis ausgegraben.
Viele Grüße, Henning
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Mittwoch 13. Januar 2016, 23:02
von Alt-Phex
De Gedanke an Zucker ist mir ein Gräuel. Eher werfe ich Zimt-Koriander-Honig-Kartoffeln-Kürbis in mein Bier.
Na das erklär mir jetzt mal. Was glaubst du denn was die Hefe in deiner Würze vergärt ?
Zucker, nichts anderes als
Zucker wird da vergoren. Deswegen machen wir ja den ganzen
Mumpitz mit dem maischen, um Stärke in
Zucker umzuwandeln.
Maltose (
Malzzucker) besteht aus zwei Glucose Molekülen, die Hefe spaltet die Maltose auf um an die
Glucose zu kommen. Ergebnis = Gärung. Was ist Glucose ? - Richtig,
Traubenzucker.
Diese "Zuckerphobie" kann ich nicht nachvollziehen.
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Mittwoch 13. Januar 2016, 23:07
von inem
Deine Zuckerphobie muss ich nicht verstehen, um sagen zu können, dass du nicht wissen kannst, welchen Vergärgrad deine Hefe deines aktuellen Sudes bei der Speise aus Pulver haben wird. Damit lässt es sich nicht berechnen, wieviel Speise du brauchst. Das gilt natürlich auch für Speise, die du durch erneutes Maischen gewinnen könntest.
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 00:55
von hyper472
Alt-Phex hat geschrieben:Diese "Zuckerphobie" kann ich nicht nachvollziehen.
Musst Du ja auch nicht. Jeder darf soviel Zucker vergären, wie er mag, oder?
Viele Grüße, Henning
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 01:03
von hyper472
inem hat geschrieben:Deine Zuckerphobie muss ich nicht verstehen, um sagen zu können, dass du nicht wissen kannst, welchen Vergärgrad deine Hefe deines aktuellen Sudes bei der Speise aus Pulver haben wird. Damit lässt es sich nicht berechnen, wieviel Speise du brauchst. Das gilt natürlich auch für Speise, die du durch erneutes Maischen gewinnen könntest.
Lieber Inem,
klar kann man mit einer "Phobie" (gut, dass auch Psychologen unter uns sind!) herzlich wenig berechnen. Trotzdem vielen Dank für den Hinweis - hätte ja sein können, dass das jemand nicht wusste.
Aber das war ja auch nicht die Frage. Es geht, s.o., um das Mischungsverhältnis von berechnetem Malz-Extrakt (ja, gerne auch Zucker, wers will) zu Wasser.
Gute Nacht,
Henning
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 01:26
von Alt-Phex
hyper472 hat geschrieben:
Musst Du ja auch nicht. Jeder darf soviel Zucker vergären, wie er mag, oder?
Klar Henning, aber wenn du lieber alles andere "komische Zeugs" ins Bier werfen würdest als Zucker,
wollte ich dir nurmal vor die Nase halten das du doch eh schon Zucker vergärst. Wo ist das Problem ?
Wieviel Speise du tatsächlich brauchst, weißt du ja leider erst wenn die Gärung durch ist. Bunkern musst
die aber schon am Sudtag. Das macht das ganze so schwierig und unpraktikabel.
Und wie schon erwähnt, bei dem Malzextrakt wird es noch schwieriger, ist ja quasi ein anderer Sud.
Wie hoch die Hefe da vergärt kannst du nicht wissen, ergo kann man es nicht vernünftig berechnen.
Bei Fässern mit Spundventil kannst du die ganze Problematik komplett umgehen. Du schlauchst einfach
nach Zusammenfall der Kräusen, stellst dein Spundventil ein und wartest. Kein Zucker, keine Speise und
auch keine kniffligen Berechnungen. Und sollte der Druck mal nicht passen, kannst du aus der CO2 Flasche
aufkarbonisieren.
Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht ?
Ich habe nichts gegen Speise oder Grünschlauchen, aber bei Flaschengärung ist das nicht zu empfehlen.
Gruß
Bernd
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 01:38
von inem
Für Zucker ist es verhältnismäßig einfach. Da der Zucker zu 100% umgewandelt wird, hat man zwei Möglichkeiten.
Entweder man nimmt die Gesamtmenge Zucker und löst sie in einer ausreichenden Menge Wasser auf, wobei die genaue Menge an Wasser irrelevant ist und vermischt die Zuckerlösung mit der Gesamtmenge Bier, rührt gut durch und füllt ab.
Will man die Zuckerlösung in die Flaschen einzeln vorlegen, so kann man auch mit den gängigen Rechnern die benötigte Zuckermenge pro Liter berechnen. Dann gilt es die richtige Menge Wasser zu berechnen, wie es Olibaer
hier schön erklärt hat. In diesem Zusammenhang sei auf das weiter unten verlinkte
Spreadsheet von Ingo noch mal extra hingewiesen.
hyper472 hat geschrieben:
Es geht, s.o., um das Mischungsverhältnis von berechnetem Malz-Extrakt (ja, gerne auch Zucker, wers will) zu Wasser.
Zucker ist wie gesagt restlos vergärbar, das Malzpulver setzt sich aber aus verschiedenen Zuckern zusammen die teilweise nicht vergärbar sind. Die Menge des Malz-Extrakts lässt sich also nicht berechnen, da etwas anderes herauskäme als bei deinem jeweiligen Sud, der sich aus anderen Zuckerverhältnissen zusammensetzt.
Die Mischung mit dem Wasser ist - zumindest laut Packung - dann wieder denkbar einfach. 1g auf 10 ml macht 1%mas.
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 07:54
von hyper472
Guten Morgen miteinander,
Inem, Danke für Deine Antwort und die Links. Unter
http://www.der-bier-brau-blog.de/bier-karbonisieren/ habe ich eine Antwort gefunden, nach der ich das nächste Mal vorgehen werde: 2g Wasser auf 1g Zucker/TME.
Bernd, wenn es wirklich nur Zucker wäre, den wir unserer Hefe zum Fraß vorwerfen (oben Nr. 5), dann würde wir ja die ganze Maische-Sauerei umsonst machen. Viel leichter wäre es dann doch, komplett auf Zucker umzusteigen!
Ich versuche halt (noch), Zucker zu vermeiden, ob das RHG ihn OG erlaubt, ist mir herzlich wurscht. Mit der 1,5fachen Menge
Gozdawa TME fahre ich momentan ganz gut: Abgefüllt am 2.1. habe ich jetzt 1,9bar auf den Flaschen, Tendenz steigend. HG bei 20°, NG bei 17°.
Weil ich trotz der Abneigung gegen Zucker immer noch lieber Zucker im Bier habe als zuwenig CO2, habe ich für den "Notfall" vorgesorgt und Carbonisierungsdrops besorgt. Das spart mir dann wenigstens die Berechnungen, auf die Inem verlinkt hat.
Damit ist zumindest meine Frage erledigt und ich glaube, die dieses Threads auch. Vielleicht gebe ich nochmal weitere Erfahrungen mit dem TME von
Gozdawa zum Besten.
Grüße,
Henning
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 09:34
von tommes
Hallo Henning,
das mit dem 1,5-fachen DME funktioniert natürlich. Das ändert aber nichts daran das es allenfalls eine Schätzung ist. Exakt auch auf dem Bierbraublog ist es nur, wenn du deine Würze mit dem gleichem DME hergestellt hast, dann passt nämlich auch der EVG (deshalb wird er im Rechner auch abgefragt).
hyper472 hat geschrieben:Weil ich trotz der Abneigung gegen Zucker immer noch lieber Zucker im Bier habe als zuwenig CO2, habe ich für den "Notfall" vorgesorgt und Carbonisierungsdrops besorgt. Das spart mir dann wenigstens die Berechnungen, auf die Inem verlinkt hat.
jetzt wirst du aber ein ganz kleines bisschen albern, oder?
Mach's dir doch nicht schwerer als es ist.
Prost, Thomas
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 11:02
von hyper472
tommes hat geschrieben:
Mach's dir doch nicht schwerer als es ist.
Prost, Thomas
Hallo Thomas,
das Argument lasse ich gelten. Inzwischen "kenne" ich den TME von
Gozdawa aber etwas und weiß, dass ich mit der 1,5fachen Menge ganz gut liege. Momentan liege ich nach fabier bei 5,3 gr CO2/l (1,85 bar bei 16 Grad). Wenn ich die Flaschen jetzt kaltstelle, endet damit die Nachgärung und stagniert der Druck dann?
Die Karbonisierungsdrops sind doch das Einfachste, dachte ich? Pille rein, Bier drauf, fertig?
Viele Grüße, Henning
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 11:06
von cyme
hyper472 hat geschrieben:Wenn ich die Flaschen jetzt kaltstelle, endet damit die Nachgärung und stagniert der Druck dann?
Mit kaltstellen kannst du das höchstens herauszögern. Um die Gärung zu beenden, müsstest du warmstellen, so um die 70°C...
Der Druck wird beim kaltstellen fallen, aber das ist dann reine Physik und unabhängig von Gärung.
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 11:41
von hyper472
cyme hat geschrieben: Nein, es ist noch zu früh zum abfüllen. Ja, es ist normal, dass die Gärung so aussieht und riecht. Mach den Deckel wieder drauf und warte eine Woche.
OK, dann lass ich das Flaschenmanometer drauf und warte, was noch passiert. Wie bei der Arbeit: Liegenlassen und beobachten
Viele Grüße,
Henning
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 12:13
von Sauhamml Seppl
Hallo Henning!
Das Mischungsverhältnis bzw. die passenten Umrechnungsfaktoren hab ich mir hier abgeschaut:
http://www.mathe-fuer-hobbybrauer.de/bi ... index.html
SG, Seppl
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 12:17
von Alt-Phex
Bernd, wenn es wirklich nur Zucker wäre, den wir unserer Hefe zum Fraß vorwerfen (oben Nr. 5), dann würde wir ja die ganze Maische-Sauerei umsonst machen. Viel leichter wäre es dann doch, komplett auf Zucker umzusteigen!

Nenene, wir reden hier von einer kleinen Menge Zucker der uns das gewünschte CO2 ins Bier bringt.
Da dieser zu 100% vergoren wird, ändert das das nichts am Geschmack deines Bieres. Wenn du aber
mit Trockenmalzextrakt arbeitest, der eben nicht 100%ig vergoren wird, kann sich das geschmacklich
schon eher auf dein Bier auswirken.
Diese Carbodrops bestehen aus Traubenzucker, der irgendwie in Form gepresst wurde. So ganz ohne
Hilfsmittelchen geht das bestimmt auch nicht. Günstiger und auch ohne große Rumrechnerei geht es
mit dieser
Dosierhilfe. Funktioniert Prima, benutze ich bei jedem Sud.
Letztendlich ist es der Hefe völlig egal wo sie den Zucker herbekommt. Ob aus Speise, TME oder
Haushaltszucker. Hauptsache sie bekommt Zucker, alles andere interessiert sie nämlich nicht.

Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 12:21
von Sauhamml Seppl
inem hat geschrieben:Zucker ist wie gesagt restlos vergärbar, das Malzpulver setzt sich aber aus verschiedenen Zuckern zusammen die teilweise nicht vergärbar sind.
Also ganz, wie bei der Bierwürze, die man beim Brauen erhält - die enthält ja auch vergärbare und nicht vergärbare Bestandteile.
inem hat geschrieben:Die Menge des Malz-Extrakts lässt sich also nicht berechnen, da etwas anderes herauskäme als bei deinem jeweiligen Sud, der sich aus anderen Zuckerverhältnissen zusammensetzt.
Das nicht, aber es gibt einen gängigen, geschätzten Umrechnungsfaktor von 1,3 Einheiten TME für 1 Einheit (Haushalts)-Zucker. Mit diesem Faktor sind lt. Beiträgen des alten Forums mehrer Hobbybrauer schon gut unterwegs gewesen.
Re: Erfahrungen mit karbonisieren mit GOZDAWA Malzextrakt Pu
Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 12:29
von Sauhamml Seppl
Alt-Phex hat geschrieben:Wenn du aber mit Trockenmalzextrakt arbeitest, der eben nicht 100%ig vergoren wird, kann sich das geschmacklich schon eher auf dein Bier auswirken.
Ich behaupte mal, dass der geschmackliche Einfluss, insbesondere bei solch geringen Mengen, um die es bei Speisegaben geht, vernachlässigbar ist.
Der Grund meiner Aussage ist der, dass ich letztes Jahr einen Versuch mit TME anstellte, um ein "Retortenbier" herzustellen (
siehe hier). Leider hab ich mehrmals vergessen, einen Geschmacks- und Erfahrungsbericht dazu zu schreiben. Aber eines kann ich an dieser Stelle sagen: Das damals gebraute Bier war unauffällig hell / gelblich in der Farbe, glasklar wie gekauftes Bier aber vor allem geschmacklich eher fade und leer. Die wenigen Geschmacksnoten die es hatte, konnte ich eindeutig der verwendeten Abteihefe zuordnen.