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Holzchips / Holzcubes als Heimat für wilde Hefen und Bakterien

Verfasst: Mittwoch 5. April 2023, 12:18
von Spittyman
Hallo zusammen,
man liest ja im Forum immer wieder von diversen Holzfässern, die einige wenige Glückliche besitzen um z.B. Lambics zu kreieren.
Der Vorteil den ein solches Fass ja neben den Aromen und Farbeinschlägen mit sich bringen kann, ist ja bekannter Maßen, dass es sich hierbei auch um ein Refugium allerlei nützlicher Bierbewohner, d.h. Hefen und Bakterien, handelt, welche es sich dort gemütlich machen und das klassische Anstellen im besten Fall obsolet machen.

Ich frage mich, ob es sinnvoll bzw. überhaupt praktikabel ist, z.B. Eichholzchips oder besser -Cubes als dekonstruierte Fässer zu behandeln und diese mehrfach und als Quell des oben genannten Mikrobioms zu nutzen.

Was meint ihr? Ist es ein gangbarer Weg und wie könnte die Pflege und Lagerung der Cubes aussehen, wenn man z.B. grade mal nichts auf dem "Fass" hat?

Bin gespannt auf eure (qualifizierten) Beiträge!

Grüße
Fabian

Re: Holzchips / Holzcubes als Heimat für wilde Hefen und Bakterien

Verfasst: Mittwoch 5. April 2023, 13:39
von ggansde
Moin,
ich würde nicht zu Fässern oder Chips als Träger für eine gewünschte Mischung von Mikroorganismen greifen. Genauso wenig, wie ich zu Bodensätzen greife. Im Fass hat nur die Überlebens fähigste Spezies das Sagen. Der ursprüngliche Mix ist aus meiner Sicht über die Evolution während der Gärdauer verödet. Es mag klappen, wen man nach einer Gärung nochmal speziell auf Brett o.ä. abzielt. Ich würde immer mit einem kommerziellen Blend starten und dann, evtl. nach einem halben Jahr oder länger ins Fass füllen oder infizierte Chips verwenden. Ansonsten wird's halt schnell eindimensional.
VG, Markus

Re: Holzchips / Holzcubes als Heimat für wilde Hefen und Bakterien

Verfasst: Mittwoch 5. April 2023, 18:10
von Räuber Hopfenstopf
Das ist auch eher eine nette Spielerei und das Experimentieren macht Spaß. Ich hätte mein Fass zum Blumenkübel degradieren können und habe dann doch noch eine Runde Sauerbier eingefüllt. Das ist recht interessant geworden und jetzt geht es weiter. Was Markus sagt, kann schon sein. Man kann die Richtung kaum vorgeben.
Ansonsten nehme ich gern polnische Sauerkrautgläser. Die gibt es als „Royal Bubbler“ im Brauversand oder in anderen Größen bei diversen Ebay Händlern. Wir haben ein ganzes Arsenal von 5-26 Litern. Da kann man bestimmt auch ein paar Cubes mit reinwerfen, Splitsude machen oder ein Bier mit Früchten lagern. Die Dinger sind gut zu reinigen. Ein Fass würde ich mir nicht kaufen. Zumindest nicht für Sauerbier. Unseres ist nur 43/44 Liter, das ist aber auch schon eine ganze Menge.

Re: Holzchips / Holzcubes als Heimat für wilde Hefen und Bakterien

Verfasst: Mittwoch 5. April 2023, 18:32
von Spittyman
Danke erstmal für eure Einschätzungen. Ein Fass wollte ich mir nicht zulegen, obwohl es schon ganz geil wäre, aber das ganze Hobby ist jetzt schon eine Materialschlacht, das muss erstmal reichen.

@Markus: Versuche grade dein Flanders Red nachzubrauen. Da es den Mix von Wyeast nicht mehr gab, habe ich jetzt von Whitelabs den Belgian Sour Mix. Bin mal gespannt, was das gibt (in 2 1/2 Jahren).

Grüße
Fabian

Re: Holzchips / Holzcubes als Heimat für wilde Hefen und Bakterien

Verfasst: Mittwoch 5. April 2023, 20:18
von Räuber Hopfenstopf
Da es den Mix von Wyeast nicht mehr gab, habe ich jetzt von Whitelabs den Belgian Sour Mix. Bin mal gespannt, was das gibt (in 2 1/2 Jahren).
Mit den habe ich auch gebraut, da ich den Roselare Blend nicht bekommen konnte. Ist jetzt zwei Jahre alt und ganz ordentlich. Besonders die Variante mit vier Monaten Sauerkirschen hat was. Mir fehlt der Vergleich zum Roselare Blend, aber mit dem Sour Mix geht das schon in eine gute Richtung.

Re: Holzchips / Holzcubes als Heimat für wilde Hefen und Bakterien

Verfasst: Mittwoch 5. April 2023, 20:27
von Spittyman
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Mittwoch 5. April 2023, 20:18
Da es den Mix von Wyeast nicht mehr gab, habe ich jetzt von Whitelabs den Belgian Sour Mix. Bin mal gespannt, was das gibt (in 2 1/2 Jahren).
Mit den habe ich auch gebraut, da ich den Roselare Blend nicht bekommen konnte. Ist jetzt zwei Jahre alt und ganz ordentlich. Besonders die Variante mit vier Monaten Sauerkirschen hat was. Mir fehlt der Vergleich zum Roselare Blend, aber mit dem Sour Mix geht das schon in eine gute Richtung.
Super, das freut mich!