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				Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 5. Januar 2016, 17:04
				von Wauhoo
				'N Abend,
eine ganz blöde Fragestellung, mich interessiert aber mal, ob von Euch schon mal jemand Brotreste im Brauvorgang verarbeitet hat? 
Nehmen wir an, Ihr habt eingetrocknete Reste eines Brotes des Bäckers Eures Vertrauens und steht vor einem neuen Brauvorgang und wollte diese Reste nicht wegwerfen?
Und mal angenommen, die Weiterverwertung als Brotbrösel a la Semmbelbrösel käme nicht in Frage, würdet Ihr diese Brotreste als Malzergänzung etc verwernden?
nfg
Wauhoo
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 5. Januar 2016, 17:06
				von Ulrich
				zB Kwas
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 5. Januar 2016, 17:13
				von flying
				
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 5. Januar 2016, 19:23
				von Ruthard
				Kumpel von mir hat zwei Jahre in Bautzen gesessen, der hat sich mit Brotresten seine Dröhnung gebaut.
Cheers, Ruthard
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 5. Januar 2016, 20:51
				von Biermensch
				Kuck mal Im Alten forum. Da hat jemand mal das gleiche im Rahmen einer studie oder so versucht. Wenn ich mich recht erinnere, sind die knackpunkte der schuettungsanteil und das enthaltene salz.
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Mittwoch 6. Januar 2016, 02:17
				von Bierfetischist
				Brauwolf hat geschrieben:Kumpel von mir hat zwei Jahre in Bautzen gesessen, der hat sich mit Brotresten seine Dröhnung gebaut.
Cheers, Ruthard
Da kommen in mir sofort schlechte Erinnerungen hoch.
Vor etwa 30 Jahren wurde ich aus politischen Gründen inhaftiert und habe im Stasi-Knast (Chemnitzer Kaßberg) mit anderen Insassen Brot vergoren und mit guten Kontakten zur Küche gab’s  noch viel mehr.
Gruß Heiko
 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Samstag 27. Mai 2017, 08:08
				von Hopf
				
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Samstag 27. Mai 2017, 13:15
				von koenigsfeld
				Biermensch hat geschrieben:Kuck mal Im Alten forum. Da hat jemand mal das gleiche im Rahmen einer studie oder so versucht. Wenn ich mich recht erinnere, sind die knackpunkte der schuettungsanteil und das enthaltene salz.
Das ist richtig. Stark gesalzene Brote sind eher weniger geeignet, ausser es soll ein der Gose ähnliches Bier werden - was sehr wohl seinen Reiz und auch seine Berechtigung hat.
Grundsätzlich kommt es allerdings darauf an, welche Art Bier es letztendlich werden soll.
Die Schüttung verträgt reichlich viel Brot, da durch den Backvorgang bereits ein Heißaufschluss stattgefunden hat.
Meine diesbezüglichen Versuche reichten bis zu 25 Prozent Gewichtsanteil an zur Kwass/Bierherstellung geeignetem und dementsprechend aufbereitetem Brot.
Und ja, es funktioniert wirklich. Bei manchen meiner Biere ist der Brotsud sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.
Ungeeignete Sorten sind zB alle Arten von Laugengebäck (insbesondere wegen des Fettanteiles im Teig), Brot mit bestimmten Öl-Saaten, Toastbrot (Butterhaltiger Teig) und vor allem stark gewürzte Brotsorten (ausser man mag dieses furchtbare Konglomerat aus Fenchel, Anis, Kümmel usw)
Für meine Brotsude schneide ich das Brot in Scheiben und trockne es. Dadurch lässt es sich gut zerkleinern.
Dieses "Paniermehl" maische ich nach der Eiweißrast (ja, bei meinen Roggenbieren ist sie unerlässlich) mit ein....usw
Wird nur ein Brotauszug (zB zum Aromatisieren) benötigt, so wird das Brot in Scheiben geschnitten, trocken geröstet und anschliessend ausgekocht. Die hierdurch gewonnene Würze/Speise (oder wie der Absud auch sonst genannt werden darf) kann zur Nachgärung zugegeben werden.
Fakt ist:
Bier aus Brot oder Bier mit Brot ist eine leckere Sache !!!
Grüsse
Jürgen
 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Samstag 27. Mai 2017, 16:02
				von der_dennis
				Wenn ich mich recht erinnere, hat Thomas Kraus Weyermann vor ca. 2 Jahren einen Artikel dazu in der Brauwelt geschrieben. Vielleicht findest du im Archiv was dazu.
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Montag 29. Mai 2017, 13:56
				von Ursus007
				Meine Jungs mögen derzeit selbstgemacht Croutons ganz gern. Dazu röste ich Brotwürfelchen hellbraun an und würze sie je nach Geschmack. 
Ich könnte mir vorstellen, dass (ohne Würzung natürlich), hellbraun angeröstete Brotwürfelchen einen ganz leckeren, vollmundigen Beitrag zum Geschmack leisten. Es gibt ja auch Stout-Rezepte mit goldgelb angerösteten Haferflocken. Ein schönes Bauern-/Sauerteigbrot sollte optimal sein.
Altes Brot erst trocknen und dann wieder einwe(ma)ischen, muß aus meiner Sicht auch nicht sein, es sei denn, der Brotbrautag liegt noch in weiter Zukunft.
Aber danke für den Tipp, werd ich mal im Hinterkopf behalten ...
Ursus
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Montag 29. Mai 2017, 21:15
				von Dyonisos
				In der Reihe 'Jamie and Jimmy's friday night feast' gibt es so kleine Einspieler, in denen es um das Thema Lebensmittelverschwendung geht.
Dort gab es einen Beitrag über Bier aus Brot, auch eine Firma wurde vorgestellt.
Link mit ein bischen Text:
http://www.jamiesfoodrevolution.org/new ... ead-waste/
Und hier die Seite der im Beitrag gezeigten Brauerei (mit Rezept!)
http://www.toastale.com/toast-ale-recipe/
Das Brot wird dort eine Stunde im Ofen getrocknet und dann wird gemaischt, immerhin 1,5 kg auf rd. 4kg Malz.
Gruß Dyonisos
uiii, Rezept sogar als PDF: 
http://www.toastale.com/wp-content/uplo ... ntials.pdf 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 30. Mai 2017, 11:36
				von schuessm
				Doofe Frage, könnte man auch Treberbrot nochmals verwenden, denn der Treber im Brot hat ja schon Mal alles erlebt?
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 30. Mai 2017, 22:14
				von mib75
				Das Bier von Bierol und Therese Mölk habe ich schon getrunken.
https://www.therese-moelk.at/news/bier- ... stern.html
Hat 1/3 Brotanteil. Und es war gut.    

 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 30. Mai 2017, 22:27
				von koenigsfeld
				schuessm hat geschrieben:Doofe Frage, könnte man auch Treberbrot nochmals verwenden, denn der Treber im Brot hat ja schon Mal alles erlebt?
Kann man schon, aber das erneute Auslaugen des Trebers ist nicht wirklich ein geschmackliches Erlebnis.
Genieße das Treberbrot besser mit Apfelgriebenschmalz oder frisch ausgeschlagener Butter mit etwas Salz oder leckerer grober Mettwurst. Dazu ein kühles Bier Deiner Wahl.
Da hast Du mehr davon, glaub mir.
Grüsse
Jürgen
 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Montag 5. Juni 2017, 12:31
				von TGV
				Das Rezept tönt super - ist definitiv einen Versuch wert! Ich braue in kleinen Mengen und mit Läuterhexe. Die "Oat Husks" sollen wohl ein Verklumpen verhindern, so dass nachwievor gut geläutert werden kann. Könnte das alternativ ggf auch mit einem Strumpf bzw Netz für das verarbeitete Brot gehen? Hat da jemand Erfahrung damit?
 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Montag 5. Juni 2017, 12:38
				von Chrissi_Chris
				koenigsfeld hat geschrieben:
Genieße das Treberbrot besser mit Apfelgriebenschmalz oder frisch ausgeschlagener Butter mit etwas Salz oder leckerer grober Mettwurst. Dazu ein kühles Bier Deiner Wahl.
Da sagste was .... Treberbrot fehlt mir noch auf meiner Liste... 
wie von dir oben beschrieben mit Griebenschmalz und Kühles läuft einem glatt das Wasser um Mund zusammen
LG Chris
 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Mittwoch 7. Juni 2017, 20:18
				von Dyonisos
				TGV hat geschrieben:Das Rezept tönt super - ist definitiv einen Versuch wert! Ich braue in kleinen Mengen und mit Läuterhexe. Die "Oat Husks" sollen wohl ein Verklumpen verhindern, so dass nachwievor gut geläutert werden kann. Könnte das alternativ ggf auch mit einem Strumpf bzw Netz für das verarbeitete Brot gehen? Hat da jemand Erfahrung damit?
Bei 
Randy Mosher werden 'rice hulls' verwendet, mit der gleichen Absicht.
Bei spelzenlosen Zutaten habe ich die Erfahrung gemacht, dass LANGSAMES Läutern hilft. Strumpf ist nicht nötig, aber sobald das Läutertempo hoch ist, zieht sich der Treber zum Klumpen zusammen.
Bei Gelegenheit werde ich das mit dem Brot mal ausprobieren und werde berichten; es reizt mich doch.
@Chrissi_Criss
Wie wäre es mit einem schönen Treberschnitzel? Panade aus getrocknetem Treber....Hmmmmmmmm...... 

Rezept gab es glaub ich im alten Forum
 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 16:03
				von Chrissi_Chris
				Dyonisos hat geschrieben:
@Chrissi_Criss
Wie wäre es mit einem schönen Treberschnitzel? Panade aus getrocknetem Treber....Hmmmmmmmm...... 

 
Was es nicht alles gibt... Dann müsste doch auch TreberVollkorn Muffin oder sicher auch Treber Karottenkuchen eine Option sein. Ich selber habe Treber noch nie weiter verarbeitet... Schade eigentlich drum aber steht noch auf meiner Liste
LG Chris
 
			 
			
					
				Re: Brotreste brautechnisch verarbeiten, funzt das?
				Verfasst: Dienstag 3. Oktober 2017, 08:59
				von gerold
				HI,
ich habe gestern 2,5kg Brötchenreste aus dem Foodsharing mit 6kg Pale Ale Malt verarbeitet. Das Läutern ging spitze. Die Brötchen hatte ich in scheiben geschnitten in eine Stunde im Trockner bei 70 Grad angetrocknet, dann ließen sich sich leichter zerkleinter. Das Brot habe ich grob gebrochen und dann das zusammen mit dem Malz eingemaischt. 
			
				
			
 
			-  Maische
 		
		
		
		
			 
nach der 1h Kombirast hatte ich keine Probleme beim Läutern. Rausgekommen sind 40 l mit ca 14 Plato (das werde ich heute noch etwas mit Wasser strecken) superleckere Würze. Selbst in der Würze ist ein Brotgeschmack erkennbar. 
Bin mal gespannt wie dann das Bier wird.
Edit: Bild eingefügt