Hobbybrauer.de

Hallo zusammen!

Ich habe die letzten Wochen viel mit lesen und planen verbracht, und habe jetzt die meisten meiner Geräte bestellt. Endlich eine eigene Anlage statt zusammengeliehenem Kram :)

Nun plane ich den Brautisch bzw. den Brauort und den Aufbau der Anlage. Das werde ich hier mitsamt meiner Gedankengänge Stück für Stück Dokumentieren und gerne auch mit euch gemeinsam Diskutieren.

Gerätschaften:
Maischekessel und Sudpfanne: Brewpaganda Expert 57L
Läuterbottich: Brewpaganda Läuter-/Gäreimer 38L
Kocher: Hendi
Läutern: Läutergrant mit Pumpe
Kühlen: Erstmal Immersionskühler
Rührwerk: Eigenbau, folgt später
Nachguss: mal sehen. Entweder Edelstahltopf + billige 2kW Indu-Platte oder Einkocher.
Steuerung: Vermutlich CraftBeerPi. Wobei viel manuell passieren soll, nur die Temperatursteuerung bei Maischen und Gärung soll automatisiert werden.
Gärführung: Alter Kühlschrank.

Brauort:
Unter der Voraussetzung, dass das "Braumöbelstück" einen genügend hohen WAF besitzt, darf ich mich dauerhaft in unserem Wintergarten niederlassen. Das folgende Bild zeigt Schematisch die Situation. Ein Vorteil ist die Tür direkt neben dem potentiellen Ort, welche jedoch leider in die "falsche" Richtung aufgeht. Sie kann jedoch auch gekippt werden.
Extrapunkte für den WAF bekomme ich für:
- Holz
- Türen, hinter denen die Gerätschaften verschwinden
- möglichst reduzierter Platzbedarf

Da das nicht mein erstes selbst gebautes Möbelstück wird, sollte das wohl machbar sein. Unser Wintergarten ist ansonsten recht spartanisch eingerichtet, und ich habe im Keller noch ein ausrangiertes Regal aus 30mm Kiefernholz rumstehen - also ist der Plan, dieses Regal auf der Tischkreissäge zurechtzustutzen und in einen rustikalen, aber ansehnlichen Brautisch zu verwandeln.

Strom
Am Brauort liegt eine mit 16A abgesicherte Steckdose. Unmittelbar daneben ist jedoch eine Steckdose aus einem weiteren Stromkreis, die mithilfe eines ca. 3m -Verlängerungskabels zum Brauort geholt werden kann.

Wasser
Wasser kommt aus der Küche, hier werde ich wohl einen Anschluss für einen Schlauch nachrüsten, der dann nach Bedarf angeschlossen wird.

Abwasser
Abwasser ist schwierig. Das "Kühlwasser" kann ich mithilfe eines Gardena-Schlauchs in die Regenfässer leiten und weiternutzen. Alles weitere muss mittels Eimer o.ä. transportiert werden.
Spülen kann ich das Material jedoch in Küche oder Bad, sodass dies eigentlich kein Problem sein sollte.

Planung
So, nun zu meiner Idee, ich hab da mal was schnell in SketchUp zusammengefrickelt - ist natürlich noch nicht auf den letzten mm ausdetailliert, ich hoffe hier erstmal auf euren Input.

Das erste Bild zeigt das geplante "Möbelstück" wenn es ungenutzt ist: Auf der linken Seite sitzt eine Blende mit zwei Kaltgerätebuchsen unten um die zwei Stromkreise "einzuspeisen". Darüber sitzen zwei Steckdosen, die steuerbar sind. Hier könnte z.B. ein Kühlschrank o.ä. eingebaut werden.

Das zweite Bild zeigt alle Türen offen: Hinter den Türen sitzen links der Braukessel und rechts der Läuterbottich. Die Platte kann nach oben geklappt werden.

Während der Nutzung sieht es dann so aus: Die Hendi steht fest wo sie ist, der Maischetopf kommt darauf. Der Läuterbottich daneben. Darunter sitzt in einer Schublade der Läutergrant mit Pumpe. Daran angeschlossen ein Schlauch, der dann beim Vorlauf in den Läuterbottich und beim Läutern dann in den Braukessel gehalten wird.
Fest Verrohrung möchte ich nicht.
Rechts ist noch Platz für den Nachgussbereiter. Sowohl bei der Hendi als auch bein Nachguss wird je eine steuerbare Steckdose hingelegt.

Beim Thema Dunstabzug bin ich mir noch nicht sicher, ob es reicht, die Tür zum Lüften zu öffnen. Hat da jemand Erfahrung? Ansonsten müsse ein Dunstabzug oder eine Brüdenhaube den Dunst "aktiv" zur Tür hinaus befördern, was ich mir jedoch gerne sparen würde.

So, das wars erstmal. Was meint ihr dazu?

Sieht brauchbar aus. Aber so ganz ohne aktive Belüftung willst du das nicht haben. Bedenke: je nach Anlage können da schon mal drei oder vier Liter Wasser zu Dampf werden und der muss irgendwohin. Freiwillig geht davon nur ein Teil zur Tür hinaus, eine Brüdenhaube halte ich also für nötig.

Hier im Forum findest du zahlreiche Anregungen, wie man mit einfachen Mitteln sowas frickeln kann, such' einfach mal ein bisschen.
Achim

Die Idee find ich super.
Damit hast du es geschafft, dass ich überlege meinen Ansatz mit dem Gestell aus Alu-Profilen nochmal zu verwerfen oder irgendwie mit Türen zu kombinieren

Das freut mich :)
Ich habe auch kurz über Aluprofile nachgedacht, finde Holz aber persönlich einfach schöner.
Gut versiegelt kann es ja von der Hygiene her durchaus mithalten.

Ich werde hier weiter berichten!

Kann man eine Tür (auch Balkontür?) vielleicht auch andersrum anschlagen?

Vh
Salomon

Barney Gumble hat geschrieben: ↑Montag 23. April 2018, 22:30 Kann man eine Tür (auch Balkontür?) vielleicht auch andersrum anschlagen?

Also die Türen des Schranks könnte man auf jeden Fall andersrum anschlagen, nur was wäre der Vorteil?
Die Terrassentür kann leider nicht andersrum montiert werden.

Ich habe mir auch letztes Jahr einen Braubock aus Holz gebaut. Die Türen habe ich oben links und rechts eingehängt und kann aushängen und zur Seite stellen. So stören sie dann nicht während dem Brauen.

Gruss Stefan

matschie hat geschrieben: ↑Dienstag 24. April 2018, 09:05

Barney Gumble hat geschrieben: ↑Montag 23. April 2018, 22:30 Kann man eine Tür (auch Balkontür?) vielleicht auch andersrum anschlagen?

Also die Türen des Schranks könnte man auf jeden Fall andersrum anschlagen, nur was wäre der Vorteil?
Die Terrassentür kann leider nicht andersrum montiert werden.

Ja ich meinte nur die Balkontür. Schade, dann hättest Du das Brüdenproblem vom Leib gehabt.

Vg
Shlomo

matschie hat geschrieben: ↑Montag 23. April 2018, 22:10 Das freut mich :)
Ich habe auch kurz über Aluprofile nachgedacht, finde Holz aber persönlich einfach schöner.
Gut versiegelt kann es ja von der Hygiene her durchaus mithalten.

Ich werde hier weiter berichten!

Ein Kollege hat mir neulich erzählt, dass er aus Reststücken von 30x30 Konstruktionsprofilen zu Hause ein Wandregal zusammengebaut hat. Um das optisch aufzuwerten wurden die Profile noch mit Kantenumleimer beklebt. Das Ergebnis sieht echt gut aus. Ich werde die Möglichkeit auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten.

hopfenschluerfer hat geschrieben: ↑Dienstag 24. April 2018, 14:15 Ein Kollege hat mir neulich erzählt, dass er aus Reststücken von 30x30 Konstruktionsprofilen zu Hause ein Wandregal zusammengebaut hat. Um das optisch aufzuwerten wurden die Profile noch mit Kantenumleimer beklebt. Das Ergebnis sieht echt gut aus. Ich werde die Möglichkeit auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten.

Hmm.. irgendwie verliert man dabei doch die Flexibilität der Aluprofile, oder nicht? Der flexible Umbau wäre der einzige Grund für mich, auf Aluprofile zu setzen..

Beerkenauer hat geschrieben: ↑Dienstag 24. April 2018, 10:07 Ich habe mir auch letztes Jahr einen Braubock aus Holz gebaut. Die Türen habe ich oben links und rechts eingehängt und kann aushängen und zur Seite stellen. So stören sie dann nicht während dem Brauen.

Gruss Stefan

Das ist auch ne gute Idee, vielleicht übernehme ich das mit dem aushängen.
Nur die Platte bleibt Klappbar, damit man gleich eine Rückwand hat ;)

matschie hat geschrieben: ↑Dienstag 24. April 2018, 15:04

hopfenschluerfer hat geschrieben: ↑Dienstag 24. April 2018, 14:15 Ein Kollege hat mir neulich erzählt, dass er aus Reststücken von 30x30 Konstruktionsprofilen zu Hause ein Wandregal zusammengebaut hat. Um das optisch aufzuwerten wurden die Profile noch mit Kantenumleimer beklebt. Das Ergebnis sieht echt gut aus. Ich werde die Möglichkeit auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten.

Hmm.. irgendwie verliert man dabei doch die Flexibilität der Aluprofile, oder nicht? Der flexible Umbau wäre der einzige Grund für mich, auf Aluprofile zu setzen..

Da sehe ich eigentlich kein Problem
Wenn man sich auf die nach außen sichtbaren Flächen beschränkt kann man im inneren trotzdem noch beliebig Sachen anschrauben, Abstände verändern, etc.. Für die Profile wollte ich ohnehin welche nehmen, die nur innen eine Nut haben. Also so in der Art:
Die Seiten des Tisches wollte ich dann mit schönen Platten/Türen schließen.

Ich sehe den Vorteil von Konstruktionsprofilen ohnehin eher darin schnell und einfach, ohne viel Werkzeug was zusammenzuschrauben.
So werden die ja auch meistens in der Industrie genutzt. Nach dem Aufbau wird da (zumindest in meinem Umfeld) so gut wie nix mehr verändert.

Hallo und Herzlich Willkommen bei meinem neuesten Update.
Warum war ich so lange weg? Na ja, hab viel gebastelt

In der heutigen Ausgabe:

• Brautisch

• Brausteuerung

• Rührwerk

• Läutergrant

Fangen wir mit dem ersten an:
Brautisch
Zuerst habe ich mal das alte Regal, welches der neue Brautisch werden soll, zurechtgelegt. Noch ahnt es nicht, welches Schicksal es ereilen wird Dann hab ich mir, damit nix schief läuft, mal genau aufgezeichnet was ich wie schneiden muss. Die zugeschnittenen Platten habe ich dann, soweit nötig, zusammengeleimt. Das linke Seitenteil habe ich auch schonmal Probehalber zusammengelegt, hier soll hinterher die Brausteuerung in einem UP-Gehäuse rein. Da ich mich kenne, warte ich bis ich das daneben legen kann. "Leider" ist die Brausteuerung derzeit mit fermentieren beschäftigt, doch dazu später. A propos Brausteuerung (Geile Überleitung, oder?!)
Als Brausteuerung habe ich mich für eine Craftbeerpi3-Lösung in einem UP-Hutschienen-Gehäuse entschieden. Da kann man alles schön aufgeräumt montieren. Na gut, man könnte von oben nach unten und links nach rechts:
Raspberry Pi
5V-Netzteil für Raspberry
4-Kanal-Relais zum Schalten des Relais, sowie des Rührwerks und Läutergrants
12V-Netzteil für Relais, Rührwerk und Läutergrant
20A-Relais, 12V Schaltspannung (Über 4-Kanal-Relais und Spannung vom 12V-Netzteil geschaltet)

Aktuell ist noch alles über WAGO-Klemmen montiert, da es noch in der Beta-Phase ist, irgendwann mach ich das nochmal richtig

So sieht es dann in Aktion beim fermentieren aus: Die Anschlüsse sind einmal 3-polig 6,3mm Klinke für den 1-wire Bus mit einem DS18B20 Sensor am Ende und die zwei kleinen sind Standard-12V-Anschlüsse, an die dann Läutergrant und Rührwerk angeschlossen werden können.
Die Anschlüsse werden im Endzustand an die Außenseite des Brautisches verlegt, wo man sie gut erreichen kann. Außerdem kommt ein zweiter Anschluss für 1-Wire dazu um die Nachgusstemperatur zu messen. wobei das auch über ein Klinke-Y-Kabel gehen sollte ;)
Die Anschlüsse für 230V zeige ich nicht, hinterher macht das noch jemand nach
Das kommt dann, wenn es endgültig fertig ist. Rührwerk
Ebenfalls ist in der Zwischenzeit ein Impellerrührwerk entstanden: Die untere Ebene Flügel ist fest an einem Hohlrohr montiert. Innen drin läuft eine Welle mit mehreren Löchern zur Justierung der Höhe und wird anschließend mit dem Splint gesichert. Die Welle wird mit einer Überwurfmutter M8 an die Welle des Motors angebracht.
Die obere Ebene Flügel sitzt auf einem weiteren Rohrstück und kann in der Höhe verschoben, bzw. ganz weggelassen werden. fixiert wird sie mit einer Schraube. Sie kann auch ggf. ganz weggelassen werden. Auf dem Foto sieht man das Rührwerk noch vor dem Beizen, deswegen sehen die Schweißnähte noch recht roh aus ;)

Das ganze Ding ist selbst entworfen und gebaut (Na gut, beim Schweißen hatte ich Hilfe.)

Montiert an einem Scheibenwischermotor sieht das dann so aus (Die komische Schraubenkonstruktion kommt daher, dass der Topf kleiner ist als der für den das Rührwerk gedacht ist und ich daher Abstandhalter brauchte. Auf Dauer wird die Siebdruckplatte auch gegen Edelstahl getauscht: Und im Einsatz mit der Brausteuerung: Läutergrant
Der Läutergrant kommt in einer "Extra-Kiste" - ich nenne es das "Läutermoped". Links ist der Anschluss für 12V, entweder mit einem Adapterkabel zur Brausteuerung oder mit einem Handelsüblichen 12V-Netzteil, falls man es mal wo anders einsetzen will.
Rechts ist ein PWM-Regler inklusive An/Aus zur Bedienung.
Innen sieht auch alles noch rudimentär aus, nach der Lackierung der Kiste wird das auch schöner gemacht (Denke ich). VIelen Dank fürs Lesen der heutigen Ausgabe. In der kommenden Folge meiner Updates kommt:

• Fortsetzung Bau Brautisch

• Test Läutergrant

• Bau eines Dampfkondensators nach Düssel

• Hoffentlich bald meine neuen Gerätschaften

• Was immer mir noch für'n Quatsch einfällt

Schöner Bericht!
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
VG Patrick

Micro-Update:

Das erste Bauteil der Anlage ist soweit zugeschnitten, das UP-Gehäuse der Steuerung ist eingepasst. Hier mal "probeweise" (noch sehr staubig): Aktuell habe ich es geschliffen und lackiert, davon jedoch gerade kein Bild.

So, mal wieder ein kleines Update.

Hab gerade mal probehalber zusammengesteckt.

Die Platte oben drauf muss natürlich noch geschliffen und lackiert werden, man sieht noch die ganzen Stellen an denen ich spachteln musste :D
Ansonsten kann man schon erahnen, wie es mal aussehen wird.

Der linke Teil (siehe letzter Post) ist schon 1x lackiert, der Rest noch gar nicht. Auf dem Foto kann man ganz gut den Unterschied in der Oberflächenqualität sehen.