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Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Dienstag 24. März 2015, 07:06
von s3b0
Servus zusammen,
ich hab gestern wieder einmal ein Weissbier (
Triticum Wormatia) gebraut.
Hierzu hab ich das Maischeverfahren etwas angepasst. Das letzte Weissbier habe ich auch schon mit einer Kombi-Rast gebraut. Das Brauwasser wurde zum ersten Mal mit Milchsäure auf 3° dH angepasst.
Eingesetzt wurden
> 1x Thermoport 38,5L + Matmill Läuterblech
> 2x Einkocher
> 1x Gärtank 50L
Rasttemperatur: 65°C für 60 min.
Einmaischtemperatur: errechnete 71°C. Die Rast-Temperatur war somit eine direkte Punktlandung.

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Nach 40 min. war die Maische bereits Jodnormal. Ich hab trotzdem 60 min. bis zum Läutern gewartet.
Der Nachguss hatte derweil Zeit zu heizen.

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Nach einer guten halben Stunde war das Läutern durch -> Es ging ans Hopfenkochen.

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Natürlich darf ein Handlöscher zwischendurch nicht fehlen (eines meiner letzten Weissbiere).

- weissbier.jpg (190.94 KiB) 6837 mal betrachtet
Nach dem Whirlpool wurden ca. 40L ausgeschlagen. Stammwürze liegt nun bei den geplanten 13%.
Die Abkühlung erfolgte über Nacht, somit wird heute Nachmittag mit der Hefe Wyeast 3068 angestellt.
Ich werd berichten, wie es schmeckt
Achja, Ziel des geänderten Maischeverfahrens war
Zeitersparnis und Arbeitserleichterung.
Nach
4,5 Std. war alles incl. Saubermachen „gegessen“.
Belohnt wurde der Nachmittag mit einem Lager aus dem Keller

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Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Dienstag 24. März 2015, 07:29
von hoggel1
Hallo,
Berichte mal in ein paar Wochen, wie es geworden ist.
Wenn micht nicht alles täuscht war die 55°C Rast eigentlich für die Banane gedacht.
MfG
Thomas
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Dienstag 24. März 2015, 07:41
von hutschpferd
Interessanter Ansatz!
Das muss ich mal verfolgen
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Dienstag 24. März 2015, 07:46
von Boludo
Banane ist schwierig, aber die Rast bei 55 grad hat damit nichts zu tun. Das ist einfach eine Eiweißrast.
Für Banane soll man laut Doemens hoch einmaischen, für Nelke tief (Ferularast).
Stefan
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Dienstag 24. März 2015, 15:52
von flying
Die Weizenrast (für Nelkenaroma) liegt bei 45° C, wie Stefan schon sagt. Dabei die errechnete Milchsäure zur Brauwasseraufbereitung erst nach der Weizenrast zugeben. Eine hohe RA ist der Bildung von Ferulasäure dienlich. Das pH-Optimum ist höher.
Eine spezielle Bananenrast gibt es nicht. Lässt man die Ferulasäurerast weg liegt der Geschmacksfokus mehr auf den Essigsäurepentylestern, wobei m. M. erst die Kombination aus Ferulasäure und Estern das typische Weizenaroma macht.
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Dienstag 7. April 2015, 22:18
von s3b0
So, Hautgärung ist durch. Heute hab ich nochmal umgeschlaucht und den aktuellen Gärtank fürs Cold-Crashing vor die Haustüre gestellt
>> Adresse wird nicht verraten
Werde wohl zum Wochenende abfüllen.

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Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 04:57
von Ruthard
Ich habe das schon mit 1 Einkocher gebracht - 40 Liter Weizen!, siehe 4. Kommentar
hier.
Banane kommt von der Hefe. Die 3068 underpitchen und es gibt Banane ohne Ende.
Cheers, Ruthard
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Donnerstag 16. April 2015, 16:44
von s3b0
Ich konnte es nicht mehr erwarten!
23.03.
Brautag
10.04.
Abgefüllt
16.04.
erste Probe
Hab gerade eine Halbe von der Nachgärung genommen, für 30min. in die Tiefkühltruhe und ab ins Glas.
Ein kräftiger Plopp war beim Öffnen zu hören, schöne Schaumentwicklung beim einschenken. Der Hefe-Satz am Flaschenboden war - wie geplant - in etwa so hoch wie in einer TAP7 Flasche
d.h. -> Alles rein damit (genau nach meinem Geschmack).
Geschmackstest:
Bereits beim Ansetzen des Glases hat man den voluminösen Weizen/Hopfen/Hefe-Duft in der Nase.
Das Bier läuft butterweich über die Zunge - ohne übermäßige Schaumentwicklung.
Ich bin kein Bier-Sommelier - somit fällt die Beschreibung des Bieres dürftig aus.
In einem Satz: Samtig weich und saugeil.
Fazit:
>> Ab jetzt wird nur noch mit Kombi-Maische gebraut
>> "Wasser-Tuning" mit Milchsäure rentiert sich auf jeden Fall (auf 3° d.H. eingestellt)
>> Für mich das Beste selbstgebraute Bier bisher.
Jetzt bin ich nur noch auf mein Himbeer-Weizen gespannt!
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Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Donnerstag 16. April 2015, 17:55
von Bierleiche
Wie hast Du die Maische in den Thermoport befördert? Einfach die beiden Einkocher hochgehoben und umgekippt? Müsste ja gehen vom Gewicht her...
Hast Du für das Hopfenkochen eine Läuterhexe o.ä. in die Einkocher gelegt?
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Donnerstag 16. April 2015, 21:43
von Hausenbrauer
Bierleiche hat geschrieben:Wie hast Du die Maische in den Thermoport befördert? Einfach die beiden Einkocher hochgehoben und umgekippt? Müsste ja gehen vom Gewicht her...
Hast Du für das Hopfenkochen eine Läuterhexe o.ä. in die Einkocher gelegt?
Hallo Bierleiche,
wenn ich das Diagramm am Anfang richtig verstanden habe, wird im Thermoport gemaischt und geläutert.
Mache ich in der 25er Version genau so, wodurch der Aufwand für Rühren und Temperaturregeln entfällt. Rasten könnten noch mit Infusionen kochenden Wassers gefahren werden.
Die Idee, nur eine Rast zu fahren, abzuläutern und mit den Nachgüssen auf 78° zu gehen finde ich aber auch elegant.
Gruß
Dominik
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Donnerstag 16. April 2015, 22:17
von Bierleiche
Hausenbrauer hat geschrieben:Bierleiche hat geschrieben:Wie hast Du die Maische in den Thermoport befördert? Einfach die beiden Einkocher hochgehoben und umgekippt? Müsste ja gehen vom Gewicht her...
Hast Du für das Hopfenkochen eine Läuterhexe o.ä. in die Einkocher gelegt?
Hallo Bierleiche,
wenn ich das Diagramm am Anfang richtig verstanden habe, wird im Thermoport gemaischt und geläutert.
Mache ich in der 25er Version genau so, wodurch der Aufwand für Rühren und Temperaturregeln entfällt. Rasten könnten noch mit Infusionen kochenden Wassers gefahren werden.
Die Idee, nur eine Rast zu fahren, abzuläutern und mit den Nachgüssen auf 78° zu gehen finde ich aber auch elegant.
Gruß
Dominik
... jetzt, wo Du es sagst...
Da ich wahrscheinlich eh nur Weizen oder ähnliche Biere brauen würde, finde ich die hier beschriebene Methode auch sehr elegant. Ich bin immer noch am überlegen, was ich mir an Equipment (20 l) anschaffen soll. Erst dachte ich, im Einkocher zu maischen und auf gar keinen Fall Infusionen zu machen. Allerdings spart man sich hier das Rührwerk, was ja auch ein bissl was kostet... Denke daher echt daran, mir auch so einen Thermoport anzuschaffen. Muss dann nur überlegen, ob Läuterhexe oder Blech...
Re: Neuer Maischeprozess (Triticum Wormatia)
Verfasst: Donnerstag 16. April 2015, 22:31
von Hausenbrauer
Bierleiche hat geschrieben:
... jetzt, wo Du es sagst...
Da ich wahrscheinlich eh nur Weizen oder ähnliche Biere brauen würde, finde ich die hier beschriebene Methode auch sehr elegant. Ich bin immer noch am überlegen, was ich mir an Equipment (20 l) anschaffen soll. Erst dachte ich, im Einkocher zu maischen und auf gar keinen Fall Infusionen zu machen. Allerdings spart man sich hier das Rührwerk, was ja auch ein bissl was kostet... Denke daher echt daran, mir auch so einen Thermoport anzuschaffen. Muss dann nur überlegen, ob Läuterhexe oder Blech...
Ich hab mit dem Einkocher angefangen und mit dem kannst du ja auch den Hauptguss auf Temperatur bringen und Hopfenkochen, daher keine Fehlinvestition. Nachgüsse gehen bei 20l-Suden notfalls auch mit dem Wasserkocher (dank Nachwuchs mit Thermostat). Ich läutere über einen Panzerschlauch, nachdem ich den Hahn eh austauschen wollte.
Bei Weizen bietet sich auch Kochmaische ziehen an. Aber wie hier beschrieben geht das auch super enspannt und das Ergebnis scheint für sich zu sprechen (Na super, Bilder noch mal angeschaut und Durst bekommen).
Dominik