Ablauf im Drucktankkeller:
Der Ablauf bei der Fassgaerung unterscheidet sich in den ersten Stadien nicht von der Flaschengaerung. D.h. die Wuerze wird "normal" angestellt und im Gaerbottich/ Gaerbehaelter offen bzw. bei Atmosphaerendruck vergoren. Die "Schlauchreife" des Jungbieres erkennt man entweder am Extraktgehalt oder aber am ensprechenden Gaerbild. Man spricht von der sog. Schlaucherdecke, die nach dem Zusammenfallen der Hochkraeusen entsteht. Deutlich sichtbar ist jetzt die anhaftende "Brandhefe" am Behaelter Rand.
Hier gibt es bereits die Variante auch die HG im Fass bei geoeffneten Spundapparat oder mit Gaeraufsatz durchzufuehren. Persoenlich mag ich es aber lieber einen grossen Bottich zu haben bei dem ich sehen kann was vor sich geht. Zumal ich ja sehr haeufig Stopfe. Da ist ein Bottich praktischer.
Ist dieser Zeitpunkt gekommen, kuehlt man den Gaerbehaelter auf Kellertemperatur ab (bei UG ist er das so oder so schon fast). Jetzt setzt sich die
Hefe schoen unten im Behaelter ab und das Bier kann von oben abgezogen (geschlaucht) werden. Es gibt auch Gaerbehaelter die einen Hahn haben der sich so weit oben befindet das die
Hefe darunter "liegen" bleibt. Das so geklaerte Bier kommt in einen Cornelius Behaelter zur Nachgaerung. Spundaparat oben drauf und entsprechend dem gewuenschten CO2 Gehalt einstellen.
Jetzt gibt es zwei verschiedene Verfahren:
Variante 1: Gekuerzter Fitting/ Steigrohr
Hier wurde die Steigleitung im Fass um 1,5 bis 2 cm gekuerzt. Dadurch kann das Bier ohne
Hefe abgezogen werden
Variante 2: Hefe vorschiessen
Hier benutzt man ein "normales" Fass das man kraeftig unter Druck setzt. Nun wird durch wiederholtes schnelles Oeffnen eines Zapfhahns die
Hefe aus dem Fass entfernt. Nach dem Oeffenen sollte man eine Weile (10-15 Minuten) warten um
Hefe sauber absitzen zu lassen. Mit einiger Uebung und bei kalten Temperaturen ist der Verlust sehr gering und das Bier sehr klar.
In beiden Faellen benoetigt man fuer den naechsten Schritt eine CO2 Flasche mit Druckminderer, einen Spundapparat und einen Schlauch mit 2 Getraenkezapfkoepfen:
Am Druckminderer wird nun ein Druck eingestellt, der ca. 0,3 - 0,5 bar ueber dem urspruenglichen Spundungsdruck liegt. Wichtig ist das der Spundapparat komplett geschlossen ist bevor man die CO2 Leitung oeffnet. Nun wird der Spundapparat langsam geoeffnet. Erreich man den Spundungsdruck, faengt das Bier an zu fliessen. Die Stroemungsgeschwindigkeit laesst sich nun mit dem Gegendruck des Spundapparats einstellen. Hier wird ein Vorteil sichtbar. Werden die Faesser vorher mit CO2 gespuelt und vorgespannt, wird Luftkontakt praktisch weitesgehend vermieden.
Fass 2 ist nach beenden fertig zum
Lagern und Reifen bzw. im Anschluss zum Zapfen.
Hat man im Fass 1 eine gekuerzte Steigleitung, kann man die Erntehefe daraus entnehmen. Arbeitet man nach Variante 2, kann man die Erntehefe vorher schon aus dem Fass entfernen, man muss halt dann das vorschiessen in einen Auffangbehaelter vornehmen. Ich verwende die
Hefe aus der HG und hab damit weniger das Problem.
Wie schon angesprochen stopfe ich sehr haeufig. Das kann man nun entweder im Fass 1 tun oder aber man schlaucht waehren die HG zu Ende geht noch mal in einen Bottich um und faengt dann
wie oben beschrieben an. Hier ist der Vorteil der Fassgaerung, man kann das Bier auch nachtraeglich karbonisieren, falls man den idealen Umdrueckzeitpunkt verpasst hat (Peter kann das natuelich auch machen wenn er den Zeitpunkt nicht verpasst hat

)