Lange Gäraktivität
Lange Gäraktivität
Hallo zusammen,
ich habe meine erste Sud gemacht und nun gärt sie seit 2,5 Wochen. Konstant bei 15°C - so, wie die ideale Temperatur für die Hefe ist.
Nach 8 Stunden sind im Röhrchen die ersten Bläschen rausgekommen. Anfangs im Abstand von ca. 10 Sekunden. Ich habe jeden Tag geschaut (Behälter natürlich zugelassen). Die Bläschen kam seit dem ununterbrochen heraus. Das Intervall wurde natürlich immer länger. Aktuell kommen ca. alle 3 Minuten Bläschen hoch.
Leider habe ich kein Refraktometer, um die Stammwürze zu messen. Mit der Spindel möchte ich nicht messen, da ich sonst zu viel von der Sud verliere.
Ich gehe davon aus, dass - aufgrund der Bläschen - das Bier noch immer gärt. Richtig? D.h. eine Flaschenabfüllung würde ich jetzt auch noch nicht machen. Sondern erst, wenn ich über viele Minuten keine Bläschen im Gärungsröhrchen mehr aufsteigen sehe.
Ist das richtig soweit? Muss ich mir irgendwann Sorgen machen, wenn die Gärung drei oder vier Wochen dauert?
Danke für euer Feedback.
highii
ich habe meine erste Sud gemacht und nun gärt sie seit 2,5 Wochen. Konstant bei 15°C - so, wie die ideale Temperatur für die Hefe ist.
Nach 8 Stunden sind im Röhrchen die ersten Bläschen rausgekommen. Anfangs im Abstand von ca. 10 Sekunden. Ich habe jeden Tag geschaut (Behälter natürlich zugelassen). Die Bläschen kam seit dem ununterbrochen heraus. Das Intervall wurde natürlich immer länger. Aktuell kommen ca. alle 3 Minuten Bläschen hoch.
Leider habe ich kein Refraktometer, um die Stammwürze zu messen. Mit der Spindel möchte ich nicht messen, da ich sonst zu viel von der Sud verliere.
Ich gehe davon aus, dass - aufgrund der Bläschen - das Bier noch immer gärt. Richtig? D.h. eine Flaschenabfüllung würde ich jetzt auch noch nicht machen. Sondern erst, wenn ich über viele Minuten keine Bläschen im Gärungsröhrchen mehr aufsteigen sehe.
Ist das richtig soweit? Muss ich mir irgendwann Sorgen machen, wenn die Gärung drei oder vier Wochen dauert?
Danke für euer Feedback.
highii
Re: Lange Gäraktivität
Falsch. Das blubbern im Gärspund hat Null Aussagekraft. Das Bier kann längst ausgegoren sein und es entbindet sich lediglich noch CO2, z.b. durch Temperaturschwankungen. Nach 2,5 Wochen kannst du schon mal messen.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Lange Gäraktivität
Ahaaa.
Aber einmal messen reicht doch nicht, oder? Ich müsste doch sehen, dass sich der Wert über drei Tage hinweg nicht verändert, richtig?
Aber einmal messen reicht doch nicht, oder? Ich müsste doch sehen, dass sich der Wert über drei Tage hinweg nicht verändert, richtig?
Re: Lange Gäraktivität
Also Null Aussagekraft würde ich nicht sagen. Wenn du sagst, dass die Temperatur ziemlich konstant ist und es blubbert kontinuierlich (egal wie selten), dann könnte man schon vermuten, dass die Gärung noch nicht durch ist. Andersrum ist es eher fraglich (D. h. aus nicht-Blubbern auf Gärende schließen).
Um die Anzahl der Messungen zu minimieren würde ich eher noch warten und evtl. die Temperatur leicht erhöhen.
Um die Anzahl der Messungen zu minimieren würde ich eher noch warten und evtl. die Temperatur leicht erhöhen.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
Re: Lange Gäraktivität
Dann warte ich mal bis zum Wochenende. Dann sind drei Wochen vorbei. Und erhöhe bis dahin evtl die Temperatur auf 19 Grad Celsius
Re: Lange Gäraktivität
Welche Hefe ist das denn?
Re: Lange Gäraktivität
Ich habe folgende verwendet: Trockenhefe SAFLAGER-S23
Re: Lange Gäraktivität
Aha... Na dann ist eine Erhöhung wohl nicht nötig. Du hast geschrieben 15 Grad sei die optimale Temperatur... Bei der S23 ist es wohl eher die obere Grenze. Jedenfalls ist das keine Erklärung für einen langen Gärverlauf - eher im Gegenteil.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
Re: Lange Gäraktivität
Und gibt es irgendeine Gärdauer, ab wann ich mir Sorgen machen sollte? :-)
- Beerkenauer
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- Wohnort: Südl Odenwald - Rhein-Neckar
Re: Lange Gäraktivität
Hallo highii
Als ich mit dem Brauen angefangen hatte ich auch mehr Fragen als Anstworten. Hab mich da am Anfang mit der Brauanleitung weitergeholfen. Hier findest Du auch Info über Gärführung, Gärdauer etc.
https://brauanleitung.com/
Des Weiteren gibt es noch gute Literatur zum Einlesen (z.B. die Bibel von Jan Brücklmeier)
Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Lange Gäraktivität
Hi,
an der ursprünglichen Frage verstehe ich nicht, warum man beim Messen mit der Spindel Sud verliert - außer man zapft etwas ab. Was spricht dagegen die Spindel im Gärfass zu lassen oder sie zum Messen reinzugeben (nach entsprechender Desinfektion)?
Gruß,
Andreas
P.S.: Bin selbst noch Anfänger und wollte nicht klugsch...
an der ursprünglichen Frage verstehe ich nicht, warum man beim Messen mit der Spindel Sud verliert - außer man zapft etwas ab. Was spricht dagegen die Spindel im Gärfass zu lassen oder sie zum Messen reinzugeben (nach entsprechender Desinfektion)?
Gruß,
Andreas
P.S.: Bin selbst noch Anfänger und wollte nicht klugsch...
Re: Lange Gäraktivität
Oh man... daran habe ich gar nicht gedacht.
Ich hatte immer im Kopf, dass ich ca. 100ml oder so abzapfen muss.
Messen alle direkt im Gärbottich? Kommt da nicht zu viel Dreck in den Bottich rein?
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- Posting Freak
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Re: Lange Gäraktivität
Das Risiko, dass im Hahn was gammelt ist auch nicht niedrig. Ich bin dazu übergegangen, den Gärbehälter mit Stopfen zu verschließen und zwar von innen, so dass nicht mal Jungbier im Gewinde ist, vergäre also ohne Hahn.
Zum Messen des Restextrakts desinfiziere ich die Spindel, mache den Deckel auf, die Spindel ins Jungbier, die Spindel ablesen und Deckel wieder zu. Drei Tage später noch einmal Deckel auf und Ablesen. Wenn man nicht zu ungeduldig war und die erste Messung zu früh gemacht hat, stimmt jetzt der zweite mit dem ersten Wert überein und man kann Umschlauchen. Das vergorene Bier ist viel weniger empfindlich gegen Infektionen.
Man sollte aber eben auch nicht zweimal am Tag den Deckel öffnen. Deshalb kommt Geduld hier entgegen. Einen Vorteil hat man, wenn man die Hefe und ihr Gärverhalten kennt. Dann kann man eher einschätzen, ob sie zum Einschlafen oder zu einem schnellen Ende neigt und den Messzeitpunkt oder Erhöhung der Temperatur daran anpassen. Im Zweifel lieber noch ein paar Tage stehen lassen, bevor man irgendwas macht.
Dirk
Zum Messen des Restextrakts desinfiziere ich die Spindel, mache den Deckel auf, die Spindel ins Jungbier, die Spindel ablesen und Deckel wieder zu. Drei Tage später noch einmal Deckel auf und Ablesen. Wenn man nicht zu ungeduldig war und die erste Messung zu früh gemacht hat, stimmt jetzt der zweite mit dem ersten Wert überein und man kann Umschlauchen. Das vergorene Bier ist viel weniger empfindlich gegen Infektionen.
Man sollte aber eben auch nicht zweimal am Tag den Deckel öffnen. Deshalb kommt Geduld hier entgegen. Einen Vorteil hat man, wenn man die Hefe und ihr Gärverhalten kennt. Dann kann man eher einschätzen, ob sie zum Einschlafen oder zu einem schnellen Ende neigt und den Messzeitpunkt oder Erhöhung der Temperatur daran anpassen. Im Zweifel lieber noch ein paar Tage stehen lassen, bevor man irgendwas macht.
Dirk
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- Johnny H
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Re: Lange Gäraktivität
Hier auch eine wichtige Übersicht, was beachtet werden sollte bevor man abfüllt:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212
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Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Lange Gäraktivität
Danke für eure Tipps. Das finde ich sehr hilfreich!
Re: Lange Gäraktivität
Also ich würde den Deckel nicht öffnen, da entweicht Kohlensäure und es kann ggf. zu Oxidation kommen, von daher mache ich das immer über den Hahn am Gärbottich. Natürlich vorher und nachher desinfizieren.
Wenn du nicht viel Bier verlieren willst, kauf dir einen Refraktometer. Das nutze ich nun auch seit einiger Zeit und bin ziemlich zufrieden damit. Man muss nur sicherstellen, dass man immer bei einem Messinstrument bleibt. Also nicht die Stammwürze nach dem Kochen mit der Spindel messen und die Gärung mit dem Refraktometer.
Wenn du nicht viel Bier verlieren willst, kauf dir einen Refraktometer. Das nutze ich nun auch seit einiger Zeit und bin ziemlich zufrieden damit. Man muss nur sicherstellen, dass man immer bei einem Messinstrument bleibt. Also nicht die Stammwürze nach dem Kochen mit der Spindel messen und die Gärung mit dem Refraktometer.
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- Posting Klettermax
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Re: Lange Gäraktivität
Da CO2 schwer als Luft ist, entweicht es nicht so einfach beim Öffnen des Gärbehälters, es sei den man rührt da wie wild rum. Durch die Gärung hat sich eine Co2schicht auf dem Jungbier gebildet, die eine signifikante Oxidation verhindert. Neuer Sauerstoff wird aber beim Abfüllen wieder eingebracht.
Re: Lange Gäraktivität
Wie desinfizierst du den Hahn? Hast du dazu irgendein Spray?
Kannst du das mal beschreiben?
- Johnny H
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Re: Lange Gäraktivität
Also ich messe sowohl Stammwürze als auch Restextrakt vor dem Abfüllen immer mit beiden Geräten. Der scheinbare Endvergärgrad wird dann sowohl mit den Spindelwerten als auch mit beiden Refraktometerformeln (Standard, Terrill) berechnet, und alle Werte kommen dann in eine Tabelle, in der ich die Stammdaten aller meiner Sude verwalte.
So bekommt man mit der Zeit ein sehr gutes Gefühl für die Daten, weil man Abweichungen schnell erkennt.
Verwechseln sollte man die Werte natürlich nicht bzw. bei den Stammwürzedaten muss korrekt umgerechnet werden.
Außerdem habe ich so auch irgendwann gemerkt, dass meine Spindel- und Refraktometerwerte (unvergoren) nicht mittels Faktor 1,03 ineinander umgerechnet werden können, sondern dass mein Refraktometer seinen eigenen Wert hat (den aber wiederum recht gut hält)!!!
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(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Lange Gäraktivität
Ich nehme bedarfsweise eine 10 ml Glasflasche mit Mikrozerstäuber aus der Apotheke, gibt es leer/neu zu kaufen. Die Flaschengrösse ist gut händelbar, man kann auch mal an beengten Stellen arbeiten. Das Steigrohr wurde eingekürzt.
Als Desinfektionsmittel einen hochprozentigen Alkohol ab 70 %.
Die Probeentnahme während/nach der Gärung für eine Messung mit dem Refraktometer geht auch von "oben" mittels sterilisierter Pipette.
MfG
Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken!
(M. Luther)
VG, Harald
(M. Luther)
VG, Harald
Re: Lange Gäraktivität
Also ich nehme aktuell noch ChemPro Oxi, damit hatte ich noch nie Probleme. Einfach vor dem Zapfen direkt in den Hahn sprühen, Probe entnehmen, wieder sprühen. Thats it.
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- Posting Freak
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Re: Lange Gäraktivität
Ich füge noch hinzu, dass das ein Reinigungsmittel ist, heißt natürlich nicht, dass es nicht eine desinfizierende Wirkung hat.
Dirk
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Re: Lange Gäraktivität
Ein valider Punkt, allerdings hatte ich noch nie Probleme mit Infektionen oder ähnlichem. Kann natürlich auch Glück gewesen sein. Deshalbbwanapombe hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. April 2020, 13:58Ich füge noch hinzu, dass das ein Reinigungsmittel ist, heißt natürlich nicht, dass es nicht eine desinfizierende Wirkung hat.
Dirk
werde ich in Zukunft StarSan verwenden.