Johnny H hat geschrieben:Dank Andys Post habe ich einen Link zu einem
Rechner von Sean Terrill gefunden, wo man den Umrechnungsfaktor °B/°P ggf. korrigieren kann. Die Rechner auf MMM und in Refrakto SP_2.8 bieten diese Möglichkeit nicht bzw. nur eingeschränkt. Ob es der kleine Brauhelfer kann, weiß ich nicht. Olibaers Brew Recipe Developer kann es (edit!) auch nur zwischen 1,00 und 1,10.
Dieser Fehler (falscher Umrechnungsfaktor °B/°P) scheint, wenn man den Leserkommentaren bei Braukaiser folgt, gar nicht so ungewöhnlich zu sein. Möglicherweise werden sogar manche Refraktometer von Haus aus "falschherum" eingestellt! Lustigerweise hat ja der Braukaiser eine °B/°P-Umrechnungstabelle ins Netz gestellt, die auf dem falschen (d.h. umgekehrten) Faktor basiert - diese scheint aber trotzdem für einige Leser gut zu funktionieren!
Noch als Nachtrag: ich habe mich jetzt endlich mal hingesetzt und alle Stammdaten von allen meinen Suden zusammengetragen.
Im Hinblick auf einen Vergleich meiner Refraktometer- und Spindelwerte von Stammwürzen hat sich dabei nochmals bestätigt, was ich oben schon geschrieben habe: wie beim Braukaiser zeigt mein Refraktometer konstant einen geringeren Zahlenwert als meine Spindel!
Obwohl ich das Refraktometer schon seit über zwei Jahren habe (zu Beginn habe ich nur gespindelt), habe ich leider trotzdem nur von acht Stammwürzen beide Werte. Zu Beginn habe ich das Refraktometer nur benutzt, um das Ende der Gärung festzustellen.
Interessant ist jetzt vor allem, dass die Würzefaktoren (Refraktometerwert / Spindelwert) sehr eng beeinander liegen. Ich komme bei acht Werten auf einen Mittelwert von
0,967 mit einer
bemerkenswert geringen Standardabweichung von lediglich
0,009, was <1% entspricht!
Das heißt für mich
a) ich lese offensichtlich meine Spindelwerte konstant ab, und
b) ich mache auch bei den Refraktometerwerten vermutlich nichts falsch (Verdunstung etc!),
sonst würden die Werte wohl stärker schwanken
Aber
c) die ermittelten Würzefaktoren sind trotzdem konstant falsch, denn eigentlich sollten die mit dem Refraktometer ermittelten absoluten Zahlenwerte höher sein (und größer als die mit der Spindel ermittelten)
Wenn man nun aber den Kehrwert von 0,967 nimmt, so erhält man 1,034! Ich gehe von daher davon aus, dass mein Refraktometer werksseitig mit dem falschen (d.h. Kehrwert!) Würzefaktor eingestellt wurde.
Ich empfehle also jedem, seinen Refraktometerwerten nicht blind und ungeprüft Glauben zu schenken. Es kann sich durchaus lohnen, mal zu vergleichen!
Edit:
Ich werde dem Versandhändler, von dem ich das Refraktometer habe, dieses Ergebnis vermutlich mitteilen - nicht, weil ich jetzt nach über zwei Jahren noch einen Ersatz will, sondern damit die bei ihren Zulieferern ggf. nochmal genauer hinschauen können.
Weiterhin werde ich jetzt auch mit verschiedenen Rechnern die EVGs aus den Refraktometerwerten berechnen. Vielleicht komme ich so auf eine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen Refraktomer- und Spindelwerten.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)