Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

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DonBrokkolii
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Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#1

Beitrag von DonBrokkolii »

Hallo Leute,

hat schon jemand Treberbrot gebacken wo in dem Treber Reishülsen waren? Oder sollte man das lieber nicht essen? :Waa

LG
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rauchbier
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#2

Beitrag von rauchbier »

Das solltest du lieber nicht essen. Hab schon mal im Eifer des Gefechts nach einem langen Brautag aus Versehen zum Brotbacken den Treber mit den Reishülsen erwischt. Das war nix.
DonBrokkolii
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#3

Beitrag von DonBrokkolii »

rauchbier hat geschrieben: Samstag 10. Dezember 2022, 17:14 Das solltest du lieber nicht essen. Hab schon mal im Eifer des Gefechts nach einem langen Brautag aus Versehen zum Brotbacken den Treber mit den Reishülsen erwischt. Das war nix.
Danke für die Antwort, muss ich wohl alles wegschmeißen 😢
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#4

Beitrag von rauchbier »

Ja, entsorge ich seitdem aber mit reinem Gewissen. Auf den Reishülsen kaust du rum wie auf Gummi.
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Hans A.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#5

Beitrag von Hans A. »

Also, es stört schon beim Essen, ist geschmacklich aber unauffällig. Ggf. pürieren.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#6

Beitrag von rauchbier »

Ja, pürieren wäre ein Versuch wert, wenn du den Treiber auf jeden Fall zu Treberbrot verwerten willst. Ich mache normalerweise auch eine Mischung und püriere einen Teil des Trebers. Hier würde ich dann etwas weniger Treber nehmen und alles pürieren.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#7

Beitrag von Boludo »

Glaubt ihr wirklich, dass Brot besser schmeckt, wenn man es mit Abfällen aus der Bierherstellung streckt?
Ich finde Treberbrot ausgesprochen überbewertet.
Meinen Treber bekommen die Hühner.
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FlorianTH
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#8

Beitrag von FlorianTH »

Boludo hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 06:58 Glaubt ihr wirklich, dass Brot besser schmeckt, wenn man es mit Abfällen aus der Bierherstellung streckt?
Ich finde Treberbrot ausgesprochen überbewertet.
Meinen Treber bekommen die Hühner.
Also ich finde den erhöhten Ballaststoffanteil deutlich sättigender als diese "Luftbrötchen" vom Bäcker. Klar, man hat ab und zu Mal Spälze zwischen den Zähnen hängen, aber so ist das 🙂
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#9

Beitrag von guenter »

FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 08:09
Boludo hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 06:58 Glaubt ihr wirklich, dass Brot besser schmeckt, wenn man es mit Abfällen aus der Bierherstellung streckt?
Ich finde Treberbrot ausgesprochen überbewertet.
Meinen Treber bekommen die Hühner.
Also ich finde den erhöhten Ballaststoffanteil deutlich sättigender als diese "Luftbrötchen" vom Bäcker. Klar, man hat ab und zu Mal Spälze zwischen den Zähnen hängen, aber so ist das 🙂
Das ist ein Argument für Vollkornbrot, nicht für Treberbrot. Ich bin da voll bei Boludo.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#10

Beitrag von FlorianTH »

guenter hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 10:27
FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 08:09
Boludo hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 06:58 Glaubt ihr wirklich, dass Brot besser schmeckt, wenn man es mit Abfällen aus der Bierherstellung streckt?
Ich finde Treberbrot ausgesprochen überbewertet.
Meinen Treber bekommen die Hühner.
Also ich finde den erhöhten Ballaststoffanteil deutlich sättigender als diese "Luftbrötchen" vom Bäcker. Klar, man hat ab und zu Mal Spälze zwischen den Zähnen hängen, aber so ist das 🙂
Das ist ein Argument für Vollkornbrot, nicht für Treberbrot. Ich bin da voll bei Boludo.
Ist das denn ein Gegenargument für Treberbrot? Was ist denn dein Argument?
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#11

Beitrag von guenter »

FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 10:33 Ist das denn ein Gegenargument für Treberbrot? Was ist denn dein Argument?
Das hat doch Boludo schon geschrieben. Das ausgelaugte Zeugt bietet doch kaum einen Mehrwert, dazu kommen noch die Spelzen, die zwischen den Zähnen kleben. Muss aber jeder selbst wissen ... bei mir kommt der Treber auf jeden Fall nicht mehr ins Brot.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#12

Beitrag von FlorianTH »

guenter hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 10:41
FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 10:33 Ist das denn ein Gegenargument für Treberbrot? Was ist denn dein Argument?
Das hat doch Boludo schon geschrieben. Das ausgelaugte Zeugt bietet doch kaum einen Mehrwert, dazu kommen noch die Spelzen, die zwischen den Zähnen kleben. Muss aber jeder selbst wissen ... bei mir kommt der Treber auf jeden Fall nicht mehr ins Brot.
Ah okay, darauf beziehst du dich. Sorry, habe ich nicht auf Anhieb verstanden.

Generell haben Ballaststoffe einen Mehrwert für die Verdauung. Ich glaube an dem Punkt sind wir argumentativ noch zusammen. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob Treber genau so förderlich wie die Ballasstoffe im Vollkornbrot sind.

Wikipedia sagt zu Vollkorn:
Vollkorn ist Getreide, dem nach der Ernte nur Grannen und Spelzen entfernt wurden. Ballaststoffe, Vitamine, Öle und Mineralstoffe bleiben in der Schale (der Kleie) und dem Keimling erhalten und gelten als gesundheitsfördernd.
Aber scheinbar sind Spelze gar nicht so förderlich, wie ich gedacht habe (Quelle):
Unlösliche Fasern und Spelzen reizen die Darmschleimhäute dagegen mechanisch, was ebenfalls zu Entzündungen führen kann.
Also halten wir erstmal fest: Spelze eher Rohfasern und weniger Ballaststoffe. Außerdem ist die Größe der Fasern wichtig, denn Spälze könnten zu groß und damit reizend sein. Spannend! :Grübel
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#13

Beitrag von Ladeberger »

Bin auch kein Fan. Für höheren Ballaststoffanteil bietet sich Vollkornmehl an, wenn man die grobe Konsistenz will auch als Schrot oder eben direkt Kleie. Der ernäherungsphysiologische Wert von Vollkornprodukten halte ich auch nicht zwangsläufig auf Treber/Spelzen übertragbar, dafür müsste man erstmal untersuchen, welche Rolle die aus dem Malz (auch kollodial) gelösten Bestandteile spielen.

Gibt auch andere tolle Möglichkeiten, das Malzlager ins Backen einzubeziehen. Weizenmalz oder Pilsener Malz ist als Ersatz für aktives Backmalz gut geeignet, verbessert die Triebkraft und erzeugt eine rösche Kruste. Natürlich auch in Form eines Malzstücks einsetzbar. Dosierung ca. doppelt so hoch wie aktives Backmalz, das vermutlich eher ein Diastasemalz ist.

Für den Geschmack ist auch Karamellmalz (ab Carapils) interessant, das zudem auch enzyminaktiv ist und freier dosiert werden kann. Dunkles Karamellmalz würde ich nur sehr sparsam und in Verbindung mit dunkleren Typenmehlen und VK-Mehl einsetzen, die Krume bekommt sonst eine für mich etwas bizarre bräunliche Farbe.

Treber ist für mich (mangels Hühnern & Co.) in der Biotonne echt am sinnvollsten aufgehoben. Die Bodenlebewesen im Komposthaufen erzeugen aus dem Abfall wieder Humus, auf dem neue Pflanzen wachsen können.

Gruß
Andy
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#14

Beitrag von Boludo »

FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 10:52

Aber scheinbar sind Spelze gar nicht so förderlich, wie ich gedacht habe (Quelle):
Unlösliche Fasern und Spelzen reizen die Darmschleimhäute dagegen mechanisch, was ebenfalls zu Entzündungen führen kann.
Treber ist gefährlicher als man denkt:
viewtopic.php?t=15461

:redhead
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#15

Beitrag von FlorianTH »

Ladeberger hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 11:02 Bin auch kein Fan. Für höheren Ballaststoffanteil bietet sich Vollkornmehl an, wenn man die grobe Konsistenz will auch als Schrot oder eben direkt Kleie. Der ernäherungsphysiologische Wert von Vollkornprodukten halte ich auch nicht zwangsläufig auf Treber/Spelzen übertragbar, dafür müsste man erstmal untersuchen, welche Rolle die aus dem Malz (auch kollodial) gelösten Bestandteile spielen.
Definitiv. Bisher dachte ich, dass ich meinem Darm mit Treberbrot etwas Gutes tue. Ich versuche mal mehr herauszufinden und habe mal die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) per Mail angefragt. Sofern eine Antwort zurückkommt, werde ich berichten. 🙂
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#16

Beitrag von FlorianTH »

Boludo hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 11:07
FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 10:52

Aber scheinbar sind Spelze gar nicht so förderlich, wie ich gedacht habe (Quelle):
Unlösliche Fasern und Spelzen reizen die Darmschleimhäute dagegen mechanisch, was ebenfalls zu Entzündungen führen kann.
Treber ist gefährlicher als man denkt:
viewtopic.php?t=15461

:redhead
😂 Aber Schafe sind anatomisch auch etwas anders aufgebaut. Wir fermentieren nicht in der Form, wie der Gastrointestinaltrakt eines Schafes. Den Thread kenne ich und musste Schmunzeln und Mitleid haben.
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#17

Beitrag von FlorianTH »

Und damit wir auch gesund vom eigentlichen Kurs abkommen: Das Thema Pestizide (auch wenn nur unterhalb der gesetzlich zugelassenen Höchstmengen) könnte auch eine Frage sein.

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=27418
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#18

Beitrag von hiasl »

FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 13:28 Und damit wir auch gesund vom eigentlichen Kurs abkommen: Das Thema Pestizide (auch wenn nur unterhalb der gesetzlich zugelassenen Höchstmengen) könnte auch eine Frage sein.

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=27418
Gegen den Treber mit Reishülsen im Brot oder die Reishülsen an sich beim Bierbrauen?
:Notme
Gruß
Matthias
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#19

Beitrag von Shortbreaker »

Zu viel Treber im Brot ist auch nicht meins, allerdings finde ich eine Treberbolognese als vegetarische Alternative gar nicht so schlecht.
Beim Brot röste ich Kürbiskerne und manchmal Sesam in einer Pfanne an und wenn die durch sind, gebe ich noch Treber hinzu. Ich finde das duftet schon sehr lecker und in Maßen mag ich das sogar in meinem Vollkornbrot.
Wir reden da aber eher von einer guten Handvoll auf ein Kilo Brot.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#20

Beitrag von FlorianTH »

Shortbreaker hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 21:12 Treberbolognese
Das habe ich noch nie gehört 🤔 Bitte mehr Details! 😁
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#21

Beitrag von Shortbreaker »

Habe ich selbst hier aus dem Forum:
viewtopic.php?p=55523#p55523
Ich habe Treber mittlerweile schon öfter als vegetarischen Hackfleischersatz z.B. in Chili sin Carne genutzt. Manchmal auch in Kombination mit Sojaschnetzeln o.ä..
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#22

Beitrag von FlorianTH »

Shortbreaker hat geschrieben: Dienstag 13. Dezember 2022, 08:30 Habe ich selbst hier aus dem Forum:
viewtopic.php?p=55523#p55523
Ich habe Treber mittlerweile schon öfter als vegetarischen Hackfleischersatz z.B. in Chili sin Carne genutzt. Manchmal auch in Kombination mit Sojaschnetzeln o.ä..
Sehr cool, Dankeschön!
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#23

Beitrag von FlorianTH »

FlorianTH hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 11:10
Ladeberger hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 11:02 Bin auch kein Fan. Für höheren Ballaststoffanteil bietet sich Vollkornmehl an, wenn man die grobe Konsistenz will auch als Schrot oder eben direkt Kleie. Der ernäherungsphysiologische Wert von Vollkornprodukten halte ich auch nicht zwangsläufig auf Treber/Spelzen übertragbar, dafür müsste man erstmal untersuchen, welche Rolle die aus dem Malz (auch kollodial) gelösten Bestandteile spielen.
Definitiv. Bisher dachte ich, dass ich meinem Darm mit Treberbrot etwas Gutes tue. Ich versuche mal mehr herauszufinden und habe mal die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) per Mail angefragt. Sofern eine Antwort zurückkommt, werde ich berichten. 🙂
Kurzer Zwischenstand: Ich wurde von der DGE an Herrn Dr. Zentgraf von der Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung GmbH (GMF) verwiesen. Die Anfrage ist dort jetzt gestellt. :Bigsmile
Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#24

Beitrag von rakader »

Ich bin kein Fan von Treberbrot. Es ist ähnlich wie beim Gemüse in einer kalt angesetzten, ungesalzenen Gemüse- oder Fleischbrühe: Es ist ausgelaugt und besitzt keinen Geschmack mehr. (Macht mal den Sellerie- oder Möhrentest – wenn es nach nichts mehr schmeckt, ist die Brühe fertig.) Das sollte auch für Reishülsen gelten. Guter Reis hat einen leichten nussigen Geschmack, den man durch kurzes Anrösten erhöhen kann; da aber im Bier kein Salz ist, das den osmotischen Austausch behindert, diffundiert eben alles beim Maischen ins Wasser.

Bin da bei Andy: Wenn Vollkorn, Mehl oder richtiges Korn. Wer Vollkorn nicht mag, weil er wie ich Körnerfressergeschädigt ist (huch, es knirscht), ein 80er-Jahre-Phänomen, nimmt eine Getreidemühle und schrotet damit seine Brotzutaten frisch. Vorteil ist, dass man den Mahlgrad selbst in der Hand hat. Damit gelingt dann auch Pumpernickel oder so manch leckeres Rezept von Lutz Geissler.

Den Treber bekommen bei mir Nachbars Hühner - und ich hin und wieder die Eier :Bigsmile

Viele Grüße
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#25

Beitrag von FlorianTH »

So es gibt ein kleines Update. Der Herr Dr. Zentgraf hat mir geantwortet und folgende Lese-Tipps gegeben: Es geht aber weiter, denn mir wurde Prof. Andreas Schieber von der Uni Bonn als Gesprächspartner empfohlen. Also es wird weitergehen!

Sorry für das Kapern des Themas 😅
Viele Grüße
Florian 🍻
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#26

Beitrag von Boludo »

rakader hat geschrieben: Donnerstag 15. Dezember 2022, 16:51 Guter Reis hat einen leichten nussigen Geschmack, den man durch kurzes Anrösten erhöhen kann; da aber im Bier kein Salz ist, das den osmotischen Austausch behindert, diffundiert eben alles beim Maischen ins Wasser.
Hier geht es um Reisspelzen und nicht um das Korn. Die nimmt man als Läuterhilfe eben gerade weil sie keinen Geschmack abgeben. Das funktioniert übrigens hervorragend zb bei hohem Weizenanteil.
Im Brot will man die eher weniger haben.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#27

Beitrag von Michu »

Boludo hat geschrieben: Freitag 16. Dezember 2022, 06:48
rakader hat geschrieben: Donnerstag 15. Dezember 2022, 16:51 Guter Reis hat einen leichten nussigen Geschmack, den man durch kurzes Anrösten erhöhen kann; da aber im Bier kein Salz ist, das den osmotischen Austausch behindert, diffundiert eben alles beim Maischen ins Wasser.
Hier geht es um Reisspelzen und nicht um das Korn. Die nimmt man als Läuterhilfe eben gerade weil sie keinen Geschmack abgeben. Das funktioniert übrigens hervorragend zb bei hohem Weizenanteil.
Im Brot will man die eher weniger haben.
Ich koche den Reisspelz immer vorher ab. Bei mir hatte er vorher jedes mal einen Beigeschmack reingebracht.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#28

Beitrag von Pappelbräu »

Ich persönlich finde den Treber im Sauerteigbrot eigentlich ganz lecker, ich benutze den aber auch eher selten. Das meiste vom Treber kriegen auch die Nachbarhühner. Gut ist es, den Treber vorher abzukochen, dadurch wird er weicher und stört nicht mehr so beim Kauen.
Die Frage, die sich mir stellt ist allerdings nach dem Sinn und Unsinn der Reisspelzen beim Läutern. Bei "normalen" Schüttungen bis 60 % Weizen und auch mit Roggen habe ich das nie gebraucht. Am problematischsten waren bei mir Haferflocken, aber auch da hilft eine Gummirast. Bei einem Grätzer mit 100 % Weizen sieht das möglicherweise anders aus (habe ich noch nicht probiert). Warum aber in den Rezepten so oft Reisspelzen stehen (selbst bei recht normalen Schüttungen) ist bei einem ordentlichen Setup zum Läutern eigentlich nicht erklärlich.
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#29

Beitrag von rakader »

Pappelbräu hat geschrieben: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:34 Ich persönlich finde den Treber im Sauerteigbrot eigentlich ganz lecker, ich benutze den aber auch eher selten. Das meiste vom Treber kriegen auch die Nachbarhühner. Gut ist es, den Treber vorher abzukochen, dadurch wird er weicher und stört nicht mehr so beim Kauen.
Kümmert das die Hühmer :Greets
Pappelbräu hat geschrieben: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:34 Die Frage, die sich mir stellt ist allerdings nach dem Sinn und Unsinn der Reisspelzen beim Läutern. Bei "normalen" Schüttungen bis 60 % Weizen und auch mit Roggen habe ich das nie gebraucht. Am problematischsten waren bei mir Haferflocken, aber auch da hilft eine Gummirast. Bei einem Grätzer mit 100 % Weizen sieht das möglicherweise anders aus (habe ich noch nicht probiert). Warum aber in den Rezepten so oft Reisspelzen stehen (selbst bei recht normalen Schüttungen) ist bei einem ordentlichen Setup zum Läutern eigentlich nicht erklärlich.
Die Frage stelle ich mir auch schon seit langem. Ich habe sie mir bisher so beantwortet, dass es eine Mode aus den Staaten ist, die nicht übernommen werden muss. Gehe da in allen Punkten mit Dir.

Grüße und nachträglich gutes Neues
Radulph
---
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Re: Treber mit Reishülsen für Brot geeignet?

#30

Beitrag von Pappelbräu »

rakader hat geschrieben: Mittwoch 4. Januar 2023, 18:39 Kümmert das die Hühmer :Greets

Die Frage stelle ich mir auch schon seit langem. Ich habe sie mir bisher so beantwortet, dass es eine Mode aus den Staaten ist, die nicht übernommen werden muss. Gehe da in allen Punkten mit Dir.

Grüße und nachträglich gutes Neues
Radulph
Das sind sehr empfindliche Hühner... :Grübel
Nein, im Ernst, abgekocht kann man fast so viel Treber wie Mehl in sein Brot geben, und die Konsistenz des Brotes ist immer noch OK.

Man sieht ja im Buch Radical Brewing, das ich eigentlich schätze, dass da schon bei niedrigen Weizenanteilen (20 % oder so) Reishülsen reinkommen, einfach überflüssig.

Ebenso Frohes Neues an Alle!
Tobias
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