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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 15:45
von Johnny H
§11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 15:05
Dazu muss niemand verstehen was sich hinter den Messgrössen "verbirgt". Im Grunde reicht ein Nagel und ein Korken als Spindel um zu prüfen ob sich über die Zeit noch was ändert.
Das stimmt zwar, aber genau hier im Thread wird angesichts mehrerer sich akkumulierender Fehler ein Wert ermittelt, der beim TO die Vermutung aufkommen lässt, irgendetwas am Herstellungsprozess sei nicht richtig verlaufen, und genau darauf wird über die ersten ca. 20 Posts auch kräftig eingestiegen. Da würde ein Nagel mit Korken auch nicht helfen, wenn man nicht ausschließen kann, dass z.B. ein Gärproblem vorliegt. Oder vielleicht sogar umgekehrt doch, denn bei konstantem "Nagel-Korken-EVG" würde der TO sich keine weiteren Gedanken machen und einfach abfüllen, was in diesem Fall vermutlich sogar das beste gewesen wäre.
Das Forum ist aber voll von Diskussionen der From "ich rechne mit dem Rechner XY 78% VG und mit Rechner ZZ 82% VG aus, das kann doch nicht sein" oder "Rechner A spuckt mir 5% Alkohol aus, währen Rechner B auf 5.2% kommt, wo ist der Fehler".
Das stimmt und kommt in der Tat häufig vor. Aber das sind ja im Grunde genommen auch legitime Fragen, wenn man sich z.B. mit den unterschiedlichen Rechnern oder Unsicherheiten und Fehlerquellen rund um Messung und Berechnung beschäftigt. Da gab es auch schon sehr informative Threads zu, in denen Leute die einzelnen Rechner mit den gleichen Werten gefüttert und die unterschiedlichen Ergebnisse ausgewertet haben. Oder Olis iterative Berechnung zum Einfluss, wie sich zugegebener Zucker je nach Berechnungsweise auf den Alkoholgehalt auswirken kann. Manchmal sind ja auch gewisse Grenzwerte für Wettbewerbe vorgegeben.
Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 16:19
von §11
Johnny H hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 15:45
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Das stimmt und kommt in der Tat häufig vor. Aber das sind ja im Grunde genommen auch legitime Fragen, wenn man sich z.B. mit den unterschiedlichen Rechnern oder Unsicherheiten und Fehlerquellen rund um Messung und Berechnung beschäftigt.
Und genau hier sind wir an "des Pudels Kern" angekommen. Sich mit Rechnern, Fehlern und Unsicherheiten zu beschäftigen ist zweitrangig und macht im Grunde erst Sinn, wenn "man" mal verstanden hat was "man" denn da tut und welche Messgrösse denn erfasst werden soll und wie diese Erfasst wird.
Wie leider oft, messen wir ja die wenigsten Messgrössen direkt, sondern wir behelfen uns mit der Ermittlung einer Hilfsgröße aus der wir Rückschlüsse ziehen wie denn der Parameter tatsächlich aussieht der uns interessiert. Leider sind halt viele dieser Rückschlüsse Näherungen. Verstehe ich aber bereits im ersten Schritt nicht was mir die tatsächlich gesuchte Messgröße sagt (sagen soll) und was das Messverfahren eigentlich misst, ist es schwer diese Rückschlüsse zu verstehen.
Das zieht sich von der Extraktberechechnung über die Bitterstofberechnung bis zur Bierfarbe. Diese Themen kommen immer wieder auf, und ebenfalls, wie ein roter Faden, zieht sich durch all diese Diskussionen das sich die Leute einen präzises Ergebniss erhofen, von einem Messverfahren das gar nicht in der Lage ist denn Messwert direkt zu bestimmen und diesen mit empirisch ermittelten Formeln zu berechnen versucht.
Cheers
Jan
Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!
Verfasst: Sonntag 27. Oktober 2024, 15:34
von Ralf
So ihr lieben Brauer,
jetzt bin ich eigentlich genau so schlau wie vorher.
Der Punkt für mich ist der nach Nummer 2. Wie gehe ich jetzt praktisch vor.
Mit einem Lächeln
Ralf
Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!
Verfasst: Sonntag 27. Oktober 2024, 15:42
von Frommersbraeu
Hallo Ralf,
Ich hab mal mit der App "Brew Mate" deine Werte nachgerechnet. Hier wird wohl auch bei °P Angaben im Refraktometer Rechner die passende Vergärung berechnet.
Könnte ggf. dein Problem einfach lösen
Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!
Verfasst: Sonntag 27. Oktober 2024, 16:21
von Juergen_Mueller
Ralf hat geschrieben: ↑Sonntag 27. Oktober 2024, 15:34
So ihr lieben Brauer,
jetzt bin ich eigentlich genau so schlau wie vorher.
Der Punkt für mich ist der nach Nummer 2. Wie gehe ich jetzt praktisch vor.
Mit einem Lächeln
Ralf
Genauso, wie es Timothy Brewer in Post #94 beschrieben hat.
Dein Refraktometer zeigt den Extraktgehalt in °Plato an. Die gilt aber nur für die unvergorene Würze! Ein Refraktometer eignet sich prinzipiell nicht so gut für das vergorene Bier. Das erklärt die Vielzahl von Formeln zur "Berechnung" der Restextraktes und des Vergärungsgrades.
Für uns Hobbybrauer ist ein Refraktometer trotzdem eine wertvolle Hilfe, weil es nur ein paar Tropfen zur Messung braucht.
Die von dir immer angeführte Umrechnung von °Plato in Brix ist ebenfalls nur für die unvergorene Würze möglich.