
Untergäriger Hefetest
- holledauer
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- Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07
Re: Untergäriger Hefetest
Die S189 geht bei mir nächste zum ersten mal an den Start. Bin gespannt 

Gruß Martin aus der Hallertau
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Re: Untergäriger Hefetest
Guten Abend!
Heute löse ich mein Versprechen des Verkostungsberichts ein.
Ich hatte drei Flaschen aus dem Hefetest: S- 23, S-189 und W 34/70.
Alle drei parallel verkostet. Die anderen Berichte habe ich NICHT gelesen.
Vorweg. Es war sehr interessant! Das lange Warten hat sich gelohnt, denn hier braucht man wirklich eine feine Nase und Lust auf eine Verkostung.
Los geht´s:
S-23:
Farbe/Klarheit: Hellgelb, leicht gold, opale Trübung.
Schaum: Nicht sehr haltbar, fällt schnell zusammen, nur eine "einblasige" Schicht mit drei Viertel der Oberfläche bedeckende Scholle bleibt bestehen; mittelporig. wenig Perlenketten.
Geruch: Süsslich, hobbybrauartig, estrig, bananig/stonefruit, kaugummiartig. Alles aber recht schwach ausgeprägt.
Geschmack: Mittelmäßig vollmundiger Antrunk, ok. Frische nicht zu dominante Rezenz, eher wie Helles. Im Mittelteil erscheint deutlich eine Limonaden-Note, der sich in der folgenden Verkostung als fies, Grapefruit-Diätlimonade, abgestandene Fanta und später als modrig, Fäulnis und leicht fischig/sardellig assoziieren lässt. Der Abgang ist wieder neutraler und eher unstörend. Im Nachklang bleibt ein kleiner Schleier von besagtem Geschmack bestehen. Hopfen und Bittere nicht spürbar.
S-189:
Farbe/Klarheit: Hellgelb, leicht gold, opale Trübung. Scheint leicht klarer als die Konkurrenten.
Schaum: Mittelporig. Bleibt etwas besser beständig. 3-4mm hohe Schicht, zum Rand hin höher, deckend, mittelmäßig hohe Anzahl an Perlenketten, grobe Perlen.
Geruch: Schwefelig, süsslich, bierig. Allerdings kein Getreide.
Geschmack: Körper ausgewogen. Sofort mehr Hopfenbittere spürbar (immernoch sehr sehr wenig). Im Mittelteil irgendwie etwas gemüsiges, nach Essen erinnerndes. Später habe ich bäuerliche Assoziationen und zudem zwiebelig-lauchartige, süsslich-würzige Erinnerungen. Cheese-Onion oder Salt´n´Vinegar-Chips kommen mir in den Sinn. Leider kann ich den genauen Geschmack nicht isolieren. Schade. Hätte Euch gerne besser den Geschmack beschrieben.
W 43/70:
Farbe/Klarheit: Hellgelb, leicht gold, opale Trübung.
Schaum: Deckende, einblasige Schicht aus mittelporigen Bläschen. mittelhohe Zahl an Perlenketten, diese aber schnell und fein.
Geruch: Kaum wahrnehmbar, leichte Stonefruit, süsslich. Nach Aufschwenken lecker, apettitanregend.
Geschmack: Frische Rezenz, CO2 umgarnt die Zunge, höher als die beiden anderen Biere. Gleiche ausgewogene Vollmundigkeit. Ganz ganz leicht flacher!
Abgang deutlich hopfenbitterer. Nachhall eher pilsig als die beiden anderen. Mehr Hopfen. Höhere Säure als die anderen. Leichter Schwefel.
Schlussfazit:
Ich verbleibe etwas ratlos.
S-23 und S-189 vergären mit deutlichen Estern. Die W 34/70 erscheint neutraler, aber leicht flacher und mit erhöhter Karbonisierung.
S-23: Ester unschön.
S-189: Kann man trinken, mit eigenem Charakter.
W 34/70: trockener, frischer, langweiliger. Bittere hat was von der Brauerei Recken(dorf), was mir nicht schmecken will.
Ich bin mir sehr unschlüssig welcher UG-Hefe ich den Vorzug geben würde.
Müsste ich unbedingt eine Reihenfolge bestimmen würde ich so voten:
1. Platz: W-34/70.
2. Platz: S-189.
3. Platz: S-23.
Allerdings ist "mein" hundertprozentiger Geschmack nicht dabei.
In diesem Sinne habe ich mein Versprechen hoffentlich zufriedenstellend eingelöst.
Vielen Dank, Lukas. Es hat viel Spaß gemacht!!!
VG Sven.
Heute löse ich mein Versprechen des Verkostungsberichts ein.
Ich hatte drei Flaschen aus dem Hefetest: S- 23, S-189 und W 34/70.
Alle drei parallel verkostet. Die anderen Berichte habe ich NICHT gelesen.
Vorweg. Es war sehr interessant! Das lange Warten hat sich gelohnt, denn hier braucht man wirklich eine feine Nase und Lust auf eine Verkostung.
Los geht´s:
S-23:
Farbe/Klarheit: Hellgelb, leicht gold, opale Trübung.
Schaum: Nicht sehr haltbar, fällt schnell zusammen, nur eine "einblasige" Schicht mit drei Viertel der Oberfläche bedeckende Scholle bleibt bestehen; mittelporig. wenig Perlenketten.
Geruch: Süsslich, hobbybrauartig, estrig, bananig/stonefruit, kaugummiartig. Alles aber recht schwach ausgeprägt.
Geschmack: Mittelmäßig vollmundiger Antrunk, ok. Frische nicht zu dominante Rezenz, eher wie Helles. Im Mittelteil erscheint deutlich eine Limonaden-Note, der sich in der folgenden Verkostung als fies, Grapefruit-Diätlimonade, abgestandene Fanta und später als modrig, Fäulnis und leicht fischig/sardellig assoziieren lässt. Der Abgang ist wieder neutraler und eher unstörend. Im Nachklang bleibt ein kleiner Schleier von besagtem Geschmack bestehen. Hopfen und Bittere nicht spürbar.
S-189:
Farbe/Klarheit: Hellgelb, leicht gold, opale Trübung. Scheint leicht klarer als die Konkurrenten.
Schaum: Mittelporig. Bleibt etwas besser beständig. 3-4mm hohe Schicht, zum Rand hin höher, deckend, mittelmäßig hohe Anzahl an Perlenketten, grobe Perlen.
Geruch: Schwefelig, süsslich, bierig. Allerdings kein Getreide.
Geschmack: Körper ausgewogen. Sofort mehr Hopfenbittere spürbar (immernoch sehr sehr wenig). Im Mittelteil irgendwie etwas gemüsiges, nach Essen erinnerndes. Später habe ich bäuerliche Assoziationen und zudem zwiebelig-lauchartige, süsslich-würzige Erinnerungen. Cheese-Onion oder Salt´n´Vinegar-Chips kommen mir in den Sinn. Leider kann ich den genauen Geschmack nicht isolieren. Schade. Hätte Euch gerne besser den Geschmack beschrieben.
W 43/70:
Farbe/Klarheit: Hellgelb, leicht gold, opale Trübung.
Schaum: Deckende, einblasige Schicht aus mittelporigen Bläschen. mittelhohe Zahl an Perlenketten, diese aber schnell und fein.
Geruch: Kaum wahrnehmbar, leichte Stonefruit, süsslich. Nach Aufschwenken lecker, apettitanregend.
Geschmack: Frische Rezenz, CO2 umgarnt die Zunge, höher als die beiden anderen Biere. Gleiche ausgewogene Vollmundigkeit. Ganz ganz leicht flacher!
Abgang deutlich hopfenbitterer. Nachhall eher pilsig als die beiden anderen. Mehr Hopfen. Höhere Säure als die anderen. Leichter Schwefel.
Schlussfazit:
Ich verbleibe etwas ratlos.
S-23 und S-189 vergären mit deutlichen Estern. Die W 34/70 erscheint neutraler, aber leicht flacher und mit erhöhter Karbonisierung.
S-23: Ester unschön.
S-189: Kann man trinken, mit eigenem Charakter.
W 34/70: trockener, frischer, langweiliger. Bittere hat was von der Brauerei Recken(dorf), was mir nicht schmecken will.
Ich bin mir sehr unschlüssig welcher UG-Hefe ich den Vorzug geben würde.
Müsste ich unbedingt eine Reihenfolge bestimmen würde ich so voten:
1. Platz: W-34/70.
2. Platz: S-189.
3. Platz: S-23.
Allerdings ist "mein" hundertprozentiger Geschmack nicht dabei.
In diesem Sinne habe ich mein Versprechen hoffentlich zufriedenstellend eingelöst.
Vielen Dank, Lukas. Es hat viel Spaß gemacht!!!
VG Sven.
- Schneebraeu -
Gebraut nach der Bamberger Umgeldordnung vom 12.Oktober 1489
Gebraut nach der Bamberger Umgeldordnung vom 12.Oktober 1489
Re: Untergäriger Hefetest
Hi Sven,
wow, das ist ein genauer bericht :)
Vielen Dank dafür!
Ja, mittlerweile hab ich die S-23 etwas abgestellt, zwischen S-189 und 34/70 schwanke ich hin und her. Nicht ohne Grund wird wohl die 34/70 so oft verwendet...
wow, das ist ein genauer bericht :)
Vielen Dank dafür!
Ja, mittlerweile hab ich die S-23 etwas abgestellt, zwischen S-189 und 34/70 schwanke ich hin und her. Nicht ohne Grund wird wohl die 34/70 so oft verwendet...

Re: Untergäriger Hefetest
Hi Sven,
da kann ich nur sagen, Hut ab und Chapeau! Was Du da alles aus untergärigen Bieren herausgeschmeckt hast ist sagenhaft. Wobei Du auch klar und deutlich Deine rein persönlichen Assoziationen dargestellt hast. Solche Bewertungen wünsche ich mir mehr.
m.f.g
René
da kann ich nur sagen, Hut ab und Chapeau! Was Du da alles aus untergärigen Bieren herausgeschmeckt hast ist sagenhaft. Wobei Du auch klar und deutlich Deine rein persönlichen Assoziationen dargestellt hast. Solche Bewertungen wünsche ich mir mehr.
m.f.g
René
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Re: Untergäriger Hefetest
Hey lukepower. Der thread ist ja schon etwas älter. Aber mich würde mal noch interessieren mit wie viel Hefe du die Sude angestellt hast. 1g/l oder höher ... es wird ja für Temperaturen unter 12 Grad eher zu 2-3g / l geraten. Und vor allem, ob alle Teilsude mit der gleichen Menge Hefe angesetzt wurden 

Re: Untergäriger Hefetest
Hi Wacke,
angestellt wurde mitca 2.5g/l Hefe bei jedem Teil, hab extra nachgesehen
angestellt wurde mitca 2.5g/l Hefe bei jedem Teil, hab extra nachgesehen
