
Schöne Grüße
Jan
gulp hat geschrieben: ↑Sonntag 9. Dezember 2018, 11:11...aber nicht von mir. Wenn ich Kölsch will, braue ich das richtig und nicht mit einer zu warm vergorenen 34/70."Flauschige 20 Grad im Wohnzimmer" werden also auch won Wyeast akzeptiert.
Wer noch einen eingermaßen intakten Geschmackssinn hat, wird den Unterschied zwischen warm und kalt vergoren bemerken.![]()
Gruß
Peter
Aber es ist doch bemerkenswert, dass z.B. im Falle von Fermentis T-58 der Hersteller 15-20°C als Gärtemperatur angibt, das Buch "Bier brauen" , S.452, aber als 20-35°C. Irgendwie müsste man den Unterschied doch im Text erklären. Oder ist es ein bekannter Fehler von Fermentis? Sollte man den Hersteller davon informieren?
Objektivität beim Geschmack? Da geht mir der Hut hoch. Wir hatten doch schon alle den wunderbaren Urlaubswein, der sich zu Hause als ungenießbare Plörre herausstellt. Geschmack ist m.E. kein statischer Zustand!
Mir auch. Ihr könnt Euer Pils meinetwegen auch bei 36 Grad vergären, ich muss es ja nicht trinken.
Ok, die Diskussion hat jetzt zwar so rein gar nichts mehr mit dem Titel zu tun, aber da meine Hinweise ungehört verhallen, scheint es ja niemanden zu stören.Vielleicht wäre das mal ein schöner Punkt auf diversen Hobbybrauertreffe. Eine echte Blindverkostung: drei bis fünf Proben, neutrales Umgebung und keine Zeugen und Kommentare beim Verkosten und Bewerten (wie einzelne Blicke oder Kommentare das Geschmacksempfinden beeinflussen können, habe ich schon mehrfach erleben dürfen). Da gibt es viele Varianten: Kaufbiere untereinander, das Selbsgebraute herausfinde, das Obergärige, das Hefe aufgestreute etc. Ich bin sicher, das wäre sehr ernüchtern.
darauf musste ich doch glatt mal das Buch bestellen.§11 hat geschrieben: ↑Montag 10. Dezember 2018, 12:22... „Fakten“ die durch die reine Verkostung von 5 Hobbybrauern „belegt“ wurden den Vorzug gegenüber wissenschaftlichen Arbeiten gebe, die von Leuten stammen die sich zeitlebens mit der Materie befasst haben. Da bin ich leider zu sehr Naturwissenschaftler.
Gruß
Jan
Danke; jetzt glaube ich den Fehler in der Hefe-Tabelle, S.452, gefunden zu haben. Da sind ja Wyeast 3724 und Fermentis T-58 in der gleichen Gruppe (und mit den gleichen Temperaturen). T-58 ist aber nicht die Saison-Hefe von Fermentis (wie 3724 die Saison-Hefe von Wyeast ist). Die Saison-Hefe von Fermentis ist BE-134 mit dem Temperatur-Bereich (ideal) 18-28°C – was nahe an den Wyeast-Angaben liegt. Und sollte auch, weil die Hefe gleich ist: Saccharomyces cerevisiae var. diastaticus. Siehe https://fermentis.com/wp-content/upload ... eutsch.pdfDr.Edelherb hat geschrieben: ↑Sonntag 9. Dezember 2018, 16:09 STRAIN: 3724
Belgian Saison ™
Temperature Range
70 - 95 (21-35°C)
Quelle Wyeast
.....................
Von daher absolut richtig das die Saison Hefe hohe Temperaturen braucht um fertig zu werden bzw. nicht zu stoppen.
Matthias, Dein gedanklicher Ansatz hat etwas für sich, keine Frage. Aber Empirie hilft hier meines Erachtens nur bedingt weiter – Deine Annahme der Blindverkostung würde voll zutreffen, hätte aber keine Aussagekraft. Weil diese Geschmacksgruppen stark segregiert sind und damit Signifikanzen stark infrage gestellt werden können.Malzwein hat geschrieben: ↑Montag 10. Dezember 2018, 11:36Objektivität beim Geschmack? Da geht mir der Hut hoch. Wir hatten doch schon alle den wunderbaren Urlaubswein, der sich zu Hause als ungenießbare Plörre herausstellt. Geschmack ist m.E. kein statischer Zustand!
"Auf der Basis von Studienergebnissen schätzt man, dass etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zu den Normalschmeckern zählt und jeweils etwa ein Viertel Super- bzw. Nichtschmecker sind." Wikipedia
Für Europa mag das anders aussehen (ja, die Ethnie spielt eine Rolle), aber die Mehrzahl kann sich doch einig sein, nicht über die "Ausnahmen" diskutieren müssen. Wenn sich das Viertel der Superschmecker über Fehlaromen durch aufgestreute Hefe echauffiert, kann ich (der definitiv nicht dazu gehört) nur sagen: "Mir doch egal!". Warum soll ich Aromen vermeiden, die ich nicht schmecken kann, Töne verbessern, die ich nicht hören kann oder Farben optimieren, die ich nicht sehen kann? So wie es die meisten Menschen nicht können. Wenn es dann die "Superschmecker" anders empfinden, macht es halt für euch anders, mit der Mehrzahl hat das aber nichts zu tun.
Vielleicht wäre das mal ein schöner Punkt auf diversen Hobbybrauertreffe. Eine echte Blindverkostung: drei bis fünf Proben, neutrales Umgebung und keine Zeugen und Kommentare beim Verkosten und Bewerten (wie einzelne Blicke oder Kommentare das Geschmacksempfinden beeinflussen können, habe ich schon mehrfach erleben dürfen). Da gibt es viele Varianten: Kaufbiere untereinander, das Selbsgebraute herausfinde, das Obergärige, das Hefe aufgestreute etc. Ich bin sicher, das wäre sehr ernüchtern.
Neben Dingen wie Ethnie oder genetischer Veranlagung spielt aber auch Technik eine Rolle. Bierverkostung muss man lernen und trainieren. So auf jeden Fall nicht.Malzwein hat geschrieben: ↑Montag 10. Dezember 2018, 11:36Objektivität beim Geschmack? Da geht mir der Hut hoch. Wir hatten doch schon alle den wunderbaren Urlaubswein, der sich zu Hause als ungenießbare Plörre herausstellt. Geschmack ist m.E. kein statischer Zustand!
"Auf der Basis von Studienergebnissen schätzt man, dass etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zu den Normalschmeckern zählt und jeweils etwa ein Viertel Super- bzw. Nichtschmecker sind." Wikipedia
Für Europa mag das anders aussehen (ja, die Ethnie spielt eine Rolle), aber die Mehrzahl kann sich doch einig sein, nicht über die "Ausnahmen" diskutieren müssen. Wenn sich das Viertel der Superschmecker über Fehlaromen durch aufgestreute Hefe echauffiert, kann ich (der definitiv nicht dazu gehört) nur sagen: "Mir doch egal!". Warum soll ich Aromen vermeiden, die ich nicht schmecken kann, Töne verbessern, die ich nicht hören kann oder Farben optimieren, die ich nicht sehen kann? So wie es die meisten Menschen nicht können. Wenn es dann die "Superschmecker" anders empfinden, macht es halt für euch anders, mit der Mehrzahl hat das aber nichts zu tun.
Vielleicht wäre das mal ein schöner Punkt auf diversen Hobbybrauertreffe. Eine echte Blindverkostung: drei bis fünf Proben, neutrales Umgebung und keine Zeugen und Kommentare beim Verkosten und Bewerten (wie einzelne Blicke oder Kommentare das Geschmacksempfinden beeinflussen können, habe ich schon mehrfach erleben dürfen). Da gibt es viele Varianten: Kaufbiere untereinander, das Selbsgebraute herausfinde, das Obergärige, das Hefe aufgestreute etc. Ich bin sicher, das wäre sehr ernüchtern.
Ja, es ist für 2020 eine zweite Auflage geplant. Bis dahin gibt es die Ich online FehlerlisteMystic-G hat geschrieben: ↑Samstag 16. Februar 2019, 19:04 Ich wollte mich hier mal informieren, wie es nun eigentlich mit der Korrekur der Fehler im Buch ausgegangen ist... Bekommt man beim kauf des pdf immer noch die unkorrigierte Erstauflage, oder hat sich da was getan?
Aber irgendwie gehts in diesem Thread hier seit letztem Sommer gar nicht mehr um das Buch...?
Ist eine zweite korrigierte Auflage, ob gedruckt oder elektronisch, in Planung?
Jede Technik kann und muss man erlernen, wobei lernen selten ein endlicher Prozess ist. Ich könnte z.B. Maltechniken lernen, bis der Arzt kommt, aber trotzdem wird aus mir kein Rembrandt. Weit über meine natürlichen Fähigkeiten hinaus geht es einfach nicht.
Das kann ich dir leider nicht sagen. Ich vermute du kannst auf dem Smartphone oder dem Laptop einen Reader installieren. Ich selbst nutze EBooks eigentlich nie. Aber es gibt andere Nutzer hier die EBooks nutzen.
Geht mit jedem Laptop, Desktop, Smartphone oder Tablet, wobei hochkant auf dem Tablet am bequemsten ist. Den kostenlosen Adobe Reader braucht man noch (der meist eh schon vorhanden ist) oder einen beliebigen anderen pdf Reader.
Du willst doch das Brauerhandwerk nicht mit einer klassischen Kunst vergleichen?Malzwein hat geschrieben: ↑Samstag 16. Februar 2019, 19:47 Jede Technik kann und muss man erlernen, wobei lernen selten ein endlicher Prozess ist. Ich könnte z.B. Maltechniken lernen, bis der Arzt kommt, aber trotzdem wird aus mir kein Rembrandt. Weit über meine natürlichen Fähigkeiten hinaus geht es einfach nicht.
Und wieder etwas gelernt, Bier wird geschluckt. Das Wissen über diese Technik erweitert meine sensorische Kompetenz aber nicht wirklich, ohne würde aber auch ein sensorisch möglicher Teil fehlen.![]()
Die Aussage bezog sich auf Profis. Die schlucken Bier beim Verkosten, da zum Beispiel der Bittereindruck erst beim Schlucken voll zur Geltung kommt. Hat in dem Fall auch weniger mit Kulturtechnik als mit Sensorik zu tun.rakader hat geschrieben: ↑Samstag 16. Februar 2019, 20:33Du willst doch das Brauerhandwerk nicht mit einer klassischen Kunst vergleichen?Malzwein hat geschrieben: ↑Samstag 16. Februar 2019, 19:47 Jede Technik kann und muss man erlernen, wobei lernen selten ein endlicher Prozess ist. Ich könnte z.B. Maltechniken lernen, bis der Arzt kommt, aber trotzdem wird aus mir kein Rembrandt. Weit über meine natürlichen Fähigkeiten hinaus geht es einfach nicht.
Und wieder etwas gelernt, Bier wird geschluckt. Das Wissen über diese Technik erweitert meine sensorische Kompetenz aber nicht wirklich, ohne würde aber auch ein sensorisch möglicher Teil fehlen.![]()
Dass Bier nur geschluckt wird, wage ich zu bezweifeln. Es gibt da einfach keine so ausgeprägten Kulturtechniken, auch wenn Trendsetter das gerne verkünden.
Ja. Du kennst sicherlich den Eindruck tief im Rachen wenn du etwas wirklich bitteres isst oder eben trinkst. Diese Erkenntnis ist auch schon um einiges älter als das neu aufkommende Interesse an Bier und hat den Brauer schon immer gefreut das er sein Produkt beim Verkosten auch schlucken durfte
Nein, aber meine sensorischen Grenzen mit meinen Limitierungen für bildende Kunst.
Das sind nicht nur sehr interessante Gedanken; vor allem freue ich mich, dass hier jemand eines meiner absoluten Lieblingsbücher kennt und erwähnt
Nur der Form halber, damit es zu keinen Missverständnissen kommt: CaCO2 gibt es nicht, wenn, dann wäre es CaCO3, und das ist Kalk, nicht Gips. Gips ist Calciumsulfat-Dihydrat = CaS04 * 2H20!rakader hat geschrieben: ↑Sonntag 17. Februar 2019, 21:31 ...
Gut ausgestattet bist Du mit Braugips CaCO2, Kalziumchlorid sowie Milch-, Salz- und Phosphorsäure und einer Osmoseanlage oder destillierten Wasser. Um ein pH-Meter wirst Du auch nicht herumkommen. Ungelöschten Kalk CaO benötigst Du nur bei extrem harten Wasser. Lass die Wasservorbehandlung weg,
...
Gruß in die Schweiz,
Radulph
Calciumsulfat und Calciumchlorid gibt es auch in kristallwasserfreier Form, als Anhydrate; das ist korrekt.rakader hat geschrieben: ↑Montag 18. Februar 2019, 13:13 Verwechselt. Danke für den Hinweis. Aber Achtung: Nicht immer liegt etwas als Dihydrat 2H2O vor. Wenn kein 2H2O auf der Packung steht, kann es ein Anhydrat sein. Das ist z.B. öfter bei Calciumchlorid der Fall.
Es gibt übrigens Versuche auch mit Kalk CaCO3 etwa bei sehr dunklen Bieren zu arbeiten. Da gehen die Meinungen aber klar auseinander.
Das meinte ich nicht.
Es ist verbindlich, da es sich tatsächlich um unterschiedliche Verbindungen handelt.
Danke für die Blumen. So eine lange Frage und so eine kurze Antwort. Der Stamm W 34/70Mystic-G hat geschrieben: ↑Samstag 23. Februar 2019, 13:13 Da ich heute gerade mein erstes Untergäriges Bier angestellt habe, interessierte ich mich natürlich besonders für das Kapitel der Hefen und gärung usw.
Bei der Lektüre ist mir dann aufgefallen, dass irgendwo geschrieben steht, dass die meisten Grossbrauereien die gleichen 2-3 UG Hefestämme einsetzen, wovon die Eine zahlenmässig den anderen beiden überlegen ist.
Leider steht da aber nirgends um welche Hefen es sich denn da handelt, und welches eben diese eine Meistverwendete ist.
Das würde mich schon interessieren, um welche Hefen es da geht.
Ansonsten gefällt mir das Buch gut.
Nach meinem Klaus Kling Anfängerbuch wo ich als mittlerweile halberfahrener immer wie mehr Kapitel fand, die so wohl etwas veraltet, zuwenig vertieft oder ganz einfach nicht umfassend genug sind, ist das die perfekte Steigerung ohne gleich in die trockene Fachliteratur für Braumeisterlehrgänge eintauchen zu müssen.
Vorallem die jeweils passend eingeworfenen Rezepte finde ich sehr ansprechend und werde sicher das eine oder andere mal ausprobieren.
Gruss
Gabriel
So, ich bitte darum, die Diskussion abseits des Buches so langsam wirklich in den Allgemeinen Teil zu verschieben. Bitte beachtet auch die rote Box oben in diesem Subforum.