FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

Stuggbrew
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#251

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo zusammen.

Leider hab ich über die Suche nichts gefunden - daher bitte um Verzeihung, da ich dachte dass dieses Thema doch dem einen schon mal passiert ist.

Ich habe ein klassisches Ale (10l) mit 6g M15 Empire Ale angesetzt (Trocken, in 100ml Wasser gestartet usw).
Gärung ging auch perfekt nach 8h los nach zwei Tagen konstantem leichtem blubbern konnte man außen beim einer auch schöne Kräusen sehen. Jetzt - 5 Tage später hab ich einmal die erste Probe gezogen da es ruhig war - 7P!
Optisch sieht es eigentlich okay aus im Eimer - Geruch ist auch okay. Es ist jedoch etwas trüb, also vielleicht schwimmt noch Hefe drin und ist noch nicht sedimentiert.
Gärtemp war immer so zwischen 18-21 Grad C.

Soll ich nochmals eine Hefegabe riskieren oder nochmals aufrühren?
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guenter
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#252

Beitrag von guenter »

Stuggbrew hat geschrieben: Montag 2. Januar 2023, 12:36 ... 5 Tage später hab ich einmal die erste Probe gezogen da es ruhig war - 7P!
Womit hast du gemessen? Spindel oder Refraktometer?
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#253

Beitrag von Stuggbrew »

Sorry. Klassische Spindel. 0,2 Genauigkeit.
Kohlensäure war wenig vorhanden. Habe ich vor der Messung herausgerührt;

Maischeprogramm war eine kombirast 66-67C für 60 min. Also daran sollte es eigentlich nicht liegen.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#254

Beitrag von BummlerD »

Aus #1
Zur Diagnosestellung benötigen wir mindestens folgende Angaben:
- Datum der Hefegabe
- Ausschlag (Liter Kaltwürze)
- Stammwürze
- Verwendeter Hefestamm
- Bei Trockenhefe: Wurde nach Packungsanleitung rehydriert?
- Bei Flüssighefe:
-- Bitte MHD der Flüssighefe (White Labs) bzw. Produktionsdatum (Wyeast) angeben
-- Wurde ein Starter gemacht? Wenn ja: mit wieviel Würze, bei welcher Konzentration? Gerührt, gelegentlich geschüttelt oder komplett unbewegt?
-- Wurde die Würze kräftig belüftet?
- Verwendete Hefemenge: Anzahl Päckchen, Smackpacks, Röhrchen, etc.
- Anstelltemperatur: Temperatur der Würze (nicht: Raum) zum Zeitpunkt der Hefegabe
-- Falls zutreffend: Differenz zwischen Hefetemperatur und Würzetemperatur bei Anstellen (Temperaturschock)

- Aktuelle Raumtemperatur oder bei aktiver Kühlung die Gärtemperatur

Bei Gärstockungen zusätzlich:
- Aktueller Restextrakt und verwendetes Messinstrument. Bitte Werte "wie abgelesen" angeben, um Rechenfehler auszuschließen. Auf korrekte Temperatur der Messung (meist 20 °C) und Kalibrierung achten (Refraktometer mit Wasser auf 0%Brix).
- Verwendete Schüttung
- Rastenführung beim Maischen
War der Sud Jodnormal?
Bei welcher Temperatur hast du die Hefe rehydriert?
Gruß Matthias
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#255

Beitrag von guenter »

Stuggbrew hat geschrieben: Montag 2. Januar 2023, 13:05 Maischeprogramm war eine kombirast 66-67C für 60 min. Also daran sollte es eigentlich nicht liegen.
Und die Stammwürze war?
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#256

Beitrag von Stuggbrew »

Gute 12,8P
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#257

Beitrag von guenter »

Ich würde vorsichtig aufrühren und eventuell etwas wärmer stellen, falls das möglich ist. Dann abwarten. Sieht so aus, als wäre die Hefe eingeschlafen. Wenn sich dann nichts mehr tut, eine zweite Hefe nehmen. Noch ist ja etwas Zeit ...
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#258

Beitrag von Stuggbrew »

guenter hat geschrieben: Montag 2. Januar 2023, 15:19 Ich würde vorsichtig aufrühren und eventuell etwas wärmer stellen, falls das möglich ist. Dann abwarten. Sieht so aus, als wäre die Hefe eingeschlafen. Wenn sich dann nichts mehr tut, eine zweite Hefe nehmen. Noch ist ja etwas Zeit ...
Super vielen Dank für die Inputs. Werde ich gleich mal machen.

PS: Spindel hab ich davor nochmals mit Wasser überprüft da ich den Wert kaum glauben konnte. Die passt aber.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#259

Beitrag von Wokitoki »

Moin zusammen,

habe ein Problem mit der Gärung und nach langem Research im Forum auch eine Vermutung, leider jedoch keine Lösung und brauche euren Input.

Vorab: Es ist erst mein dritter Sud und der erste in einem Klarstein Mundschenk 30 L.

Gebraut wurde am 15.02.23 folgendes Rezept nach Anleitung:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... orha3=12.2

Alleinige Anpassungen waren die Menge: Ausschlagwürze Plan 12 L statt 19 L und als Vorderwürze wurde Galaxy statt Callista genommen sowie noch 4 Gr Vic Secret zum Ende des Kochens zusätzlich reingeworfen.

Alle genutzten Zutaten wurden neu bestellt und wurden erst 2 Tage vor dem Brautag geliefert.

Jodprobe war gut, Hefezugabe (6 Gr.) bei ca 23-25 Grad mit kräftigem Lüften. Nach ca. 8 Stunden kräftiges Blubbern im Gärspund.
Das Bier steht während der Gärung konstant bei 21 Grad im halbdunklen/dunklen Zimmer.

Auffälligkeiten: Meine Ausschlagwürze ergab ca. 10.5 statt 12 Liter und erreichte eine Stammwürze von 12.6 Brix.

Problem: Messung mit Refraktometer (vorher kalibriert) am 20.02.23 ergab eine Stammwürze von 9 Brix und einen scheinbaren EVG von 56-58%. Messung habe ich gemacht da ich seit dem 19.02.23 kein Blubbern mehr festgestellt habe.
Erneute Messung heute am 22.02.23 ergab keine Veränderung => nach wie vor Stammwürze von 9 Brix.

Mögliche Fehler:
- Ich habe noch keine Kühlspirale, daher habe ich die Würze im Mundschenk einfach abkühlen lassen, dass hat im Endeffekt ca. 2.5 Stunden gedauert.
- Mir ist beim Würzekochen trotz Nutzung der Umwälzpumpe aufgefallen dass die Temperatur mehrmals ruckartig für 15-20 Sekunden von 67 Grad auf bis zu 75 Grad hochgeschnellt ist. Das lag letztendlich daran dass die niedrige Wassermenge im Maischekessel dazu führte, dass die Würze im Kessel nicht so gut bzw. schnell durch das Malz zum Maischeboden fliessen konnte und somit die Temperatur am Boden zu stark stieg. Das habe ich letztendlich durch den langsamen Würzefluss durch die Umwälzpumpe festgestellt (das hat wohl dann auch zur niedrigeren Ausschlagwürze geführt...)

Um zu prüfen ob die Hefe vielleicht nicht richtig arbeitet, habe ich heute morgen ein wenig Würze in ein kleines Glas umgefüllt und etwas US-05 zugegeben, um zu prüfen ob sich in der Probe in den folgenden Tagen vielleicht in Bezug auf die Stammwürze was tut.

1. Kann es sein dass auf Grund der starken Temperaturschwankungen nach oben zu viel unvergärbarer Zucker entstanden ist und die Hefe bereits allen vergärbaren Zucker umgewandelt hat und somit die Gärung vorbei ist?

2. Auch wenn der EVG zu niedrig ist, schmeckt dass Jungbier gar nicht mal so schlecht. Kann ich den Sud experimentell einfach in Flaschen abfüllen und normal karbonisieren oder muss ich mir Sorgen machen dass ich hier Flaschenbomben baue? Wenn denn dass vorher genannten zutrifft und bereits der ganze vergärbare Zucker umgewandelt wurde, sollte dass Problem einer Weiterführung der Hauptgärung nach Flaschenabfüllung doch eigentlich nicht mehr bestehen oder?

3. Ich habe bei einem ähnlichen Problem die Möglichkeit der Zugabe von Glucoamylase gelesen. Wäre dass eine Option? Wenn natürlich arg trockenes Bier rauskommen würde, wäre das gefühlt dass Gegenteil der Rezeptidee eines leichten frischen Bieres....

Habe noch ein Bild des Suds angehängt, Stand heute.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#260

Beitrag von thopo68 »

Hallo Wokitoki,
ich würde der Hefe einfach noch ein paar Tage geben. 4 Tage wäre auch extrem kurz. Für die Hauptgärung rechnet man so mit 7-10 Tagen. Das Blubbern hört nach ein paar Tagen auf (so wie bei Dir), das heißt aber nicht, dass die Gärung dann bereits abgeschlossen wäre. Bei meinem letzten Sud mit der US-05 hat es 10 Tage gedauert, bis die Hauptgärung durch war. Ich würde an Deiner Stelle einfach in 3-5 Tagen noch mal den Restextrakt messen. Und falls sich dann immer noch nichts getan hat, kannst Du Dich ja noch mal melden...;-)
Viele Grüße Thomas
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#261

Beitrag von Barney Gumble »

Hi, ich sehe auf die Schnelle eigentlich nur eine ganz normale Gärung die schon weit fortgeschritten ist (die Kräusen sind wieder zusammengefallen, am Rand sieht man noch weichen Hefebrand, für mich alles normal.
Aber mit Deinem Messungen ergibt sich wohl, dass da noch ein bisschen Luft nach unten ist, also Durchrühren oder Schwenken und weiter brav messen.
Eine Schnellgärprobe hast Du wahrscheinlich nicht gemacht. Aber die US-05 muss bei dem Rezept eigentlich schon so ca 70 % sEVG schaffen. Nur vorsorglich; Deine 9 brix sind im Jungbier 5,1 °P wegen Alkoholfehler.
Vg
Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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afri
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#262

Beitrag von afri »

Wokitoki hat geschrieben: Mittwoch 22. Februar 2023, 13:57Kann ich den Sud experimentell einfach in Flaschen abfüllen und normal karbonisieren oder muss ich mir Sorgen machen dass ich hier Flaschenbomben baue?
Zweiteres, das würde ich lieber nicht machen wollen. Warte einfach mal noch ein paar Tage, miss' inzwischen gelegentlich und dann siehst du weiter. Das jetzt bereits abzufüllen halte ich für einen unkalkulierbaren Fehler bzw. ein unnöitges Risiko. Ansonsten sieht das Foto doch schon nach fast fertigem Bier aus, die gemessenen 9°B sind wiederholbar und das Refrakto zeigt mit Wasser 0°B an, oder?

Anders als Barney Grumble komme ich mit den genannten Werten auf EVGs 45,6% bei 6,65° scheinbarem Restextrakt, ich habe das mit RefraktoSP_2.8 ermittelt. Die anderen Hinweise von ihm unterschreibe ich aber: Warten!
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Herbert52
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#263

Beitrag von Herbert52 »

@Wokitoki,
Die Hefemenge habe ich mal in den Hefe Calculator bei Brewersfriend eingegeben und habe folgendes Ergebnis erhalten.
Verfügbare Zellen: 60 Milliarden Zellen
Pitch-Rate wie sie ist: 0,41 M Zellen/ml/°P
Zellen für die Zielneigungsrate: 146 Milliarden Zellen
Unterschied: -86 Milliarden Zellen
Benötigt Starter (siehe unten) oder mehr Hefe.
Der Unterschied zur EVG kann schon durch die unterschiedlichen Formeln begründet sein.
Refraktometerrechner*
Stammwürze:12.6 Brix (=12.2°P)
Extrakt Jungbier: 9 Brix

ERGEBNISSE MIT TERRILL-FORMEL
Scheinbarer Restextrakt: 5.1°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 6.4%
Scheinbarer Endvergärungs­grad: 58%
Alkoholgehalt: 3 Gew.% bzw. 3.8 Vol.%

ERGEBNISSE MIT STANDARDFORMEL
Scheinbarer Restextrakt: 6.7°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 7.7%
Scheinbarer Endvergärungs­grad: 45% 2.3 Gew.% bzw. 2.9 Vol.%
Gruß Herbert
-Mitglied im VHD e.V.-
Mitglied der Braugruppe "The Silverbacks"
Wokitoki
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#264

Beitrag von Wokitoki »

Danke für eure Vorschläge und Hilfen.

Ich bin an Tag 12 der Hauptgärung angekommen und habe zwischenzeitlich auch eine SVP gemacht.
Leider hat sich seit Tag 5/6 nichts mehr verändert, die Messung zeigt nach wie vor seit knapp 7 Tagen den gleichen Messwert an: 9 Brix.
Zusätzlich habe ich immer wieder geschwenkt, um eine mögliche eingeschlafene Gärung wieder zu aktivieren.
Die SVP habe ich doppelt gemacht, einmal "normal" und einmal unter weiterer Zugabe von Hefe, um eine mögliche Fehlgabe von Hefe auszuschliessen.
Beide SVP haben das gleiche Ergebnis gebracht: 9 Brix.

Grundsätzlich denke ich nicht dass eine zu geringe Hefegabe an sich ein Problem sein sollte, da sich Hefe ja im Gärprozess vermehrt und die Gärung im Zweifel einfach etwas länger dauert.

Bin etwas ratlos und vermute dass beim Brauprozess, wie oben beschrieben, wahrscheinlich zu viel unvergärbarer Zucker entstanden ist...
Muss ich den Sud wirklich abschreiben oder gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie ich den Sud noch retten kann?

Kann ich das Jungbier trotz niedriger EVG denn abfüllen und problemlos karbonisieren, da die Hauptgärung ja an sich abgeschlossen ist?

Danke und Gruss,
Eduard
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#265

Beitrag von afri »

Wenn sich so lange Zeit nichts mehr änderte, wird die HG wohl durch sein. Dann hast du jetzt ein Light produziert. Wenn es normal riecht und schmeckt, solltest du es normal abfüllen mit deiner bevorzugten Carbo-Methode (Zucker, Speise, whatever), du merkst ja dann was daraus geworden ist sobald die NG durch ist (Flaschenmanometer hast du?). Wegschütten ist keine Alternative, das kannst du jederzeit aber wäre hier nur verlorenes Malz und Hopfen. Wenn es auch in drei oder sechs Monaten nicht schmecken will, dann kannst du es immer noch verwerfen.

Irgendwas ist in der Luft, meine letzte Gärung (mit W3470) verlief auf sehr schleppend, sollte das mit den Chem-Trails doch vielleicht...? Ok, kleiner Scherz, hier ging die Gärung zwar langsam, aber sie ging stetig.
Achim
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#266

Beitrag von Stuggbrew »

Guten Morgen zusammen,

Ich hab eine kurze Frage bzgl Gärverlauf mit der MJ M12 Kveik (Trockenhefe).

Ich habe ein klassisches Blonde Ale mit 12,5*P angestellt und nachdem die Hefe das MHD grad überschritten hatte mit 2 Päckchen auf 12l bei 22*C angestellt (also eigentlich mehr als genug).
Kräusenbildung war nach rund 12h da - nach knapp 2 Tagen jedoch null spundaktivität zu hören. Temperatur wurde immer konstant auf 22C gehalten.
Nach nun 7 Tagen habe ich einen Restwert von 2,5P also eigentlich gut runtergeknuspert.

ABER: die Kräusen/ Eiweisstrub? Schwimmt immer noch oben und auch die Probe hat eine leichte Flockenbildung.
Geschmacklich leider auch eher etwas laff für die 12,5P.
Ich habe das Rezept exakt schon einmal gebraut nur damals mit anderer Hefe.

Nun die Frage (da das erste Mal Kveik): ist die wirklich so schlecht in der Sedimentation und soll ich daraufhin abschöpfen oder hab ich irgendeinen Schuss daneben gelandet.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#267

Beitrag von Stuggbrew »

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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#268

Beitrag von Ladeberger »

Ich habe schon Kveik mit stark ausgeprägtem Flokkulationsvermögen gesehen, die mussten sich vor WY1968/WLP002 nicht verstecken. Aber das sieht ja schon eher aus wie Eierstich... Hast du Irish Moss eingesetzt?

Gruß
Andy
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#269

Beitrag von dieck »

Stuggbrew hat geschrieben: Sonntag 16. April 2023, 09:10 Kräusenbildung war nach rund 12h da - nach knapp 2 Tagen jedoch null spundaktivität zu hören.
Bist du ganz sicher dass dein System vollständig dicht ist, und Druck nicht einfach auf einem anderen Weg als über das Spundventil entweichen kann?
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#270

Beitrag von Stuggbrew »

Ladeberger hat geschrieben: Sonntag 16. April 2023, 10:21 Ich habe schon Kveik mit stark ausgeprägtem Flokkulationsvermögen gesehen, die mussten sich vor WY1968/WLP002 nicht verstecken. Aber das sieht ja schon eher aus wie Eierstich... Hast du Irish Moss eingesetzt?

Gruß
Andy
Hallo Andy,

Ja IM hab ich verwendet. Whirlpool war aber eigentlich sehr gut
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#271

Beitrag von Stuggbrew »

dieck hat geschrieben: Sonntag 16. April 2023, 11:08
Stuggbrew hat geschrieben: Sonntag 16. April 2023, 09:10 Kräusenbildung war nach rund 12h da - nach knapp 2 Tagen jedoch null spundaktivität zu hören.
Bist du ganz sicher dass dein System vollständig dicht ist, und Druck nicht einfach auf einem anderen Weg als über das Spundventil entweichen kann?
Hi Dieck,

Ich geh schon davon aus. Der Deckel sitzt wirklich bombenfest und auch der Spundgummi steckt relativ gut drin. Es hat auch eine CO2 Glocke ausgebildet, also wenn ich auf den Deckel leicht drücke blubbert es natürlich sofort.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#272

Beitrag von BrauSachse »

Kann der pH-Wert zu weit runter gegangen sein? Das wird von Kveik-Hefen berichtet: viewtopic.php?t=27706#p429200
Ob das dann zu solche Ausflockungen führt, weiß ich nicht. Das war nur der erste Gedanke, als ich diese Koagulate sah.

Viele Grüße
Tilo
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#273

Beitrag von Ladeberger »

Stuggbrew hat geschrieben: Sonntag 16. April 2023, 12:00 Ja IM hab ich verwendet. Whirlpool war aber eigentlich sehr gut
Gerade wenn die Klärung im Whirlpool "sehr gut" war, ist das für mich ein potenzielles Indiz, dass IM nicht vollständig verbraucht/ausgeflockt und damit in die Gärung verschleppt wurde. Gerade im Zusammenhang mit ohnehin gut flokkulierneden Hefen wird das schnell "too much".

Beschreibe am besten mal etwas genauer, wie der Whirlpool und Würzetransfer ablief und wieviel g/l IM du zugegeben hast.

Gruß
Andy
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#274

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo Andy,

Okay. Ich habe knapp 3g / 12 l gegeben also rund 0,25g/l.

Whirlpool hat festen trubkegel mit entsprevhender Eiweißflockung. Abgelassen durch einen hopfenfilter über den Auslass (Schlauch) mit 1/3 geöffnetem Hahn am Einkocher.
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zu starkes Kölsch

#275

Beitrag von wrdlbrmpfd »

Hallo (help),
ich habe ein Kölsch nach Rezept vom Brewfather (David Heath) gebraut. Nähere Daten unten.
Dabei ist etliches schiefgelaufen.
Erst hatte ich nur 2,4 kg Pilsner Malz, obwohl lt. Lagerverwaltung noch 8 kg da waren. Als Ersatz habe ich Wiener genommen.
Beim Maischen habe ich vor Freude, dass ich mal an die Jodprobe gedacht habe, vergessen, nach der Rast die Temperatur zu erhöhen und habe direkt abgemaischt.
Angestellt habe ich bei knapp 22 Grad statt unter 20, da es bei den gegebenen Umständen nicht anders ging.
Nun zum Problem:
Die Gärung war in knapp 2 Tagen durch, Restextrakt ist 0,0. Alkohol bei 6,4 Prozent
Die Frage:
Soll ich mit Wasser verdünnen (etwa 3L)? Evtl. etwas Starterwürze dazu?
Daten:
Brautag: 30.08.
2,4kg Pilsner, 3,6 Wiener, 450 Carapils, 220 Weizen
Hopfen: Magnum, Saazer, Huell Melon
Hefe: trocken Safale K-97
23L Hauptguss, 13L Ng
Maischen 60 Minuten bei 65 Grad ! Abmaischen bei 75 Grad vergessen!
Jodprobe ok
Maische-pH 5,3
Stammwürze vor Kochen:
12, gemessen mit 20° Spindel bei 20°
16, gemessen mit 70° Spindel bei 70°
14, gemessen mit Refraktometer
im Gärfass lt. Tilt: 12,3
Kochvolumen 31 L
danach 29 L
abgefüllt ca. 25 L
mehr fällt mir nicht ein.
0Kölsch.jpg
Salve
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#276

Beitrag von Juergen_Mueller »

Ich kenne das Tilt nicht, aber ich lese hier öfter, dass es oftmals nicht genau misst. Von daher halte ich 100% VGs für einen Messfehler. Was sagt denn dein Refraktometer?
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#277

Beitrag von renzbräu »

wrdlbrmpfd hat geschrieben: Montag 4. September 2023, 12:37 Maischen 60 Minuten bei 65 Grad ! Abmaischen bei 75 Grad vergessen!
Jodprobe ok
Sollte kein größeres Problem sein.
wrdlbrmpfd hat geschrieben: Montag 4. September 2023, 12:37 Stammwürze vor Kochen:
12, gemessen mit 20° Spindel bei 20°
16, gemessen mit 70° Spindel bei 70°
14, gemessen mit Refraktometer
im Gärfass lt. Tilt: 12,3
Kochvolumen 31 L
danach 29 L
abgefüllt ca. 25 L
Stammwürze ist der Extraktgehalt der Anstellwürze, also nach dem Kochen und Ausschlagen. Hat du deine Messgeräte schonmal gegeneinander vermessen und kalibriert (z.B. eine Zuckerlösung 12g Haushaltszucker und dann auf 100g mit Wasser aufgefüllt)?
Grüße Johannes

- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#278

Beitrag von DirkF »

Hallo

ich habe leider den Zuckerzusatz (Karbonisierung) schon gestern mit der Hefe in den Gärprozess gegeben anstatt später (es war irgendwie schon zu spät und ich habe auch noch nicht allzuoft gebraut). Muss ich das Batch jetzt entsorgen oder ist da noch was zu retten? Was sind die Auswirkungen von zuviel Zucker .. steigt der Alkoholgehalt?

Danke
Dirk
Viele Grüße

Dirk
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#279

Beitrag von renzbräu »

Du hast damit die Stammwürze durch vergärbare Zucker erhöht. Es wird mehr Alkohol entstehen und das Bier wird tendenziell trockener.
Entsorgen musst du erstmal nichts...
Grüße Johannes

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DirkF
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#280

Beitrag von DirkF »

Danke für die schnelle Rückmeldung. Ich nehme an, dass ich dann später keinen Zucker mehr zugebe oder mache ich das trotzdem? Wenn der Alkoholgehalt später zu hoch ist: Kann ich was „dagegen“ machen?
Viele Grüße

Dirk
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Braufex
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#281

Beitrag von Braufex »

Gegen den höheren Alkoholgehalt kannst Du nichts machen. Macht, je nach der Menge der Zucker-Zugabe, ca. 0,3 bis 0,5%Vol aus.
Wichtig ist jetzt, das Du der Hefe die Zeit lässt, um diesen Zucker komplett zu vergären.
Und dann, zum Abfüllen, wieder den Zucker neu zugeben.
Ich lege den Zucker direkt in den Flaschen vor, so habe ich eine gleichmäßige Karbonisierung.
Dazu gibt es spezielle Dosierhilfen.
Kosten fast nichts und sind wahrscheinlich per Post bei Dir, bevor Dein bereits zugegebener Zucker vergärt ist :Wink

Hier ein Link als Beispiel. Gibt's in fast allen Braushops:
https://www.braupartner.de/Dosierhilfe-fuer-Zucker
Dazu noch ein kleiner Trichter, der in die Flasche passt, dann kann fast nichts mehr passieren.

Gruß Erwin

Edit: Link hinzugefügt
___________________________________________
Die Google-Forum-Suche.
Ich weiß zwar nicht wie, aber sie funktioniert prima ;-)
hansasagt
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#282

Beitrag von hansasagt »

Hallo zusammen,

wir haben uns als absolute Anfänger mit ein paar Freunden zusammen getan und mit dem Brauen angefangen. Nach zwei erfolgreichen Durchläufen mit richtig gut schmeckendem Bier, haben wir jetzt das erste Mal ein Problem, was wir nicht genau eingrenzen können, bzw. nicht wissen, wie wir den Sud noch "retten" können.

Wir haben folgendes Rezept versucht:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... Kellerbier

Wir haben das Rezept genau so, wie dort beschrieben durchgeführt. Einzige Unterschiede: Irish Moss weggelassen und die angegebene Hefe gab es nicht, deshalb haben wir folgende Trockenhefe (1 Paket) von Braupartner genutzt: https://www.braupartner.de/Braupartners-Trockenhefe-og

Das Kochen (29.03.2024) hat problemlos geklappt, alle Rasten von der Temperatur und Dauer perfekt eingehalten und wir hatten nach Kühlung laut Spindel einen Wert von 1.050 SG und wenn mich nicht alles täuscht einen Refraktometer-Wert von ca. 12 Brix (leider haben wir dazu keine Notiz gemacht). Wir haben die Hefe nach Anleitung angesetzt und bei 20 Grad im Gärbottich mit eingerührt. Nach kurzer Zeit gab es Aktivität im Bottich, die auch für einige Tage anhielt. Seit letzter Woche (10.04.2024) passiert aber leider nichts mehr. Die Spindel zeigt konsequent 1.024 SG an, das Refraktometer zeigt ca. 7,5 Brix (den Alkoholfehler habe ich nicht mit einberechnet, weil ich das noch nicht ganz gecheckt habe). Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Werte nicht so richtig zueinander passen. Wenn ich mit der Brewfather App den Brix Wert mit dem Stammwürze Wert verrechne, errechnet mit das Ding ein jetzt vorhandenes SG von 1.016 und einen Alkoholgehalt von 4,55%. Das wäre ja theoretisch ein vernünfitger Wert, passt aber leider nicht zum ständigen Spindelwert.
Hoffe ich habe alle notwendigen Informationen geliefert.

Wenn ich das richtig sehe, sind die Werte aber ja insgesamt zu hoch, um das Bier abzufüllen. Wir haben wenig Lust, dass uns die Flaschen explodieren. Kann es sein, dass die Hefe eingeschlafen ist? Sollten wir es mit Rühren versuchen? Oder noch einmal Hefe nachgeben?

Über eure Hilfe würden wir uns freuen, wir wissen gerade leider nicht wirklich weiter.
Vielen Dank
Daniel
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#283

Beitrag von Stefan_B »

Im Rezept ist von 23,5 L die Rede. Falls ihr die auch habt, könnte es etwas wenig Hefe gewesen sein. Ich nehme max 21 L pro Päckchen. Vielleicht erhöht ihr die Temperatur um ein oder max zwei Grad um noch ein bisschen rauszukitzeln. Ansonsten würde ich das Fass zu lassen und noch etwas warten.
Nächstes Mal würde ich die Hefe nicht aufstreuen sondern vorher rehydrieren. Schaut mal hier im Forum nach für Details.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#284

Beitrag von hansasagt »

Hi, danke für die Antwort. Die Hefe haben wir nach Anleitung rehydriert und dann eingemischt. Hab ich tatsächlich nicht genau genug beschrieben. Es waren tatsächlich nicht 23 Liter Ausbeute, sondern eher 21 Liter. Laut Info zur Hefe, hätte das ja mengenmäßig eigentlich reichen sollen.
Die Temperatur im Raum habe ich jetzt mal etwas erhöht.
Hefe nachlegen oder rühren sollten wir lieber erst mal nicht versuchen?
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#285

Beitrag von ChrisKrug »

Hallo alle.

Nach viele Biere gebraut zu haben ist mir jetzt ein Fehler passiert. Ich habe festgestellt das ich dummerweise die falsche Hefe in dem Gärfass gemacht habe (untergärig anstatt obergärig). Mangrove Jack M76 anstatt Mangrove Jack M47. Der Anfang Sg war 1076, sollte nach 1014 zurück. Jetzt ist es nach 21 Tage bei 1031. Kann ich umfüllen und nochmal eine zweite Gärung mit einer anderen Hefe machen?

Vielen Dank für eure Antworten
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#286

Beitrag von Hoßhobby »

Hallo zusammen.

Ich habe jetzt viel nachgelesen, aber zu meinerm Thema nichts gefunden.

Bei mir ist das erste Mal ein Flaschenmanometer in Gebrauch und das Jungbier ist jetzt 2 Tage in der Flasche.
Das Manometer zeigt noch keinen Druck an. Passende Zuckermenge ist drin.
wie lange dauert so der Druckaufbau?

Danke im Voraus
Schöne Grüße,

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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#287

Beitrag von Stuggbrew »

Da solltest du so langsam was sehen. Du kannst ja einmal die Flasche a) ein wenig schütteln b) wärmer stellen. Das muss sich auf den Flaschendruck auswirken. Wenn dann immer noch nichts passiert dürfte was undicht sein.

Manometer gekauft oder Eigenbau?
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#288

Beitrag von Hoßhobby »

Danke Stuggbrew.
Eigenbau, aber getestet.
Ich warte noch ein bischen.
Bier steht bei Gärtemperatur.

Gruß, Thilo
Schöne Grüße,

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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#289

Beitrag von integrator »

Hoßhobby hat geschrieben: Montag 12. August 2024, 19:23
Bier steht bei Gärtemperatur.

Gruß, Thilo
Moin Thilo,
sag kurz welche Temperatur das war. Ich persönlich mache die Nachgärung immer bei Raumtemperatur.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#290

Beitrag von Hoßhobby »

Moin.

Gärtemperatur lag bei ca. 19 Grad.
Da ich die Lallemand Verdant benutzt habe, kam das Jungbier in den coldcrash.
Dann direkt vom Gärfass (ca. 6 Grad) in die Flasche, mit passend Zucker.
Eine Frage noch: Wie sehe ich deinen Namen?

Gruß, Thilo
Schöne Grüße,

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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#291

Beitrag von afri »

Du kannst die Kontrollflasche auch ins Wasserbad stellen, wenn es blubbert dann ist es irgendwo undicht (Manometer möglichst nicht untertauchen). Wenn nicht stimmt mit der NG vielleicht etwas nicht. Meine brauchen auch schon mal zwei Tage bis sich am Manometer was tut.
Achim
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#292

Beitrag von Hoßhobby »

Danke afri.
Coole Idee.
Somachenwadas.:)
Schöne Grüße,

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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#293

Beitrag von jbrand »

Hoßhobby hat geschrieben: Montag 12. August 2024, 20:43 Gärtemperatur lag bei ca. 19 Grad.
Da ich die Lallemand Verdant benutzt habe, kam das Jungbier in den coldcrash.
Dann direkt vom Gärfass (ca. 6 Grad) in die Flasche, mit passend Zucker.
Du hast die Hefe mit dem Coldcrash ordentlich gestresst. Erstmal muss das Bier wieder auf Gärtemperatur kommen und dann muss sich die Hefe wieder erholen und dann erst geht die Nachgärung los. Zusätzlich hast du die Anzahl der Hefezellen auch deutlich reduziert. Von daher kann es gut sein, dass es ein paar Tage dauert, bis die Nachgärung anspringt. Hier ist einfach wieder die größte Tugend des Brauers gefragt: Geduld :Smile
Viele Grüße

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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#294

Beitrag von integrator »

Hoßhobby hat geschrieben: Montag 12. August 2024, 20:43 Moin.

Gärtemperatur lag bei ca. 19 Grad.
Da ich die Lallemand Verdant benutzt habe, kam das Jungbier in den coldcrash.
Dann direkt vom Gärfass (ca. 6 Grad) in die Flasche, mit passend Zucker.
Soweit passt das. Mögliche Erklärung ...
Ich hatte mal ein Manometer, das ist erst ab einem Druck von ca. 0,6 bar "angesprungen". Ich habe mir angewöhnt nach 2 Tagen die Manometerflasche zu schütteln. Ausserdem ist meine Manometerflasche aus Klarglas, so kann ich sehen ob sich schon Hefe abgesetzt hat.
Ansonsten so wie jbrand geschrieben hat, braucht die Hefe durch den ColdCrash einen Moment länger. Ich mache übrigens auch immer einen ColdCrash und habe gute Erfahrungen gemacht.
:Grübel Nicht böse gemeint, es gab mal einen Brauer der hat Zucker mit Salz verwechselt weil die Büchsen nicht beschriftet waren.
Zuletzt geändert von integrator am Dienstag 13. August 2024, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#295

Beitrag von Hoßhobby »

Danke für die Antworten.
Das mit dem coldcrash und der gestressten Hefe macht Sinn.
Die Flasche steht jetzt in der Küche. Mal schauen was passiert, sonst investiere ich in was vernünftiges.
Aber Zucker ist drin:)
Schöne Grüße,

Hoßhobby


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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#296

Beitrag von Hoßhobby »

Hallo zusammen.

Mein selbstgebasteltes Flaschenmanometer hat nicht funktioniert. Der Druck ging bis auf 0,6 Bar hoch und das wars.
Wie afri schrieb, hab ich die Flasche in ein Wasserbad gegeben und siehe da, ein feines Blubbern am Gewinde.

Wie ich ja geschrieben hab, wurde die Verdant Hefe genutzt, die trotz Gärende obenauf Hefe stehen läßt. Bei meinem ersten Sud mit Verdant hab ich diesbezüglich hilfreiche Antworten dazu bekommen. Coldcrash war der Tipp und hat funktioniert. Diesmal auch.
Jetzt habe ich einen neuen Sud mit der "gebrauchten" Hefe angesetzt, Gärung läuft super, allerdings würde ich gerne stopfen.
Wenn die Hefe aber oben steht, erziele ich doch keine Wirkung, oder?
Kann ich den coldcrash machen und dann z.B. am zweiten Tag hopfen?

Danke im Voraus :Drink
Schöne Grüße,

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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#297

Beitrag von Stuggbrew »

Wie lange willst du denn stopfen?
Wenn es nur ein paar Tage sind, kannst du es so machen. Ansonsten kannst du auch das Hopfensäckchen beschweren (Glaskugeln zB) und ganz normal in den Gärbehälter geben. Durch das Gewicht geht es dir durch die Hefedexke durch
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#298

Beitrag von Hoßhobby »

Ein paar Tage?
Habe bisher nur einen Tag gestopft.
Ein Säckchen möchte ich nicht nehmen. Lasse dem Hopfen gerne Platz.
Aber Danke, dann mache ich es nach dem coldcrash :thumbsup
Schöne Grüße,

Hoßhobby


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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#299

Beitrag von Stefan_B »

Einen Tag finde ich ungewöhnlich wenig. Ich stopfe meist für vier bis fünf Tage, aber auch nicht länger wg möglicher grasiger Noten.
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Re: FAQ & Anfragen zu Problemen rund um den Gärungsverlauf

#300

Beitrag von coyote77 »

Es gibt neuere Forschungen, nach denen länger als 48 Stunden nichts (positives) mehr bringt. Empfohlen wird außerdem, bei niedrigen Temperaturen zu stopfen.
Grüße, Andreas :Drink

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(Frei nach J. W. von Goethe)
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