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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2024, 15:06
von DevilsHole82
OFF TOPIC ON
Johnny H hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 12:08
Ich persönlich bevorzuge übrigens
Nudossi.
Absolut Deiner Meinung

. Seit Nutella vor ein paar Jahren die Rezeptur geändert hat und ich auf den Geschmack von Nudossi gekommen bin, mag ich kein "Nord"-Nutella mehr. Bringe mir daher immer Nutella aus Italien mit, wenn ich dort bin.
Tipp: Kombinier das mal mit Cream Cheese, bzw. einem Frischkäse Doppelrahmstufe natur. Erst Frischkäse, danach Nudossi aufstreichen. Da haben mich 2011 die Amis drauf gebracht, als ich in einem Hotel in Miami mit meinem Glas Nutella in der Hand zum Frühstück kam.
OFF TOPIC OFF
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2024, 15:58
von Pivnice
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 14:36
...ein interessantes Phänomen beobachtet. Grössere Brauereien werden wegen Ihres "Einheitsbieres" geschnitten, fangen sie aber an Ihr Portfolio zu erweitern, wollen sie nur auf den Zug aufspringen. Mit anderen Worten, sie können nur verlieren.
Kommt auf die Umsetzung an.
Das Bier mag vielleicht interessant sein, aber als Beispiel: Paulaner hat bei der Portofolioerweiterung mit "Zwickl" zusätzlich auf proprietäre 0,4 L Flaschen und Kisten gesetzt.
https://www.nju.de/arbeiten/paulaner-zwickl/
Zwickl scheint hinsichtlich Massenverkauf ein Flop zu sein, vermutlich wegen des exklusiven Verpackungsbrimboriums.
Das Warsteiner
https://www.warsteiner.de/unser-bier/brewers-gold
gibts in meiner Meinung nach akzeptanzfördernden Gebinden -auch der Schnuckeligkeitsfaktor wird mit der nicht exklusiven 0,33 L Zwergen-Euroflasche bedient.
Der 50 jährige deutsche Pilsbanause wird durch Verpackungschichi eher abgeschreckt.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2024, 15:59
von Ras Tafaric
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 14:36
Ras Tafaric hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 11:38
Wobei ich das als positiv betrachte...
Auch die großen Fernsehbrauerein haben zugelernt und ihr Spektrum verbreitert in den letzten Jahren. Statt dem Sozialistischen Einheitspils haben viele ein Export oder ein Dunkel, einige Kellerbiere oder Landbiere etc mit aufgenommen. Nicht alles setzt sich durch. Aber es zeigt zumindest Leben.
Wobei ich persönlich die Kopfgeburt von z.B. Wahrsteiner Brewersgold eher bescheiden fand. Das kam mir wiederum so vor, als wenn man versucht hat, Geschmacksdesign umzusetzen aber die Basics vernachlässigt hat.
Jetzt kommen wir wir zwar sehr weit vom Thema ab, aber das tut keinen Abruch, die Diskussion ist interessant.
Ich habe hier in den letzten Jahren, seit "Craftbier" in Deutschland aufgekommen ist, ein interessantes Phänomen beobachtet. Grössere Brauereien werden wegen Ihres "Einheitsbieres" geschnitten, fangen sie aber an Ihr Portfolio zu erweitern, wollen sie nur auf den Zug aufspringen. Mit anderen Worten, sie können nur verlieren.
Cheers
Jan
Ich glaub eher, dass man mit Einheitspilsner keine gesteigerten Verkaufszahlen erzeugen kann und deswegen Probleme bekommt. Ich mein die Prozesse bei Reaktorbier sind mehr oder weniger ausgereizt. Auch die Rohstoffkosten sind laut Lesart der Bauern an der Kotzgrenze. Billig substituieren (also Reisstärke zusetzen, statt Gerste, Stammwürze aufzuckern mit Maissirup und weiss der Fuchs nicht) ist dank Reinheitsgebot nicht möglich. Heisst, die mögliche Marge sinkt und der Absatz stagniert bzw sinkt weiter.
Ottonormalbiertrinker trinkt weniger Bier. Die wenigsten die ich kenne trinken jeden Abend ihre Halbe zum Abendbrot wie das vor 40 Jahren durchaus noch Usus war, oder gehen 3-4 mal abends in die Kneipe aufn Bier. Und die verbleibenden dieser Art sterben aus.
Wo noch Zuwächse zu sehen sind, und korrigiert mich, wenn ich falsch liege, sind bei Biermischgetränken (die wirklich JEDE Großbrauerei mittlerweile verbricht), alkoholfreien (wo sich die Qualität in den letzten Jahren deutlich entwickelt hat von Uääärks zu, naja geht schon) und bei den Nieschen.
Also stellt man sich breiter auf. Versucht die Randgeschmäcker abzudecken bzw Konsumenten zu locken. Beispiel ist, dass das Münchner Hell einen Siegeszug in die nördlicheren Gefilde gestartet hat (Lübzer "braut" was in der Art). Festbiere, Bockbiere, das übliche sächsische Schwarz und Hefeweizen sind da zu nennen. Aber so wirklich aus dem Hemd wirkliches Craft zu machen traut man sich dort bei dem betriebswirtschaftlichen Risiko nicht. Dazu haben sich aber in den Supermärkten eine Reihe an Craftbieren (z.B. Brewdog) und Nieschenbieren (das Störtebecker Sortiment z.B.)verteilt. Und Kleinbrauereien haben es in die Sortimente der Getränkemärkte geschafft.
Das ist das was ich mein mit Bewegung. Und die Großbrauereien verlieren ja im Moment schon mit dem 08/15 Bier. Die MÜSSEN also was tun, wenn sie nicht untergehen wollen oder sich massiv verkleinern.
Und spannen wir den statistischen Bogen in Richtung Banause Konsument, dann gibts durchaus einen Trend in Richtung "weniger aber dafür gut". Der ist nicht eine riesige Revolution aber doch erkennbar.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2024, 16:59
von §11
Pivnice hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 15:58
Das Warsteiner
https://www.warsteiner.de/unser-bier/brewers-gold
gibts in meiner Meinung nach akzeptanzfördernden Gebinden -auch der Schnuckeligkeitsfaktor wird mit der
nicht exklusiven 0,33 L Zwergen-Euroflasche bedient.
Der 50 jährige deutsche Pilsbanause wird durch Verpackungschichi eher abgeschreckt.
Leider auch nicht, denn von der gibt es einige Modelle. Dazu kommt das natürlich die gebrandete Kiste trotzdem zur Brauerei zurück muss.
https://www.euroflaschen.de/technik 190mmx63mm
https://www.euroglas.de/produkte/euro-f ... albe-2328/ 199.8mmx61mm
https://www.glaspack.com/en/products/bi ... 328-brauer 199.8mmx61mm 230g
Wiegand hat die Bavaria Craft, die zum Beispiel Weihenstephaner hat/
Dazu noch 250ml Versionen
https://www.wiegand-glas.de/de/glas-pro ... %5B0%5D=91
Das hat man, mal wieder verpasst.
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2024, 22:23
von Pivnice
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 16:59
Leider auch nicht, denn von der gibt es einige Modelle. Dazu kommt das natürlich die gebrandete Kiste trotzdem zur Brauerei zurück muss.
Das hat man, mal wieder verpasst.
Bin ich naiv.
Flaschenwahnsinn im Jahr 1984 in Kanada. Ich habe damals als Student in Vancouver den Untergang der kanadaweit standardisierten "Stubby" mitbekommen. Leergutabgabe beim staatlichen Monopol, dem BC Liquor Store.
https://www.cbc.ca/archives/a-sad-farew ... -1.4668961
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 10:01
von maecki-maecki
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 14:36
Grössere Brauereien werden wegen Ihres "Einheitsbieres" geschnitten, fangen sie aber an Ihr Portfolio zu erweitern, wollen sie nur auf den Zug aufspringen. Mit anderen Worten, sie können nur verlieren.
Jein.
Wenns gut gemacht ist, dann bekommen auch die grossen Ihre Chance von uns Biernerds.
Aber wenn nicht, dann ist das halt einfach nur peinlich. So wie Eltern in einer Halfpipe oder so
Mein Lieblings-DIPA war von Crew Republic (7:45 Escalation) - so lange bis Bitburger eingestiegen ist. Zuerst hats nicht mehr geschmeckt und dann wurde es nicht mehr gebraut.
Mäcki
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 12:15
von rakader
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 14:36
Ich habe hier in den letzten Jahren, seit "Craftbier" in Deutschland aufgekommen ist, ein interessantes Phänomen beobachtet. Grössere Brauereien werden wegen Ihres "Einheitsbieres" geschnitten, fangen sie aber an Ihr Portfolio zu erweitern, wollen sie nur auf den Zug aufspringen. Mit anderen Worten, sie können nur verlieren.
Cheers
Jan
Vielleicht ist das auch nur eine Strategie, um Konkurrenz kleinzuhalten. Greift dich etwas an, sei derjenige, der sich selbst angreift. So oder ähnlich heißt das doch und wird so gemacht, wenn Marktanteile verteidigt werden - maecki hat ein Beispiel gegeben.
Gruß
Radulph
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 12:20
von §11
maecki-maecki hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 10:01
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 14:36
Grössere Brauereien werden wegen Ihres "Einheitsbieres" geschnitten, fangen sie aber an Ihr Portfolio zu erweitern, wollen sie nur auf den Zug aufspringen. Mit anderen Worten, sie können nur verlieren.
Jein.
Wenns gut gemacht ist, dann bekommen auch die grossen Ihre Chance von uns Biernerds.
Aber wenn nicht, dann ist das halt einfach nur peinlich. So wie Eltern in einer Halfpipe oder so
Mein Lieblings-DIPA war von Crew Republic (7:45 Escalation) - so lange bis Bitburger eingestiegen ist. Zuerst hats nicht mehr geschmeckt und dann wurde es nicht mehr gebraut.
Mäcki
Da bist du aber die Ausnahme. Ich kann mich an sehr viele Diskussionen in dieser Richtung erinnern. Was auch nicht gerne gesehen wird, in der "Szene", Brauereien die zeigen das man gutes Bier auch unter 3 Euro je 0,33l Flasche machen kann.
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 12:22
von §11
rakader hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 12:15
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 14:36
Ich habe hier in den letzten Jahren, seit "Craftbier" in Deutschland aufgekommen ist, ein interessantes Phänomen beobachtet. Grössere Brauereien werden wegen Ihres "Einheitsbieres" geschnitten, fangen sie aber an Ihr Portfolio zu erweitern, wollen sie nur auf den Zug aufspringen. Mit anderen Worten, sie können nur verlieren.
Cheers
Jan
Vielleicht ist das auch nur eine Strategie, um Konkurrenz kleinzuhalten. Greift dich etwas an, sei derjenige, der sich selbst angreift. So oder ähnlich heißt das doch und wird so gemacht, wenn Marktanteile verteidigt werden - maecki hat ein Beispiel gegeben.
Gruß
Radulph
Das passiert aber in Deutschland nicht. Wenn du diese Strategie in Reinform sehen willst, musst du über den Teich schauen. ABInbev hat hier einige erfolgreiche Craftbrauer übernommen und sie dann zu gemacht.
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 14:09
von gulp
Jein.
Wenns gut gemacht ist, dann bekommen auch die grossen Ihre Chance von uns Biernerds.
Aber wenn nicht, dann ist das halt einfach nur peinlich. So wie Eltern in einer Halfpipe oder so
Der Marktanteil von Craftbeer war hierzulande nie über 1 %. Das juckt die "Großen" überhaupt nicht, ob irgendwelche "Biernerds" ihr Bier trinken.
Gruß
Peter
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 15:11
von §11
gulp hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 14:09
Jein.
Wenns gut gemacht ist, dann bekommen auch die grossen Ihre Chance von uns Biernerds.
Aber wenn nicht, dann ist das halt einfach nur peinlich. So wie Eltern in einer Halfpipe oder so
Der Marktanteil von Craftbeer war hierzulande nie über 1 %. Das juckt die "Großen" überhaupt nicht, ob irgendwelche "Biernerds" ihr Bier trinken.
Gruß
Peter
Mir würden 257 Mio Euro langen. Dazu kommt natürlich eine vollkommen ungenaue Datenlage, weil es natürlich unmöglich ist einen Marktanteil zu berechnen, wenn das Produkt nicht definiert ist.
Cheers
jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2024, 16:59
von maecki-maecki
gulp hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 14:09
Der Marktanteil von Craftbeer war hierzulande nie über 1 %. Das juckt die "Großen" überhaupt nicht, ob irgendwelche "Biernerds" ihr Bier trinken.
Aber auf den Zug, ein ‚Helles‘ anbieten zu müssen sind alle aufgesprungen als sich in den letzten 6-7 Jahren der Konsum verändert hat. Und IPA ist halt als einziges ‚undeutsches‘ Bier inzwischen auch ein Markt, der von der Größe attraktiv ist. Zugegebenermaßen gilt das für Sauerbiere nicht
Mäcki
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 31. Oktober 2024, 05:11
von DietmarK
ggansde hat geschrieben: ↑Dienstag 22. Oktober 2024, 20:45
Der Deutsche ist scheinbar auch ein Softdrinkbanause: Fanta hat in DE 3%, in AU schon 5% und in IT gar 12% Fruchtsaftanteil. Antwort von Coca-Cola warum: Das wird in den jeweiligen Ländern so gewünscht. QUELLE: Lege
VG, Markus
In Italien schmeckt vieles andere auch deutlich besser als in Deutschland, Bier würde ich davon aber ausnehmen.

Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 2. November 2024, 15:31
von Johnny H
ggansde hat geschrieben: ↑Dienstag 22. Oktober 2024, 20:45
Der Deutsche ist scheinbar auch ein Softdrinkbanause: Fanta hat in DE 3%, in AU schon 5% und in IT gar 12% Fruchtsaftanteil. Antwort von Coca-Cola warum: Das wird in den jeweiligen Ländern so gewünscht. QUELLE: Lege
VG, Markus
Habe gerade diesen Zufallsfund im Netz gemacht. Schon interessant, das mal im Bild zu sehen.
Ob die Schweiz sich hier tatsächlich mit 5,3% eine Art Extrawurst brät oder ob das schlicht ein Druckfehler ist, weiß ich aber nicht (sieht aber schon echt aus, weil es ja auch in der Legende vermerkt ist und weil ja auch andere Länder Einzelregelungen zu haben scheinen). Wie ich auch ansonsten keine weiteren Informationen zu dieser Karte habe.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 2. November 2024, 19:20
von rakader
Johnny H hat geschrieben: ↑Samstag 2. November 2024, 15:31
Ob die Schweiz sich hier tatsächlich mit 5,3% eine Art Extrawurst brät oder ob das schlicht ein Druckfehler ist,
Fanta Orange.jpg
Äh, Du meinst wohl Griechenland

Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 2. November 2024, 21:32
von afri
Sehr interessant die zweite Zeile ganz oben: in den USA enthält Fanta keinen Fruchtsaft. So ähnlich wie im Fischmäc kein Fisch ist, oder war das eine urbane Legende? :-)
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 7. November 2024, 18:57
von DevilsHole82
Vestenrunner hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. Oktober 2024, 12:33
Ich persönlich bevorzuge übrigens
Nudossi. Allerdings scheinen die auch den Zuckeranteil sukzessive zu erhöhen, und 50% ist natürlich auch massig:
Nudossi weist mit 36 % einen wesentlich höheren Haselnussanteil auf als etwa Nutella mit nur 13 %. Die Rezeptur wurde Ende 2016 angepasst, so dass nun weniger Fett (von 35 g auf 32 g) und mehr Zucker (von 46 g auf 50 g) enthalten ist. Seit April 2017 wird zusätzlich palmölfreie Nuss-Nougat-Creme in 300-g-Gläsern vertrieben.
Wer noch mehr Nuss will und in Franken wohnt, sollte mal den Aufstrich vom Gonnersdorfer Nussbauern probieren (FrankenGenuss). 55% Haselnuss, kein Palmöl, keine Emulgatoren.
Das pfiffige dabei: Unter den Nussbäumen hält er freilaufende Hühner, die picken das Ungeziefer weg und legen gute Eier.
Franken hat halt nicht nur gutes Bier
Hab ich mir bestellt und ist letztes WE angekommen. Nicht ganz günstig und zu schnell leer, aber mega lecker. Totale Haselnuss Dröhnung.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 7. November 2024, 20:00
von Pivnice
afri hat geschrieben: ↑Samstag 2. November 2024, 21:32
... So ähnlich wie im Fischmäc kein Fisch ist, oder war das eine urbane Legende? :-)
Afri bist du ein älteres Semester ?
McDonald's schafft "Big Mäc" und "Fishmäc" ab
Zeitungsmeldung vom 01.06.2007 !
Filet-o-Fish
Zutaten: ALASKA SEELACHS FILET (75%)
https://www.mcdonalds.com/de/de-de/prod ... 00021.html
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 7. November 2024, 21:09
von afri
Pivnice hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2024, 20:00
Afri bist du ein älteres Semester ?
McDonald's schafft "Big Mäc" und "Fishmäc" ab
Zeitungsmeldung vom 01.06.2007 !
Ich bin 55 und habe irgendwann mal eine Geschichte gehört dass jemand in USA McD verklagt hat wegen Fischvergiftung. Klage wurde abgewiesen, weil McD wohl nachweisen konnte dass im entsprechenden Burger kein Fisch enthalten sei.
An diese (möglicherweise falsche) Geschichte dachte ich als ich die Karte oben sah.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 7. November 2024, 23:27
von Y-L
afri hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2024, 21:09
... und habe irgendwann mal eine Geschichte gehört dass jemand in USA McD verklagt hat wegen Fischvergiftung. Klage wurde abgewiesen, weil McD wohl nachweisen konnte dass im entsprechenden Burger kein Fisch enthalten sei.
Die Geschichte habe ich irgendwann zur Jahrtausendwende auch gehört.
Die Zutaten müssen ja auch nicht überall zu 100% gleich sein.
Hab die Story damals für ein Aprilscherz gehalten....
Aber versuch mal nen gewöhnlichen Burger bei McDonald's in Indien zu bekommen....
Aber nochmal zu Grundthema:
Früher gab es bei McDonald's sogar Bier! Es stand zwar nicht auf der Karte, aber wer ein Bier bestellte,
bekam bei uns im Norden "Astra"... Ist das immer noch so?
Oder ist McD inzwischen auch Bierbanause?

Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 7. November 2024, 23:41
von afri
Früher [tm] war das auch in Hameln so, es gab Bier. Habe ich nie getestet, daher weiß ich nicht ob das auch heute noch so ist. Und welches Bier es dort gab oder noch gibt, da versagt meine Erinnerung ebenfalls.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Freitag 8. November 2024, 00:10
von Pivnice
Ganz früher ® gab es Bier im Plastikbecher bei McD in München. Lang vorbei.
In Spanien ist cerveza offiziell im Angebot von McD.
Eine alkoholpermissive Kultur, getrunken wird zum Essen, in kleineren Mengen.
https://mcdonalds.es/productos/bebidas/cerveza
Complementa tu McMenú con un sabor 5 estrellas.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Freitag 8. November 2024, 03:15
von §11
Bei einem meiner letzten Besuche in NYC hatte Burger King Bier im Sortiment. Weiß nicht ob das noch so ist.
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Freitag 8. November 2024, 11:29
von olle
afri hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2024, 21:09
Ich bin 55 und habe irgendwann mal eine Geschichte gehört dass jemand in USA McD verklagt hat wegen Fischvergiftung. Klage wurde abgewiesen, weil McD wohl nachweisen konnte dass im entsprechenden Burger kein Fisch enthalten sei.
... und Fleisch löst sich in Cola auf, E-Autos brennen öfters als Verbrennerautos, der Blitz schlägt niemals an der gleichen Stelle zweimal ein etc. pp.
Alles Urban Legends.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Freitag 8. November 2024, 14:24
von §11
olle hat geschrieben: ↑Freitag 8. November 2024, 11:29
afri hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2024, 21:09
Ich bin 55 und habe irgendwann mal eine Geschichte gehört dass jemand in USA McD verklagt hat wegen Fischvergiftung. Klage wurde abgewiesen, weil McD wohl nachweisen konnte dass im entsprechenden Burger kein Fisch enthalten sei.
... und Fleisch löst sich in Cola auf, E-Autos brennen öfters als Verbrennerautos, der Blitz schlägt niemals an der gleichen Stelle zweimal ein etc. pp.
Alles Urban Legends.
"Der Bürgermeister lässt verkünden das ab Mittwoch nicht mehr in den Bach geschissen werden darf,......."
" Die Bierprobe mit der Holzbank und der Lederhose"
" IPA wurde stärker eingebraut und sollte in Indien verdünnt werden"
........
Auch die Bierwelt is voll davon
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 9. November 2024, 12:17
von Hopfenrotto
Taim hat geschrieben: ↑Freitag 4. Oktober 2024, 16:32
Spittyman hat geschrieben: ↑Freitag 4. Oktober 2024, 16:18
...die Frage, warum sorgt Becks z.B. nicht für den typischen Lichtgeschmack in der Dose? Beim Reissdorf kann ich mir vorstellen, dass eine klare Flasche irgendwie frischer aussieht und man bei 0,33 mehr und ggf. schneller trinkt. Was heißt das nun für den so genannten Deutschen? Denken sich die Brauereien, „Ist doch wurscht, ob Lichtgeschmack oder nicht, eh alles Banausen, die das nicht merken!“ oder gar, „Der Kunde verlangt ein kleines flottes Bierchen mit abgeflachter Hopfennote und Lichtgeschmack.“
Gute Frage. Meine Theorie, die ich natürlich nicht beweisen kann, ist die, das die Becks Gold Nummer wirklich eine Art "Unfall" ist.
Becks wollte marketingtechnisch etwas neues, und auch andere Zielgruppen als die etwas überalterte "Saaaaailaawaayyy, Segelschiff-Fraktion" gewinnen und haben deshalb ein vergleichsweise (noch) milderes Pils gebraut und das ganze wirklich nur vom Marketing-Gesichtspunkt in durchsichtige Flaschen gepackt. Ich meine Becks Gold ware da auch das erste Produkt in der Art.
Dann hat sich das Zeug doch tatsächlich so gut verkauft (Lichtgeschmack hin- oder her), dass andere Brauereien nachzogen und auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollten. Ob die Leute das Zeug (ich persönlich mag es auch nicht) nun wegen oder trotz Lichtgeschmack gekauft haben war dann am Ende völlig zweitrangig.
Das kann ich so nicht bestätigen.
Ein Becks Mitarbeiter aus dem damaligen Freundeskreis hat mir berichtet, dass die eigentliche "Sensation" die Entwicklung des UV Schutz ist, welcher in der Flasche enthalten ist.
Dies war vordergründig bei der ganzen Thematik "Becks Gold".
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 9. November 2024, 12:41
von Taim
Hopfenrotto hat geschrieben: ↑Samstag 9. November 2024, 12:17
Taim hat geschrieben: ↑Freitag 4. Oktober 2024, 16:32
Spittyman hat geschrieben: ↑Freitag 4. Oktober 2024, 16:18
...die Frage, warum sorgt Becks z.B. nicht für den typischen Lichtgeschmack in der Dose? Beim Reissdorf kann ich mir vorstellen, dass eine klare Flasche irgendwie frischer aussieht und man bei 0,33 mehr und ggf. schneller trinkt. Was heißt das nun für den so genannten Deutschen? Denken sich die Brauereien, „Ist doch wurscht, ob Lichtgeschmack oder nicht, eh alles Banausen, die das nicht merken!“ oder gar, „Der Kunde verlangt ein kleines flottes Bierchen mit abgeflachter Hopfennote und Lichtgeschmack.“
Gute Frage. Meine Theorie, die ich natürlich nicht beweisen kann, ist die, das die Becks Gold Nummer wirklich eine Art "Unfall" ist.
Becks wollte marketingtechnisch etwas neues, und auch andere Zielgruppen als die etwas überalterte "Saaaaailaawaayyy, Segelschiff-Fraktion" gewinnen und haben deshalb ein vergleichsweise (noch) milderes Pils gebraut und das ganze wirklich nur vom Marketing-Gesichtspunkt in durchsichtige Flaschen gepackt. Ich meine Becks Gold ware da auch das erste Produkt in der Art.
Dann hat sich das Zeug doch tatsächlich so gut verkauft (Lichtgeschmack hin- oder her), dass andere Brauereien nachzogen und auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollten. Ob die Leute das Zeug (ich persönlich mag es auch nicht) nun wegen oder trotz Lichtgeschmack gekauft haben war dann am Ende völlig zweitrangig.
Das kann ich so nicht bestätigen.
Ein Becks Mitarbeiter aus dem damaligen Freundeskreis hat mir berichtet, dass die eigentliche "Sensation" die Entwicklung des UV Schutz ist, welcher in der Flasche enthalten ist.
Dies war vordergründig bei der ganzen Thematik "Becks Gold".
Das ist sehr interessant. Danke für die Info!
Dann wäre meine Theorie wohl widerlegt.
Die Frage ist dann, woher der offensichtliche Licht Geschmack kommt? Ich rede hier allerdings vom Ende der neunziger, da meine ich, dass es schon immer ein relativ penetranten Geschmack gab. Seitdem hab ich das Zeug glaube ich nicht mehr wirklich getrunken.
Weißt du (beziehungsweise dein Freund) ob diese UV Schutz Flaschen erst später eingeführt wurden?
So oder so finde ich es interessant, dass eine Brauerei den Weg geht, so eine Flasche zu bemühen, die vermutlich durch den Herstellungsprozess, vermtl. (20-50 %?) teurer ist als eine gewöhnliche Braunglasflasche.
Aber es hat sich ja durchgesetzt, scheint sich also finanziell zu lohnen.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 9. November 2024, 13:53
von rauchbier
Die Frage in dem Zusammenhang ist auch, was bei Beck's konkret UV-Schutz in der Flasche bedeutet. Lichtgeschmack kann ja durchaus entstehen. Ein effektiver UV-Schutz kann auch bedeuten, dass der Lichtgeschmack möglichst lange (oder länger als vorher) sensorisch verzögert wird. Hier wäre die durchschnittliche Zeit im Einzelhandel bis zum Verbrauch ausreichend.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 9. November 2024, 15:34
von §11
Allerdings ist der UV Schutz bei Weissglas bei weitem nicht so effektiv wie Braunglas. Bin grad unterwegs, aber es gibt eine Graphik dazu.
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 9. November 2024, 17:03
von Ras Tafaric
Das ist ein Pflaster auf nen Granattrichter kleben..
Wirklich UV blockendes Weissglas wäre für einen Bierhersteller nicht zu bezahlen.
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 9. November 2024, 21:39
von afri
Ich stelle mir eher die Frage, wie viele Beck's-Flaschenbiertrinker überhaupt in ein Glas umfüllen und so das Aroma überhaupt wahrnehmen. Der Feierabendbiertrinker der seine Flasche Beck's gleich am Späti austrinkt, bemerkt das vielleicht gar nicht.
Achim
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Samstag 9. November 2024, 23:22
von Pivnice
afri hat geschrieben: ↑Samstag 9. November 2024, 21:39
Beck's-Flaschenbiertrinker ... bemerkt das vielleicht gar nicht.
EDIT: Ich würde drauf wetten, daß auch der Becks-Flaschenbiertrinker das 3-Methyl-2-buten-1-thiol sofort "schmeckt" - er kanns aber nicht als Lichtgeschmack benennen.
Vielleicht kennen manche Becks-Flaschenbiertrinker das Gschmäckle vom Cannabiskonsum.
Eine der flüchtigen Schwefelverbindungen in Cannabis ist das schweflige Stinktieraroma 3-methyl-2-buten-1-thiol
https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acsomega.1c04196
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 16:15
von iwoasnix
https://getraenke-news.de/bierpreise-im-freien-fall-2/
Bier verkauft sich bei der breiten Masse, wohl doch noch über den Preis
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 16:28
von rakader
Derartige reduzierte Produkte wie in Deinem Prospekt sind natürlich kontigentierte Lockangebote, die den durchschnittlichen Preis nicht abbilden und daher bzgl. Preisverfall nicht aussagekräftig sind.
Daher auch etwaige Marketing-Tricks beachten: Der Preis wird hochgesetzt, um ihn dann runterzusetzen können, wobei nichts gewonnen ist. Die Ampel hatte hier - wegen dieser Methoden bei Amazon, Aldi und anderen Discountern - ein Gesetz in Entwicklung, das vorsah, jede Werbemaßnahme mit dem ursprünglichen Preis unter vier Wochen zu unterbinden.
Kurz: Ein Prospekt sagt nichts über die Preisentwicklung aus, sondern nur die Preisentwicklung in Abhängigkeit der Inflation über einen längeren Zeitstrahl. Auch Faktoren wie Kaufkraftindizes können herangezogen werden.
Wie sehr man durch derartige Prospekte getäuscht wird, zeigt der Verbraucherpreisindex für Bier - da ist nämlich das Gegenteil bis November der Fall: Der Bierpreis steigt. Im Dezember setzt man dann den Preis kurzzeitig herunter, dies spiegelt aber nicht den Trend wieder. Vergleiche hier:
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
Auch Ländervergleiche können helfen, sofern man die Mehrwertsteuer herausrechnet oder angleicht. In meinem Fall ist das ein Getränkemarkt direkt an der österreichischen Grenze, wo sich die Österreicher eindecken. Ob es an den 6 % Unterschied MwSt. liegt, müsste ich herausfinden
Gruß
Radulph
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 16:38
von §11
rakader hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Dezember 2024, 16:28
Bitte aber auch etwaige Marketing-Tricks beachten: Der Preis wird hochgesetzt, um ihn dann runterzusetzen können, wobei nichts gewonnen ist. Die Ampel hatte hier - wegen dieser Methoden bei Amazon, Aldi und anderen Discountern - ein Gesetz in Entwicklung, das vorsah, jede Werbemaßnahme mit dem ursprünglichen Preis unter vier Wochen zu unterbinden.
Kurz: Ein Prospekt sagt nichts über die Preisentwicklung aus, sondern nur die Preisentwicklung in Abhängigkeit der Inflation über einen längeren Zeitstrahl. Auch Faktoren wie Kaufkraftindizes können herangezogen werden.
Auch Ländervergleiche können helfen, sofern man die Mehrwertsteuer herausrechnet oder angleicht. In meinem Fall ist das ein Getränkemarkt direkt an der österreichischen Grenze, wo sich die Österreicher eindecken. Ob es an den 6 % Unterschied MwSt. liegt, müsste ich herausfinden
Gruß
Radulph
Diese Effekte lassen sich aber durch einen entsprechend langen Betrachtungszeitraum ausschliessen. Folgende Graphik ist schon depremierend
Stellt man das inflationsbereinigt dar, wird ersichtlich das der Bierpreis praktisch seit Jahren nicht steigt und das auf extrem niedrigen Niveau.
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 16:42
von rakader
Du warst während meiner Überarbeitung schneller. Sag ich doch. Der Link von iwoasnix trügt.
Statista stellt in einem kürzeren Zeitraum einen leichten Anstieg fest - im Langzeitvergleich ist Deine Graphik aussagekräftiger.
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
Gruß
Radulph
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:14
von §11
Das Problem ist das der deutsche Biermarkt extrem komplex ist und eine historische Betrachtung meistens sehr verkürzt dargestellt wird. Oft wird verkürzt auf seit 1980 hat der Bierkonsum von 145.9 l pro Kopf auf 88 l pro Kopf abgenommen.
Das stimmt natürlich in der Sache, aber nicht nur die Menge, sondern auch das wie und wo Bier gekauft und konsumiert wird, hat sich stark verändert.
In der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts lag der Anteil an Fassbier bei etwa 80% und erreichte Ende der 1950er 50%. 2021 wurden noch 0,3% (!) im Gastrofass vertrieben.
So what?
Das Problem ist das die Kostenstruktur beim Fass wesentlich besser ist als bei Flaschen/ Dosenbier und Fass bedient einen anderen Vertriebskanal. Flasche/ Dose geht vor allem in den LEH und hier hat sich Bier halt als Kundenmagnet etabliert um über Sonderangebote Kunden in den Laden zu bringen. Heute verkaufen sich etwa 3/4 der grossen Marken über Sonderangebote.
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:17
von rakader
@Jan, in Ergänzung: Wenn es mich nicht trügt, sagt die inflationsbereinigte Kurve nichts über die Kaufkraft aus. Insofern könnte durch die Kaufkraftverluste infolge des russischen Angriffskrieges, die trotz hoher Tarifabschlüsse Reallohnverluste darstellen, der Bierpreis gefühlt gestiegen sein. Spielen solche (gewerkschaftlichen) Überlegungen bei Euch in der Nahrungsmittelindustrie eine Rolle?
Gruß
Radulph
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:30
von §11
rakader hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:17
@Jan, in Ergänzung: Wenn es mich nicht trügt, sagt die inflationsbereinigte Kurve nichts über die Kaufkraft aus. Insofern könnte durch die Kaufkraftverluste infolge des russischen Angriffskrieges, die trotz hoher Tarifabschlüsse Reallohnverluste darstellen, der Bierpreis gefühlt gestiegen sein. Spielen solche (gewerkschaftlichen) Überlegungen bei Euch in der Nahrungsmittelindustrie eine Rolle?
Gruß
Radulph
Die gesamte Nahrungsmittelindustrie befindet sich zur Zeit in einer extrem schwierigen Lage. Kurz gesagt, Rohstoff- und Conversationcosts steigen stark, während die Kaufkraft durch Inflation und Teuerung in allen Bereichen abnimmt. D.h. im Klartext das der Produzent die Kosten schlucken muss und Preiserhöhungen nicht möglich sind.
Das wird, wie leider so oft, vor allem wieder kleine Brauerein treffen, die wenig andere Bereiche mit ihrem Portfolio abdecken. Dieser Preiskampf hält ja vor allem seit den späten 1980ern an. Dazu kommt das viele Brauereien im Rahmen der Industriekriesen der 1970er Ihre Anlagen erneuert haben. Damals stieg der Bierkonsum und man kam noch leichter an Kapital. Viele dieser Anlagen sind nun also 40 Jahre alt und die Geldreserven durch den Preiskampf aufgebraucht. Dazu kommt bei vielen Mittelständlern das Problem des Nachwuchs. Folge ist das Brauereisterben das wir sehen. Dabei trifft es vor allem den "Mittelbau". Die grossen überleben und die ganz kleinen besetzen die Nischen.
Zum Thema Gewerschaften kann man sagen das die Nahrungsmittelbranche sehr stark gewerkschaftlich organisiert ist und schon immer war. (Brauer haben als erstes bezahlten Urlaub erkämpft

)
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:36
von §11
Nachtrag
Das sieht man ja auch an den sehr umfangreichen Studien, z.B. der Hans Böckler Stiftung des DGB
https://www.boeckler.de/fpdf/HBS-004946 ... bs_260.pdf
Cheers
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:53
von rakader
§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:30
rakader hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. Dezember 2024, 17:17
@Jan, in Ergänzung: Wenn es mich nicht trügt, sagt die inflationsbereinigte Kurve nichts über die Kaufkraft aus. Insofern könnte durch die Kaufkraftverluste infolge des russischen Angriffskrieges, die trotz hoher Tarifabschlüsse Reallohnverluste darstellen, der Bierpreis gefühlt gestiegen sein. Spielen solche (gewerkschaftlichen) Überlegungen bei Euch in der Nahrungsmittelindustrie eine Rolle?
Gruß
Radulph
Die gesamte Nahrungsmittelindustrie befindet sich zur Zeit in einer extrem schwierigen Lage. Kurz gesagt, Rohstoff- und Conversationcosts steigen stark, während die Kaufkraft durch Inflation und Teuerung in allen Bereichen abnimmt. D.h. im Klartext das der Produzent die Kosten schlucken muss und Preiserhöhungen nicht möglich sind.
Das wird, wie leider so oft, vor allem wieder kleine Brauerein treffen, die wenig andere Bereiche mit ihrem Portfolio abdecken. Dieser Preiskampf hält ja vor allem seit den späten 1980ern an. Dazu kommt das viele Brauereien im Rahmen der Industriekriesen der 1970er Ihre Anlagen erneuert haben. Damals stieg der Bierkonsum und man kam noch leichter an Kapital. Viele dieser Anlagen sind nun also 40 Jahre alt und die Geldreserven durch den Preiskampf aufgebraucht. Dazu kommt bei vielen Mittelständlern das Problem des Nachwuchs. Folge ist das Brauereisterben das wir sehen. Dabei trifft es vor allem den "Mittelbau". Die grossen überleben und die ganz kleinen besetzen die Nischen.
Zum Thema Gewerschaften kann man sagen das die Nahrungsmittelbranche sehr stark gewerkschaftlich organisiert ist und schon immer war. (Brauer haben als erstes bezahlten Urlaub erkämpft

)
Cheers
Jan
Danke für diese profunde Übersicht. Das fasst vieles zusammen und gibt einen Ausblick. Insbesondere was die 40 Jahre alten Anlagen anlangt. Böckler ist immer eine gute Quelle. Daher nochmal:
https://www.boeckler.de/fpdf/HBS-004946 ... bs_260.pdf
Gruß
Radulph
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2024, 08:18
von iwoasnix
Danke euch für die spannenden Grafiken und weiterführenden Informationen!
Ich lese mich jetzt in die Studie der Hans Böckler Stiftung ein, leider von 2011 aber etwas neueres scheint es nicht zu geben?
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2024, 13:04
von §11
iwoasnix hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Dezember 2024, 08:18
Danke euch für die spannenden Grafiken und weiterführenden Informationen!
Ich lese mich jetzt in die Studie der Hans Böckler Stiftung ein, leider von 2011 aber etwas neueres scheint es nicht zu geben?
Leider nicht in dieser Form und/ oder nicht frei. Nielsen und Mintel geben teila vierteljährlich umfassende Berichte raus
Chefs
Jan
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2024, 13:34
von Pivnice
Von Nielsen wandern die Erkenntnisse weiter
https://getraenke-news.de/helles-wachst ... t-beendet/
Bischofshof macht Absatzvolumen über Edeka. Preis !
Wobei das Weltenburger Hell eine etwas - sagen wir mal neutral -individuellere Interpretation eines Hellen ist.
Übrigens:
Der Regensburger Bischof ist der Vorsitzende der Bischöflichen Knabenseminarstiftung, die als Komplementär vereinfacht gesagt Besitzer des Brauerei Bischofshof ist.
https://bistum-regensburg.de/news/370-j ... sform-7111
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2024, 14:10
von Pivnice
Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?
Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2024, 16:00
von maecki-maecki
Deine Recherche in allen Ehren, aber iwoasnix hatte den Link schon oben gepostet.
Mäcki