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Re: Cold Crash
Verfasst: Mittwoch 25. Februar 2015, 22:58
von hoggel1
Hallo Uli,
Es geht auch ohne Umschlauchen, ob der Cold Crash und Gelantine ausreicht, wird dir keiner sagen können. Versuch macht klug. Ich denke aber schon. Beim letzten Hopfenstopfen war der Hopfen nach 1 Tag kühlung schon nicht mehr zu sehen, da ich die US05 genommen hatte, habe ich mit Gelantine gearbeitet. Ich hatte vor dem Hopfenstopfen schon in ein Glasballon umgeschlacht. Der Bodensatz war zwar kompakt, so das man wenn man den Glasballon leicht bewegt hat, sich so gut wie nichts aufgewirbelt wurde. Beim Saubermachen hatte ich keine Probleme. Mit einem scharfen Wasserstrahl reingehalten und der Bodensatz war weg. Der Schmodder am Hals des Glasballons haben sich deutlich mehr gewehrt. Nachdem ich etwas Wassser und Sand in den Glasballon geschüttet und ordentlich geschwenkt habe, war das aber auch wieder i.O.
MfG
Thomas
Re: Cold Crash
Verfasst: Mittwoch 25. Februar 2015, 23:30
von uli74
Danke Dir! Ich werds mal ohne Umschlauchen versuchen!
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 06:48
von Bierwisch
Moin Uli,
wenn Du noch mal umschlauchst, hast Du nachher weniger Bodensatz im Fass bzw. in den Flaschen und Du mußt nicht soviel Jungbier im Gärfass zurücklassen.
Die Reinigung ist nicht anders als sonst, wenn ich schreibe, daß der Bodensatz wie Beton am Flaschenboden liegen bleibt, dann ist das natürlich eine leichte Übertreibung. Mit ein bisschen Schütteln und warmem Wasser, löst sich das auch wieder.
Gruß,
Bierwisch
Re: Cold Crash
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 22:42
von uli74
Bei mir hat der Cold Crash insofern funktioniert dass der Hopfen abgesunken ist. Die Gelatine-Behandlung hat wenig Erfolg gehabt, das Bier ist trübe. Möglicherweise hab ich das falsch gemacht.
Meine Vorgehensweise war:
1. ca. 2,5 g Gelatine/NC-Keg in kaltem Wasser quellen lassen
2. die ausgedrückte Gelatine in heißem Wasser unter Rühren aufgelöst (klumpenfrei)
3. die Gelatinebrühe kreisförmig unter vorsichtigem Rühren in die Gäreimer geleert (ca. 250 ml/Gäreimer)
4. Deckel drauf und für zwei Tage kaltgestellt
anschliessend in die NC-Kegs abgefüllt, Kohlensäure angeschlossen und zwangskarbonisiert.
Was hab ich falsch gemacht?
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 06:25
von Bierwisch
Moin Uli,
ich habe neulich vor dem Abfüllen eine reduzierte Menge Gelatine zum Klären ins Gärfass gegeben, nachdem ich gehört hatte, welche Mengen normalerweise gegeben werden.
Das (4g / 60l) war dann aber viel zu wenig und ich mußte nochmal was hinterherschütten (+5g). Beim Abfüllen sah das dann schon recht klar aus.
Ich gehe mal davon aus, daß es eine direkte Abhängigkeit zur Konzentration der Trubstoffe im Jungbier gibt und so die Menge der zu gebenden Gelatine bemessen werden muß.
Und natürlich Geduld...
Gruß,
Bierwisch
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 06:33
von Elia
Ich habe meine Pils (75L) mit 70 ml Kieselsol und 1 Tag später mit 13 g Gelatine geklärt.
Resultat: Ohne Trubstoffe wie eine echte Pils.
Der Boden ist nicht sehr kompakt, aber mit ein wenig Vorsicht wird nicht aufgewirbelt.
Wegen Nachgärung kann ich nicht sagen wie lange geht, da ich diese Pils zwangskarbonisiere...
Grüsse Elia
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 08:38
von Trisman
Auch ich als Vegetarier möchte keine Gelatine verwenden. Weiß jemand ob es noch ein Alternatives Klärungsmittel mit negativer Ladung gibt? Kieselsol habe ich schon zuhause.
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 08:55
von Elia
Agar-Agar
Grüsse Elia
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 09:36
von Ladeberger
Gelatine ist positiv geladen, das Kieselsol ist also kein Ersatz. Auch Agar ist negativ geladen. Man kann natürlich beides einsetzen und warten, bis der Rest von alleine sedimentiert, das Bier wird schneller klären als ohne Behandlung.
Vegane Alternative für Gelatine ist z.B. FloraClair, das muss aber in Verbindung mit saurem Kieselsol eingesetzt werden. Da würde ich Vorversuche machen, das erreicht bei inkorrekter Dosierung nichtmal annährend die Wirksamkeit von Gelatine.
Gruß
Andy
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 09:59
von Ursus007
Ich weiß noch nicht so recht, ob ich sowas nutzen will. Mir gehts nicht um die vegetarischen Aspekte oder das RHG, ich habe gewisse Bauchschmerzen, wenn ich an so'n Zeug in meiner Bierflasche denke.
Bei mir gärt gerade mein erstes Pils und ich will das auch möglichst klar in die bzw. schlußendlich aus der Flasche bekommen. Vergoren wird mit der 34/70. Oder kann ich ohne Zusatz einen Cold Crash machen, dann vom Sediment runterschlauchen und dann nochmal 'ne Woche klären lassen, bevor ich in Flaschen abfülle? Naja, ich weiß, das kann ich, aber wie unterscheiden sich die Resultate dann im Vergleich zum Einsatz diverser Schönungsmittel? Mal vom zeitlichen Faktor abgesehen ...
Danke,
Ursus
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 10:15
von dingenz
Die 34/70 sedimentiert gut, da würde ich es mir bei Bedenken über die Verwendung von Schönungsmitteln einfach machen und keine verwenden. Klar genug um durch zu schauen wurde das bei mir bei einem "Münchener Hell" auch (Habe nur Irish Moss zur Klärung verwendet + zum Abfüllen umgeschlaucht). Eine leichte Resttrübe ist natürlich dennoch da.
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 10:50
von Ladeberger
Ursus007 hat geschrieben:Ich weiß noch nicht so recht, ob ich sowas nutzen will. Mir gehts nicht um die vegetarischen Aspekte oder das RHG, ich habe gewisse Bauchschmerzen, wenn ich an so'n Zeug in meiner Bierflasche denke.
Plagen dich die Bauchschmerzen auch bei klaren Fruchtsäften und Wein? Dort wird häufig und ohne Deklarationspflicht mit Gelatine geklärt. Sogar wenn "unfiltriert" im Weinkatalog steht, meinen Winzer in aller Regel genau das: Ohne Filtration. Von Schönungsmitteln ist dabei nicht die Rede.
Gruß
Andy
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 11:16
von Ursus007
dingenz hat geschrieben:Die 34/70 sedimentiert gut, da würde ich es mir bei Bedenken über die Verwendung von Schönungsmitteln einfach machen und keine verwenden.
Gute Antwort, die hätte ich im Optimalfall erwartet. Und nun bekommen. Danke!
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 14:44
von cosmophobia
Was haltet ihr davon?
https://bsgcraftbrewing.com/biofine-clear-1-l
Gibts das auch in Deutschland?
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 14:57
von cfarrell
"Biofine is a purified form of collagen isolated from the swim bladders of tropical fish. The isinglass molecule is a triple helix of amino acids, with an overall net positive charge at beer pH. It forms large aggregates with the negatively charged yeast cells thereby increasing their rate of sedimentation."
http://www.brewing-solutions.com/products/?id=16
Ist das wirklich ok für Veganer?
Scheint übrigens, dass es in Carrigaline (Cork, Irland) hergestellt wird - ich rufe da an und gucke ob es Distributoren gibt...
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 15:20
von cosmophobia
Es gibt scheinbar ein "normales" Biofine und Biofine Clear (vegan).
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 15:56
von Rudiratlos
Hat schon mal jemand mit Bentonit gearbeitet?
Ich meine mal wo gelesen zu haben, dass das früher in Brauereien eingesetzt wurde.
Sollte doch für die Vegetarier- und Reinheitsgebot-Fraktion eine echte Alternative sein?
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 16:59
von cyme
cosmophobia hat geschrieben:Es gibt scheinbar ein "normales" Biofine und Biofine Clear (vegan).
Welches laut verlinkter Webseite aus SiO2 besteht, also mehr oder weniger nur ein hübscher Markenname für Kieselgur ist.
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 17:04
von cyme
Ursus007 hat geschrieben:Oder kann ich ohne Zusatz einen Cold Crash machen, dann vom Sediment runterschlauchen und dann nochmal 'ne Woche klären lassen, bevor ich in Flaschen abfülle?
Je nach Geduld kannst du das auch deutlich länger als nur eine Woche klären lassen, am besten so kalt wie möglich. Damit hab ich gute Erfahrungen gemacht, dann fällt der ganze Kühltrub noch vor dem Abfüllen ab.
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 19:06
von uli74
Mein Bier ist ne extrem trübe Brühe, schmeckt aber 1a. Beim Stopfen mit Hopfensäckchen hatte ich halbwegs klares Bier...
Ich werd mir mal Gedanken machen wie ich einen flachen kreisrunden Behälter baue in dem ich zukünftig meine Pellets zu Wasser lasse. Damit käme ich ohne Schönungsmittel aus...
Re: Cold Crash
Verfasst: Montag 9. März 2015, 23:03
von afri
uli74 hat geschrieben:Mein Bier ist ne extrem trübe Brühe, schmeckt aber 1a.
Das ist der Punkt: wenn es schmeckt, sollte die Optik nachrangig sein. Meine Biere werden mal klar, mal trüb, mir einerlei solange sie munden. Und das tun sie.
Achim
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 09:37
von Ursus007
cyme hat geschrieben:Je nach Geduld kannst du das auch deutlich länger als nur eine Woche klären lassen, am besten so kalt wie möglich. Damit hab ich gute Erfahrungen gemacht, dann fällt der ganze Kühltrub noch vor dem Abfüllen ab.
Ja, ich wollte nur mal erkunden, wie die 34/70 sedimentiert. Ich hatte schon ein Tripel nach 3 Wochen HG umgeschlaucht und noch 2 Wochen zur Klärung stehen lassen, das war dann sehr klar und hat in der Flasche nur eine kleine Schicht hinterlassen.
afri hat geschrieben:Das ist der Punkt: wenn es schmeckt, sollte die Optik nachrangig sein. Meine Biere werden mal klar, mal trüb, mir einerlei solange sie munden. Und das tun sie.
Hast völlig Recht, Achim. Nur bei einem Pils erwartet man nun mal keine extreme Trübung wie bei einem Weissbier. Die Klarheit ist dann eben das Tüpfelchen auf dem "i". Ansonsten ist mir ein leichter Nebel auch völlig wurscht. Mein Amarillo-Weizenbock sah übrigens nach einem halben Jahr Lagerung aus wie ein gefiltertes Märzen.
Ich finde folgenden Ansatz hier aus dem Forum klasse: Bier vorsichtig aus der Flasche ins Glas ausschenken und bevor es trüb kommt, den letzten Schluck direkt aus der Flasche süffeln.
So hat man es im Glas zumindest so klar, wie es mit unseren Möglichkeiten geht.
Ursus
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 09:50
von cosmophobia
Ursus007 hat geschrieben:Ja, ich wollte nur mal erkunden, wie die 34/70 sedimentiert.
Sehr gut, wenn man dem Bier nach der Hauptgärung noch ne Woche Zeit gibt kann man schon recht klar abfüllen. Die Hefe bleibt bei mir auch schön auf dem Flaschenboden, kann man sich nicht beschweren.
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 10:23
von Ladeberger
afri hat geschrieben:uli74 hat geschrieben:Mein Bier ist ne extrem trübe Brühe, schmeckt aber 1a.
Das ist der Punkt: wenn es schmeckt, sollte die Optik nachrangig sein. Meine Biere werden mal klar, mal trüb, mir einerlei solange sie munden. Und das tun sie.
Achim
Hefetrübung ist nicht nur eine optische Sache, das ergibt auch ein anderen Geschmack und anderes Mundgefühl, breiter/cremiger. Das kann passend oder störend sein. Jedenfalls nichts, das ich dem Zufall überlassen würde.
Gruß
Andy
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 22:43
von afri
Ja, das ist klar, meinte ich aber nicht. Ich meinte den Schlotz, der vor dem letzten Tropfen ins Glas gelangt, der verändert den Geschack schon erheblich. Wenn man aber vorsichtig einschenkt (ohne den richtigen Hefegrund) und dann ist es noch etwas nebeltrüb, dann macht das nix, so meinte ich das.
Achim
Re: Cold Crash
Verfasst: Sonntag 14. Juni 2015, 17:36
von Pman
Boludo hat geschrieben:Nach dem Cold Crash natürlich nochmal umschlauchen, sonst macht er keinen Sinn.
Stefan
Warum muss ich nach dem Cola Crash nochmal umschlauchen? Hab jetzt einen Cole Crash gemacht und will gleich abfüllen. Lege immer Zuckerlösung in den Flaschen vor und würde jetzt eigentlich direkt aus dem gärfass in die Flaschen schlauchen. Spricht was dagegen?
Re: Cold Crash
Verfasst: Sonntag 14. Juni 2015, 18:27
von inem
Beim Cold Crash sedimentieren die Trübstoffe, die drohen aufgewirbelt zu werden. Beim umschlauchen und stehen lassen sedimentiert wieder alles - nur ist dann einfach weniger da, das aufgewirbelt werden könnte.
Re: Cold Crash habe ich es richtig gemacht?
Verfasst: Mittwoch 8. Juli 2015, 19:21
von Griller76
Hallo an alle,
ich habe mich durch diesen und andere Threads gelesen und folgendes gemacht:
- Cold Crash des Jungbieres auf der Hefe bei 1,5 Grad Celsius für fünf Tage
- Zugabe von 3,45 Gramm Gelantinepulver (Dr. Oetker) gequollen für 15 Minuten in 100 ml kaltem Wasser und gelöst bei Erwärmung bis 70 Grad
- Zugabe der Gelantinelösung in ca. 18 Liter Jungbier und verrührt mittels eines Schneebesens
- noch drei weitere Tage Cold Crash
- Abziehen von der Hefe - diese ist aber keineswegs wie Beton, sondern noch gut flüssig
Das Jungbier ist nun deutlich klarer. Ist etwas an meiner Vorgehensweise falsch? Hätte ich vor Zugabe der Gelantinelösung besser von der Hefe abziehen sollen? Warum ist die Hefe noch so flüssig trotz Gelantine?
Wer von Euch kennt bitte Klarvit von Vinoferm und weiß, wie gut die Erfolge damit sind?
freundliche Grüße
Alexander
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2015, 20:17
von j0nas
Ich habe mal eine frage zum Cold Crash und belebe dafür einfach mal den Threat hier wieder
Hat die Kühlung auf 0-4°C eigentlich garkein einfluss auf die Vitalität der Hefe ? Ich hätte irgendwie schiss das die Hefe dabei gekillt wird und ich brauch sie ja noch zur nachgärung/karbonisierung nach dem Cold Crash?
Meine Angst scheint unbegründet da es ja anscheinend gängige Praxis ist.
Ich würde nur mal gerne wissen wieso? Kann ich Hefe mit Kälte garnicht töten, sondern nur zum schlafen bringen?
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2015, 20:25
von Alt-Phex
j0nas hat geschrieben: Kann ich Hefe mit Kälte garnicht töten, sondern nur zum schlafen bringen?
Richtig, die pennt dir weg, es sei denn du frierst sie ein, dann segnet sie das zeitliche.
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2015, 20:59
von j0nas
Alt-Phex hat geschrieben:j0nas hat geschrieben: Kann ich Hefe mit Kälte garnicht töten, sondern nur zum schlafen bringen?
Richtig, die pennt dir weg, es sei denn du frierst sie ein, dann segnet sie das zeitliche.
Danke dir für deine Antwort, sowas hab ich mir schon gedacht.
Also wenn ich dann die Temperatur wieder erhöhe, legt auch die Hefe wieder los.
Na ma schauen, vielleicht probier ich das demnächst mal aus.
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2015, 21:32
von afri
Im Kino heißt sowas dann Kryo-Schlaf oder so ähnlich :-)
Achim
Re: Cold Crash
Verfasst: Freitag 26. Februar 2016, 20:25
von Lasso
Da ich keine Lust habe die 70 l Pale Ale in die Kühltruhe zu wuchten, wollte ich das für den cold crash einfach auf den Balkon stellen. Hier sollen es die nächsten Tage -2 - 5 Grad werden und ich frage mich ob 2 Grad unter Null jetzt noch okay sind oder das schon zu kalt für die Hefe ist? Ich mache das ja sonst immer bei 2 Grad über null... Erfahrungen?
Re: Cold Crash
Verfasst: Freitag 26. Februar 2016, 20:28
von §11
Lasso hat geschrieben:Da ich keine Lust habe die 70 l Pale Ale in die Kühltruhe zu wuchten, wollte ich das für den cold crash einfach auf den Balkon stellen. Hier sollen es die nächsten Tage -2 - 5 Grad werden und ich frage mich ob 2 Grad unter Null jetzt noch okay sind oder das schon zu kalt für die Hefe ist? Ich mache das ja sonst immer bei 2 Grad über null... Erfahrungen?
So lange dir das Bier nicht friert, sollte das OK sein.
Re: Cold Crash
Verfasst: Samstag 27. Februar 2016, 09:25
von wwwcom
Klappt wunderbar auf dem Balkon, auch bei Minusgraden.
Gruß Manu
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 12:28
von cosmophobia
Ist hier eigentlich Jemand von den Biofine Clear interessierten weitergekommen und weiß, wie man das in Deutschland bekommen kann? Würde mich weiterhin interessieren.
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 10:49
von Braini
inem hat geschrieben: ↑Sonntag 14. Juni 2015, 18:27
Beim Cold Crash sedimentieren die Trübstoffe, die drohen aufgewirbelt zu werden. Beim umschlauchen und stehen lassen sedimentiert wieder alles - nur ist dann einfach weniger da, das aufgewirbelt werden könnte.
Sorry für's Hervorholen dieses alten Thread's, habe es mit der SuFu versucht, aber das mit dem Umschlauchen will mir jetzt nicht in den Kopf.
Optimale Voraussetzung wäre in meinen Augen doch eher, dass das Gärfass nach dem CC idealerweise nicht bewegt werden muss, damit nichts aufgewirbelt wird?!
Oder anders gefragt, weshalb sollte das Jungbier nach dem Umschlauchen klarer sein, als es im Gärfass direkt nach dem CC ist?
Gibt ja wohl keine Trubpartikel oder Hefe, welche sich beim CC nicht absetzen, dafür aber nach dem Umschlauchen?
In meinem Fall, da ich keinen Bierheber o.ä. habe, müsste ich das Fass nach dem CC für das Umschlauchen auf einen Tisch stellen, wobei erst recht Trub aufgewirbelt wird. Dieser müsste sich dann erst wieder setzen, dann Umschlauchen, dann wieder setzen lassen, dann Abfüllen.
Erscheint mir alles irgendwie ein bisschen kontraproduktiv.
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 11:08
von Taim
Braini hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 10:49
Optimale Voraussetzung wäre in meinen Augen doch eher, dass das Gärfass nach dem CC idealerweise nicht bewegt werden muss, damit nichts aufgewirbelt wird?!
Oder anders gefragt, weshalb sollte das Jungbier nach dem Umschlauchen klarer sein, als es im Gärfass direkt nach dem CC ist?
Ist es nicht. Natürlich besteht dann die Chance alles wieder aufzuwirbeln (wobei man sich da schon anstrengen muß, die unteren Schichten sind schon relativ stabil).
Nach meinem Verständnis wäre das "State-of-the-art" Vorgehen wohl folgendes: Umschlauchen zum Ende der Hauptgärung (2-3% über sEVG), um Hopfenharze und das Geläger loszuwerden. Danach ausgären lassen und cold-crash. Den Gärbehälter nicht mehr bewegen und abfüllen.
VG, Timo
P.S. was spricht dagegen, sich einen Bierheber, oder imho noch besser das "Abziehrohr Edelstahl" zu besorgen?
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 11:59
von Braini
Taim hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 11:08Ist es nicht. Natürlich besteht dann die Chance alles wieder aufzuwirbeln (wobei man sich da schon anstrengen muß, die unteren Schichten sind schon relativ stabil).
Demnach verstehe ich das Umschlauchen nach dem CC aber erst recht nicht!
Wenn sich nach dem CC alles schön und sogar fest unterhalb des Auslaufhahns abgesetzt hat, kann ich (ohne das Gärfass zu bewegen) doch schön klares Jungbier direkt in Flaschen abfüllen, ohne dass dabei wieder etwas aufwirbelt?! Wozu noch Umschlauchen?
Mir leuchtet einfach nicht, weshalb sich nach dem Umschlauchen noch irgendwas absetzen sollte, was es vorhär beim CC nicht tat.
Einzig für mich mögliche Erklärung wäre gewesen: Der schwache Sog beim Abzapfen des Jungbiers, ob jetzt über den Ablaufhahn oder einen Bierheber verursacht eben doch gewisse Aufwirbelungen. Dann wäre es logisch, dass beim Umgeschlauchten weniger Trub/Hefe in der Flasche landet.
Taim hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 11:08P.S. was spricht dagegen, sich einen Bierheber, oder imho noch besser das "Abziehrohr Edelstahl" zu besorgen?
Die Kosten für Bierheber/Abziehrohr und natürlich der Aufwand extra ein zweites Fass desinfizieren und reinigen. Daher ja meine Frage, ob direkt aus dem Gefrierschrank in Falschen abfüllen nicht massiv zielführender wäre.
PS. Danke dir natürlich für die Antwort.
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 12:05
von Taim
Braini hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 11:59
Taim hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 11:08Ist es nicht. Natürlich besteht dann die Chance alles wieder aufzuwirbeln (wobei man sich da schon anstrengen muß, die unteren Schichten sind schon relativ stabil).
Demnach verstehe ich das Umschlauchen nach dem CC aber erst recht nicht!
Wenn sich nach dem CC alles schön und sogar fest unterhalb des Auslaufhahns abgesetzt hat, kann ich (ohne das Gärfass zu bewegen) doch schön klares Jungbier direkt in Flaschen abfüllen, ohne dass dabei wieder etwas aufwirbelt?! Wozu noch Umschlauchen?
Mir leuchtet einfach nicht, weshalb sich nach dem Umschlauchen noch irgendwas absetzen sollte, was es vorhär beim CC nicht tat.
Einzig für mich mögliche Erklärung wäre gewesen: Der schwache Sog beim Abzapfen des Jungbiers, ob jetzt über den Ablaufhahn oder einen Bierheber verursacht eben doch gewisse Aufwirbelungen. Dann wäre es logisch, dass beim Umgeschlauchten weniger Trub/Hefe in der Flasche landet.
Taim hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 11:08P.S. was spricht dagegen, sich einen Bierheber, oder imho noch besser das "Abziehrohr Edelstahl" zu besorgen?
Die Kosten für Bierheber/Abziehrohr und natürlich der Aufwand extra ein zweites Fass desinfizieren und reinigen. Daher ja meine Frage, ob direkt aus dem Gefrierschrank in Falschen abfüllen nicht massiv zielführender wäre.
PS. Danke dir natürlich für die Antwort.
Nun ja, viele legen den Zucker/Speise etc. für die Karbonisierung ohnehin in einen extra Behälter vor und "müssen" daher ohnehin schlauchen.
Die letzten Flaschen werden sicherlich etwas mehr Sediment mitbekommen, als die ersten. Das kommt darauf an, wie gut die Hefe sedimentiert und wie fest die Schicht am Boden ist.
Zum Abziehrohr:
Diesen Thread kennst Du?
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=11234
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 13:32
von Braini
Taim hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 12:05Nun ja, viele legen den Zucker/Speise etc. für die Karbonisierung ohnehin in einen extra Behälter vor und "müssen" daher ohnehin schlauchen.
Ja klar, das hat dann aber keinen Zusammenhang mehr mit dem CC. Meine Kernfrage wäre ja, ob und weshalb ein Umschlauchen nach dem CC zwingend sein soll. Beziehe mich dabei auch auf Aussagen wie diese hier von Seite 1 in diesem Thread:
Boludo hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Februar 2015, 12:42
Nach dem Cold Crash natürlich nochmal umschlauchen, sonst macht er keinen Sinn.
Stefan
Und ja danke, über diesen Thread bin ich auch schon gestolpert, sehe für mich aber bis jetzt eigentlich keinen Sinn mir einen solchen anzuschaffen.
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 15:10
von verbräuer
Ist doch vollkommen egal ob du nach dem CC in einen zweiten Tank oder direkt in die Flaschen schlauchst, hauptsache der Bodensatz bleibt zurück.
Wer nicht mit Schönungsmitteln arbeiten will und genug Zeit hat kann auch umschlauchen und danach nochmal doppelt solange einen zweiten CC machen, gerade bei den Temperaturen die wir zurzeit haben ists ja kein Problem das Bier mal 1-2 Wochen raus zu stellen.
Ob es jetzt sinnvoll ist direkt nach dem CC abzufüllen kommt vorallem darauf an in was für einem Behälter das Bier liegt, aus einem Ballon zb kann man wohl kaum 50 Flaschen einzeln abfüllen ohne den Bodensatz aufzuwirbeln, selbst mit nem guten Heberohr. Wenn über einen Hahn abgefüllt wird kommts halt drauf an wo der platziert ist.
Re: Cold Crash
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 16:02
von Braini
verbräuer hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 15:10
Ist doch vollkommen egal ob du nach dem CC in einen zweiten Tank oder direkt in die Flaschen schlauchst, hauptsache der Bodensatz bleibt zurück.
Wer nicht mit Schönungsmitteln arbeiten will und genug Zeit hat kann auch umschlauchen und danach nochmal doppelt solange einen zweiten CC machen, gerade bei den Temperaturen die wir zurzeit haben ists ja kein Problem das Bier mal 1-2 Wochen raus zu stellen.
Ob es jetzt sinnvoll ist direkt nach dem CC abzufüllen kommt vorallem darauf an in was für einem Behälter das Bier liegt, aus einem Ballon zb kann man wohl kaum 50 Flaschen einzeln abfüllen ohne den Bodensatz aufzuwirbeln, selbst mit nem guten Heberohr. Wenn über einen Hahn abgefüllt wird kommts halt drauf an wo der platziert ist.
Danke, das wollte ich hören. War eben nur irritiert ab Aussagen, dass ein CC ohne Umschlauchen keinen Sinn mache.
Ich habe einen stinknormalen Gäreimer mit Hahn, wie etwa dieses Modell:
Solange der Bodensatz unterhalb des Hahns liegt, macht ein Abfüllen in Flaschen demnach auch direkt nach dem CC Sinn, ohne unnötig umzuschlauchen.
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 3. November 2020, 10:44
von flatflo
Ich mache jetzt keinen neuen Thread auf sondern mache hier mal weiter.
Aktuell ist mein dritter Sud - ein Weizen IPA - in der HG. Um es klarer zu bekommen habe ich mich hier über CC informiert. Die Gärung findet in einem Behältnis statt, wie überhalb dieses Posts zu sehen ist. Vorgehen würde ich wie hier teils beschrieben. Nicht umschlauchen, sondern den Behälter in den Kühlschrank und nach zwei Tagen dann abfüllen.
Jetzt habe ich aber in einem anderen Thread
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=24267 das hier gelesen:
hyper472 hat geschrieben: ↑Dienstag 3. November 2020, 08:22
branch hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. August 2020, 09:49
ALso werde ich die nächsten paar Wochen auf den Cold Crash verzichten, da der ja sogar kontraproduktiv zu sein scheint.
Gibt's denn eine gute Methode, um das Jungbier vor oder während der Flaschenabfüllung etwas vorzufiltern? Es soll dabei genügend Hefe für eine Flaschengärung verbleiben.
Verzicht auf Cold Crash, Jungbier zwei Wochen im billigen Baumarkt-Gärbottich auf der Hefe stehen lassen und dann abfüllen führt zu klarem Jungbier. Lediglich beim letzten Liter kommt etwas Hefe mit; die Flaschen werden entsprechend markiert, damit ich sie nicht jemanden anders anbiete.
Nachteile: man kann die Hefe erst eine Woche später ernten, Gärbehälter ist nicht so sexy wie ein ZKG, keine Abfüllung unter Gegendruck möglich.
Viele Grüße, Henning
Bezieht sich dieser Vorschlag darauf, dass hier die HG nicht in einem Baumarkt-Gärbottich abläuft oder kann ich mir das so wie ich aktuell braue allgemein sparen?
Danke!

Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 3. November 2020, 11:32
von JokerPs
Nein, der Kommentar bezieht sich auf die voran gegangene Diskussion über einen ZKG. Meine persönliche Erfahrung ist - ob Baumarkt-Gärbottich (Plastik) oder Edelstahl drucklos - dass ein Cold Crash schon sinnvoll ist. Hefe und andere Schwebeteilchen sedimentieren und das Bier wird klarer. Vor allem wenn gestopft wurde, ich hatte am Anfang immer viele Schwebeteilchen in den Flaschen, was zu einem üblen Gushing geführt hat. Seit ich CC mache, habe ich damit kein Problem. der CC beschleunigt das ganze - natürlich kannst Du den Bottich auch wochenlang stehen lassen - wird den gleichen Effekt haben.
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 3. November 2020, 11:47
von flatflo
Ich danke dir. Stopfen tu ich auch noch, von daher wird es sich dann schon lohnen. Wenn das ganze in Flaschen ist stelle ich mal eine Braudoku als Anfänger hier im Forum ein .
Merci

Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 3. November 2020, 13:47
von integrator
Der ColdCrash hat noch einen weiteren Vorteil. Ich lege zum abfüllen in Flaschen immer Traubenzucker in einem Abfüllfass vor und schlauche dann vom Gärfass ins Abfüllfass um. Vom Abfüllfass ziehe ich dann per Edelstahlrohr, Silikonschlauch und Abfüllröhrchen in Flaschen ab.
Wenn der Sud ca. 3°C kalt ist entkarbonisiert er nicht oder nicht so stark im Silikonschlauch. Bei wärmeren Temperaturen bilden sich immer Luftblasen im Schlauch.
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 3. November 2020, 14:00
von JokerPs
Stimmt, der Sauereifaktor beim Abfüllen verringert sich erheblich

Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 3. November 2020, 14:24
von flatflo
Auch interessant und gut zu wissen. Dieses Mal werd ich dann direkt aus dem Gärbehälter abfüllen und nicht extra umschlauchen. Versuchen macht klug ;)
Re: Cold Crash
Verfasst: Dienstag 3. November 2020, 14:45
von integrator
flatflo hat geschrieben: ↑Dienstag 3. November 2020, 14:24
Versuchen macht klug ;)
Das ist die richtige Einstellung. Der Herr Goethe war zwar kein Brauer aber er hat ein passendes Zitat ...
"Es ist nicht genug zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun."