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Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Dienstag 6. August 2019, 17:01
von Alheimer
Ein Nachtrag zu dem Geruch nach "Bananenkuchen" von meinem Böhmischen Pilsener. Ich habe gestern, nach knapp 2 Wochen im Fass, ein Probebier gezapft. Der Bananengeruch ist komplett verschwunden und es ist ein herrliches Bier geworden, dass die Saazer Aromen sehr schön wiedergibt. Es ist noch nicht ganz rund, aber das war nach der kurzen Reifung auch noch nicht zu erwarten.
Also scheint für mich der ungewöhnliche Geruch bei der Gärung für die WLP800 normal zu sein. Ich werde es bei den nächsten Suden weiter beobachten.
Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Mittwoch 7. August 2019, 09:01
von Bierbert
Super, Glückwunsch
Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 15:32
von Trisman
Ich habe das Rezept kurz vor Sylvester gebraut.
Ich habe dabei das CaraHell durch CaraRed ersetzt, da ich davon noch etwas vorrätig hatte. Außerdem habe ich noch 3% CaraPils dazu gegeben (die 3% vom Tennenmalz abgezogen) um den Schaum zu verbessern, mit dem ich öfter Probleme habe.
Ich habe das gesamte Wasser vollentsalzt und mit Calziumchlorid auf 50ppm Calzium aufgesalzen. WhiteLabs Hefenahrung wurde am Ende des Hopfenkochens zugegeben. Gebraut wurde mit dem Braumeister 20l mit LOB System. Um die Oxifation noch mehr zu reduzieren habe ich das Brauwasser vor dem einmaischen und vor dem Läutern mit Natriummetabisulfit behandelt.
Als Hefe kam die Wyeast 2278 Czech Pils zum Einsatz, die in zwei Stufen zu einem 3 Liter Starter hochgezogen habe, den ich vor dem Anstellen dekantiert habe. Ich habe bei 9,5°C angestellt und bei 6°P Restextrakt auf 12°C erhöht. Die 13°P waren nach ca 14 Tagen auf 78% scheinbaren Endvergärgrad mit 3,3°P durchgegoren, das hatte auch die SVP vorher fast so vorhergesagt (sie lag bei 3,1°P).
Nach zwei Wochen bei 1°C habe ich dann mit Zucker karbonisiert in Flaschen gefüllt und gestern zwei Wochen später die erste Flasche probiert.
Es ist das beste Bier geworden, dass ich bisher gebraut habe. Es trifft zu 100% meinen Geschmack und es gibt für mich nichts daran auszusetzen! Es ist klar, wie ein filtriertes Bier und schmeckt halt einfach böhmisch... ;-)
Weiche Wässer Hopfenfresser stimmt allerdings in diesem Zusammenhang, die berechneten 30IBU schmecken wie 20IBU. Dabei spielt allerdings wohl auch die hohe Malzigkeit eine Rolle.
Danke Tozzi für dieses geniale Rezept!

- Schöne rötlich braune Farbe.
Der Schaum ist zwar etwas grobporig, war aber erstaunlich stabil, bis zum Schluß ist noch immer etwas übrig geblieben.

- Das Bier ist wie filtriert, man könnte hindurch Zeitung lesen.
Wie im Etiketten Thread schon gezeigt, hier auch noch mein Etikett zum Bier:
Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 20:35
von gulp
Sieht sehr schön aus, aber Pilsener ist das von der Farbe her keines, eher ein Semi Lager.
Gruß
Peter
PS: Kafka hat keinen Alkohol getrunken.

Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 21:03
von Trisman
Ich glaube die Idee des Pilsener hat Tozzy im Laufe des Threads fallen lassen. Und auch schon im Eingangspost war ja klar, dass es kein klassisches Pilsener werden soll.
Bei mir heißt es ja daher auch böhmisches Lager.
Zum Thema Kafka und Bier hast du wohl prinzipiell recht, scheinbar hat sein doch sehr seltsames und ungesundes Verhältnis zu seinem Vater kurz vor Kafkas Tod dann auch im Hinblick aufs Bier trinken seltsame Früchte hervor gebracht:
http://www.wojtko.de/2008/07/biertrinken-mit-kafka/
http://www.franzkafka.de/franzkafka/fun ... eck/457434
Insgesamt ist der Kafka aber auch eine Notlösung, da mir im Gegensatz zu den Etiketten der anderen Biersorten kein passendes Motiv für ein böhmisches Lager eingefallen ist.

Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Samstag 8. Februar 2020, 07:57
von Sebasstian
Trisman hat geschrieben: ↑Freitag 7. Februar 2020, 21:03
da mir im Gegensatz zu den Etiketten der anderen Biersorten kein passendes Motiv für ein böhmisches Lager eingefallen ist.
Ich hätte, obwohl ich Kafka-Bewunderer bin, noch einen anderen Vorschlag.
.... sorry, musste raus.

Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2021, 17:46
von SaxAtPhone
ggansde hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. Dezember 2017, 07:21
Moin,
ich habe es leider noch nie hinbekommen, das Diacethyl
Ich bin ein wenig verwirrt, da ich noch nicht lange braue (knapp eineinhalb Jahre): das ist Ironie, oder?
Diacetyl ist doch ein unerwünschtes und nicht ganz ungefährliches Fehlaroma, oder?
Ein paar andere Kommentare scheinen auch Diacetyl im Bier haben zu wollen.
Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2021, 17:53
von schwarzwaldbrauer
Bei meinen hellen untergärigen Bieren rieche ich das anfänglich immer, nach ein paar Wochen in der Flasche ist es meist weg. Aber beim böhmischen Pilsner, das ich 2x gebraut habe hat es sich tatsächlich länger gehalten - oder ich habe mir das zurechtgerochen?
Grüßle Dieter
Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2021, 17:54
von schwarzwaldbrauer
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: ↑Sonntag 21. Februar 2021, 17:53
Bei meinen hellen untergärigen Bieren rieche ich das anfänglich immer, nach ein paar Wochen in der Flasche ist es meist weg. Aber beim böhmischen Pilsner, das ich 2x gebraut habe hat es sich tatsächlich länger gehalten - oder ich habe mir das zurechtgerochen?
Grüßle Dieter
Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2021, 17:59
von JokerPs
SaxAtPhone hat geschrieben: ↑Sonntag 21. Februar 2021, 17:46
ggansde hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. Dezember 2017, 07:21
Moin,
ich habe es leider noch nie hinbekommen, das Diacethyl
Ich bin ein wenig verwirrt, da ich noch nicht lange braue (knapp eineinhalb Jahre): das ist Ironie, oder?
Diacetyl ist doch ein unerwünschtes und nicht ganz ungefährliches Fehlaroma, oder?
Ein paar andere Kommentare scheinen auch Diacetyl im Bier haben zu wollen.
Im böhmischen Pilsener ist Diacetyl (Buttergeschmack) ein stiltypisch gewünschtes Aroma und kein Fehlgeschmack.
Re: Böhmisches Pilsner
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2021, 23:22
von SaxAtPhone
JokerPs hat geschrieben: ↑Sonntag 21. Februar 2021, 17:59
Im böhmischen Pilsener ist Diacetyl (Buttergeschmack) ein stiltypisch gewünschtes Aroma und kein Fehlgeschmack.
Oh, okay, das wußte ich nicht. Ich dachte, Diacetyl sei immer ein Fehlaroma. Vielen Dank!
Wenn ich mir nun das allererste Posting dieses Threads durchlese, dann hatte damals Tozzi doch seine Schüttung dahingehend gewählt, daß er keine Dekoktion machen wollte. Das möchte ich aber in jedem Fall. Kann bzw. sollte man dann das Melanoidin und das Carafa Spezial II weglassen? Denn, sofern ich das richtig verstanden habe, würden diese beiden Malze für ein etwas dunkleres Bier sorgen, was die Dekoktion auch erreichen kann, oder?