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Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 9. Juli 2019, 22:03
von Hopfenfürst
Mein Zwickl schmeckt leider nicht ganz authentisch aber trotzdem sehr lecker. Etwas Zeit im Kühlschrank gebe ich dem Bier aber noch...
Die Trübung und Farbe habe ich sehr gut hinbekommen
Habe leider kein Foto im Glas parat, dafür aber ein paar Flaschen mit den bescheidenen Etiketten - 5 Minuten paint.net job
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 9. Juli 2019, 22:14
von bobeye
Haha, herrlich das Etikett!
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Mittwoch 10. Juli 2019, 10:53
von Bahnbrauer
Ach, egal wie authentisch es ist - da es schmeckt, ist es doch wunderbar! Und Dein Etikett ist sehr gelungen!

Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 2. Februar 2021, 13:01
von Bahnbrauer
Kleines Update von meiner Seite nach mehreren Brauversuchen. Dem Bier tut ein wenig mehr Carapils als in meinem ursprünglichen Rezept vorgesehen gut, gebe jetzt 5 % der Schüttung davon rein, dafür weniger Pilsner Malz. Ich finde, damit wird der Schaum wirklich noch etwas cremiger als vorher, auch wenn das Weizenmalz sicher das seine dazu beiträgt. Auch wirkt das Bier auf mich dadurch etwas vollmundiger und malziger, aber das kann auch daran liegen, dass ich seit ein paar Suden das LOB-Set von Speidel verwende. Außerdem habe ich mittlerweile die WP-Hopfung auf etwa 1.5 Gramm/Liter Spalter Select erhöht, da trifft man das Hopfenaroma des Original Schwechater Zwickl noch deutlich besser.
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Sonntag 4. April 2021, 18:25
von Bojtar
Bahnbrauer hat geschrieben: Dienstag 2. Februar 2021, 13:01
Kleines Update von meiner Seite nach mehreren Brauversuchen. Dem Bier tut ein wenig mehr Carapils als in meinem ursprünglichen Rezept vorgesehen gut, gebe jetzt 5 % der Schüttung davon rein, dafür weniger Pilsner Malz. Ich finde, damit wird der Schaum wirklich noch etwas cremiger als vorher, auch wenn das Weizenmalz sicher das seine dazu beiträgt. Auch wirkt das Bier auf mich dadurch etwas vollmundiger und malziger, aber das kann auch daran liegen, dass ich seit ein paar Suden das LOB-Set von Speidel verwende. Außerdem habe ich mittlerweile die WP-Hopfung auf etwa 1.5 Gramm/Liter Spalter Select erhöht, da trifft man das Hopfenaroma des Original Schwechater Zwickl noch deutlich besser.
Hallo!
Sag, nimmst Du noch immer die Hefe aus der Brauerei oder schon eine Kaufhefe? Bzw. hast Du einen Tipp welche hier zu empfehlen ist?
Lg, Christian
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Samstag 10. April 2021, 16:01
von Bahnbrauer
Hallo Christian!
Ja, bevorzugt nehme ich noch immer die Hefe aus der Brauerei selbst. Lockdownbedingt habe ich aber letztes Jahr das Bier auch mal mit der W 34/70-Trockenhefe gebraut und das hat auch funktioniert; ich schätze mal, dass die Schwechater Brauereihefe nichts anderes ist als eine W 34/70. Trotzdem: So gut wie mit der Brauereihefe ist das Bier nicht geworden. Das kann viele Gründe haben, aber wohl auch den, dass mit frischer Brauereihefe einfach das Anstellen bei niedriger Temperatur (8 Grad) deutlich problemloser ist, die Gärung schneller vorangeht und ich auch ohne viel Nachzudenken einen höheren EVG erreiche. Das ist alles bei der Trockenhefe (vor allem in erster Führung) nicht so.
Aber trotzdem: Nimm alternativ die W 34/70-Trockenhefe, am besten für 20-23 Liter mindestens 4 Packungen, und schaue, dass du bei zumindest 9 Grad Celsius anstellst, besser noch bei 8 Grad. Dann wird das sicher ein feines Bier.
Grüße
Markus
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Sonntag 25. April 2021, 17:17
von Bojtar
Hallo!
Danke für die Antwort, ich habs diesmal mit der WYeast 2206 probiert. Von der W34/70 bin ich weg, die produziert bei mir immer viel schwefel...
Bin schon gespannt, ich werde berichten
Lg, christian
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Mittwoch 28. April 2021, 16:14
von DrFludribusVonZiesel
Sodale,
ich melde mich auch mal mit einem vorläufigen Bericht. Zuerstmal vielen Dank an Markus fürs Dranbleiben und weiterentwickeln des Rezepts.
Ich habe am 13.3. genau nach Rezept gebraut und seit knapp drei Wochen ist das Bier in Flaschen, also rede ich noch nicht vom perfekt gelagerten Ergebnis, dazu muss es sicher noch zwei Wochen im Keller verbringen. Aber erste Eindrücke gehen schon.
Das Weizenmalz hab ich leider (?) viel zu fein geschrotet, daher wird wohl eine deutliche Trübung bleiben, aber das is ja nicht das Schlechteste bei einem Zwickl. Angestellt wurde mit der W34/70 aus dritter Führung, zwei Liter Starter, innerhalb von 12h angekommen.
Links das Original, rechts der "Nachbau". Kleiner Farbunterschied, meins is etwas dunkler. Oxidation? Schrotbild? Lichtverhältnisse?
Der Schaum vom Original is eher dezent, meiner richtig schön dick wie Schlagobers.
Das bleibt auch so nach den ersten Schlücken. Man verzeihe mir die Glaswahl, waren die einzigen zwei identischen.
Geschmacklich merkt man durchaus Unterschiede, die Hopfenblume is deutlich intensiver bei meinem (lagert sich vielleicht noch ein bisschen aus) und geht auch in eine kräutigere Richtung. Verwendet habe ich Spalter Select aus Oberösterreich, Ernte 2020. Karbonisierung ist kaum zum unterscheiden, beim Klon habe ich aber ein anderes Mundgefühl, fast wie bei einem Nitro Stout, cremig, sahnig.
Alles in allem bin ich zufrieden und glaube, dass ich in naher Zukunft deutlich weniger Schwechater Zwickl einkaufen werde. Da es mein Alltagsbier ist, heißt das aber auch, dass ich bald wieder brauen muss, ~8 Wochen Reifezeit sind ein Wahnsinn...
Vielleicht diesmal mit der "originalen" Hefe aus Schwechat.
Danke nochmal fürs leiwande Rezept und
liebe Grüße,
Mario

Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Donnerstag 29. April 2021, 22:44
von Bahnbrauer
DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Mittwoch 28. April 2021, 16:14
Links das Original, rechts der "Nachbau". Kleiner Farbunterschied, meins is etwas dunkler. Oxidation? Schrotbild? Lichtverhältnisse?
Der Schaum vom Original is eher dezent, meiner richtig schön dick wie Schlagobers.
Wow, dein Zwickl schaut ja wunderbar aus, gratuliere. Der Schaum ist phänomenal! Das mit dem kleinen Farbunterschied ist bei mir auch so, meine Version ist auch immer eine Nuance dunkler. Ich schätze mal, dass wir trotz aller Bemühungen nicht so oxidationsfrei brauen können wie eine große Brauerei. Aber wie gesagt, es sind ja wirklich nur ganz kleine Farbunterschiede. Das mit der Reifezeit nehme ich nicht sooo genau bei diesem Bier - ist ja ein Zwickl und das sollte relativ braufrisch getrunken werden
Grüße
Markus
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Freitag 30. April 2021, 02:13
von Barney Gumble
Ich finde es bemerkenswert umgänglich dass von derart großer Brauerei tatsächlich Hefe an Hobbybrauer abgegeben wird. Das geht hier in München nicht. Was hat es eigentlich nochmal mit dem "Schein" (oberste Posts) dazu auf sich?
VG
Shlomo
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Freitag 30. April 2021, 07:10
von renzbräu
DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Mittwoch 28. April 2021, 16:14
Links das Original, rechts der "Nachbau". Kleiner Farbunterschied, meins is etwas dunkler. Oxidation? Schrotbild? Lichtverhältnisse?
Nach längerem hin und her anschauen würde ich, aller Einschränkungen der Farbwiedergabe in Betracht, einerseits auf Lichtverhältnisse tippen. Auf dem rechten Glas scheint Abschattung bzw etwas dunkles zu spiegeln.Andererseits: Hast du die exakten Malzanalysen? Oft ist nur ein Bereich von x bis y EBC angegeben. Dazu kommt noch der verwendete Rechner.
Die 430nm der EBC Bestimmung können bei gleichem Wert sehr unterschiedliche Farben für den Betrachter erzeugen.
Also alleine die Rohstoffschwankungen können ein bisschen heller, ein bisschen dunkler auch verursachen.
In sofern: Ich würde mich freuen, so exakt getroffen zu haben.

Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Freitag 30. April 2021, 07:29
von DrFludribusVonZiesel
Bahnbrauer hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 22:44
Wow, dein Zwickl schaut ja wunderbar aus, gratuliere. Der Schaum ist phänomenal! Das mit dem kleinen Farbunterschied ist bei mir auch so, meine Version ist auch immer eine Nuance dunkler. Ich schätze mal, dass wir trotz aller Bemühungen nicht so oxidationsfrei brauen können wie eine große Brauerei. Aber wie gesagt, es sind ja wirklich nur ganz kleine Farbunterschiede. Das mit der Reifezeit nehme ich nicht sooo genau bei diesem Bier - ist ja ein Zwickl und das sollte relativ braufrisch getrunken werden
Grüße
Markus
Danke dir
Ich habe das immer beachtet und kein einziges Mal ein Zwickl im Supermarkt gefunden, bei dem das Abfülldatum weniger als zwei Monate zurückliegt. Ich glaube, dass es Ende Mai deutlich runder und harmonischer sein wird als jetzt. Aber das zeigt die Zeit
Falls du öfters mal nach Wien kommst, geb ich dir gern ein, zwei Flascherl zum kosten.
Edit: laut Profil wohnst du ja eh in Wien.
Bei Interesse schick mir eine PN.
renzbräu hat geschrieben: Freitag 30. April 2021, 07:10
DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Mittwoch 28. April 2021, 16:14
Links das Original, rechts der "Nachbau". Kleiner Farbunterschied, meins is etwas dunkler. Oxidation? Schrotbild? Lichtverhältnisse?
Andererseits: Hast du die exakten Malzanalysen?
Nein, könnte ich aber nach kurzer Recherche bzw. Email Anfrage sicherlich rausfinden. Dazu brauch ich aber zuerst einen Kaffee. Habe einfach einen 25kg Sack Pilsner Malz bei der Stamag (Ireks) gekauft. Die bieten auch noch extra helles Pilsner an, vielleicht verwendet die Schwechater Brauerei ja sowas oder eine Mischung aus beiden.
In sofern: Ich würde mich freuen, so exakt getroffen zu haben.
Ja, ich bin durchaus zufrieden für den ersten Versuch. Natürlich wird das keine Punktlandung, aber ich weiß jetzt, an welchen Schrauben ich drehen kann. Die Gärführung war jedenfalls passend und der kleine Farbunterschied ist zu verkraften.
Was mir auch noch aufgefallen ist, ist der hefigere Geschmack beim Original. Da kommt ja schon nochmal eine ordentliche Menge rein wenn man sich den Bodensatz in der Flasche ansieht.
Vielleicht verwende ich fürs nächste Mal den Original Spalter Select aus Deutschland.

Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Freitag 30. April 2021, 08:17
von DevilsHole82
Wie handhabt man das denn (traditionell) mit dem Bodensatz beim Zwickl? Schwenkt man den auf und schüttet ihn, wie beim Weissbier ins Glas oder bleibt der in der Flasche? Bei diversen Zwickl oder Kellerbieren von "großen" Brauereien ist mir aufgefallen, dass das Bier mit Bodensatz unrunder schmeckt als ohne. Bei Mönchshof zum Beispiel.
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Freitag 30. April 2021, 13:54
von renzbräu
DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Freitag 30. April 2021, 07:29
Nein, könnte ich aber nach kurzer Recherche bzw. Email Anfrage sicherlich rausfinden. Dazu brauch ich aber zuerst einen Kaffee.
Müssen tust es gar nicht. Manchmal bekommt man es gleich mit. Je nach Bezugsquelle auch auf Nachfrage oder gar nicht.
Letztlich ist es im Hobbybereich -my 2cents- egal; die "großen" Brauereien haben Labore und den Anspruch die 3-5 EBC Varianz auszugleichen.
Ich find, du hast sauber getroffen.

Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Freitag 30. April 2021, 14:02
von DrFludribusVonZiesel
Danke dir, aber das Rezept ist ja von Bahnbrauer, somit hat er die Lorbeeren verdient.
Der Vollständigkeit halber hier noch die Analyse als .pdf:
http://www.stamag.at/xist4c/download/we ... 23906_.pdf
Mir is es ehrlich gesagt auch nicht so wichtig, auch wenn bei einem Klonrezept natürlich der Anreiz größer ist, dem Original so nahe wie möglich zu kommen. Letztlich hat man aber gewonnen, wenns schmeckt.
Und das mit der möglichen Oxidation is sowieso wieder ein anderes Thema. zu dem ich in ein paar Monaten abermals ein Foto reinstellen werde.
Schönes Wochenende.

Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Mittwoch 5. Mai 2021, 11:02
von Bahnbrauer
Barney Gumble hat geschrieben: Freitag 30. April 2021, 02:13
Ich finde es bemerkenswert umgänglich dass von derart großer Brauerei tatsächlich Hefe an Hobbybrauer abgegeben wird. Das geht hier in München nicht. Was hat es eigentlich nochmal mit dem "Schein" (oberste Posts) dazu auf sich?
VG
Shlomo
Ja, das ist in der Tat sehr angenehm. Man schreibt vor dem ersten Besuch ein Mail an die Brauerei, bei der man sein Kommen ankündigt. Beim ersten Mal muss man sich beim Empfang anmelden, seinen Namen bekannt geben und dann erhält man beim nächsten Besuch eine laminierte Karte (den "Hefeabholausweis"), den man dann einfach bei jeder Abholung vorzeigen muss - fertig. Die Burschen in der Brauerei sind super! Ich braue meine untergärigen Biere am liebsten mit dieser Hefe.
DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 30. April 2021, 08:17
Wie handhabt man das denn (traditionell) mit dem Bodensatz beim Zwickl? Schwenkt man den auf und schüttet ihn, wie beim Weissbier ins Glas oder bleibt der in der Flasche? Bei diversen Zwickl oder Kellerbieren von "großen" Brauereien ist mir aufgefallen, dass das Bier mit Bodensatz unrunder schmeckt als ohne. Bei Mönchshof zum Beispiel.
Ich schwenke den Bodensatz bei den österreichischen Zwicklbieren immer auf, weil es für mich einfach dazugehört. Ich denke, so ist es von den Brauereien auch gedacht; manchmal steht sogar explizit der Hinweis auf der Flasche, dass man das tun soll. Gerade das Schwechater Zwickl hat aber aufgrund des hohen Weizenanteils in der Schüttung - und wohl sonstiger "Tricks", wie weiter oben in diesem Thread thematisiert - eine sehr intensive Trübung, auch ohne den Bodensatz aufzuschwenken.
DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Freitag 30. April 2021, 07:29
Falls du öfters mal nach Wien kommst, geb ich dir gern ein, zwei Flascherl zum kosten.
Edit: laut Profil wohnst du ja eh in Wien.
Bei Interesse schick mir eine PN.
Was mir auch noch aufgefallen ist, ist der hefigere Geschmack beim Original. Da kommt ja schon nochmal eine ordentliche Menge rein wenn man sich den Bodensatz in der Flasche ansieht.
Vielleicht verwende ich fürs nächste Mal den Original Spalter Select aus Deutschland.
Danke, habe Interesse und werde mich melden (bin gerade als Jungpapa familiär etwas ausgelastet, deswegen kann das ein wenig dauern, bis ich mal Zeit für ein Treffen finde).
Wenn man die Hopfenblume - vor allem im Geschmack - reduzieren möchte, könnte man theoretisch auf die Vorderwürzehopfung verzichten und auf drei klassische Hopfengaben gehen, etwa bei Kochbeginn, 70 min und 10 min vor Schluss. Einzig die anschließende Whirlpoolhopfung mit Spalter Select ist verpflichtend, möchte man möglichst nah an das Originalrezept kommen. So hat mir das auch der Schwechater Braumeister Andreas Urban bei einem persönlichen Gespräch im Zuge des Wiener Craft Beer-Fests (als es sowas noch gab

) bestätigt. Und auch, dass es beim Zwickl insgesamt vier Hopfengaben gibt, nur außer zur Whirlpoolhopfung hat er sich nicht zu den Zeitpunkten der anderen Hopfengaben geäußert. Ich mag die intensive Hopfenblume jedoch sehr gern und die lagert sich freilich noch etwas aus. Hattest du schon mal Gelegenheit, das Schwechater Zwickl vom Fass zu probieren? Ich finde, dass der Klon eher diesem Fassbier nahekommt, sowohl von der Cremigkeit des Schaums als auch von der Hopfenblume her. Vielleicht bekommt man bei den Fassbieren einfach oft auch die braufrischere Variante.
Viele Grüße
Markus
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Mittwoch 5. Mai 2021, 17:45
von DrFludribusVonZiesel
Bahnbrauer hat geschrieben: Mittwoch 5. Mai 2021, 11:02Danke, habe Interesse und werde mich melden (bin gerade als Jungpapa familiär etwas ausgelastet, deswegen kann das ein wenig dauern, bis ich mal Zeit für ein Treffen finde).
Wenn man die Hopfenblume - vor allem im Geschmack - reduzieren möchte, könnte man theoretisch auf die Vorderwürzehopfung verzichten und auf drei klassische Hopfengaben gehen, etwa bei Kochbeginn, 70 min und 10 min vor Schluss. Einzig die anschließende Whirlpoolhopfung mit Spalter Select ist verpflichtend, möchte man möglichst nah an das Originalrezept kommen. So hat mir das auch der Schwechater Braumeister Andreas Urban bei einem persönlichen Gespräch im Zuge des Wiener Craft Beer-Fests (als es sowas noch gab

) bestätigt. Und auch, dass es beim Zwickl insgesamt vier Hopfengaben gibt, nur außer zur Whirlpoolhopfung hat er sich nicht zu den Zeitpunkten der anderen Hopfengaben geäußert. Ich mag die intensive Hopfenblume jedoch sehr gern und die lagert sich freilich noch etwas aus. Hattest du schon mal Gelegenheit, das Schwechater Zwickl vom Fass zu probieren? Ich finde, dass der Klon eher diesem Fassbier nahekommt, sowohl von der Cremigkeit des Schaums als auch von der Hopfenblume her. Vielleicht bekommt man bei den Fassbieren einfach oft auch die braufrischere Variante.
Viele Grüße
Markus
Hallo Markus,
mich stört die Hopfenblume nicht, aber sie ist etwas anders als beim Original, Aber ich werde erstmal abwarten und schauen wies in ein paar Wochen schmeckt. Ich glaube eher, dass der Hopfen selbst "schuld" ist, weil er vmtl. einfach anders als der Originale schmeckt. Die gleiche Hopfensorte gibt je nach Anbaugebiet ja ein zT ganz anderes Geschmacksergebnis, siehe Amihopfen die in Europa angebaut werden.
Beim nächsten mal probier ichs einfach nochmal mit dem Originalen, vielleicht erreiche ich dann noch ein besseres Ergebnis. Aber das sind dann wirklich nur die letzten Feinschliffe.
Zu meinen WG Zeiten haben wir uns öfters mal eine Zapfanlage ausgeborgt und dazu ein 50L Fass Schwechater Zwickl gekauft. Also ja, ich kenne es aus dem Fass
Aber zugegebenermaßen sollte ich meine Erinnerung wieder mal auffrischen, hoffe dass das bald möglich ist. Dann werd ich ein Bier vor Ort trinken und mir auch gleich Hefe abholen bei der Gelegenheit.
Rest per PN wenn du Zeit hast, ich heb dir auf jeden Fall eine Flasche auf.
LG,
Mario
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Samstag 22. Oktober 2022, 15:47
von Zoigl Jehovas
Hallo,
Ich war paar Tage in Wien und bin ebenso begeistert vom Schwechater Zwickl. Hat schon jemand versucht, die Hefe zu strippen? Habe zwei Flaschen im Gepäck, laut Etikett vor einem Monat abgefüllt.
Grüße
Martin
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 25. Oktober 2022, 20:35
von DrFludribusVonZiesel
Zoigl Jehovas hat geschrieben: Samstag 22. Oktober 2022, 15:47
Hallo,
Ich war paar Tage in Wien und bin ebenso begeistert vom Schwechater Zwickl. Hat schon jemand versucht, die Hefe zu strippen? Habe zwei Flaschen im Gepäck, laut Etikett vor einem Monat abgefüllt.
Grüße
Martin
Hallo Martin,
ich habs noch nie probiert, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es 1. die selbe Hefe ist (glaube sie verwenden nur einen Hefestamm) und 2. dass sie auch noch aktiv ist.
Kleine Zusatzinfo: Was mich bei dem Bier begeistert ist, dass es nicht friert wenn mans im TK-Fach vergisst. Die Frage ist nun, ob Schwechater beim Zwickl eine Kältetrübung hervorruft, damit es quasi konstant trüb ist - neben dem hohen Weizeneinsatz und der Hefe, die sich aber doch absetzt mit der Zeit. Hier kenne ich mich aber zu wenig mit der Prozesstechnik bei Bier aus.
Falls dies der Fall ist, könnte es sein, dass die Hefe schon beleidigt wurde durch niedrige Temperaturen. Dies ist aber reine Spekulation meinerseits, gewürzt mit Halb- bis Viertelwissen.
Wünsche dir aber viel Erfolg und berichte bitte, ob du erfolgreich warst beim Strippen. Muss es auch wieder mal brauen.
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 25. Oktober 2022, 20:46
von Zoigl Jehovas
Danke für Deine Einschätzung. Ich habe jetzt mal zwei Flaschen bei 4°C im Kühlschrank stehen und werde das mal nach 4 Wochen probieren, die Hefe zu strippen. Dass die Trübung prozessbedingt ist, kann ich mir auch gut vorstellen, ohne zu wissen, wie das geht. Ich habe das weiter oben genannte Rezept mal nachgebraut mit dem selben Weizenmalzanteil, allerdings mit der L17 als Hefe, nach sechs Monaten ist das Bier nahezu klar. Wobei mir die Trübung relativ egal ist, das Schwechater ist halt so genial cremig und mir scheint es relativ niedrig vergoren zu sein.
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 25. Oktober 2022, 20:46
von Zoigl Jehovas
Und klar, ich werde berichten!
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 25. Oktober 2022, 21:00
von DrFludribusVonZiesel
Jetzt da du das Original kennst: wie wars im Vergleich zu deiner Version mit der L17?
Zur Kältetrübung kannst du hier was lesen:
https://gradplato.com/kategorien/know-h ... f-der-spur
Kurzfassung meines bisherigen Wissens darüber: durch die Kühlung von Bier auf unter 0°C kann sich eine Trübung einstellen, die dann auch bei höheren Temperaturen bestehen bleibt. Für uns sicherlich egal, aber beim Zwickl passt mMn genau diese Trübung perfekt zum cremigen Mundgefühl des Biers. Das Auge trinkt hier definitiv mit und es ist auch eine schöne Trübung, nicht schlammig wie mans auch manchmal sieht, besonders bei etwas dunkleren Bieren.
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Dienstag 25. Oktober 2022, 22:08
von Zoigl Jehovas
Das Original ist viel vollmundiger und weniger bitter und trocken als meines. Ich habe einen Vergärgrad von 80% erreicht, die L17 war in der dritten Führung. Mein Ansatz ist, dass ich die Maltoserast bei 64°C auf 15 Minuten verkürze und danach direkt per Induktion auf 72°C hochgehe und raste bis Jodnormal. Die IBUs werde ich etwas zurücknehmen, wobei das ja bei uns Hobbybrauern eh relativ ungenau ist. Das cremige Mundgefühl war am Anfang nach ca. 4 Wochen Reifung natürlich ausgeprägter als jetzt, wo es sehr klar ist. Ich habe mir eben nochmal eines eingeschenkt von mir, die erste Hälfte klar, probiert, und danach den Rest mit dem Bodensatz mit rein, das ist schon ein deutlicher Unterschied.
Danke für den Link, werde ich mir mal genauer ansehen.
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Sonntag 4. Dezember 2022, 11:39
von Zoigl Jehovas
Kurze Rückmeldung: bei mir hat das Hefestrippen nicht funktioniert.
Re: Schwechater Zwickl Rezept
Verfasst: Montag 2. Januar 2023, 18:30
von peter_braut
Danke für diese feine Geschichte, steht also auf meiner To-Brew-Liste...
peter