§11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. April 2019, 15:11
Ergebnisse: Kognitive Defizite, die mit akutem sowie chronischem Alkoholkonsum verbunden sein können, sowie Erfahrungen mit Gewalt unter Alkoholeinfluss in bestimmten Trinksituationen beeinflussen die Aggressionsbereitschaft. Dennoch wird nur eine Minderheit alkoholkonsumierender Menschen aggressiv.
Laut Weltgesundheitsorganisation ist der Konsum von Alkohol unter allen psychotropen Substanzen am stärksten mit aggressivem Verhalten verbunden (e1). Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und aggressivem Verhalten ist in epidemiologischen Studien gut dokumentiert. Alkoholbezogene Aggression verursacht jährlich erhebliches persönliches Leid sowie sozioökonomische Kosten. Übersichtsarbeiten zeigten beispielsweise, dass eine akute Alkoholintoxikation weltweit bei etwa der Hälfte aller Gewaltverbrechen (e2) sowie sexuellen Übergriffen (e3) eine entscheidende Rolle spielt.
Quelle
https://www.aerzteblatt.de/archiv/14767 ... Aggression
Und fuer die Erbsenzaehler last es mich mit der WHO ausdruecken, Alkohol erhoeht die Wahrscheinlichkeit auf aggresives Verhalten...
https://www.who.int/violence_injury_pre ... lcohol.pdf
Man oh man, ihr habt es echt raus nach Hintertuerchen zu suchen. Demnach verursacht Rauchen wahrscheinlich auch keinen Krebs, sonst muesste jeder Raucher an Krebs sterben. Ausserdem hat man rausgefunden das man eine genetische Disposition haben muss um Krebs zu bekommen. Rauchen verursacht also keinen Krebs, sondern erniedrigt nur die Schwelle das ich an Krebs erkranke der vorher schon genetisch latent in mir geschlummert hat.
Wirklich?
Die beiden Links finde ich sehr schön. Sie zeigen nämlich mal wieder den Unterschied zwischen Aussagen wissenschaftlich orientierter Medien und quotengeilen Medien. In den wissenschaftlichen Artikeln steht ganz klar „alkoholbezogene Aggression“ / „alkoholinduziere Aggression“. Das heißt im Klartext. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und einer gesteigerten Aggressionsbereitschaft bzw. versucht man diesen Zusammenhang herzustellen. Man weisst ausdrücklich darauf hin, dass dies nur bei einer kleinen Minderheit festzustellen ist. Und dann auch nachgewiesenermaßen vom persönlichen Empfinden und frühkindlichen Umweltbedingungen der Person abhängt - kurz gesagt: Das schlummert vorher schon in dem jenigen. Und nein, ich glaube wir können uns nicht vorstellen, wieviele Menschen ein Problem in sich tragen, das unter Alkoholeinfluss in Form von Aggression zu Tage gebracht wird. Trauer, Stress, frühkindliche Umweltbedingungen ( was auch immer das heisen mag ), Enttäuschung, Ungerechtigkeit, Misserfolge, ...
Und wenn wir die Dinge jetzt nochmal ganz mathematisch betrachten, KÖNNTEN wir alle Fragen mit: „Ja, Alkohol macht... „ beantworten, warum? Ganz einfach. Aus medizinischer Sicht ist eine 1%ige Wahrscheinlichkeit schon sehr groß. Bedeutet - Von 100 Probanten tritt bei einem Probanten eine bestimmte Nebenwirkung auf ein Medikament ein. Ist die Nebenwirkung gefährlich, z.b. Tod oder Lähmung, würde niemand freiwillig das Medikament nehmen oder es wäre gar nicht zulässig.
Schlussfolgerung:
Wenn 1% der Alkoholtrinker aggressiv werden und man daraus schlussfolgert -> Ja, Alkohol macht aggresiv,
dann muss man für 99% der Alkoholtrinker, die lustig werden, Spass haben oder entspannen konsequenterweise auch sagen -> Ja, Alkohol entspannt und macht lustig.
Aber selbst wenn 1% nocht nicht reichen, um pauschal behaupten zu können, Alkohol mach aggressiv, würde ich trotzdem zustimmen, dass Alkohol lusig macht und entspannen kann. Denn 99% sind schon ein anderes Kaliber.
Verstehen?? Alles ist relativ, ich liebe Einstein
Dass diese 1% den anderen 99% auf einer Feier den Spaß verderben kann. Keine Frage! Dass es den, der den Krug über den Schädel gezogen bekommen hat, nicht interessiert, woher die Aggression kam? Auch keine Frage! Das war aber leider nicht Gegenstand der Diskussion.
Der Mensch hat grundsätzlich (aber nicht ausschließlich) zwei Probleme.
1. Er kann mit Wahrscheinlichkeiten / Prozenten nichts anfangen
2. Negative Erlebnisse wiegen 7 mal schwerer als ein positives Erlebnis
Das beides in Kombination führt genau zu diesen Diskussionen hier. Und das nutzen auch die Medien sehr geschickt zum Stimmungmachen. Erlebt einer etwas etwas Schlechtes (z.b. den besagten Krug am Schädel), dann verhält er sich eine ganze weile lang auf folgenden Festen sehr umsichtig und erzählt anderen immer wieder: „Sei vorsichtig, ich habe neulich von so nem aggressiven betrunkenen Typen einen Krug über den Schädel gezogen bekommen.“ Über die ganzen schönen Feste, die er zuvor und dazwischen erlebt hat, wird er in der Regel nicht mehr sprechen. Er wird aber schnell behaupten, dass Alkohol aggressiv macht, auch wenn es nur ein sehr geringer Prozentsatz ist, bei dem diese Wirkung eintritt.
(Das beste Beispiel für oben genanntes 1. sind im übrigen lottospielende Kettenraucher.)
Ich für mich behaupte weiterhin: Alkohol macht nicht pauschal aggressiv. Wer das bei sich feststellen sollte, sollte übermäßigen Konsum vermeiden (leicht dahergeredet, ich weiss).
Sorry, für die zweite Abhandlung, die eigentlich völlig Off-Topic ist. Ich bin nur ein Verfechter der Logik und faktenbasierten Diskussion und schlecht zu haben für pauscheale Aussagen ohne Herleitung.
Alkoholfasten ist Toll
