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Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 20:08
von Hop-Spiderman
Tadaaa, die Metamorphose ist vollendet - da bin ich wieder als hopfenrankenschießender Hop-Spiderman. (Biertitte wäre auch ein toller Name gewesen)
Ich bitte um Entschuldigung für die Verwirrung, die ich mit meinem ersten Namen gestiftet habe.
So, hier meine Zusammenfassung meines ersten, sehr lehrreichen Brautags:
1.Ich habe bei der Mattmill Master auf Stufe 5 (1,5mm Spaltbreite) auf ca. 70 U/min laufen lassen. Das Ergebnis war, naja, nennen wirs mal "leicht angeschrotet". Viele noch ganze Körner, die man mit der Hand mit etwas Kraft in Bruch verwandeln konnte. Im Nachhinein hätte ich die Schüttung einfach noch mal durch die Mühle geschickt. Hab ich aber nicht, ist nu so.
2. Ich habe vor lauter Hektik vergessen das Malzrohr einzusetzen. Der Brei wurde umgehend in den sterilisierten Gärtank umgefüllt, Malzrohr in den GF eingesetzt, wieder umgefüllt und weiter gings im Programm. Ich bin mir unsicher über die Zeit des Einmaischens, ich hatte 20 minuten veranschlagt, vielleicht waren es jetzt 10.
3. Jodtests waren negativ
4. Der Hop Stand wurde nur 1 Min bei 70°C gemacht. Warum so kurz? Weil ich im Programm versehentlich den Wert 1 anstelle 25 (minuten) eingesetzt hatte.
5. Hefe wurde bei ca. 20°C (im erneut ordentlich gereinigten Gärtank) angestellt.
Das Ergebnis: Ein ziemlich dunkle und schön bittere Würze mit enttäuschenden 10°P. Ich führe das auf das auf die zu grobe Schüttung und die vermutlich verkürzte Einmaischzeit zurück.
24h nach dem Anstellen hat sich Schaum gebildet, nach 48h hatte ich eine geschlossene Kräusendecke. Hätte erwartet, dass sie nach 24h schon geschlossen ist, ich vermute, es liegt an der Anstelltemperatur und dem niedrigeren Zuckergehalt.
Nachtrag:
Ertrag: 15l
Nachtrag 2:
Abmaischen vergessen.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 20:19
von rakader
Zur richtigen Schrotung gibt es hier gute Anleitungen. Schau mal im Forum Bebilderte Braudokumentationen. Am besten ist es, wenn die Spelze leicht angedrückt und gerissen ist, der Malzkörper aber nicht freiliegt. Das erkennt man nicht gleich an Anfang, Erfahrung ist hier alles.
Maische sollte Minimum 35 Minuten sein. 60-90 min sind üblich. Geduld ist eine wichtige Brauzutat.
Der Geschmack der Würze sagt gar nicht über das spätere Bier aus. Tipp: Vermeide beim Gären jedwede Geschmacksproben und übe auch hier Geduld. Zu oft nachgeschaut, erhöht die Gefahr von Infektionen. Dein Pale Ale wird 4 Wochen nach der Gärung optimal reif sein. Vorher kann das Bier noch unausgewogen sein, Fehler, eine kratzige Bittere enthalten.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 20:36
von Räuber Hopfenstopf
Bis die Würze ausgeschlagen ist, brauchst Du Dir keine allzu großen Sorgen machen (bzgl. des „Zwischenparkens“ der Maische). Da wird noch gekocht und nach dem Kühlen wird es ernst. Wichtig ist, die Schritte ganz in Ruhe durchzugehen. Ich habe am Anfang auch immer was vergessen und neige dann zu Hektik. Ein Spickzettel hat geholfen. Mittlerweile ist Routine eingekehrt und ein Pale Ale machen wir nebenbei. Da wird noch aufgeräumt und die Tomaten angetüddelt. Keine Hektik. Dauerte aber ein paar Sude. Wichtig ist, zu verstehen was man da macht und sich dann nicht sklavisch an die Vorgaben zu halten.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 20:39
von rakader
…und man wird von Sud zu Sud immer sauberer.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 20:42
von Räuber Hopfenstopf
Das Ergebnis: Ein ziemlich dunkle und schön bittere Würze mit enttäuschenden 10°P. Ich führe das auf das auf die zu grobe Schüttung und die vermutlich verkürzte Einmaischzeit zurück
Sowas kriegt man durch eine Anpassung der Nachgüsse und Kontrolle des Extraktgehaltes der Würze in den Griff. Wir wissen in etwa, wieviel Wasser wir beim Kochen pro Stunde verdampfen. Dann wird so lange geläutert, bis die Konzentration der Würze so ist, dass es nach der Kochzeit passt. Wenn die Sudhausausbeure schlechter ist (z. B. durch schlechte Schrotung oder anderes Malz, das passiert), wird es halt etwas weniger Bier. Die Hopfenmenge muss dann entsprechend angepasst werden, damit es nicht zu bitter wird.
Die beste Anschaffung war da ein Refraktometer.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 20:46
von Räuber Hopfenstopf
…und man wird von Sud zu Sud immer sauberer.
Und kann Bier brauen, ohne einem Herzinfarkt nahe zu sein. Bei den ersten Suden musste mich meine Mitbrauerin ab und zu wieder auf den Boden der Tatsachen holen (blöder Perfektionismus). Mittlerweile haben wir die Ruhe weg und brauen zwei Biere parallel.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 21:25
von indiana1972
Hallo Hop-Spiderman,
Ich habe mich seit einiger Zeit vorrangig mit dem Thema "Effizienz-Optimierung bei Malzrohrsystemen" beschäftigt, wenn du möchtest kann ich dir sagen, was bei mir weiter geholfen hat (sonst überspring meinen Text einfach).
1. Der Mahlgrad ist wichtig, 1,5 hatte ich auch mal, bin auf 1,4mm runter, die meisten Spelzen bleiben dabei intakt - du hast aber einen guten Bruch.
damit einher geht möglicherweise, dass die Maische zunächst nicht so selbstverständlich durch den Treber läuft in den ersten Minuten des Maischens (so bis etwa 30 min.-45 min). Doppelt Schroten ist eine gute Idee, brachte bei mir zusammen etwa 5%-8% mehr SHA.
2. Rühren, in den ersten 30-45 Minuten würde ich meine Maische gut beobachten, und falls es zum Aufstauen kommt - Rühren - jeweils so lange, bis sich der Pegel normalisiert hat, mindestens aber 2-3 Minuten.
Mindestens in den ersten 45 Minuten nach dem Einmaischen alle 15 Minuten mal gründlich durchrühren. Danach ist die Aktivität deiner Amylase schon ziemlich runter, daher ist es wichtig am ANFANG zu rühren. (brachte nochmal 5%)
3. Fahre die Maltoserast lang, länger - laaaang (ich gehe oft an die (75-)90 Minuten, viele Rezepte im Internet gehen von BiaB aus, und da wird feiner geschrotet, dann verkleistert es schneller und die Enzyme können schneller wirken). Je tiefer die Temperatur, desto länger bleiben die Enzyme aktiv, dafür arbeiten sie langsamer. Ich erhöhe daher meine Temperatur meistens um 1-2 °C gegenüber der Temperatur im Rezept, das ist aber ein Erfahrungswert, und keine generelle Empfehlung. (auch das brachte zusammen nochmal etwa 5%)
4.Ganz besondere Bedeutung für die Effizienz hat der Nachguss, führe diesen unbedingt laaaaangsam durch - gleichmässig wenig Flüssigkeit auf das Sieb oder über eine Kelle gleichmässig verteilen, nur wenn das Nachgusswasser Zeit bekommt, mit dem Zucker im Treber in Kontakt zu kommen, kann es ihn auch ausspülen. (wenn du ein Refraktometer hast, prüfe ggf mal dein "Glattwasser", also das, was noch aus dem Treber tropft, wenn du mit dem Nachguss durch bist, und lass wirklich alles in deinen Kessel abtropfen, was noch abtropfen kann. (Nimm dir Zeit! Der Nachguss darf bei 15 Liter Nachgusswasser ruhig 15 bis 20 Minuten (oder länger) dauern, das Abtropfen ebenfalls)
Brauen ist eine Übung in Geduld, an jedem Punkt des Prozesses - da kann ich Radulph mal Recht geben...
Bei meinem ersten Sud hatte ich eine Ausbeute von etwa 55% SHA und der Endvergärungsgrad passte so lala, die vier "Tipps" alleine können dich locker über 65% SHA bringen, ohne das dabei der Endvergärungsgrad oder die Qualität leidet.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 21:36
von rakader
Zu Punkt 3 nur eine kleine Ergänzung, die aber am Anfang nicht verwirren soll - 60-90 min sind allgemein üblich. Aber man kann das pauschal nicht so sagen. Die Beta-Amylase ist nach 35 min durch. Bei manchen Bieren sind wegen Oxidation kurze Rastzeiten gewünscht. Im Sinne von Komplexität schwören viele Brauer, vor allem alter englischer Stile auf lange Rastzeiten. Zeiten um 120 min und länger, wie sie oft bei historischen Rezepten anzutreffen sind, sind wohl der schlechteren Enzymaktivität früherer Malze zuzuschreiben. Da schwingen viel persönliche Ansichten mit hinein - und individuelle Handschrift, die nicht immer brautechnisch begründet sein muss.
Zu Punkt 4: Viele Brauer hören mit dem Nachguss bei 2-4°P auf. Ich selber läutere aber auch bis zum letzten Tropfen, lasse mir dabei sehr viel Zeit, setze aber immer auch auf etwa 5-10% High Gravity. (Ich jage auch immer einem guten SHA hinterher.) D.h. ich halte ein wenig Nachgusswasser bewusst zurück. Verdünnen beim Anstellen geht immer, umgekehrt geht das nicht.
@Oli: Du hattest an 1. geschrieben, dass Du mit 2. Schrotung Deinen SHA um 5-8% steigern konntest. 1,2-1,4mm mache ich auch immer. Änderst Du bei 2. Schrotung die Einstellung? Ist das reproduzierbar? Hast Du ein Bild des Schrots?
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 22:06
von indiana1972
rakader hat geschrieben: ↑Dienstag 29. Juni 2021, 21:36
.... Die Beta-Amylase ist nach 35 min durch. ...
@Oli: Du hattest an anderer Stelle geschrieben, dass Du mit 2. Schrotung Deinen SHA um 5-8% steigern konntest. 1,2-1,4mm mache ich auch immer. Änderst Du bei 2. Schrotung die Einstellung?
Hallo Radulph,
Zu deiner Frage, ich lasse die Einstellung bei 1,4mm, durch Orientierungsänderung des Korns beim 2. Eintritt in den Mahlspalt findet ein erneuter Bruch statt, ohne das die Spelzen dabei (größeren) Schaden nehmen, sprich, die Umsetzung ist besser, der Fluss verschlechtert sich nicht weiter. 1,2mm war bei mir zu fein, gab zu viel Mehlanteil und führte zu viel Stau beim Maischen, damit zu ungleicher Temperaturverteilung.
Anmerken möchte ich noch, dass ich mich bei der verlängerten Rast nicht ausschliesslich auf die Beta-Amylase beziehe, sondern insbesondere die Grenzdextrinasen noch beträchtliche Beiträge zur Darstellung Vergärbarer Zucker für den Rest der Zeit (bis ca 75 Minuten) liefern. diese haben ihr Temperaturoptimum in einem ähnlichen Bereich und ich kann die Aktivität tatsächlich mit dem Refraktometer verfolgen, da noch weiter Zuwachs beim Brix passiert.
Rein optisch lässt sich mit dem blossen Auge bei ruhender Maische auch das Verschwinden der Trübung verfolgen. Ich würde nicht abmaischen, solange der Rücklauf noch trüb ist.
EDIT: Mit dem Zuwachs um 5-8% war die Umstellung von fertig geschrotenem bis zur Einstellung des "optimalen" Mahlgrades und der Doppelschrotung insgesamt gemeint.
EDIT2: Ein Bild des Schrots habe ich bisher nicht gemacht, kann ich beim nächsten Sud gerne mal machen. Ich denke am besten nach der 1. und nach der. 2 Schrotung als direkten Vergleich
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 22:11
von rakader
Gut erläutert. Danke. Fertig geschrotet hat noch andere Nachteile. Ich will aber mal schauen, ob eine 2. Schrotung wirklich so viel bringt.
Auf die Temperaturverteilung muss ich nicht achten - ich verwende ein Rührwerk, das oben und unten gut durchmischt.
indiana1972 hat geschrieben: ↑Dienstag 29. Juni 2021, 22:06
Ich würde nicht abmaischen, solange der Rücklauf noch trüb ist.
Dazu gibt es die Technik des Vorlaufs: Mit Schuss raus, dann Schritt für Schritt den Hahn weiter zudrehen. Alles immer zurückschütten. Wenn der Ablauf klar wird, beginnt man mit dem Läutern. Den Vorgang muss man in der Regel 3-6x wiederholen, mit Pausen dazwischen.
Auch hier ist die Brauzutat Geduld: Mit oben beschriebenen Verfahren erst nach 20 min Läuterruhe beginnen. D.h. man beginnt mit dem Läutern bei 30-40 min nach dem Abmaischen.
Durch diese Technik kann ich mir den ColdCrush - außer bei Staubhefen - nahezu sparen.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 22:29
von indiana1972
@Radulph, mit dem Grainfather und anderen, ich sag mal "Top-Down" Malzrohrsystemen wie dem Brauheld Pro und bauart-ähnlichen läuft das ein bisschen anders. der "Läuterprozess" findet dabei parallel zur letzten Rast statt, ich gehe dabei so vor, dass ich nachdem sich beim Brix nix mehr tut den Deckel (eine Art Sieb) wieder in den Malzkorb auf die Maische einsetze und dabei (leicht!) andrücke, dann beginne ich das hochheizen auf Verzuckerungs- oder Abmaischtemperatur, dies dauert etwa 15-20 Minuten, der Umlauf pumpt dabei weiter die Würze durch den Malzkorb und den Treber. Dabei fallen während der Temperaturerhöhung sukzessive Proteine aus, welche sich auf dem Treber absetzen, die Würze wird dabei kristallklar. Die Abmaischtemperatur halte ich bis sich die Würze geklärt hat (aber nicht länger als 10 min.). Dann wird die Umwälzpumpe abgeschaltet und der Korb mit dem Treber zum Abläutern (stufenweise) herausgehoben. Nach Ablaufen des Grossteils der Würze (wenn die Oberfläche des Trebers trockenfällt) beginnt man direkt mit dem Nachguss, damit der Treber nicht ganz trockenfällt. Die Technik des Vorlaufs funktioniert da nicht. Du läuterst ja "in den selben Topf".
EDIT: Ein Doppelbruch wäre auf jeden Fall einen Versuch wert. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Verringerung des Mahlgrades evtl deine SHA noch mehr erhöhen könnte, mein theoretischer Ansatz ist, dass die Verkleinerung des Korns Diffusionsprozesse begünstigen sollte, insbesondere die Verkleisterung sollte schneller stattfinden, was den Beta-Amylasen schneller (und damit aktiver) Zugang zum Kern der Stärkekörner ermöglicht. Auch die Verkleisterung ist ein Prozess der von der Durchmischung und Korngrösse abhängt. Die Verringerung des Mahlgrades könnte aber zu Läuterproblemen führen. Beim Maischen sehe ich mit Rührwerk erst mal keine Probleme. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich mit diesem (deinem) Prozess nicht auskenne.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 22:38
von rakader
Ich wusste schon, warum ich mir das nie angeschafft habe.

Spaß beseite - dass bei den Malzrohrsystemen manches anders gemacht werden muss, liest man immer wieder. Das macht es manchmal schwierig zu erklären, wenn man darauf nicht achtet. Ich bin ganz normale Einkocher- und Kesselklasse.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 07:54
von Tommi123
indiana1972 hat geschrieben: ↑Dienstag 29. Juni 2021, 22:06
rakader hat geschrieben: ↑Dienstag 29. Juni 2021, 21:36
.... Die Beta-Amylase ist nach 35 min durch. ...
Anmerken möchte ich noch, dass ich mich bei der verlängerten Rast nicht ausschliesslich auf die Beta-Amylase beziehe, sondern insbesondere die Grenzdextrinasen noch beträchtliche Beiträge zur Darstellung Vergärbarer Zucker für den Rest der Zeit (bis ca 75 Minuten) liefern. diese haben ihr Temperaturoptimum in einem ähnlichen Bereich und ich kann die Aktivität tatsächlich mit dem Refraktometer verfolgen, da noch weiter Zuwachs beim Brix passiert.
Rein optisch lässt sich mit dem blossen Auge bei ruhender Maische auch das Verschwinden der Trübung verfolgen. Ich würde nicht abmaischen, solange der Rücklauf noch trüb ist.
Hi,
Ich habe viel mit Rasten von 20 min bis über Nacht experimentiert, und das Ergebnis von den Rasten unter 60 Minuten war eine deutlich geringere Ausbeute. Bei mir steigt bis 75, teilweise bis 90 Min (starke Biere) noch der Extraktgehalt.
Jodnormal ist es bei mir nach 20 Minuten immer gewesen.
Der Verlauf des Threads zeigt mal wieder, und das ist alles andere als böse gemeint, dass für Anfänger eine hochtrabende Rezeptdiskussion denkbar unwichtig ist. Da kommt es auf andere Dinge an, als den sEVG zu treffen oder das Ionenprofil molgenau einzustellen.
LG
Edit: irgendwas hat's mir da beim Zitieren zerschossen, ich hoffe, es wird klar, worauf ich mich beziehe.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 08:45
von rakader
Es ist schon klar, um was es Dir geht. Die Frage ist halt, ob die Diskussion sich allein am Stand des Anfängers ausrichten soll, oder ob es ein wenig mehr sein darf? Schließlich lesen noch andere mit.
Als ich begann, haben mich solche Threads überfordert, gleichwohl waren sie Herausforderung. Ich denke, wenn sie eine breite Nutzerschicht adressieren, ist das alles kein Problem. Man muss ja nicht alles verstehen, wenn hier Ingenieure, Chemiker etc. aufschlagen, tue ich das bis heute nicht. Und zuletzt ist jeder Anfänger unterschiedlich offen. Manche wollen es betont einfach, andere wollen fortgeschrittene Techniken bedienen, Fehlern auf den Grund gehen. Threads entwickeln sich da sehr unterschiedlich. Letzteres trifft meinem Eindruck nach zu.
Aber bis es jetzt endgültig OT wird, jeder Anfänger oder Threadersteller hat die Möglichkeit Halt und Stopp zu sagen. Das wird niemand ignorieren. Just my 2 cents.
LG
Radulph
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 18:43
von Hop-Spiderman
Moin ihr lieben,
danke für die vielen Tipps und Erläuterungen, ich werde mich damit demnächst mal genauer befassen, jetzt nach der Arbeit muss überfliegen reichen. ;)
Eine Frage an Oli: Du schreibst Rühren, wie meinst Du das? Kann ich mir gerade nicht so ganz vorstellen, wenn das Malzrohr oben verschlossen ist.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 18:59
von indiana1972
Hallo Spidey,
Genau das ist ja der Irrtum, das Malzrohr bleibt vom Einmaischen bis etwa zur Minute 50 unverschlossen, bis der Fluss wirklich gleichmässig ist und ich würde das jeweils etwa 45 Minuten so machen (in der Maltoserast). Danach kannst du das Sieb ruhig oben auflegen, die Verkleisterung ist bei adäquatem Mahlgrad vollständig und die Beta-Amylase hat dann ihr Werk getan. Alles was danach kommt kannst du mit Deckel machen, davor nicht, es sei denn, du rechnest mit nicht mehr als 55% SHA (oder weniger).
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 19:16
von Hop-Spiderman
Aaahh...
Wo ist hier der Danke-Button?
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 19:17
von rakader
Der fehlt schon immer
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 19:55
von indiana1972
…immer gerne!
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Samstag 3. Juli 2021, 14:48
von Hop-Spiderman
Aaalso leider muss der Sud weg. Er kommt einfach nicht in die Pötte. Ich habe noch Re-Start da, aber dafür ist es mir a) zu spät und b) weiß ich nicht, ob es sich lohnt, falls ich den Jodtest missinterpretiert habe. Kommendes Rezept werde ich mal genau nach Rezept brauen. Mir stellt sich nur die Frage, ob ich es 1:1 übernehmen sollte oder es so anpassen sollte, dass die Werte, die die Grainfather-App ausspuckt, mit denen vom Originalrezept übereinstimmen. (Ich denke mal 1:1 ist sinniger, weil man dann mal die "Brauleistung" des GFs checken kann.)
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Samstag 3. Juli 2021, 18:07
von indiana1972
Hast du mal gespindelt? Wie ist denn der Wert jetzt? Auch wenn bei deinem Sud einiges nicht wie geplant gelaufen ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass die Hefe gar nix tut. Außer du hast sie vorher sterilisiert. (Z.B. Zu heiss rehydriert oder im Auto liegen gelassen.)
In jedem Falle würde ich mir an deiner Stelle für den nächsten Sud eine Schritt-für-Schritt-Checkliste selber anlegen. Das hat den Vorteil, dass du die Schritte vorher in Ruhe nochmal durchgehst und damit auch für den Zweiten Sud in deinem Kopf den Ablauf nochmal strukturierst. Ich meine herausgehört zu haben, dass das für dich die eigentliche Herausforderung ist. Wenn ich Schüler habe (ich bin Lehrer), die mit ähnlichen Problemen kämpfen hilft ihnen das manchmal (wenn sie sich drauf einlassen können).
In jedem Fall wünsche ich dir viel Erfolg und „Gut Sud!“ fürs nächste mal.
Edit:
Zur Fehleranalyse: in #41 Beschreibst du, dass du nach dem Einmaischen festgestellt hast, das du den Maischvorgang unterbrechen musstest um den Malzkorb wieder einzusetzen, es kann natürlich sein, dass deine Beta-Amylase den Geist aufgegeben hat, bevor sie richtig zum Arbeiten kam. Das würde den Endvergärgrad extrem drücken, was du an einem deutlich erhöhten Restextrakt Merken würdest. Das würde auch erklären, warum deine Hefe scheinbar nix tut, nur mein wissenschaftliches Interesse…
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 20:15
von Hop-Spiderman
Hi Oli,
Listen helfen extrem. Werde mir meine noch mal mit den neuen Erkenntnissen updaten. Mit der Routine ist da ja schon was dran.
Also mein Endvergärungsgrad lag bei 6.2°P, musste den Refrakto (6 Brix) benutzen, weil meine "kleine" Spindel nur bis 7°P geht.
Der Sud war jedenfalls sprudelig und hatte eine unüberschmeckbare Säure... War jetzt nicht komplett ekelig, aber nicht so, wie es hätte sein sollen. Ich freue mich auf meinen nächsten Brautag! :)
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 20:24
von rakader
Du sollst den Sud nicht kosten. Man kann vom Sud nicht auf das fertige Bier schließen. Dein EVG ist auch nicht 6,2°P, sondern Deine Spindelmessung. Die musst Du jetzt alkoholkorrigieren und in Bezug zur Stammwürze setzen. Bei 13°P Stammwürze hast Du einen EVG von 50%. Das ist pappsüß. Wenn Du noch ein Päckchen Hefe hast, schütte es drauf, vielleicht geht noch was. Der EVG sollte um die 70% haben.
Hilfreich für Helfer ist, wenn Du ein Gärprotokoll machst. Also Deine Spindelwerte über die Gärtage. Daran kann man einiges ablesen.
Aber vielleicht hat die Beta-Amylase vorher den Geist aufgegeben, wie indiana1972 sagt, dann hake den Sud als Erfahrung ab. Meistens bringen Rettungsaktionen nichts mehr.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 21:48
von Colindo
Bei 10°P Stammwürze und 6°B Endmessung komme ich auf folgende Werte über den Bierkalkulator von fabier.de:
Scheinbarer Restextrakt: 2,88%,
Scheinbarer Endvergärungsgrad 71,23%.
Könnte noch was werden, wenn man ein paar Flaschen aufhebt.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 21:50
von rakader
Ich dachte er nimmt das Rezept mit 13°P.
Wo guckst Du denn? Mit 10°P wäre es noch schlimmer. Er spindelt - er misst in °P°.
Ihm wurde ein Refraktometer ans Herz gelegt, hat er aber nicht umgesetzt, wie ich es lese.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 21:57
von Colindo
Er hat aber die zweite Messung mit dem Refraktometer gemacht. Siehe sein Post. Und ganz oben hier auf der Seite schrieb er, dass es statt der erwarteten 13°P eben nur 10°P waren. Die Messung war mit Spindel.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 21:58
von rakader
Sorry- finde ich nicht.. Dann wäre es in Ordnung
Edit - in der Klammer. 71% sind OK. Kann man nicht meckern.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 22:03
von indiana1972
Also, wenn ich mal annehme,das deine Daten, die ich aus diesem Thread entnehme, korrekt aufgenommen sind, das heisst 10°P OG und 6,2 Brix, dann bist du immer noch auf Kurs. Das wird zwar vermutlich kein herraussragendes Bier, aber wenn du jetzt zum Beispiel noch ein bisschen auf Nachschub warten musst, dann kannst du ruhig noch ein bisschen zuwarten. Bei 10°P und derzeit 6,2Brix, hast du (mit fabier.de berechnet) derzeit etwa 70% sEVG (EDIT:korrigiert, weil ablesefehler) und einen tatsächlichen Restextrakt von etwa 4,37°P mit etwa 3,6% Alkohol erreicht, damit bist du nicht soweit weg von dem, was man bei deiner Hefe und dem OG erwarten darf. Wenn man die diversen Anfängerschwierigkeiten mit einrechnet, wird das evtl noch ein trinkbares Bier, sehr hopfig, vermutlich etwas zu bitter, und auch zu süss aber kalt bestimmt geniessbar. Was du jetzt nicht tun solltest, wäre voreilg weitere Schritte unternehmen. Die Gärung braucht zum Anspringen etwa 6-36 Std. dann gehts je nach Hefe, Temperatur und Würze, in 24-72 Std auf etwa 50% (des erwarteten Wertes), danach wird die Gärung langsamer und für die letzten 10% brauchst du genauso lange (oder länger) wie für die 90% davor. Das du keine "Hochkräusen" gesehen hast, kann zum Beispiel auch daran liegen, dass deine Würze mit nur 10°P nicht so eine hohe Viskosität und Oberflächenspannug hat, dass sich also kein stabiler Schaum bildet. Auch ein Gärröhrchen ist kein sicheres Indiz, da erstens bei kleinen Undichtigkeiten nichts mehr blubbert, und zweitens auch bei leichten Temperaturschwankungen unregelmässikeiten auftreten (durch höhere Löslichkeit des CO2 bei kälteren und geringer bei höheren Temperaturen, durch Wärmeausdehnung und Zusammenziehen usw...)
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 22:29
von rakader
indiana1972 hat geschrieben: ↑Sonntag 4. Juli 2021, 22:03
Die Gärung braucht zum Anspringen etwa 6-36 Std. dann gehts je nach Hefe, Temperatur und Würze, in 24-72 Std auf etwa 50% (des erwarteten Wertes),
Sehr schön erklärt. Nur ein kleiner Einwand: Bei 36 Stunden springen hier die meisten im Quadrat. Eher würde ich sagen 6-18 Stunden. Ab 24 Stunden kommen die Hilferufe
Edit: Wenn er mit Zucker karbonisiert, kommt er auf seine 4%. Ist halt Abteilung Kellerbier.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 22:41
von indiana1972
@Radulp: Ja, 36 Std wäre sehr lang, aber wenn ich als Indikator nur das Gärröhrchen habe, dann kann das bei 9°C, einer M84 und aus der Tüte angestellt, schon mal so aussehen, da das entstehende CO2 sich ja zunächst löst und der Sauerstoff verbraucht und ersetzt wird. Bis zum ersten „Blubb!“ kann’s da schon etwas länger dauern. Wenn man parallel mit ner iSpindel misst, sieht man ja schon vorher was, aber am Gärröhrchen kommt das nicht an…
EDIT: und mit dem Karbonisieren mit Zucker erreichst du auch noch mal rund ein Plato scheinbaren Restextrakt weniger. Das hat meinen Bieren in der Anfangszeit sehr geholfen. Der Alkohol verschlankt das Bier ein wenig und hilft auch bei der Hopfenbittere.
Ich würde also dazu raten, eine Woche oder zwei zu warten, dann das übliche Messprotokoll, also messen, 2 Tage warten, noch mal messen und wenn sich dann nichts getan hat zur Reifung und Karbonisierung in Flaschen abfüllen und 2 - 4 Wochen warten (eher 4) , bis das Bier schön klar ist.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 22:50
von rakader
Ab 24 Stunden sollten der Alarm angehen, da gilt es eingehender zu prüfen. Dunkle Imperials, so meine Beobachtung, haben die Angewohnheit gar nicht zu blubbern.
Nebenbei: Kommst Du bei der iSpindel mit dem neuen Ubidots zurecht?
Edit: Stichwort verschlanken: mit Zucker wäre ich bei einem solch dünnen Bier vorsichtig, nachher ist's nur noch wässrig. Bei Platobomben ist das eher kein Problem.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 23:07
von indiana1972
@Radulph, ich benutze meine iSpindle schon immer mit Brewfather (über iRelay) und parallel über Brewpiless, Ubidots war nicht so meins.
Die Zeiten sollten nur spiegeln, dass da immer mit ziemlichen Zeitspannen zu rechnen ist, und auch hier wieder Geduld gefragt ist. Ich habe schon extrem schnelle (W34/70) und ziemlich lahmarschige Gärungen gesehen (M84, Kveik bei niedriger Temperatur) die alle am Ende ordentlich vergoren hatten. Wenn man immer die gleiche (oder eine Vertraute) Hefe nimmt und dann plötzlich ein anderes Verhalten auftritt, dann würde ich nervös werden. Als Anfänger war ich immer nervös, was den Ablauf angeht. Was wirklich geholfen hat, und auch den „Spieltrieb“ bedient ist eine ISpindel( oder Floaty/Tilt,etc.), also eine kontinuierliche Messung, die den Prozess begleitet. Da sieht man am Anfang deutlich schneller, das es losgeht, und am Ende bekommt man ein Gefühl dafür, wie lange es noch dauert / dauern darf…
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 23:11
von rakader
Ubidots hat umgestellt. Die Daten wurden nicht übernommen, ich muss die iSpindel neu kalibrieren. Extrem ärgerlich. Mit Bastelcomputern habe ich es nicht so, das kennt man als Macianer nicht.
Was das Ankommen anlangt, ja, das ist einer der größten Unsicherheitfaktoren. Geht mir heute noch manchmal so, wenn es z.B. ein Sud mit vielen unvergärbaren Zuckern ist.
Gruß
Radulph
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Sonntag 4. Juli 2021, 23:22
von indiana1972
OFF Topic:
Ja, Bedingt durch Alter, Hintergrund als Lehrer und Arbeitsumfeld Schule bin ich bei der Hardware flexibel, ich habe mit Z80 Prozessoren (Sinclair) in den frühen 80ern das Programmieren gelernt, dann kamen erst die Commodores, dann die PCs und Windows/Linux-Syteme, da habe ich mir meine Rechner ca. 20 Jahre selbst gebaut, dann wird man bequem und kauft sich ein Laptop, und weil die Schule das so eingeführt hat, parallel noch dazu ein IPad (weil man ja schon ein IPhone hat). Da kommt es mir entgegen, das Brewfather voll web-basiert ist und plattformunabhängig läuft.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Donnerstag 8. Juli 2021, 20:37
von Hop-Spiderman
Hallo,
vielen lieben Dank noch mal für alle Anregungen. Ich werde alles in die kommenden Sude "einfließen" lassen. Das Jungbier habe ich im Garten entsorgt, tat nicht weh, auch wenn ich ruhig ein, zwei Flaschen für Experimente hätte aufheben können. Joa, is jetzt so, nech?
Ich habe schon für den nächsten Versuch schon ein Rezept anvisiert.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... orha3=14.2
Hatte kurz überlegt einen neuen Thread aufzumachen, aber mir ist ist die Forenstruktur ehrlichgesagt zu unübersichtlich, um den Thread korrekt zu plazieren, daher hier die Frage:
Ich würde gerne im Grainfather ein Rezept "korrekt" umsetzen. Da habe ich einmal das Originalrezept, was scheinbar selten auf Malzrohrsysteme abgestimmt ist. Dann habe ich da noch community.grainfather.com, wenn ich da die Rezeptur reinhaue, kommen (verständlicherweise) ganz andere Werte raus. Kommt in etwa das raus, was das Originalrezept verspricht, wenn man das Rezept auf der Grainfather-Seite anpasst? Was sind da so die Erfahrungen?
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Donnerstag 8. Juli 2021, 21:27
von rakader
Dieses Rezept solltest Du für Dein erstes Pale Ale nicht machen. Nugget ist ein reiner Bitterhopfen. Als Aromagabe braucht der aber einen fruchtigen Compagnon. Comet ist kein Stopfhopfen. Es ist auch ein reiner Bitterhopfen. 2x Bitterhopfen für ein Pale Ale ist keine gute Idee und fühlt sich - irgendwie - falsch an.
Meine Empfehlung: Suche Dir ein Rezept für den Anfang, das zu Kochbeginn eine Bittergabe verwendet und zum Kochende eine Aromagabe. Zur Kochmitte kann es variieren. Klassiker verwenden Cascade oder Simcoe.
Hop-Spiderman hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Juli 2021, 20:37
Hatte kurz überlegt einen neuen Thread aufzumachen, aber mir ist ist die Forenstruktur ehrlichgesagt zu unübersichtlich, um den Thread korrekt zu plazieren, daher hier die Frage:
Solltest Du aber. Ein Forum ist keine Privatunterhaltung, sondern öffentlich; es lernen andere mit ähnlichen Fragestellungen. Je mehr unterschiedliche Themen Du in einen Thread reinpackst, desto unübersichtlicher wird es für Dritte und man entfernt sich vom Einstiegsthema (friesisch-herb), wird damit off-topic. Je abgegrenzter ein Thema, um so besser kann es gefunden werden. Wenn Du Fragen zu einem Rezept hast, veröffentlichst Du das allgemein am besten im Forum Rezept.
Gruß
Radulph
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Donnerstag 8. Juli 2021, 21:31
von Safari-Guide
Nimm das Sierra Nevada Pale Ale „SNPA“ Rezept, das ist mehr als bewährt…
Auch in der Grainfather Community findest du das Rezept, du musst da nichts mehr umsetzen.
Erik
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Donnerstag 8. Juli 2021, 21:33
von rakader
Safari-Guide hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Juli 2021, 21:31
Nimm das Sierra Nevada Pale Ale „SNPA“ Rezept, das ist mehr als bewährt…
Auch in der Grainfather Community findest du das Rezept, du musst da nichts mehr umsetzen.
Erik
Absolut.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Donnerstag 8. Juli 2021, 22:42
von DerDallmann
rakader hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Juli 2021, 21:27
Comet ist kein Stopfhopfen. Es ist auch ein reiner Bitterhopfen.
Das ist einfach falsch. Comet ist ein super Aroma-, und Stopfhopfen. Bittern kann er sicher auch, das ist aber Verschwendung pur...
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Donnerstag 8. Juli 2021, 23:54
von indiana1972
Hop-Spiderman hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Juli 2021, 20:37
Ich würde gerne im Grainfather ein Rezept "korrekt" umsetzen. Da habe ich einmal das Originalrezept, was scheinbar selten auf Malzrohrsysteme abgestimmt ist. Dann habe ich da noch community.grainfather.com, wenn ich da die Rezeptur reinhaue, kommen (verständlicherweise) ganz andere Werte raus. Kommt in etwa das raus, was das Originalrezept verspricht, wenn man das Rezept auf der Grainfather-Seite anpasst? Was sind da so die Erfahrungen?
Hallo Spidey,
Schade, dass dein erster Sud nichts werden durfte, aber sei’s drum. Ich würde dir definitiv zu der Grainfather-Variante deines Rezeptes raten! Wie ich schon an anderer Stelle versucht habe deutlich zu machen - Malzrohrsysteme sind anders, anders als BiaB, anders als Einkochcher-Kessel, und sogar anders als andere Malzrohrsysteme. Die Braumeister von Speidel erzwingen beispielsweise Die Konvektion mit der Pumpe von unten, während Grainfather-Ähnliche von oben durchlaufen lassen, das führt bei gleichen Zeiten und Temperaturen, Mahlgraden etc, zu völlig anderen Ergebnissen, angefangen von der Sudhausausbeute über den Mahlgrad bis hin zu den Rasten muss dort immer mal was angepasst werden.
Wenn du mich nach einem Rat fragen würdest, würde ich dir folgendes Raten:
Versuch nicht zu viel auf einmal, nimm dir ein erprobtes Rezept (wie das SNPA), welches auf deine Anlage ausgelegt ist und fahr es so genau, wie es dir möglich ist. Versuch das Ergebnis danach zu wiederholen, oder nimm ein weiteres Rezept für dein System, welches nicht zu sehr abweicht. Lerne deine Anlage in Ruhe kennen. Erwerbe Routine in den Abläufen. Du kannst aus tausenden erprobten Rezepten wählen, mach das eine Weile, damit du ein Gefühl dafür bekommst, welchen Einfluss die verschiedenen Aspekte eines Rezeptes auf deiner Anlage für dein Bier haben. Irgendwann danach kannst du gezielt Rezepte abwandeln. Ich hab’s anders gemacht, und kann dazu nicht raten (habe aber auch keinen Grainfather).
Mit einem Grainfather bist du in der guten Lage, das es eine große Community gibt, die viele erprobte Rezepte für das System angepasst hat. Und du kannst Rezepte einfach auf deine Anlage laden und automatisch fahren lassen, sehr bequem!
Für das nächste Mal wünsche ich dir auf jeden Fall:
Gut Sud!
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Freitag 9. Juli 2021, 02:42
von rakader
DerDallmann hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Juli 2021, 22:42
rakader hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Juli 2021, 21:27
Comet ist kein Stopfhopfen. Es ist auch ein reiner Bitterhopfen.
Das ist einfach falsch. Comet ist ein super Aroma-, und Stopfhopfen. Bittern kann er sicher auch, das ist aber Verschwendung pur...
Das ist einfach falsch. Gugstu oBrama DB. Im Rezept ist nicht von Hallertauer Comet die Rede. Feiner Unterschied. Seit einiger Zeit wird in den USA wieder Comet angebaut - und der ist grasig.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Freitag 9. Juli 2021, 07:01
von DerDallmann
Ja, grasig ...und fruchtig und lecker.
Das Rezept liest sich super und scheint ja auch gut zusammen zu passen. Der Erfolg (4. Platz) beim Wettbewerb kommt ja nicht von einer falschen Hopfenwahl.
Jemandem von einem (offensichtlich guten und erfolgreich bei einem Wettbewerb angetretenen) Rezept abzuraten ohne Erfahrungen aus 1. Hand, nur durch (ich gehe einfach mal davon aus, sorry) theoretisches Wissen, ist amS nicht richtig.
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Freitag 9. Juli 2021, 07:53
von indiana1972
@ Rakader, deinen Einwand kann ich nicht nachvollziehen, da die „Obrama“ für beide (Hallertauer Comet/ Comet) als Kategorie „Aroma” listet (eingesehen 9.7./07:50)
EDIT: Da der Eintrag in der "Obrama" inzwischen angepasst wurde, ist der Einwand jetzt nachvollziehbar
Re: Rezeptsuche: friesisch-herbes Pale Ale
Verfasst: Freitag 9. Juli 2021, 07:59
von rakader
indiana1972. Nein Bitter für Comet. Glaub' mir, ich arbeite da mit. Comet ist - Gedächtnis - 1961 als Bitterhopfen gezogen worden, geriet in Vergessenheit, weil andere Super-Alpha ertragreicher waren. Kam dann in die Hallertau, wo die Fruchtnoten hinzukamen. Jüngst gibt es wieder amerikanischen Comet, der stark an früheren Wildhopfen erinnern soll. Note betont auf grasig mit Grapefruit - ganz anders als der Hallertau, der vielschichtiger ist.
Es kann sein, dass im Rezept der Hallertauer gemeint ist. Man sollte aber unterscheiden. Auf anderen Kontinenten entwickeln sich Hopfen mitunter eigenständig, vgl. Cascade, Taiheke
Der Eintrag dort muss überarbeitet werden. Das ist 1:1 vom Hallertauer kopiert.
Edit: Hallertauer Comet passt zu einem Pale Ale nach Barth-Haas:
https://www.barthhaas.com/hopfensorte/comet
Comet USA ist mir aber nur als grasig untergekommen.
https://crosbyhops.com/shop-hops/hop-catalog/comet
https://obrama.mueggelland.de/hops/?id=125