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Re: Rezept gesucht: Fruchtiges Pale Ale

Verfasst: Montag 11. August 2025, 08:33
von Stuggbrew
Good Morning.
Also das Vic Secret schaut sehr schön aus und ist bei mir auch einer der „Kassenschlager“.

Wenn ich aber den Faden nochmals lese und deine Verkostungsnotizen, dann glaube ich dass du bei einem etwas fruchtigeren Untergärigen besser ausgehoben bist.
Warum:
Du schreibst das bei beiden Bieren es doch entweder zu fruchtig oder zu komplex war um es in „Massen“ zu trinken - also eher Genussbiere.
Ich glaub der Hefepart gibt hier die Note rein, die dich „stört“, da die 0815-Rasenmäher Biere ja auch oft Untergärige sind.
Schau mal nach Rezepten für ein IPL das dürfte vielleicht eher das Gesuchte sein.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... er%20(IPL)

Ein Rezept von Maecki hier im Forum. Wenn man hier etwas die IBU anpasst dann könnte das super passen für dein Ziel

Re: Rezept gesucht: Fruchtiges Pale Ale

Verfasst: Montag 11. August 2025, 17:25
von branch
Hallo Stuggbrew

Ja, die Idee mit dem Untergärigen hatte ich auch schon (ich hab's imho auch irgendwo im Thread erwähnt). Ich denke nicht, dass ich noch andere Rezepte ausprobieren möchte (ich habe ja jetzt drei gute), sondern ich werde vielmehr an diesen "Rumschrauben".
Ausserdem glaube ich nicht, dass es nur an unter- bzw. obergärig liegt. Ich habe durchaus auch schon "Saufbiere" mit der US-05 hingekriegt. Einer meiner Kassenschlager ist ein Amber (Pale) Ale mit US-05 (allerdings bei 16°C vergoren). Jenes hat allerdings eine wesentlich einfachere Schüttung (nur Pale Ale mit wenig Caraaroma).

Meine Konklusion aus dem Experiment ist aber eine andere:

- Ich kann mit Trockenhefen (S-33, US-05 und Verdant IPA) sehr ansprechende, fruchtige und unbittere "Pale Ales" kreieren. Sie unterscheiden sich Gärzeit, Trübung und entsprechend am Gaumen. Superschnell ist die S-33 (3 Tage); Verdant ist auch ordentlich schnell (5 Tage) und den Abschluss macht (nicht überraschend) die US-05 (über 10 Tage). Fairerweise muss man sagen, dass man die Biere mit der S-33 dann auch noch eine Weile länger reifen lassen muss, während die anderen beiden rasch trinkbar sind. Die S-33 ist hinsichtlich der Trübung das Schlusslicht (natürlich nur wenn man auf klare Biere aus ist), danach die Verdant und die US-05 liefert hier tolle Resultate.

- Der Hopfen spielt eine zentrale Rolle bei diesen Bieren, aber die konkrete Wahl scheint nicht entscheidend zu sein. Fruchtig waren sie alle. Die Kombo Mosaic/Nectaron hat die stärksten und am einfachsten zu identifizierenden Fruchtaromen ergeben (bin nicht sicher, ob das ein Kriterium ist). Vic Secret ergibt ein definitiv fruchtiges, aber nicht einfach zu identifizierendes Aroma. Columbus/Sultana ist irgendwo dazwischen. Alle drei sind bei "FruchtliebhaberInnen" wunderbar angekommen.

- Und für mich am zentralsten: alle Biere waren WP-gehopft (< 75°C, 20 Min., 2-4 g/l) und haben keinen Stopfhopfen (dry hopping) gekriegt. Das Hopfenaroma war innert weniger Tage toll ins Bier eingebunden, die Biere kratzen so natürlich überhaupt nicht und weisen keinerlei "Grasigkeit" auf. Die Biere kommen super an bei Leuten, die IPA nicht so doll mögen. (Lustigerweise kommen die Biere auch bei den IPA-Trinkenden in der Regel gut an ... obwohl die Bittere dann doch vermisst wird.) Etwaiges Kontaminationsrisiko ist so auch eliminiert.

Gruss, Bruno