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Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 12:32
von not
inem hat geschrieben:Mein wichtigster Anspruch ist besser zu werden und das Bier möglichst fehlerfrei zu brauen. Deshalb befinde ich mich auch in einer kleinen Krise. Ich braue nun schon einige Jahre, aber die stetigen Verbesserungen halten leider nicht mit den wachsenden Ansprüchen ans Bier mit.
Früher habe ich mit furchtbarem Wasser gebraut und es hat mir wunderbar geschmeckt. Heute nehme ich besseres Wasser, vergäre bei konstanteren Temperaturen und am Ende fallen mir immer trotzdem Braufehler auf. Hier ein Nebenton, da eine unpassende Karbonisierung.
Natürlich sind die Biere besser geworden und es handelt sich nur um Nuancen, die machen mir aber mehr aus als größere Fehler früher.
Hey inem,
ist das denn nicht auch erstrebenswert? Du hast Deine Messlatte einfach höher gelegt und kannst präziser definieren, was Dir schmeckt, was Du willst und was Dich stört. Ich empfinde das als Teil eines Reifungsproesses (diesmal geht es nicht um die Reifung des Biers, sondern unsere), weniger als "Krise". Oder denke ich einfach zu positiv?
Ahoi, Sönke

Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 12:36
von Malzwein
DevilsHole82 hat geschrieben:Sura hat geschrieben:Wenn ich ein Ziel habe, dann das ich meiner Frau irgendwann ein Bier hinstelle möchte welches sie austrinkt, und hinterher noch ein zweites haben will...... :)
Das ist auch eins meiner Ziele (Träume)

Das Ziel habe ich erreicht. Nur, dass mir die frühere Weintrinkerin jetzt auch mein Süppelindustriebier wegtrinkt.
Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 12:53
von cyme
Ladeberger hat geschrieben:Ich bin großer Freund von Stiltreue. Ich denke nämlich, dass sich Bierstile nicht nur entlang harter Kriterien wie verfügbarer Ressourcen und Technologien entwickelt haben, sondern auch immer der schlichten Frage unterworfen waren: Schmeckt's oder schmeckt's nicht? Auf dieser jahrhundertelangen Reise sind links und rechts alle Variationen runtergefallen, die den Leuten nicht geschmeckt haben.
Wissen über die Stile und deren Geschichte ist auch hilfreich, wenn man den Stilen untreu werden will: Man kann aus den Erfahrungen anderer lernen. Hintergrundwissen macht das Zusammenstellen von Rezepten wesentlich einfacher. Wie bei gutem Kochen, nicht nur die Erfahrung alleine zählt, sondern Hintergrundwissen kann helfen, auf neue interessante Ideen zu kommen (Buchempfehlung für Hobbyköche:
"Aroma").
Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 13:02
von inem
not hat geschrieben:
ist das denn nicht auch erstrebenswert? Du hast Deine Messlatte einfach höher gelegt und kannst präziser definieren, was Dir schmeckt, was Du willst und was Dich stört. Ich empfinde das als Teil eines Reifungsproesses (diesmal geht es nicht um die Reifung des Biers, sondern unsere), weniger als "Krise". Oder denke ich einfach zu positiv?
Prinzipiell ja, frustrierend ist nur, dass meine Fähigkeiten nicht so schnell mitwachsen.
Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 13:03
von not
inem hat geschrieben:not hat geschrieben:
ist das denn nicht auch erstrebenswert? Du hast Deine Messlatte einfach höher gelegt und kannst präziser definieren, was Dir schmeckt, was Du willst und was Dich stört. Ich empfinde das als Teil eines Reifungsproesses (diesmal geht es nicht um die Reifung des Biers, sondern unsere), weniger als "Krise". Oder denke ich einfach zu positiv?
Prinzipiell ja, frustrierend ist nur, dass meine Fähigkeiten nicht so schnell mitwachsen.
Na, dann hast Du noch lange etwas vom Hobby!

(ich hoffentlich auch!) -Sönke
P.S.: Hartholz wächst langsam!
Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 14:00
von Brian
Auch bei mir, Stiltreu und nach RHG, aber nur weil mir hier die Vielfalt bisher gereicht hat. Bestimmt kommt da noch irgendein Wit, Lambic o.ä.
Ich arbeite meist UG an fränkischem Lager und an Pilsener mit eigenen Rezepturen, an denen ich ab und zu Veränderungen vornehme oder neue Hopfensorten ausprobiere.
Künftig will ich mehr OG arbeiten und mich an alkoholfreien IPA's versuchen, wegen der Herausforderung und damit ich mehr trinken kann als gut für die Leber ist
Alleine wegtrinken kann ich das alles nicht mehr, aber es gibt dankbare und trinkfeste Nachbarn und Kollegen.

Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 17:26
von Neubierig
marsabba hat geschrieben:Ansprüche ? Regeln ?


Genau sieht auch der meist strengstgeregelter Brautag bei mir aus!
Keith :-)
Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 18:45
von Bronkhorst
Ein schöner Tröt

und Gruß
Jens
Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 19:02
von Liquidminer
Eigener Anspruch: Vermeidung von Kunststoffen im Brauprozess wo möglich (Ausnahme sind Silikonschläuche), Vereinfachung des Equipments und der Abläufe, kein Gegeize bei den Rohstoffen, ebenfalls die Suche nach der Weltformel des ausgewogenen Bieres.
Regeln: keine, die Wahl des nächst zu brauenden Bieres ist ein evolutionärer Prozess. Worauf hätte ich Lust, was habe ich noch nicht gewagt? Dann beginnt die Recherche.

Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Freitag 19. Februar 2016, 19:33
von Johnny H
Bronkhorst hat geschrieben:Ein schöner Tröt

und Gruß
Jens
Ja, das finde ich auch! Man lernt so einiges über die Motivation anderer.
Was mich ja persönlich ein bisschen wundert: viele betonen extra, dass "das Selbstgebraute schmecken muss". Das kann ich ja gar nicht verstehen: mir persönlich ist es immer am liebsten, wenn ich mein Gebräu grade noch so eben runterwürgen kann!!
SCNR

Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 08:15
von TrashHunter
El Gordo hat geschrieben:Ich habe keine Philosophie sondern braue wozu immer ich gerade Bock habe.
Das ist ja gerade das Schöne am selber Brauen.
Wozu sich freiwillig einschränken?
Stefan
Greets Udo

Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 08:44
von grüner Drache
Moin!
Mein Anspruch ist es in erster Linie zu lernen.
Ich bin gerade bei der Herstellung meines 7. Bieres und beschäftigte mich mit einigen Sachen die neu für mich sind.
( heute auf Fässer abfüllen).
Bei diesem Lernprozess orientiere ich mich daran nur mit Wasser,Malz, Hopfen und Hefe zu brauen, weil ich ich auf diese "reine" Form der Bierherstellung mit all meinen Sinnen Und Verstand konzentrieren will. Eine Einschränkung, ja sicher. Aber mir geht es auch darum, das Lernfeld übersichtlich zu halten. Und es ist auch ein Stück Überzeugung - Bier definiert sich meiner Meinung nach erstenmal über diese vier Zutaten.
Aber ich will nicht ausschließen, dass ich mal davon abweichen, was aber nicht so bald ansteht, da ich noch viel zu lernen habe.
Interessieren würden mich da Experimente mit wilde Gärung, Gosen , oder Brauen mit Brotresten.
Allzeit gut Sud !
Ciao, Alex !
Re: Eigene Ansprüche und Regeln des Brauens
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 16:21
von emjay2812
Doch sehr interessant die vielfältigen Interessen und Ansätze zu lesen.
Bei mir muss ein Bier auch immer gefällig und süffig sein. Wenn ich Lust auf ein Bier habe,
dann möchte ich nicht immer die ausgefallensten Hopfenaromen.
IPAs sind toll, aber ich muss mich immer innerlich darauf vorbereiten.
Es ist kein Bier, was man einfach mal so trinken kann.
Das ist wie beim Wein, eine feine süße Auslese ist etwas wirklich tolles.
Aber den ganzen Abend nur süße Auslesen trinken könnte und wollte ich nicht.
Wenn ich Lust auf Wein habe, dann auch eher etwas unkompliziertes,
Nächstes Wochenende wird wieder gebraut, diesmal wieder mit
meiner geliebten Brewferm Top und dem tollen Hallertauer Tradition!