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Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 01:16
von Tozzi
Wärmer würde halt heissen,
viel wärmer, und das schnell. Also von 15 Grad auf 23.
Dazwischen hab ich nix, also ob das gut ist?...
Abgesetzt hat sich die Hefe schon so ziemlich komplett, das sieht wirklich sehr gut aus in dem Eimer.
Unter der Woche werde ich nicht dazukommen, abzufüllen, daher peile ich nächstes WE an, und für's Stopfen rechne ich gut 3 Tage (werde einfach Pellets reinwerfen, das geht ja recht schnell).
Belgier steht bei mir auch als nächstes auf dem Zettel.
Also nach dem Porter und dem Barley Wine, die will ich beide zuerst auf den Weg bringen.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 01:34
von Alt-Phex
Tozzi hat geschrieben:Wärmer würde halt heissen,
viel wärmer, und das schnell. Also von 15 Grad auf 23.
Dazwischen hab ich nix, also ob das gut ist?...
Das ist bei einer obergärigen Hefe kein Problem. Ich würde das einfach stehen lassen und warten
bis die Hefe fertig ist. Du brauchst Geduld, ich weiss das ist schwer, aber sehr wichtig. Du musst
auch nicht schnell abfüllen, nur weil die Gärung beendet ist. Unter zwei Wochen geh ich aus Prinzip
nicht ans Gärfaß ran. Also, lass es einfach noch ne Woche in Ruhe, dann passt das schon.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 01:37
von Tozzi
Gutes Timing!
War grad schon dabei zu überlegen, ob ich den Eimer hochschleppe (im Treppenhaus hat es immerhin 1-2 Grad mehr).
Also lass ich den jetzt einfach stehen und nehme morgen oder besser Sonntag mal eine Probe.
Falls sich bis Mittwoch (weitere Probe) nix mehr tut, wird gestopft und am nächsten Wochenende abgefüllt.
Die Hefe hat sich da drin eh für fast 6 Tage so richtig ausgetobt, das war wirklich lustig zu beobachten.
Zwischendrin ging da trotz der niedrigen Temperaturen der Punk ab.
EDIT: Ach so, bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe.
Also bei 15 Grad stehen lassen oder doch in die knuddeligen 24 Grad bringen?
Nochmal EDIT:
"Stehen lassen" war eigentlich klar. Also einfach stehen lassen.

Wie lang das dauert ist mir ja auch wirklich egal. Hauptsache die Qualität leidet nicht.
(Der erste Sud ist heilig, da will man das Anfängerglück voll mitnehmen...)
Schlimmstenfalls hab ich halt dann an Ostern wirklich alle Hände voll, mit Abfüllen und neu Brauen.
Das Stopfen will ich halt so timen dass es 3 Tage vor der Abfüllung ist.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 07:54
von uli74
Falls Du Dir nicht sicher bist ob die HG durch ist solltest Du Dich nicht auf die Blubbs verlassen, es blubbt auch noch wenn die HG längst vorbei und das Bier endvergoren ist. Das gelöste CO2 verabschiedet sich nach und nach aus dem vergorenen Bier, deshalb blubbts fortlaufend, wenn auch nur noch langsam.
Wenn Du nach den drei Tagen Stopfen nicht sofort zum Abfüllen kommst ist das kein Beinbruch, manche teilen den Stopfhopfen auf oder stopfen mehrmals (alle zwei/drei Tage neuer Stopfhopfen, das soll dem Aroma förderlich sein).
Den Stopfhopfen würde ich nicht ins Fass werfen sondern Hopfensäckchen verwenden. Sonst kanns sein dass sich die Pellets auflösen und als grüne Schicht oben auf dem Gäreimer schwimmen weil das CO2 den Hopfen schwimmen lässt und Cold Crash scheint bei Dir nicht möglich zu sein.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 22:31
von Tozzi
uli74 hat geschrieben:Cold Crash scheint bei Dir nicht möglich zu sein
Doch, das würde schon gehen. Ein fast leerer Kühlschrank steht direkt neben dem Eimer, und bei den momentanen Temperaturen könnte ich den Kübel auch über Nacht auf den Balkon verfrachten.
Ist halt Stress und dabei würde ich notgedrungen die ganze Sache auch etwas "aufschütteln".
Ich habe gerade eine Probe entnommen und warte noch bis sie auf 20 Grad ist.
Duften tut das jedenfalls schon mal sehr gut, in etwa so, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Farbe ist wesentlich heller als erwartet (und erhofft), aber what shall's.
Sieht aber doch recht trüb aus. Nicht dass mich das übermäßig stört.
Ich dachte, der "Cold Crush" hilft vor allem beim Absetzen der Hefe. Bringt der auch bzgl. des Hopfens Vorteile?
Socken oder Säckchen will ich wenn möglich vermeiden.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 22:46
von hoggel1
Hallo Stephan,
Cold Crash hilft auch, wenn man mit Hopfen gestopft hat. Der setzt sich dann auch schön ab. Wegen dem aufschütteln brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Cold Crash über Nacht wird ein bisschen knapp. Ich würde das Gärfass auf den Balkon stellen und Tags über eine Decke drum. Nach 2-3 Tagen abfüllen. Ach so, wenn du dein Fass auf den Balkon bringst, stell es am besten gleich so hoch, das du das Fass zum abfüllen nicht mehr bewegen musst.
MfG
Thomas
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 23:24
von Tozzi
Hallo Thomas,
danke, alles klar, dann werd ich das so machen.
Es wird vor der Abfüllung sowieso nochmal umgeschlaucht, und je nach dem, halt dann der Hahn oder der Heber mit Trubfilter benutzt.
Das ist halt der große Nachteil an den Plastikeimern, sie sind blöd zu transportieren.
Nächste Woche bekomme ich aber meinen Ss Brewbucket, dann ist das künftig auch kein Thema mehr.
Ohne hin- und herschleppen werde ich künftig wohl nicht über die Runden kommen.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 01:03
von Tozzi
Servus zusammen,
Messergebnisse (alle bei etwa 20-22 Grad):
Ausgangswerte:
15% mas mit der Spindel
15,2 Brix, 1,060 mit Refraktometer.
Heute gemessen:
4% mas mit der kleinen Spindel.
Refraktometer (unkorrigiert) 8 Brix, 1,030 SG.
Laut Earl's Tool also: Scheinbarer Restextrakt 3,5 Plato, 1,0137 SG (bei 20 Grad 1,0118), 6,2% ABV.
Mal sehen was die nächste Messung in 2 Tagen sagt, ich denke, einer Stopfung am Mittwoch und Abfüllung am Wochenende sollte nicht mehr viel im Wege stehen.
Klingt (für den ersten Versuch) nach einer Punktlandung.
Hab dann den Meßzylinderinhalt fachgerecht entsorgt. Das Jungbier schmeckt fantastisch, sehr sauber, trocken, es fehlen halt noch die Stopfaromen.
Die Bittere ist genau so geworden, wie ich sie mir wünsche. Mal sehen, was dann am Ende dabei rauskommt.
Wenn keine wirklich gravierenden Fehler mehr passieren, darf ich tatsächlich von Anfängerglück sprechen.
Toi toi toi, dreimal auf Holzkopf geklopft.

Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 09:55
von Dr.Edelherb
Hi Stephan,
genialer Bericht

, hat Spass gemacht den zu lesen.
Was das Stopfen angeht, ich werf die Pellets nach der HG auch immer einfach in den Gärbehälter.
Nach ner Weile hast du dann ne grüne Decke und es blubbert nochma ordentlich im Röhrchen.
Nach 7 Tagen sollte sich fast alles gesetzt haben, wenn nicht einfach mal "sanft" am Gärbehälter klopfen, dann rießelt das meiste runter oder eben kalt stellen.
Was die Stopfaromen angeht, die verändern sich im Laufe der Lagerung noch extrem, also net gleich alles zu früh süffeln
Bei meinem letzten American IPA (gestopft mit Chinnok und Cascade) hatte ich anfangs eher blumige / zitrusähnliche Aromen in den ersten 3-4 Wochen, 4.-5. Woche ließen die Aromen deutlich nach, dachte erst das wars dann wohl soweit, zufällig gestern hab ich wieder ne Flasche aufgemacht (ist jetzt ca die 8. Woche) und hab jetzt bombastische Aromen, würde sie als dunkle Beere / Lakritzähnlich bezeichnen, die Bittere (ca 50 IBU) ist jetzt auch viel harmonischer, war jedenfalls total begeistert, also unbedingt paar Flaschen aufheben

Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 21:12
von Tozzi
Kleines Update:
Seit Samstag (knapp 4 Tage) hat sich nichts mehr verändert, also war die HG nach knapp 7 Tagen bei 14 Grad Umgebungstemperatur durch.
Kein schlechtes Zeichen, finde ich.
Restextrakt 3,5%
EVG Scheinbar: 62%
EVG Tatsächlich: 76,5%
Sensorischer Eindruck (inzwischen mit Stopfhopfen, seit 3 Tagen drin):
Farbe: "Amber" trifft es ganz gut, "Copper" stelle ich mir etwas dunkler vor. Etwas trüb vielleicht. Nun ja.
Duft: Eindeutig Citrus Aromen, sehr sauber, sehr frisch und "hopfig".
Geschmack: Trocken, sauber, Bittere genau richtig, Aromahopfen kommen voll durch.
Die Stopfhopfendecke schwimmt natürlich noch oben im Eimer.
Sieht aus wie ein Algenteppich.
Bin recht enthusiastisch, am Samstag wird umgeschlaucht und abgefüllt.
Zur Sicherheit habe ich noch einen Monofilamentfilter besorgt, Bierheber mit Trubstopfen hätte ich auch da.
Aber eventuell klappt ja der Cold Crash.
An Ostern wird dann fleißig weitergebraut, hab schon alles da.
Nachtrag:
Der Eimer ist im Kühlschrank. Hat auf den Millimeter genau reingepasst. Was für ein Glück.
3 Tage gestopft, jetzt ca. 60 Stunden Cold Crash bei etwa 3 Grad C. Mal sehen.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 03:14
von Tozzi
Heute war Abfülltag.
Der Cold Crash hat sehr gut funktioniert, leider hatte ich es etwas übertrieben und ein sehr kleiner Teil der Würze (ca. ein drittel Liter von insgesamt 23) schwamm in Form von Eis oben auf dem Gäreimer.
Der uralte Bosch Kühlschrank funktioniert also noch wesentlich besser, als ich dachte.
Ich hoffe, dass für die Nachgärung in der Flasche noch genug Hefezellen überlebt haben.
22 Liter habe ich am Ende herausbekommen. Hefe und Hopfen waren sehr stabil sedimentiert.
Das Jungbier war dann nach dem (in dem Fall eigentlich unnötigen) Umschlauchen doch recht klar, hat himmlisch geduftet und vielversprechend geschmeckt.
Hab es jetzt mal auf 5,5 g/l CO
2 nach fabier.de mit 8 g/l Glucose gefüttert.
Die großen 0,75er Flaschen habe ich stattdessen mit je 2 Cooper Drops versehen, zum Ausprobieren. Von Gewicht und Zusammensetzung sollte das ziemlich genau auf's selbe hinauskommen.
Manometer sind drauf, Versuch macht klug...
So, jetzt kommt das schwierigste, das Warten. Der blödste Teil davon.
Nachtrag:
Die Manometer bewegen sich schon ein wenig, offenbar bin ich am Hefe Massaker nochmal gerade so vorbeigeschlittert... (toi toi toi)...
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 07:42
von fufi
Mach dir keine Sorgen, Hefe und Kälte vertragen sich ganz gut ;) Die scheuen eher die Hitze
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 21:09
von Tozzi
Ja, war ja auch nicht durchgefroren. Es hatten sich nur ein paar "Inseln" gebildet, die waren schnell reingerührt und dann war's auch gut.
War wohl eher gefrorener Schaum. Das Bier selber gefriert ja auch erst bei deutlich niedrigeren Temperaturen, zumal rein rechnerisch jetzt schon 6,2% Vol. Alkohol drin sind.
Die Flaschenmanometer zeigen auch schon ein halbes Bar an, also die Notti lebt noch und darf sich jetzt nochmal ein wenig austoben auf ihre alten Tage.

Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 23:43
von uli74
Dann wirds wohl ein IPAisbock

Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Dienstag 29. März 2016, 23:06
von Tozzi
So, ich habe die erste Flasche probiert.
Viel zu früh natürlich. Es ist deutlich zu schmecken, dass die NG noch nicht ganz durch ist.
Und beim Aufmachen der Flasche roch es erst mal nach Erdbeeren (Nottingham nehme ich an). Diazetyl dürfte auch noch drin sein.
Die Flaschen waren aber auch zunächst im Keller, wo es deutlich zu kalt war, und die NG hat so richtig erst vor einer Woche angefangen (Wohnzimmer).
Gestern habe ich eine meiner Probierflaschen in den Kühlschrank getan und konnte nicht mehr widerstehen.
Es ist also kein Schaum drauf, es ist auch noch zu schal, und es schmeckt noch etwas süßlich, aber:
Die Farbe ist spot-on. Amber/Copper. Fast wie Aperol. Wunderschön.
Bittere und Hopfenaromen sind ebenfalls klasse, genau so, wie ich es haben wollte.
Ich kann dieses Rezept also wirklich empfehlen.
Jetzt brauch ich nur noch
etwas Geduld. :)
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Montag 4. April 2016, 00:08
von Tozzi
Die Nachgärung ist durch, seit drei Tagen keine Änderung im Manometer mehr.
Ich musste zwischendurch aufschütteln, aber dann ging's schnell. Zucker und Hefe hatten sich wohl unten abgesetzt.
Ich hatte ja auch Cold Crash gemacht, recht kompromisslos bei -1 Grad.
Nach drei Tagen im Kühlschrank sieht es wirklich so aus als hätte ich beim ersten Sud eine Punktlandung hingelegt.
Farbe, Bittere, Aromen, alles so wie ich es wollte. Nach ein, zwei Wochen Kühlschrank wird das ein richtig gutes IPA sein.
Die Wasserberechnung hat gepasst, da kratzt gar nix und Fehlaromen kann ich auch nicht feststellen.

- Amber/Copper IPA
Der Schaum ist bei meinen paar 0,33L Probierflaschen nicht toll, aber die sind auch nicht wirklich dicht und ein wenig längere Lagerung wird auch nicht schaden.
Die 0,5 und 0,75 Liter Flaschen haben an die 3,5 Bar Druck gehabt bei 24 Grad, also an der Kohlensäure wird's nicht scheitern.
Freu mich schon aufs nächste Projekt, sieht momentan sehr nach Dark Impact aus. Hab schon alles da.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Montag 4. April 2016, 00:42
von Blancblue
Glückwunsch, schaut doch gut aus! Und wenn´s schmeckt - umso besser. Schaum wird sich durchs lagern noch verbessern und sollte eh nicht überbewertet werden.
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Montag 4. April 2016, 00:52
von Tozzi
Danke!
Ja, da bin ich jetzt ganz entspannt. Ist ein geiles Gefühl, das erste eigene Bier, und dann auch noch gut gelungen.
Und ich gehe mit dem Autor des
Rezepts konform:
Nächstes Mal werde ich aggressiver stopfen.
Aber das sind Details.

Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Montag 4. April 2016, 09:41
von chaos-black
Das sieht echt schön rot aus :) Klasse das es schmeckt! Gratuliere!
Re: Erster Brauversuch: Amber/Copper IPA mit Grainfather
Verfasst: Montag 2. Mai 2016, 01:57
von Tozzi
Abschliessend nochmal ein Update:
Das Bier hat meines Erachtens inzwischen seinen Höhepunkt erreicht, es duftet sehr floral, hat einen deutlichen Pfirsichgeschmack, die Karamellmalze kommen dennoch durch.
Trotz massiven Aufsalzens schmecke ich nur sehr wenig Mineral, jedenfalls keine Kreide.
Die Aromen haben sich nach ein paar Wochen wunderbar harmonisiert.
Family & Friends sind begeistert, ich auch.
Die Farbe ist nun wirklich Amber/Copper.
Schaum ist stabil und feinporig. Die 0,33 Flaschen waren definitiv undicht.
Die 0,5er und 0,75er sind perfekt karbonisiert für meine Begriffe.
Das Rezept werde ich auf jeden Fall wieder brauen, ich kann es nur empfehlen.
Ich muss schon anfangen rumzugeizen mit den restlichen Flaschen. Die Hälfte ist schon weg.