Seite 123 von 393
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Sonntag 17. September 2017, 13:37
von Michael Wendt
Das hatte ich bei meinem ersten und einzigen Weizenbier bislang auch. Hat beim Abfüllen (bei 21 Grad) sehr geschäumt. Sollte man also vor dem Abfüllen Bier und Flaschen etwas runterkühlen?
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 08:16
von Horsti
Guten Morgen,
Ich möchte mir heute im Baumarkt einen stabilen, aber Recht dünnen Einlegeboden für einen alten Kühlschrank kaufen und zusägen lassen.
Es sollen maximal 2 18er NCs drauf.
Welches Material/Holzart könnt ihr bzgl. Preis, Stabilität und ggf. Auch Langlebigkeit bzgl. feuchter Kühlschrankluft empfehlen?
Grüße
Simon
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 08:35
von Humulus
Morgen,
ich würde Siebdruckplatte 10mm nehmen
Gruß,
Matthias
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 09:14
von bbkhacki
Hallo,
noch eine kurze Frage. Verwendet jemand einen Mangrove Jack´s Hopfenkorb (im Grainfather) und kann über die Erfahrungen mit Pellets berichten. Das Sieb wird ja zu grob sein um alles zurück zu halten, aber ich hoffe doch, dass nicht alle Teilchen ausgeschwemmt werden. Ist der Reinigungsaufwand und die Gefahr einer verstopften Pumpe mit Hopfenkorb geringer?
Grüße
Felix
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 09:52
von Sura
Humulus hat geschrieben: ↑Montag 18. September 2017, 08:35
Morgen,
ich würde Siebdruckplatte 10mm nehmen
Gruß,
Matthias
Das würde ich auch nehmen, Aber aus leidvoller Erfahrung empfehle ich dir, noch eine Tube Badsilikon mit einzukaufen. Das schmierst du dann dünn um den Rand herum. Meine Platte hat im Kühlschrank Anfangs sehr stark nach Holz gerochen, und erst das einschmieren hat Abhilfe gebracht.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 12:17
von chaos-black
bbkhacki hat geschrieben: ↑Montag 18. September 2017, 09:14
Hallo,
noch eine kurze Frage. Verwendet jemand einen Mangrove Jack´s Hopfenkorb (im Grainfather) und kann über die Erfahrungen mit Pellets berichten. Das Sieb wird ja zu grob sein um alles zurück zu halten, aber ich hoffe doch, dass nicht alle Teilchen ausgeschwemmt werden. Ist der Reinigungsaufwand und die Gefahr einer verstopften Pumpe mit Hopfenkorb geringer?
Grüße
Felix
Ich hab eine Variante davon aus China, die aber mit ich glaube 400micron doppelt so feinmaschig ist wie die von Mangrove Jack. Mit 800micro dürfte auch noch einiges herausgespült werden. Grainfather verkauft das Teil aber offiziell auch für Pellets. Ich bin aber in meinen letzten Suden wieder dazu übergegangen die Pellets einfach so hineinzuwerfen, ich habe mittlerweile den Eindruck, dass mit dem Filter eben nichtnur der Hopfen, sondern auch das Ausspülen der Aromaöle etc deutlich zurück gehalten werden. Und ehrlich gesagt ist der Reinigungsaufwand den man dann halt in den Filter steckt auch eher ein bisschen mehr, als der den man in den GF steckt wenn man ohne Filter arbeitet.
Nach den letzten Suden habe ich den Eindruck, dass es vielleicht ausreicht die Metallkugel zu entfernen, damit Hopfenreste nichts verstopfen. Der Filter scheint, zumindest bei durchschnittlichen Hopfenmengen, nicht nötig zu sein.
Beim letzten Brauen habe ich ja sogar den Pumpfilter versehentlich abgehauen, aber selbst dabei hat die Pumpe die Hopfenreste brav befördert. Nagut, dann waren halt ein paar mit im Gärgefäß, aber verstopft war nichts.
Beste Grüße,
Alex
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 12:42
von CptCalamari
Mahlzeit zusammen,
am Wochenende habe ich mein Rührwerk präpariert, dass ich im Falle eines Motorausfalls schnell wechseln kann.
Aktuell habe ich einen Scheibenwischermotor mit Zahnwelle, der Ersatzscheibenwischermotor hat jetzt ein Standard M8 Rechtsgewinde..
Meine Frage wäre, hat jemand Erfahrungen bezüglich Schraubensicherung an der abtriebswelle mit loctite?
Meine Idee wäre einfach den M8 Adapter an den Backupmotor mit hochfesten loctite anzukleben.
Meine Befürchtung ist dass der Anlaufruck die Klebeverbindung abreisen lassen könnte.. (Rührwerk ist für einen 70l Topf)
Vielleicht hat jemand die selbe Idee gehabt und schon Erfahrung damit :)
Gruß
Felix
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 13:31
von Marc90
Moin,
hat einer/eine von euch einen Link für ein Tool zum öffnen eines Keg-Fasses mit einem Flachfitting bzw. A-Type? Kenne so was aus der Brauerei. Mit den "professionellen" Teilen kann man vor dem Öffnen noch den Restdruck aus dem Fass ablassen. Für S-Type gibst so was wie Sand am Meer...
Viele Grüß
Marc
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 13:58
von DerDerDasBierBraut
Bei AliExpress gibt es einen Kegöffner für Typ A, der auch den Restdruck ablassen kann. Das Teil ist preiswert und funktioniert super mit DSI und MicroMatic Fittingen. Kann ich nur empfehlen. Falls niemand schneller ist schicke ich dir den Link heute Abend.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 18. September 2017, 16:43
von Sura
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 04:01
von Marc90
Vielen Dank euch beiden!!
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Freitag 22. September 2017, 11:50
von DerDallmann
Moinsen.
Welche Gärtemperatur setze ich bei UG-Bieren für die Berechnung der Zuckermenge zum Aufspeisen in Flaschen an?
Muss ich die Diacetylrast mit berücksichtigen, oder nehme ich nur die mittlere UG-Temperatur an?
Gruß, Johst (nach 35 OG Suden, sein erstes UG Bier planend)
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Freitag 22. September 2017, 11:59
von DerDerDasBierBraut
Du musst die höchste Temperatur ansetzen, die das Jungbier nach dem Ausgären der HG hatte. In diesem Fall also die Diacetylrast. CO2 entbindet sich bei steigenden Temperaturen stärker. Es wird auch nicht nachgebildet, wenn die HG durch ist und die Temperatur wieder fällt (z.B. Coldcrash). Also muss man etwas mehr Zucker zur NG dazugeben.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Freitag 22. September 2017, 13:00
von DerDallmann
Danke.
Ich dachte es mir. War aber nicht sicher, ob die Zeit der Diacetylrast ausreicht, um die Sättigung auf das Niveau eines OG-Bieres zu senken.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Freitag 22. September 2017, 18:23
von haefner
Ich wollte morgen eigentlich meinen Weizenbock abfüllen, stelle heute bei der Messung aber fest, dass mich hier ein recht saurer Geruch aus dem Fass "anlacht". Verfliegt etwas, und ist im Glas gar nicht wahrnehmbar. Das Jungbier schmeckt etwas fad und einen kleinen Tick sauer, stört aber nicht wirklich. Gärung hat 3 Wochen gedauert.
Kann man hier noch von Acetaldehyde reden, und Hoffnung haben, dass diese bei der Nachgärung verschwinden? Wäre in jedem Fall schade ums Bier, aber dann müßt ich keine 80 Flaschen befüllen und hinterher ausleeren.
Hefe Handling war schlecht und ich hab viel zu oft kontrolliert. Selber schuld, anders kann ich es selbst nicht sagen.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Freitag 22. September 2017, 18:39
von Mjoelnir
Könnten Pediokokken oder Lactobazillen sein. Hatte ich auch schon, mit den selben Symptomen wie du. Das Bier hat bei mir irgendwann nicht mehr gut und nur noch sauer geschmeckt.
Gruß Daniel
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Freitag 22. September 2017, 19:03
von Felix83
Auf den Ettiketten von filtriertem Bier steht nie die Zutat Hefe. Logisch. Ist ja ausgefiltert.
Wenn ich jetzt ein obergäriges Bier in Umlauf bringen wollte, rein theoretisch, welches mit Traubenzucker karbonisiert wurde, muss ich den dann angeben in der Zutatenliste? Schließlich wurde er zu 100% in Alkohol und CO2 verstoffwechselt.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 09:00
von bierfaristo
Werde demnächst ein Weizen brauen und wollte C-Hopfen (vermutlich Cascade) als Whirlpool-Gäbe zugeben. Wieviel g/l würdet ihr geben, damit das noch weizentypisch daherkommt, der Hopfen aber erkennbar ist?
Christian
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 09:04
von Chrissi_Chris
bierfaristo hat geschrieben: ↑Samstag 23. September 2017, 09:00
Werde demnächst ein Weizen brauen und wollte C-Hopfen (vermutlich Cascade) als Whirlpool-Gäbe zugeben. Wieviel g/l würdet ihr geben, damit das noch weizentypisch daherkommt, der Hopfen aber erkennbar ist?
Christian
Meiner Meinung nach 1 -2 Gramm / L Cascade im Weizen finde ich auch passend habe ich schon öfter gemacht.
LG Chris
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 11:25
von Jeff
Wieviel Druck kann eigentlich eine Bierflasche ab, bevor sie in die Luft geht?
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 11:35
von Gryps
Ich glaube da war mal was mit 8 bar Prüfdruck im Gespräch.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 12:00
von Jeff
Gryps hat geschrieben: ↑Samstag 23. September 2017, 11:35
Ich glaube da war mal was mit 8 bar Prüfdruck im Gespräch.
Hab mich da nur gewundert, weil ich vor kurzem einen Bericht im TV über die Herstellung von Colaflaschen gesehen habe, die sind auf dem Prüfstand erst bei 30 Bar geplatzt. Fand ich ganz schön heftig!

Und warum sollte das bei Bierflaschen anders sein?
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 12:20
von Chrissi_Chris
Jeff hat geschrieben: ↑Samstag 23. September 2017, 11:25
Wieviel Druck kann eigentlich eine Bierflasche ab, bevor sie in die Luft geht?
Das kommt ganz auf den Zustand der Flasche an, siehst du ganz gut an dem Weißen Ring auf der Flasche der durch abrieb ensteht beim Flaschen Spülen (Industrie). Nach ca. 40 Umläufen werden sie ausgesondert .
Die Innendruckbeständigkeit einer gefüllten, mit Kronkorken verschlossenen Bierflasche bei etwa 18 °C (Raumtemperatur) liegt um zehn bis maximal 40 bar. Sie nimmt mit jedem Kratzer an und in der Flasche deutlich ab. Der Kronkorkenverschluss ist der gewollte Schwachpunkt.
Quelle: Wikipedia
Der Kronkorken sollte im
idealfall bei ca 5-6,5 Bar abblasen
Das ist allerdings kein Freifahrtschein oder ein guter Richtwert... es könen immer mal Produktionsfehler auftreten oder Haarrisse die man mit dem blosen Auge nicht erkennt.
Ich persönlich würde aber bei über 3 bar schon weiche Knie bekommen.
LG Chris (Der noch nie mehr als 3 Bar auf dem Manometer hatte

)
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 22:36
von 420
Habe hier im Forum mal irgendwann einen Link über das Brauwasser gefunden (leider nicht abespeichert

), bei dem man sofort sehen kann, für welches Bier sein Brauwasser geeignet ist.
Biertypen usw. wurden farblich z.B. in rot oder grün hinterlegt. Nicht MaischeMalzundMehr und auch nicht Müggeland.
Wäre für den Link echt dankbar.
VG Franz
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 22:46
von muldengold
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 22:54
von afri
Ich meine, mich an 10-12 bar Druck zu erinnern, die neue Flaschen abkönnen müssen. Aber ich gebe Chrissi_Chris recht, bei drei bar geht einem schon die Düse, weil man nie weiß, wie sich eine konkrete Flasche verhält.
Achim (bislang noch nie gebackene Flaschen wissentlich verwendet habend)
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 22:57
von 420
Leider nein, die Seite kenne ich und habe sie mir schon früher als Favorit abgespeichert.
Als Ergebnis stehen viele Biersorten und diejenigen sind grün hinterlegt, die mit den eingegebenen Werten gebraut werden können.
Danke
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Samstag 23. September 2017, 23:46
von bierfaristo
Chrissi_Chris hat geschrieben: ↑Samstag 23. September 2017, 09:04
bierfaristo hat geschrieben: ↑Samstag 23. September 2017, 09:00
Werde demnächst ein Weizen brauen und wollte C-Hopfen (vermutlich Cascade) als Whirlpool-Gäbe zugeben. Wieviel g/l würdet ihr geben, damit das noch weizentypisch daherkommt, der Hopfen aber erkennbar ist?
Christian
Meiner Meinung nach 1 -2 Gramm / L Cascade im Weizen finde ich auch passend habe ich schon öfter gemacht.
LG Chris
Danke. 1 g/l war auch meine Überlegung. Werde es mal versuchen.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Sonntag 24. September 2017, 07:14
von barniey
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Sonntag 24. September 2017, 11:53
von 420
Danke schlupf!
So bin ich davon ausgegangen, dass es eine Webseite war. Trugschluss von mir und deshalb konnte ich es auch nicht finden. Es war eine Exceltabelle.
VG Franz
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 11:25
von bierfaristo
Hallo,
habe am WE ein Pale Ale gebraut. Nach 1h Kombirast wollte ich auf 78°C zubrühen und dann Abmaischen. Habe erst im Nachhinein festgestellt, dass ich eher bei 73°C gelandet bin. Wird das Ergebnis jetzt süßer oder war die Maische enzymatisch schon "durch"? Muss ich mit einem niedrigeren EVG rechnen?
Christian
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 11:30
von Mjoelnir
Kommt darauf an. Wenn zu dem Zeitpunkt die Stärke schon komplett zu Maltose und Dextrinen umgewandelt wurde, sollte das keinen Unterschied machen. Wenn noch Stärke übrig war wurden mehr Dextrine gebildet. Das bedeutet einen niedrigeren EVG. Ich denke du wirst eher keinen Unterschied bemerken.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 11:32
von DerDerDasBierBraut
Oder meinst Du, dass die komplette Stunde Kombirast statt mit 67-68°C mit 73°C gerastet wurde? Dann wird das ein alkoholarmes und extrem süßes Bier (EVG entsprechend niedrig).
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 11:40
von schlupf
Mein Tipp wäre, dass es tendenziell trockener wird, da durch die niedrigere Temperatur die Alpha Amylase länger aktiv sein konnte.
Haben wir jetzt alle Möglichkeiten vertreten?
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 11:42
von bierfaristo
Nee, nee. 1h Kombirast bei 67°C (jodnormal), danach ca. 30min bei 73°C.
Edit: Auf trockener wäre ich jetzt eher nicht gekommen.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 11:52
von DerDerDasBierBraut
Die Betaamylase knabbert immer 2-gliedrige Teile vom Ende der "Stärkekette" ab (Maltose). Die Alphaamylase (die bei 73°C gut arbeitet) "zerhakt" die verbliebenen Stärkestränge in beliebig lange kürzere Teile. Da sind auch mal 2-gliedrige Strukturen drunter (Maltose). Allerdings wird auch ein Teil der Maltose in zwei eingliedrige "Ketten" aufgespalten oder Maltotriose (3-gliedrig) in Maltose und einem eingliedrigen Teil.
Wird es etwas trockener oder gibt es durch die Grenzdextrine mehr Körper?

Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 12:43
von schlupf
Also ich bleibe bei trockener.
Nach der 67er Kombirast sollte noch genug Körperbildendes vorhanden sein, das die Alpha Amylase klein und vergärbar machen kann.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Montag 25. September 2017, 13:13
von Sura
Du wirst davon garnichts merken.
Bei der Kombirast gibt es aus drei Gründen verschiedene Ergebnisse:
Im unteren Bereich arbeiten die Alpha-Amylasen schlecht. Allerdings sind da Grenzdextrine ziemlich aktiv, daher werden auch die Amylopektine gut aufgetrennt. Die einzelnen, abgefallenen Stränge können wieder von den Betas verarbeitet werden. Da bleibt dann fast nichts mehr übrig. -> Hoher Vergärungsgrad
Im mittleren Bereich (das was du hattest) arbeiten Betas und Alphas zusammen. Die Grenzdextrine arbeiten, wenn überhaupt, noch kurz und sind dann schon hinüber. Die Alphas wissen nicht was sie wo tun, und irgendwann haben die Betas auch keinen Bock mehr darauf zu warten, daß die Alphas mal was sinnvolles abspalten. Es wird den Betas zu warm, und sie denaturieren. Es bleibt deutlich mehr langkettige Stärke übrig -> Mittlerer Vergärungsgrad.
Im oberen Bereich machen die Grenzdextrine dann garnichts mehr. Und die Betas spielen vielleicht ganz kurz mit und nehmen dann schnell Hitzefrei. Die Alphas zerlegen planlos was ihnen vor die Nase kommt, sind dabei aber eigentlich schon mit den bis zu tausend Glucose-Einheiten langen Amylosen überfordert. Die Amylopektine können sie aber auch nur unzureichend verwerten, weil die 1-6 Verbindungen der Äste nur von Grenzdextrinen geknackt werden können. -> Alles zusammen: Niedriger Vergärungsgrad.
edit: Entschuldigt die lange Antwort.....

edit2: Lesbarkeit(!)
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Dienstag 26. September 2017, 16:55
von Felix83
Du schreibst das so, als ob Grenzdextrine ein Enzym wären (z.B. "sind ziemlich aktiv"), aber das ist doch nicht der Fall, oder? Ich versteh das mit den Grenzdextrinen noch nicht so ganz, habs zwar schon versucht zu ergoogeln, aber das setzt immer schon viel zu tief in der Materie an.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Dienstag 26. September 2017, 18:56
von gulp
Die Grenzdextrin
ase ist ein Enzym, wirkt auf die Grenzdextr
ine und bildet Dextrine. Siehe auch hier:
http://braumagazin.de/article/malzanalyse/ scrollen bis:
Enzyme der Amylolyse - Stärkeabbau
Gruß
Peter
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Dienstag 26. September 2017, 20:21
von Sura
Danke Peter. Das habe ich falsch geschrieben ..... -asen sind immer die "Werkzeuge".
@Felix
Stell dir ein Amylopektin wie einen Baum vor:
Beta-Amylasen sind Astscheren, die von den Astspitzen aus bis zu einer Abzweigung arbeiten. Da kommen sie nicht weiter.
Alpha-Amylasen sägen blind irgendwo: Mittendrin, am Astende.... Zufall. An den Enden kommen lange, kurze, kleine Äste und Verzweigungen. (Betas könnten dann daran weiterarbeiten.) ... was aber auch die Alphas nicht können: Abzweigungen.
Die Grenzdextrinasen können nichts ausser Abzweigungen. Aber so, das mit dem Rest Alphas und Betas weiterarbeiten können.
Blöd ist dabei halt, das die Grenzdextrinasen bei 65°C denaturieren. Wenn es also richtig trocken werden soll: bei 64°C 20min, und dann bei 67°C nochmal 40min.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Dienstag 26. September 2017, 20:41
von DerDerDasBierBraut
Danke Kai. Beste Beschreibung die ich je dazu gehört habe.
Und wenn ich richtig informiert bin, dann können die Betas auch nur "zweigliedrige Ketten" von den Zweigen "abbeißen" - also Maltose. Stimmt das so?
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Dienstag 26. September 2017, 21:09
von Sura
Fast. Weder die Alpha noch die Beta Amylase kann einkettige Stärke abknabbern.
Die Beta trennt immer zwei ab (Maltose) bis zu einer Astverzweigung oder bis zum Ende. (Ok, da wird dann ausnahmsweise mal ein Einkettiges als "Abfall" entstehen.) Und die Alpha kann zwar beliebig trennen, aber meiner Erinnerung nach auch keine Dreierketten. (Da bin ich mir aber grade nicht 100% sicher....)
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Dienstag 26. September 2017, 21:33
von DerDerDasBierBraut
Danke.
Maltotriose (3-gliedrige Kette) kann durch die Alphas abgespalten werden, sagt Wikipedia.
Maltotriose kann aus nativer Stärke (z. B. Maisstärke) durch Amylolyse gewonnen werden. Der entstehende Maissirup, der unter anderem Maltotriose enthält kann durch chromatographistische Aufarbeitung getrennt werden. Die Verbindung kann auch durch Isolierung von Pullulan (lineare fic-1,6 verknüpfte Polymaltotriose) aus Pullularia pullulans und anschließende enzymatische Hydrolyse mit Pullulanase aus Aerobacteraerogenes gewonnen werden.[3] Erstere Reaktion findet auch bei der Stärkeverdauung durch α-Amylase im Speichel und der Pankreas statt.[4]
Hört sich jetzt nicht wirklich appetitlich an, aber das Resultat schmeckt

.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 01:07
von Eisenkopf
Ich möchte zum ersten mal eine Mangrove Jack M31 benutzen (habe bisher immer Lallemand und Fermentis benutzt).
Laut Hersteller soll ich sie einfach auf die Würze streuen, möchte ich eigentlich ungern machen.
Macht es Sinn sie wie die anderen genannten zu Rehydrieren? Also mit ca. 27°C abgekochten Wasser ne halbe Stunde stehen lassen und dann zugeben?
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 01:12
von Tozzi
Eisenkopf hat geschrieben: ↑Mittwoch 27. September 2017, 01:07
Macht es Sinn sie wie die anderen genannten zu Rehydrieren?
Kurz: Ja.
Lang: MJ schreiben drauf, man soll sie einfach drüberstreuen. Das funktioniert meistens auch, ist aber immer suboptimal.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 01:16
von Felix83
Perfekt, Sura! Danke für die Erleuchtung! :)
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 01:34
von Alt-Phex
Eisenkopf hat geschrieben: ↑Mittwoch 27. September 2017, 01:07
Macht es Sinn sie wie die anderen genannten zu Rehydrieren? Also mit ca. 27°C abgekochten Wasser ne halbe Stunde stehen lassen und dann zugeben?
Ergänzend zu Stephans Beitrag. Es schadet keiner Trocken-Hefe sie vor dem Einsatz in ca. der 10fachen Menge Wasser zu rehydrieren, denn genau das wurde ihr beim Trockungsprozess entzogen. Manche Hefen kann man auch einfach aufstreuen ohne direkt erkennbare Nachteile, andere Hefen nehmen einem das Krumm und es können bis zu 50% der Hefezellen absterben. Daher am besten immer rehydrieren. Und das Wasser muss auch nicht zwingend 27°C haben, Zimmertemperatur (18-20°C) reicht auch aus.
Am besten gar nicht mehr auf die Angaben auf der Packung achten, sondern mal einen Blick ins Datenbaltt werfen. Da steht es dann komischerweise meistens richtig drin. Für den doofen Hobbybrauer gibt es halt die einfache Methode denn "Bier wirds ja immer". Ausserdem ist es ja egal ob da vernünftiges Bier bei rumkommt oder nicht, sind ja keine Industriekunden.
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 05:23
von Eisenkopf
Danke schön!
Re: Kurze Frage, kurze Antwort
Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 10:42
von Zackenknecht
Hallo Bierfreunde,
hat jemand Erfahrung mit diesen Brennern?
http://www.gas-shop-24.de/hockerkocher/ ... ocher4.php
Soll eine 100l Pfanne heizen.
Gruß Thomas