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Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 15. August 2016, 15:23
von raistlin
Ich braue gerade ein Alt mit der Gozdawa OGA9. In der nächsten Woche braue ich erneut das gleiche Bier. Ich wollte dann die Hefe aus dem Gäreimer dem neuen Sud zugeben. So ein Päckchen kostet ja nicht gerade viel. Ich könnte auch neue nehmen. Überwiegen da die Vor oder Nachteile? Ich würde am Tag der Abfüllung auch wieder brauen.

Gruß

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 15. August 2016, 15:41
von Alt-Phex
Habe ich auch schon öfters gemacht, allerdings steigert sich der EVG bei mehrmaliger Führung.
Das solltest du dabei beachten. Ansonsten kannst du die Hefe ruhig 2-3x weiterführen.

Ich fülle die in saubere Soßengläser und verschliesse die mit Alu- oder Frischhaltefolie und einem Gummi.
im Kühlschrank hält die so ne ganze weile durch. Innerhalb einer Woche kannst du die einfach so nehmen,
danach würde ich immer einen kleinen Starter machen um die Aktivität zu überprüfen.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 15. August 2016, 16:26
von raistlin
Wirkt sich das Weiterführen positiv auf den Geschmack aus? Bei untergärigem Bier wurde mir dazu geraden. Oder ging es vornehmlich darum, genug Hefe zur Verfügung zu haben?
Gruß

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 15. August 2016, 16:58
von Alt-Phex
Da kann ich dir keinen genauen Geschmackseindruck liefern, da es unterschiedliche Biere waren.
Schlechter ist es defintiv nicht geworden.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 15. August 2016, 17:47
von raistlin
Danke, ich werde es mal testen. :thumbup

Gruß

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 15. August 2016, 17:59
von Brauturm
Nach dem abfüllen habe ich die obere Schicht mit einem L¨ffel abgehoben und verworfen, dann einen Liter Jungbier in den Topf gegen und geschüttelt und in Mineralflaschen abgefüllt ,lose verschraubt und im Kühlschrank aufbewahrt ,bis zu Wochen ,dann musst du aber Zucker nachfüttern

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Dienstag 16. August 2016, 15:55
von hoggel1
Brauturm hat geschrieben:Nach dem abfüllen habe ich die obere Schicht mit einem L¨ffel abgehoben und verworfen, dann einen Liter Jungbier in den Topf gegen und geschüttelt und in Mineralflaschen abgefüllt ,lose verschraubt und im Kühlschrank aufbewahrt ,bis zu Wochen ,dann musst du aber Zucker nachfüttern

Hallo,

warum hast du die obere Schicht verworfen? Da sollte doch die frischeste Hefe sein.

MfG
Thomas

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Dienstag 16. August 2016, 16:21
von deralex
Ich schlauche vor dem Abfüllen um und habe daher immer wieder Hefe im Gäreimer übrig zum ernten. Bei Flüssighefe ernte ich die dann auch mal. Entweder ich entnehme die Hefe mit Schöpflöffel in ein Tuppergefäß (falls ich sie innerhalb von 1-2 Woche wieder verwende), dann aber in den Kühlschrank. Oder aber ich mische die geerntete Hefe mit Glycerin und tue sie in den Froster.

Die OGA7 ist als Trockenhefe allerdings so preiswert (zumindest wenn der Sud recht klein ist) und macht jetzt nach meiner Erfahrung in 2. Führung vom EVG und Geschmack her keinen großen Unterschied (wie bei z.B. bei der W34/70). Da kannste dir die Mühe auch schenken. Wenn du es allerdings mal testen willst ist das sicher ne recht einfach zu behandelnde Hefe.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Dienstag 16. August 2016, 16:56
von Kobi
So ganz vergleichbar ist das zwar nicht, aber wir verwenden schon mehrfach einige Hefen aus den Flaschen der letzten Sude, schon zwei- bis dreimal. Das sind allerdings auch alles obergärige Hefen.Wir gehen vor wie beim Hefestripping, auch die erste Hefe stammte aus Hefestripping; tatsächlich kaufen wir seit Jahren keine Hefe mehr, sondern strippen nur... die letzten Malz eben immer wieder unsere eigenen.
Geschmackliche Beeinträchtigungen oder Infektionen hatten wir bisher nicht - ich hoffe, das bleibt auch so - der EVG ist tatsächlich sehr hoch bei dieser Form des Recyclings.
Viele Grüße
Andreas

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 13:40
von Firestarter
Wie dosiert ihr dann die Hefe in der 2. Führung bzw. wieviel nehmt ihr vom der gewonnen Hefe zum anstellen?

Gruß Matthias

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 13:43
von Alt-Phex
Einfach etwas mehr nehmen als bei rehydrierter Trockenhefe.

Wird mit dem verstellbaren Augenmaß abgewogen :Greets

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 16:49
von Firestarter
Ok - danke :-)

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 16:51
von PSJaeger
Brauturm hat geschrieben:Nach dem abfüllen habe ich die obere Schicht mit einem L¨ffel abgehoben und verworfen, dann einen Liter Jungbier in den Topf gegen und geschüttelt und in Mineralflaschen abgefüllt ,lose verschraubt und im Kühlschrank aufbewahrt ,bis zu Wochen ,dann musst du aber Zucker nachfüttern
Oha, da muss man aber aufpassen das einem die Flaschen nicht explodieren. Wenn mann Hefe im Kühlschrank aufbewahrt sollte das Gefäß nicht komplett geschlossen sein, am besten wie oben geschrieben mit Alufolie verschließen.

Zucker (gehe mal davon aus es ist tafelzucker) nachfuttern ist okay, aber nicht die beste Idee. Man sollte die Hefe nicht an diesen einfachen Zucker gewöhnen, da es sein kann das die Fähigkeit höhere Zucker zu nutzen verloren gehen kann oder zumindest verringert wird.

Am einfachsten ist es die Hefe zu sammeln und in einem Glas mit isotonischer Kochsalzlosung in den Kühlschrank stellen. Wenn die Hefe sedimentiert ist dann die oberste Schicht abtippen und den großen Mittelteil verwenden. Den Bodensee nimmt man nicht, da ist Trub und Hopfen drin.

Gruß Philipp

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 20:59
von danieldee
Hallo, ich habe gestern untergärige Hefe aus der Brauerei nebenan geholt. Er meinte die kann man locker 6x weiterführen. Nur so zur Info. Warum sagen viele hier nur 2-3mal? Gruß dANIEL

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 21:02
von Maex
Oh je :Smile
Jetzt gibt es hoffentlich eine lehrreiche Diskussion wie lange man Hefe weiterführen kann.
Ich führe persönlich Hefe aus Forschungsgründen..öfter :Greets

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 21:27
von Scheibelhund
Ich hab meine letzte Flüssighefe im Februar von der Brauerei besorgt. Seidem wird sie einmal wöchtenlich geführt. Probleme gab es bislang keine.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 22:01
von cyme
danieldee hat geschrieben:Hallo, ich habe gestern untergärige Hefe aus der Brauerei nebenan geholt. Er meinte die kann man locker 6x weiterführen. Nur so zur Info. Warum sagen viele hier nur 2-3mal? Gruß dANIEL
Weil die meisten Hobbybrauer bestimmt nicht so sauber arbeiten wie die Brauereien.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 22:18
von marsabba
Ich bin auch überzeugter Hefewiederverwender. Meine Beobachtung ist, dass aber der zweiten Führung der Vergärungsgrad steigt, die Biere dafür
aber weit weniger estrig/fruchtig sind... allerdings kann das auch mit der größeren Hefemenge zusammen hängen.

Ich bin in der 20l-Klasse unterwegs. Nach dem Abfüllen des Bieres schüttle ich den Bodensatz mit dem Rest Bier nochmal auf und "rette" mir so ca 500 ml Hefe in eine Flasche.
Die Hefe setzt sich im Kühlschrank schnell ab, so dass ca 250ml kompakter Hefesatz übrigbleibt. Den Überstand ersetzte ich durch Wasser (wichtiger als isotonische Lösung ist es , den giftigen Alkoholgehalt zu reduzieren).
Die Hefe bleibt dann bis zu 3 Wochen im Kühlschrank.
Am Brautag wird ca 500ml Würze beim Kochen entnommen und zügig abgekühlt. Währenddessen kommt die Hefe aus dem Kühlschrank, damit sie schon mal warm wird.
Die kalte Würze kommt in die Hefe (vorher noch mal Flüssigkeitsüberstand abgiessen) und gut aufschütteln. Man kann dan schon sehr gut abschätzen, wie vital die Hefe noch ist.
Wenn dann nach 1-2 Stunden die Hauptwürze fertiggekocht und abgekühlt ist, kommt die inzwischen gut schäumende Hefe rein, wobei ich nur die Hefe in Schwebe reingiesse, nicht aber den inzwischen abgesetzten Bodensatz.

Hefe wird so 3-4 mal wiederverwendet. Allerdings nicht öfter, weill sie mir dann zu langweilig wird und ich was neues ausprobieren möchte...


Viele Grüße
Martin

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 23:18
von cyme
marsabba hat geschrieben:Hefe wird so 3-4 mal wiederverwendet. Allerdings nicht öfter, weill sie mir dann zu langweilig wird und ich was neues ausprobieren möchte...
Das ist auch bei mir immer der limitierende Faktor. Im Moment macht es mir einfach Spaß, verschiedene Stämme und deren Aromen auszuprobieren, da wäre es fast eine Verschwendung von Würze, immer nur die gleiche Hefe zu nehmen.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Donnerstag 18. August 2016, 00:22
von Alt-Phex
Ja, natürlich kann man die Hefe auch mehr als 3x weiterführen.
Wie sinnvoll das ist, ist eine andere Frage.

Wie schon erwähnt wurde, möchte man vieleicht lieber verschiedene Hefe testen.
Will man aber z.b. immer das gleiche/ähnliche Rezept brauen und evt. nur ein wenig
an Stellschrauben wie Schüttungsanteilen, Maischprogramm und Hopfengaben feilen,
macht das schon Sinn die Hefe weiter zu führen.

Ich habe derzeit eine OGA9 aus mehrfacher Führung, damit züchte ich mir quasi meinen
Hausstamm an Altbierhefe zurecht. Wobei die nicht nur Alt sondern auch Pale Ale oder
andere Sude, zu denen sie passt, zu fressen bekommt. Ich kann ebenfalls beobachten das
der EVG steigt. Zudem empfinde ich die Biere als früher trinkreif als mit anderen, frischen
Hefen. Die Nachgärung geht ebenfalls sehr zügig von statten.

Hefe weiterführen ist also kein Hexenwerk und kann sich sogar positiv auswirken.
Auf der anderen Seite besteht natürlich immer die Gefahr sich einen Sud damit zu
versauen, wenn man nicht sauber genug gearbeitet hat oder der vorige Sud evt.
eine Kontermination hatte. Ist mir bisher allerdings noch nicht passiert.

So oder so, ein paar Packungen Trockenhefe, für den Notfall, sollte man immer da haben.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Donnerstag 18. August 2016, 11:19
von deralex
Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber ich bekomme aus einer Gärung beim ernten 3-4 Portionen an Hefe. Mit diesen Portionen mache ich dann eine 2. Führung und dann reicht es auch. Nehmt ihr immer die komplette Hefe für die nächste Führung ? Oder schüttet ihr immer einen Teil weg ? Die vermehrt sich doch, so dass nach der 3. oder 4. Führung die Menge riesig sein müsste.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Donnerstag 18. August 2016, 12:13
von gulp
Ja, natürlich kann man die Hefe auch mehr als 3x weiterführen.
Wie sinnvoll das ist, ist eine andere Frage.
Kommt halt drauf an, ob das unter- oder obergärige Hefe ist. Obergärige, während der Hochkräusen geerntet kannt man beliebig oft weiterführen, untergäre etwa 5 mal. Ich ernte ganz selten mal Hefe, dazu bin ich zu launisch. Immer das gleiche Bier brauen ist mir zu laaaangweilig.

Gruß
Peter

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 22. August 2016, 17:47
von DerDerDasBierBraut
marsabba hat geschrieben:Ich bin in der 20l-Klasse unterwegs. Nach dem Abfüllen des Bieres schüttle ich den Bodensatz mit dem Rest Bier nochmal auf und "rette" mir so ca 500 ml Hefe in eine Flasche.
Die Hefe setzt sich im Kühlschrank schnell ab, so dass ca 250ml kompakter Hefesatz übrigbleibt. Den Überstand ersetzte ich durch Wasser (wichtiger als isotonische Lösung ist es , den giftigen Alkoholgehalt zu reduzieren).
Die Hefe bleibt dann bis zu 3 Wochen im Kühlschrank.
Am Brautag wird ca 500ml Würze beim Kochen entnommen und zügig abgekühlt. Währenddessen kommt die Hefe aus dem Kühlschrank, damit sie schon mal warm wird.
Die kalte Würze kommt in die Hefe (vorher noch mal Flüssigkeitsüberstand abgiessen) und gut aufschütteln. Man kann dan schon sehr gut abschätzen, wie vital die Hefe noch ist.
Wenn dann nach 1-2 Stunden die Hauptwürze fertiggekocht und abgekühlt ist, kommt die inzwischen gut schäumende Hefe rein, wobei ich nur die Hefe in Schwebe reingiesse, nicht aber den inzwischen abgesetzten Bodensatz.
Hi Martin,
das möchte ich auch ausprobieren. Ich brauche am Wochenende Hefe für ein 40 Liter OG Bier. Vom vorherigen Sud habe ich die Hefe nach der HG aufgerührt und in einen gereinigten Erlenmeyer gefüllt.

Welchen Teil schütte ich nach Deinem Verfahren weg und ersetze ihn durch Wasser? Den oberen Teil (Bier) und den mittleren Teil (noch in Schwebe)?
IMG_8402.JPG
Jens (der noch nie Hefe wiederverwendet hat und den Schmodder bis vor kurzem als notwendiges Übel bezeichnete)

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 22. August 2016, 20:39
von marsabba
warte noch ein bisschen, bis sich der hellbraune Teil gar abgesetzt hat. Dann kannst du die dunkelbraune Flüssigkeit abgiessen.
Aber die grüngraue Pampe ganz unten sagt mir, dass du vorher Hopfengestopft hast. Das ist nicht so gut. Den Hopfenschmodder hast du auch mit drin im neuen Bier, was sich evtl geschmacklich auswirken kann. Ausserdem leidet da die Hefe drunter.
Aber probiers mal aus und berichte. Funktionieren wird das sicher auch mit Hopfenschmodder, allerdings habe ich keine Erfahrungswerte wie gut das Laufen wird.


Grüße
Martin

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 22. August 2016, 20:55
von DerDerDasBierBraut
marsabba hat geschrieben:warte noch ein bisschen, bis sich der hellbraune Teil gar abgesetzt hat. Dann kannst du die dunkelbraune Flüssigkeit abgiessen.
Aber die grüngraue Pampe ganz unten sagt mir, dass du vorher Hopfengestopft hast. Das ist nicht so gut. Den Hopfenschmodder hast du auch mit drin im neuen Bier, was sich evtl geschmacklich auswirken kann. Ausserdem leidet da die Hefe drunter.
Aber probiers mal aus und berichte. Funktionieren wird das sicher auch mit Hopfenschmodder, allerdings habe ich keine Erfahrungswerte wie gut das Laufen wird.


Grüße
Martin
Danke. Ich teste das am Wochenende und melde mich wie es lief.
Das Bier war nicht gestopft. Mir ist der Monofilament Filter beim Seihen in den Bottich gefallen, weil die Klammer nicht gehalten hat. Dabei ist etwas Trub in den Gärbottich gelangt. Ob es was bringt den Hefesatz nochmal mit viel Wasser aufzurühren und zu filtern?

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 22. August 2016, 20:56
von cyme
Das bringt nur Aufwand und Infektionsrisiko. Wenn der Trub das erste Bier nicht ruiniert hat, wird's das zweite auch nicht kaputt machen.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 22. August 2016, 21:14
von DerDerDasBierBraut
Danke

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 24. August 2016, 21:14
von DerDerDasBierBraut
Sorry, ich habe noch eine ablauftechnische Frage bezüglich der Hefe meines zweiten Sudes.
Das war ein Pils, von dem ich am Wochenende eine 2. Charge mit recycelter Hefe (W34/70) ansetzen möchte.
Die HG ist durch und das Jungbier noch im Gäreimer.
Ich bin mir jetzt nicht sicher was besser ist ..

a) Die Hefe erst in einen Erlenmeyerkolben zu retten, dann den neuen Sud nach dem Kochen runterkühlen und später die gerettete Hefe bei 9°C zugeben.
b) Den neuen Sud in der Pfanne per Kühlspirale auf 16°C runterkühlen und nach dem Wirlpool direkt in den alten Gäreimer mit der kompletten alten Hefe umschlauchen. Danach sofort in die Kühlung.

Wie würdet ihr das machen?

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 24. August 2016, 21:19
von afri
Ich vermute, das drauflassen (Version b) ist das Mittel der Wahl. Wenn du da erst wieder mit Erlenmeyerkolben etc. herumhantierst, bringst du neue Infektionsquellen ein, die du mit der Hefe im alten Gärbehälter nicht hast.
Achim

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 24. August 2016, 21:26
von §11
afri hat geschrieben:Ich vermute, das drauflassen (Version b) ist das Mittel der Wahl. Wenn du da erst wieder mit Erlenmeyerkolben etc. herumhantierst, bringst du neue Infektionsquellen ein, die du mit der Hefe im alten Gärbehälter nicht hast.
Achim
Ja, das ist das Mittel der Wahl. Ohne dich jetzt angreifen zu wollen oder irgendwie 'oberlehrermaessig" rueber kommen zu wollen. Das ist nicht "Drauflassen". Drauflassen heisst einen neuen Sud Wuerze zu einem bereits angekommen Sud zu geben. D.h. z.B. am Montag wird der erste Sud der der Woche gefahren und angestellt, der Sud vom Dienstag wird einfach auf den Sud vom Montag "draufgelassen".

Jan

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 24. August 2016, 21:40
von DerDerDasBierBraut
Passt. Plan B ist auch viel einfacher.
Nochmal Danke. :Smile

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Mittwoch 24. August 2016, 23:51
von Scheibelhund
Ich habe die letzte UG-Hefe im Februar von der ortsansässigen Großbrauerei geholt und diese bis jetzt wöchentlich geführt. Das Ergebnis hat sich weder geschmacklich noch von der Gärung her merklich verändert.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Donnerstag 25. August 2016, 22:27
von afri
§11 hat geschrieben:Das ist nicht "Drauflassen". Drauflassen heisst einen neuen Sud Wuerze zu einem bereits angekommen Sud zu geben. D.h. z.B. am Montag wird der erste Sud der der Woche gefahren und angestellt, der Sud vom Dienstag wird einfach auf den Sud vom Montag "draufgelassen"
Hach, mist, das stimmt. Mein Fehler. Aber am Ergebnis sollte sich nix ändern. Wie nennt sich das dann, wenn nicht "drauflassen"?
Achim

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Freitag 26. August 2016, 09:09
von Enfield
Strippt eigentlich jemand die Hefe aus den eigenen Flaschen? Mich würde mal interessieren, wie sich die S-33 in zweiter Führung verhält, ob sie dann nicht doch noch Hunger auf Maltotriose bekommt, die sie ja in der ersten Führung nicht vergärt.

Sorgen macht mir bei dem Gedanken das Risiko, dass ich mir eine Infektion einfange, da ich ja nicht 100%ig keimfrei arbeiten kann.

Was meint ihr? Kann ich das Risiko eingehen oder ist es zu groß, mir einen ganzen Sud zu versauen?

P.S. Meine Flaschen desinfiziere ich mit StarSan oder mit Isopropanol bevor ich abfülle.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Freitag 26. August 2016, 14:53
von Alt-Phex
Natürlich kannst du deine eigene Hefe strippen. Ist doch nichts anderes
als bei Kaufbier wie Schneider & Co.

Die Starsan & Iso Orgie bei den Flaschen kannst du dir im übrigen sparen.
Die Flaschen müssen sauber sein, nicht steril. Das Bier ist doch fertig
vergoren und hat Alkohol, Alphasäure und CO2.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Freitag 26. August 2016, 20:51
von DerDerDasBierBraut
marsabba hat geschrieben: Aber probiers mal aus und berichte. Funktionieren wird das sicher auch mit Hopfenschmodder, allerdings habe ich keine Erfahrungswerte wie gut das Laufen wird.
Kurze Rückmeldung aus der Braubuzze.
Entgegen aller Tests, Theorien und Befürchtungen geht die gerettete Hefe mit 400ml frischem Sud ab wie Schmidts Katze. :Smile
Ich habe 20 Minuten nach Kochbeginn 400ml Sud entnommen und im kalten Wasserbad auf Anstelltemperatur abgekühlt. Die Hefe nach Martins Beschreibung parallel aus dem Kühlschrank und langsam aufwärmen lassen. Dann 10 Minuten auf den Magnetrührer und danach 20 Minuten ohne rühren bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Die Hefe ist bereits voll aktiv.
https://www.youtube.com/watch?v=Khr9Gldp_Jg

Danke. :thumbup

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Samstag 27. August 2016, 20:32
von marsabba
Warscheinlich ist die Gärung jetzt schon fast durch...
Es geht nichts über Erntehefe... ausser frisch von der Brauerei.

Grüße
Martin

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Samstag 27. August 2016, 21:53
von DerDerDasBierBraut
marsabba hat geschrieben:Warscheinlich ist die Gärung jetzt schon fast durch...
Es geht nichts über Erntehefe... ausser frisch von der Brauerei.
OK, ist gebe zu das es unfair gegenüber der Hefe war, den Bodensatz im Gäreimer immer als lästigen Schmodder zu bezeichnen. Bei den 40 Liter Alt, die ich gestern Abend gegen 22:30 mit der Hefe aus dem Erlenmeyer angestellt habe, musste ich gegen 0:30 Wasser im Gärrörchen nachfüllen - war druckvoll "leergeblubbert". Heute war tagsüber noch etwas Aktivität und jetzt ist fast Ruhe im Gärspund.
Der Pils Sud, den ich heute gegen 19:00 Uhr auf die Hefe im alten W34/70 Gäreimer geschlaucht habe, legt jetzt auch schon ordentlich los. Vorletzte Woche hat die W34/70 Trockenhefe knapp 2 Tage gebraucht um anzukommen.
Ein beeindruckender Unterschied.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Samstag 27. August 2016, 22:08
von BierBauer
marsabba hat geschrieben:Warscheinlich ist die Gärung jetzt schon fast durch...
Es geht nichts über Erntehefe... ausser frisch von der Brauerei.
Nunja, so ein schöner von der eigenen Hefebank hochgezogener, prall vitaler Starter hat auch was für sich.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Sonntag 28. August 2016, 01:01
von Tozzi
Kommt halt wahrscheinlich auf die Hefe an.
Eine WY3787 Trappist High Gravity erreicht in zweiter Führung definitiv höhere EVGs, das kann ich aus erster Hand sagen...
Voraussetzung ist halt dass man sie im ersten Sud nicht überstrapaziert.

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 29. August 2016, 08:08
von Enfield
Morgen!

Ich habe am Samstag mittags aus einer vor 14 Wochen abgefüllten Flasche Selbstgebrautem die S-33 von Fermentis gestrippt. Wollte mal sehen, ob da noch was lebt.
In 200 ml Würze angesetzt, bis am Abend schön angekommen, über Nacht Hochkräusen und in der Früh war schon wieder alles vorbei. Also nochmal 200 ml Würze dazu, bis am Sonntag abends wunderschöne Gärung,
Habe dann gestern Abend gebraut und den Starter dazu gegeben. Angekommen innerhalb von 6 Stunden.

Jetzt bin ich gespannt, was die S-33 in zweiter Führung kann. Und ob ich mir durch das Strippen irgendwas eingefangen habe...

Spielt es eigentlich eine Rolle beim Ergebnis, welchen Sud die Hefe vorher vergoren hat oder ist das egal? So etwa: Hefe aus Stout gestrippt und dann ein Pale Ale damit vergoren?

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 5. September 2016, 20:35
von Brikettfabrikant
Zum Thema Haltbarkeit von Erntehefe:

Habe nach circa zehn Wochen gestern eine geerntete und gewaschene Wyeast 3068 in einen neuen Weißbiersud gekippt. War nach 8 Stunden angekommen, nach 24 Stunden flog fast der Gärspund raus und die Kräusen klebten am Deckel.

Habe sie einfach direkt gepitched, keinen Starter gemacht. Offenbar war ausreichend Aktivität vorhanden…

C

Re: Hefe weiterführen

Verfasst: Montag 26. September 2016, 20:14
von Firestarter
Alt-Phex hat geschrieben:Einfach etwas mehr nehmen als bei rehydrierter Trockenhefe.

Wird mit dem verstellbaren Augenmaß abgewogen :Greets
Vielen Dank für den Tipp! Hat super funktioniert und nach 80 Suden gibt es immer noch was zu lernen :-) Hatte am Anfang ein wenig Angst um den Sud aber bei sogfältiger Arbeit unproblematisch - toll unser Hobby!

Gruß Matthias