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Keg / Gda usw.

Verfasst: Samstag 1. Oktober 2016, 13:58
von Dr.Edelherb
Moin :Greets

hätte mal ein paar grundsätzliche Fragen bzgl. Gegendruckabfüllung.

Bisher fülle ich ja einfach direkt aus dem Gärbehälter in die Flaschen / 5L Fässer ab, gebe Zucker oder Zuckerlösung einzeln dazu und fertig. Dazu benutze ich die Abfüllpistole Metall.
Problem an der Methode (zumindest glaube ich das es daran liegt) ist der hohe Einschluss von Sauerstoff, weswegen selbst meine sehr stark gestopften Biere schon nach wenigen Wochen (3-4) anfangen an Stopfaromen zu verlieren und nach ca 8 Wochen quasi fast nichtsmehr davon übrig ist.
Die Überlegung wäre daher zukünftig mit Gegendruck abzufüllen.

An der Stelle schon die
(1). Frage, lieg ich in der Theorie erstmal richtig? Also würde es eine enorme Verbesserung ergeben mit einem GDA abzufüllen?
Stark gestopfte "Profi - Industriebiere" sind ja selbst nach Monaten noch voll mit Stopfaromen, ist eine vergleichbare Haltbarkeit möglich oder braucht es dazu mehr als "nur" eines GDA (z.B. Filtration etc)?

Dann hätte ich ein paar Fragen zum Grundprinzip, hab ich folgendes Richtig verstanden:
Man vergärt nach wie vor ganz normal in einem Gärbehälter. Anschließend schlaucht man ins KEG um, gibt Speise / Zucker zur Nachgärung zu. Über ein Überdruckventil lässt das KEG überschüssigen Druck ab und man kann entsprechend die gewünschte Zielkarbonisierung einstellen. Anschließend füllt man per GDA in die vorgespannte Flasche ab, indem man minimal mehr Druck im KEG aufbaut als in der Flasche. Sobald diese gefüllt ist, verschließt man die Flasche schnellstmöglich - fertig.

(2). Hab ich das grundsätzlich alles richtig verstanden?
(3). Falls ja, wieviel Druck hält ein KEG aus? Angenommen ich möchte ich Weizen mit 7g CO2/L karbonisieren, dann hätte ich bei höherer Raumtemperatur ja schon stellenweiße um die 3,5 Bar, zum abfüllen müsste ich ja noch etwas höher gehen um die Flasche befüllen zu können und die Flasche entsprechend mit 3,5 Bar vorspannen, ist das alles gefahrlos möglich und richtig so?
(4). Da ich mich mit KEG´s überhauptnicht auskenne, wie befüllt man das KEG denn vom Gärbehälter aus? Kann man das einfach aufschrauben, befüllen und wieder verschließen, oder muss das schon mit leichtem Druck über irgendeine Leitung befüllt werden?
(5). Sobald die Flasche vom GDA abgenommen wird, entweicht der Druck ja schlagartig, ist die Karbonisierung dann trotzdem wie gewünscht?
(6). Welches KEG und welche Größe empfiehlt sich wenn man von ca. 20-25 Liter Bier ausgeht? Und wie reinigt man ein KEG eigentlich im nachhinein?

Schonmal vielen Dank für die Antworten !

Re: Keg / Gda usw.

Verfasst: Samstag 1. Oktober 2016, 14:18
von Ladeberger
Dr.Edelherb hat geschrieben: An der Stelle schon die
(1). Frage, lieg ich in der Theorie erstmal richtig? Also würde es eine enorme Verbesserung ergeben mit einem GDA abzufüllen?
Grundsätzlich nicht, da erstmal nur die vorhandene Luft per CO2 komprimiert wird. Da ist also immer noch genauso viel Sauerstoff in der Flasche. Zwar wäre ein Spülen mit CO2 möglich, ist aber auf Dauer kostenintensiv und von ungewissem Erfolg. Zudem dürfte in GDA abgefüllten Flaschen weniger aktive Hefe in der Schwebe sein, die Sauerstoff (in Spuren) hätte verstoffwechseln können.
Stark gestopfte "Profi - Industriebiere" sind ja selbst nach Monaten noch voll mit Stopfaromen, ist eine vergleichbare Haltbarkeit möglich oder braucht es dazu mehr als "nur" eines GDA (z.B. Filtration etc)?
Da wird die Flasche in der Regel ein- bis zweimal evakuiert und mit CO2 gespült. Danach ist nur noch sehr wenig Sauerstoff im Spiel. Zudem wird bei vielen Systemen das Bier zum Überschäumen gebracht -> weitere Reduzieurung von O2. Zu Hause kaum machbar. Beste Chance: Biere im Kühlschreank lagern.

Gruß
Andy

Re: Keg / Gda usw.

Verfasst: Samstag 1. Oktober 2016, 14:26
von Dr.Edelherb
Alles klar vielen Dank, dann kann ich mir die relativ hohe Investition auf jedenfall sparen, vom Reinigungsaufwand etc. mal abgesehen.