Seite 1 von 1
Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 09:12
von Gerbrew
Hallo,
da ich die Hefegabe bei den ersten paar Suden meinem Kollegen überlassen habe ist meine Erfahrung Diesbezüglich begrenzt, bzw nicht vorhanden.
Sonntag Abend 14 l Kellerbier gebraut, Montag Mittag wollte ich die Hefe geben:
Halbes Päckchen Danstar Nottingham in kalter Würze in einem ausgekochten Weckglas rehydriert und in einem Wasserbad auf 35° erhitzt.
Nach ca 20 Min war eine Aktivität in Form von Bläschen an der Oberfläche zu sehen.
Nachdem ich den Starter in die Würze gekippt hatte, habe ich das Gärfass noch einmal aufgeschüttelt um Luft unter zu schlagen.
Nach ca 14 h noch keinerlei Aktivität am Gärspund, muss ich mir Gedanken machen, nochmal Hefe geben, oder erst einmal warten?
Vielen Dank
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 09:18
von beercan
Moin,
bei welcher Temperatur steht denn deine Würze?
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 09:21
von Gerbrew
Ich hatte sie zum schnelleren abkühlen erst im Bad gehabt, aber seit gestern Abend im ca 20-25°C warmen Wohnzimmer. Kann es sein, dass die Würze erst mit warmen Raum akklimatisieren muss, damit die Notti anfängt? Ich hab heute früh die Heizung noch ein bisschen hoch gedreht, in der Hoffnung, dass ich bis heute mittag evtl doch noch eine Aktivität sehen kann.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 09:25
von Sura
Stell die Heizung wieder runter, entspann dich. Bevor nicht 48h um sind ist es zu früh hektisch zu werden. Die Hefe kann in 12h ankommen, kann auch mal sein das es länger dauert. 35°C finde ich relativ hoch, und wenn du das nicht auf 20°C runtergekühlen hast lassen, hat die Hefe noch einen Schock bekommen. Ein halbes Päckchen ist auch etwas geizig.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 09:30
von Gerbrew
Was für Auswirkungen hat der Schock, den ich der Hefe gegeben habe?
War ein halbes Päckchen für ca 12-14l Würze wirklich zu wenig?
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 09:40
von uli74
Nee, reicht.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 09:55
von Johnny H
Gerbrew hat geschrieben:Halbes Päckchen Danstar Nottingham in kalter Würze in einem ausgekochten Weckglas rehydriert und in einem Wasserbad auf 35° erhitzt.
Nach ca 20 Min war eine Aktivität in Form von Bläschen an der Oberfläche zu sehen.
Rehydrieren sollte man die Hefe in Wasser (bei der Notti 30-35°C, s. Datenblatt unten) und nicht in Würze. In letzterer lässt Dir der osmotische Druck ca. 50% Deiner Hefezellen über den Jordan gehen. Rühren sollte man zunächst auch nicht - die getrockneten Hefezellen sind sehr empfindlich. Wobei die Notti schon ein ziemliches Tier ist und einiges abkann.
Datenblatt
Wenn Du tatsächlich die 35°C warme Hefe-Würze-Suspension in den Sud gekippt hast, hat die Hefe vermutlich zusätzlich einen Temperaturschock bekommen. Da kann sich das Ankommen schon mal verzögern.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 10:30
von markrickenbacher
Es ist sicher nicht falsch schon zu diesem Zeitpunkt die andere Hälfte der Notti wie Johnny H beschreibt zu rehydrieren und dann in das Gärfass zu geben. Lass am besten die Hefe eine kurze Zeit beim Gärfass stehen bevor du diese ins Fass kippst. So ist sichergestellt, dass die Hefe keinen Temperaturschock bekommt. Nach dem Ankommen der Hefe würde ich schnell etwas kälter stellen (ca. 18-20°C).
Gruss, Mark
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 10:30
von markrickenbacher
Es ist sicher nicht falsch schon zu diesem Zeitpunkt die andere Hälfte der Notti wie Johnny H beschreibt zu rehydrieren und dann in das Gärfass zu geben. Lass am besten die Hefe eine kurze Zeit beim Gärfass stehen bevor du diese ins Fass kippst. So ist sichergestellt, dass die Hefe keinen Temperaturschock bekommt. Nach dem Ankommen der Hefe würde ich schnell etwas kälter stellen (ca. 18-20°C).
Gruss, Mark
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 10:39
von Gerbrew
Vielen Dank für das Datenblatt und die vielen Tipps!
Soll ich nun erst die 48h abwarten, oder gleich heute Abend nochmal die Notti richtig anstellen?
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 11:01
von hutschpferd
Du hast leider so ziemlich alles falsch gemacht was man machen kann, laut Hersteller.
Jeder Hersteller hat seine eigenen Angaben, an die sollte man sich eigentlich halten.
Das sind keine Empfehlungen sondern die vom Hefehersteller bekannt gegebene Rehydriervorgangsweise.
Bei der Nottingham ist es 1g/L.
Zusätzlich in Würze geben sondern Wasser und das ganze nicht aufschütteln, 15 Minuten stehen lassen und dann erst schwenken.
Steht aber alles auf der Packung drauf.
Laut Produktionsleiter ist das auch die Vorgangsweise die die beste ist.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 11:10
von chaos-black
Ich würd um sicher zu gehen schonmal jetzt die Hefe entsprechend der Anleitungen (normales Wasser, Temperaturangabe beachten) rehydrieren, damit sich in der Zwischenzeit keine anderen Organismen dadrin durchsetzen können, wir wissen ja nicht genau wieviel Hefe da jetzt lebendig durchkommt. Darauf achten, dass Temperaturunterschied zwischen Trockenhefe und Wasser nicht zu groß is (bin mir da nicht sicher was genau die Grenze ist, jedenfalls solltest du sie nicht direkt ausm Kühlschrank in 30°C Wasser geben). Anschließend wenn du sie der Würze zugibst bitte auch darauf achten, dass Temperatur von rehydrierter Hefe und deiner Würze nicht total weit auseinander ist.
Und ansonsten: Ich hab schon einige Sude mit der Notti vergoren, hatte noch keinen wo sie nicht ankam. Ich hab sogar immer ein Tütchen Notfall-Notti im Haus, weil sie für mich bisher die verlässligste war.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 11:30
von hyper472
Mehr als ein Gramm/Liter und weniger als 0,5gr/l nehme ich bei der Notti nicht. Von der Menge her liegst Du damit also am unteren Rand dieser Range. Das wird klappen, wenn Du sie jetzt in Frieden arbeiten lässt.
Ich nutze die Notti bei fast all meinen bisherigen Suden, und sie ist immer gut angekommen, trotz diverser Fehler - u.a.:
Würze hatte noch fast 50°C,
Hefe nur aufgestreut,
Hefe in Würze statt in Wasser rehydriert,
Hefe nach der Zugabe ins Wasser sofort geschüttelt.
BITTE SO NICHT NACHMACHEN! Ich will nur bestätigen, was oben schon geschrieben wurde: Die Notti ist ein echtes Tier, verträgt einiges und eignet sich daher für Anfänger und Schlamper.
Besser ist es natürlich, sie nach Anweisung zu rehydrieren und bei richtiger Temperatur zuzugeben.
Grüße,
Henning
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 11:52
von ggansde
Hallo Gerbrew,
schau mal bitte hier hinein:
http://www.lallemandyeast.com/sites/def ... download=1
Dort findest Du alle Hinweise des Herstellers zur "Rehydration" im Allgemeinen und zur "Nottingham" im Speziellen.
VG, Markus
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 12:26
von Gerbrew
Vielen Dank für die vielen Antworten!
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 13:06
von hutschpferd
chaos-black hat geschrieben:bin mir da nicht sicher was genau die Grenze ist
10 Grad
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 15:19
von Gerbrew
Habe soeben mal einen blick gewagt, was meint ihr?
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 15:23
von ggansde
Sieht sehr gut aus. Jetzt aber bitte zulassen und nicht dauern lunxen.
VG, Markus
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 15:26
von Johnny H
Angekommene Gärung!
Ab jetzt schön in Ruhe ausgären lassen und in der Zwischenzeit (falls noch nicht bekannt) diese
Ratschläge zum Abfüllen lesen.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 15:30
von Flat
markrickenbacher hat geschrieben: Nach dem Ankommen der Hefe würde ich schnell etwas kälter stellen (ca. 18-20°C).
Gruss, Mark
Jau. Sieht doch gut aus. Aber wenn du wirklich 25°C im Wohnzimmer hast würde ich zügig n kühleres Plätzchen suchen. Hab die Notti auch schon zu warm vergoren. Ich mag diesen Erdbeer?/Johannisbeer?whatsover-Geschmack der dabei rumkommt nicht!
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 15:37
von Gerbrew
25°C hatte ich nur gestern abend, um der hefe ein bißchen Starthilfe zu geben. Momentan blubbert der spund im Sekundentakt munter vor sich hin... Das nächste mal werde ich mich strickt an die Anleitung halten! Ich kann mit meinem refraktometer überprüfen ob die Gärung durch ist, oder geht das wegen dem Alkoholgehalt nicht?
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 15:52
von Johnny H
Gerbrew hat geschrieben:Ich kann mit meinem refraktometer überprüfen ob die Gärung durch ist, oder geht das wegen dem Alkoholgehalt nicht?
Ein konstanter Refraktometerwert ist (wenn das Refraktometer zuverlässig arbeitet und wenn ordentlich gemessen wird) ein zuverlässiger Indikator für das Gärende.
Bei Umrechnung auf Restextrakt und Alkoholgehalt muss allerdings der Alkoholfehler berücksichtigt werden. Dazu gibt es Online-Rechner (z.B. bei
MMM oder
hier). Ich verwende gern letzteren, da mein Refraktometer einen anderen Korrekturfaktor hat.
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 16:04
von Sura
Na bitte. Einfach Ruhe bewahren. Selbst wenn du die Hefe ein wenig ruppig behandelst, ist es wohl eher selten das garnichts passiert. Nun lässt du den Eimer 10 Tage zu, dann schaust du was du für einen EVG erwarten kannst, und dann misst du mit dem Refraktometer (Probe mit Einwegpipette nehmen), rechnest den Alkoholfehler raus(!), und wenn alles passt und drei Tage später alles gleich ist, dann kannst du dir um das abfüllen Gedanken machen.
Gruß,
Kai
Re: Erster Versuch Danstar Nottingham
Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2016, 16:49
von Boludo
hutschpferd hat geschrieben:
Bei der Nottingham ist es 1g/L.
Bei nicht zu hoher Stammwürze und normalen Temperaturen reichen aber auch 0,5g/L locker aus.
Stefan