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Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 20:51
von AndreasMueller
Hallo zusammen

Hätte gerade eine angebrochene Verpackung Perle mit 8.3% Alpha, die mir zu lange geöffnet sind und ich bald verbrauchen möchte. Da ich gerade einen Sud am gären habe die Idee damit zu stopfen. Wären umgerechnet etwa 1g/l.

Was haltet ihr davon?
Ist Perle überhaupt geeignet zu stopfen?
1g/l bringt das überhaupt was?

Vielen Dank und Gruss
Andi

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 20:56
von Miicha
Wieso nicht? Versuch macht kluch, sagt mein Sohn. Wir haben gerade 42l Jungbier (WeizenPaleAle) mit 30g Citra beglückt.

LG Ellen&Micha.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 21:00
von Boludo
Du solltest zumindest verraten, was das für ein Bier ist.

Stefan

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 21:02
von Alt-Phex
Ab 2g/L wird es interessant, drunter dürfte das nicht viel ausmachen.

Kommt natürlich auch auf dein Bier an, bei einem 15IBU Weizen mag da vieleicht
etwas Aroma durchkommen, bei einem PA/IPA mit 30-50IBU eher nicht.

Mal abgesehen davon dass Perle nicht unbedingt der Stopfhopfen meiner Wahl wäre.
Aber ehe du ih wegschmesst, hau rein und guck was passiert. Ansosnten noch etwas
aufheben und beim nächsten Sud als VWH oder Flavorgabe einsetzen.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 21:14
von AndreasMueller
Stefan: Entschuldige, die wichtigste Info doch tatsächlich vergessen.
Ist ein obergäriges Helles.
Also 98% PiMa, 2% Carapils, Bitterhopfen 7g Magnum und 7g Perle, Aroma 7g Perle, S04

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 21:18
von AndreasMueller
Alt-Plex: Waren eben auch meine Gedanken. scheint mir zu wenig zu sein und dazu nicht der ideale Hopfen. Zerstören kann man vermutlich aber nicht allzu viel bei dieser Menge?

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 21:33
von Boludo
Ich nehme mal an das sind 20 liter.
Das Bier hört sich relativ einfach an, das kann man sicher durch Stopfen aufpeppen.
2g/l darf es aber schon sein. Die Perle muss aber noch fit sein. Stolfhopfen darf nicht gammelig sein.

Stefan

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 21:49
von Brikettfabrikant
Sorry, wenn der Einwand jetzt zu banal ist: könnte mir auch vorstellen, wenn du den Hopfen in den kompletten Sud wirfst, wird es nichts halbes und nichts ganzes. Teil den Sud doch und stopfe nur 7 l. Dann hast du 3 g/Liter. Habe kürzlich ein Märzen mit der Dosis gestopft (Spalter Select). Das war gut.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 22:50
von afri
Perle ist ein von mir bevorzugter Hopfen, der taugt sicherlich auch zum Stopfen, wobei 1g/l wirklich nicht viel ist. Mach' einfach, du machst nix kaputt damit.
Achim

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 13. Oktober 2016, 08:59
von DevilsHole82
Ich hab mal ein PA mit Perle (2/3) und Cascade (1/3) gestopft. Insgesamt 2 g/L. Das ist super geworden. Perle gibt ein tolles frisches und grasiges Aroma als Stopfhopfen.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 13. Oktober 2016, 09:50
von Schlafwagenschaffner
Ich hab mal ein Pils mit Perle gestopft. War super.
Jens

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 13. Oktober 2016, 11:17
von s3b0
Ich hab mein letztes PaleAle (5,2 % Vol.) durch Hopfenstopfen mit 2g/L Perle versaut. Schmeckt sehr grasig, fast holzig.
Als Radler gehts, aber pur ist es nicht für jeden geeignet

>> Werde ich nicht mehr machen. :thumbdown

edit:

Die Brauerei Schmidmayer aus Siegenburg stopft ihr Helles (Xaverl) mit einer Mischung aus Perle, Mittelfrüh und Tradition.
Diese Kombination schmeckt!

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 13. Oktober 2016, 12:20
von DevilsHole82
s3b0 hat geschrieben:Ich hab mein letztes PaleAle (5,2 % Vol.) durch Hopfenstopfen mit 2g/L Perle versaut. Schmeckt sehr grasig, fast holzig.
Als Radler gehts, aber pur ist es nicht für jeden geeignet

>> Werde ich nicht mehr machen. :thumbdown
Wie alt war der Hopfen? Ich hatte Pellets der letzten Ernte, vakuumiert. Wenn der älter ist riecht er muffig.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 13. Oktober 2016, 12:41
von Ladeberger
Ich hatte diesen vegetabilen, holzigen Ton auch schon in verschiedenen Stopfversuchen mit deutschen Sorten. Vielleicht gibt es hier sehr unterschiedliche Geruchsschwellenwerte/Wahrnehmungen. Wohl so bisschen wie mit dem "cat piss" von Citra & Co. Einige kann man damit jagen, andere finden es lecker.

Gruß
Andy

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Freitag 14. Oktober 2016, 08:20
von s3b0
DevilsHole82 hat geschrieben:
s3b0 hat geschrieben:Ich hab mein letztes PaleAle (5,2 % Vol.) durch Hopfenstopfen mit 2g/L Perle versaut. Schmeckt sehr grasig, fast holzig.
Als Radler gehts, aber pur ist es nicht für jeden geeignet

>> Werde ich nicht mehr machen. :thumbdown
Wie alt war der Hopfen? Ich hatte Pellets der letzten Ernte, vakuumiert. Wenn der älter ist riecht er muffig.
Ernte 2015, eingefrohren (nicht vakuumiert). Typ 45

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 1. Februar 2017, 20:00
von AndreasMueller
Nachtrag: Habe mit 1g/l Pearl gestopft und muss sagen, schlecht geschmeckt hat es nicht. Aber logischerweise auch nicht wirklich fest danach. Um ehrlich zu sein ist mein Gaumen zu wenig trainiert oder man schmeckt es bei so kleinen Mengen wirklich kaum raus.
Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich es gleich auch sein lassen können. Oder vielleicht auch die gleiche Menge gleich als Aromagabe für 3-5min kochen.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Mittwoch 1. Februar 2017, 22:44
von Blancblue
Bei den klassischen deutschen Aromahopfen muss man darauf achten den nicht zu lange zu stopfen, sonst dominieren recht schnell heuartige oder grasig/grüne Aromen.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 00:46
von Micha Ale
Guude,
ich möchte demnächst nen Pilsener-Splitsud fahren,
20 Liter mit Perle aromatisiert, 20 mit Saazer.
Von beiden Versionen jeweils die Hälfte gestopft.
Aromahopfen je 2g pro Liter, Stopfhopfen ebenso.

Ich hätte jetzt zwei Wochen gestopft...
nicht zu viel, oder?

LG,
Micha

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 00:51
von Blancblue
Das ist viel zu lange. Man hat herausgefunden, dass schon nach 36h kaum noch Aromaextraktion stattfindet. Wichtig ist die richtige Stopftechnik und es darf nicht zu kalt sein.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 01:31
von Micha Ale
Danke für die Antwort!
Aber was heisst nicht zu kalt?
Ich vergäre mit der W37/40 bei ca 12-13 Grad Celsius.
Sollte doch dann auch als Stopftemperatur klargehen, oder nicht?
Ich könnte jedenfalls auch kälter stopfen,so bei 3-5 Grad C.
Gut Sud,
Micha

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 02:00
von Blancblue
Nach der Hauptgärung macht man typischerweise bei untergärigen Bieren bei 16 Grad eine ca 48h stündige Diacethyl Rast. Die bietet sich super an, um parallel Hopfen zu stopfen.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 17:03
von inem
Blancblue hat geschrieben:Das ist viel zu lange. Man hat herausgefunden, dass schon nach 36h kaum noch Aromaextraktion stattfindet. Wichtig ist die richtige Stopftechnik und es darf nicht zu kalt sein.
Gleichzeitig heißt es desto kühler gestopft wird, desto haltbarer die Aromen.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 17:26
von Blancblue
Hast Du dazu eine Quelle? Nahezu alle bekannten Craftbrauereien stopfen in der Regel bei 13-18 Grad.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 17:34
von §11
Blancblue hat geschrieben:Hast Du dazu eine Quelle? Nahezu alle bekannten Craftbrauereien stopfen in der Regel bei 13-18 Grad.
Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich kenne viele Craftbrauer, sowohl in Europa als auch hier in den USA und einige davon stopfen kalt.

Auch ich im Kleinmassstab als auch wir im grossen Massstab haben die Erfahrung gemacht das sich das Aroma am laengsten haelt wenn wir normal im Gaerkeller vergaeren, und dann auf den Hopfen im Lagerkeller bei Lagerkellertemperaturen (also um die 5C) schlauchen.

Jan

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 18:03
von Blancblue
Immer wieder spannend, wie sehr die Meinungen beim Dryhopping auseinander gehen und wieviel in diesem Bereich immer noch nicht erforscht ist.

Finde gerade den Artikel nicht, aber es gab mal ein Interview mit verschiedenen Headbrewern großer amerikanischer Craftbeer Companys, die ihre Dryhopping Temperaturen verraten haben. Die waren alle über 13 Grad. BrewDog empfiehlt in ihrem Buch 14 Grad, den Rest müßte ich jetzt googeln. Letztendlich wohl auch eine Philosophie Frage.

Mein Linkliste spuckt noch folgende Links aus: https://hopsteiner.com/wp-content/uploa ... meters.pdf

Und es gibt sogar ein Exbeeriment dazu: http://brulosophy.com/2016/01/18/dry-ho ... t-results/

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 18:16
von §11
Blancblue hat geschrieben:Immer wieder spannend, wie sehr die Meinungen beim Dryhopping auseinander gehen und wieviel in diesem Bereich immer noch nicht erforscht ist.

Finde gerade den Artikel nicht, aber es gab mal ein Interview mit verschiedenen Headbrewern großer amerikanischer Craftbeer Companys, die ihre Dryhopping Temperaturen verraten haben. Die waren alle über 13 Grad. BrewDog empfiehlt in ihrem Buch 14 Grad, den Rest müßte ich jetzt googeln. Letztendlich wohl auch eine Philosophie Frage.

Mein Linkliste spuckt noch folgende Links aus: https://hopsteiner.com/wp-content/uploa ... meters.pdf

Und es gibt sogar ein Exbeeriment dazu: http://brulosophy.com/2016/01/18/dry-ho ... t-results/
Aber das war ja nicht die Frage. Es ging darum wie lange das Stopfaroma haelt. Es gibt da ein paar ausfuehrliche Experimente die die Brewers Association mal durchfuehren hat lassen. Dabei ging es um die rein messbaren Konzentrationen verschiedener Stoffe (Ich meine Linalool und Myrcene waren die Tracer). Zusammengefasst, kalt dauert laenger um die selben Konzentrationen hinzubekommen, aber bei kalter Extraktion ist der Verlust der Alphasaeure im Bier geringer und die Aromen sind scheinbar stabiler wenn es um die Lagerstabilitaet geht.

Jan

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 19:05
von Blancblue
Gibts da einen Link dazu - klingt auf jeden Fall spannend. Es gibt jede Menge Erhebungen über die Langzeitstabilität von Hopfen bzw. Dryhopping im allgemeinen, aber in punkto Dryhopping Temperatur konnte ich dazu nichts finden - was nicht heißen soll, dass ich die These in Frage stelle, ganz im Gegenteil.

Aber ich wundere mich schon, warum Branchengrößen wie BrewDog so warm dryhoppen - bei deren Größe bzw. Warenumschlag sind die doch stark darauf angewiesen, dass das Hopfenaroma möglichst lange stabil bleibt. Es stellt sich mir die Frage, ob man durch runterkühlen nach dem warmen Dryhopping eine ähnlich gute Stabilität erhält? Ansonsten sind andere Komponenten wie Geraniol soweit ich weiss nicht so flüchtig wie z.B. Linalool, vielleicht maskiert das etwas den Effekt.

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 19:14
von §11
Blancblue hat geschrieben:Gibts da einen Link dazu - klingt auf jeden Fall spannend. Es gibt jede Menge Erhebungen über die Langzeitstabilität von Hopfen bzw. Dryhopping im allgemeinen, aber in punkto Dryhopping Temperatur konnte ich dazu nichts finden - was nicht heißen soll, dass ich die These in Frage stelle, ganz im Gegenteil.

Aber ich wundere mich schon, warum Branchengrößen wie BrewDog so warm dryhoppen - bei deren Größe bzw. Warenumschlag sind die doch stark darauf angewiesen, dass das Hopfenaroma möglichst lange stabil bleibt. Es stellt sich mir die Frage, ob man durch runterkühlen nach dem warmen Dryhopping eine ähnlich gute Stabilität erhält? Ansonsten sind andere Komponenten wie Geraniol soweit ich weiss nicht so flüchtig wie z.B. Linalool, vielleicht maskiert das etwas den Effekt.
Das wird auch eine Frage der Kosten sein. Es kostet halt auch Energie das Bier runterzukuehlen und das Bier belegt den Tank laenger, da die Extraktion warm natuerlich schneller ablaeuft. Ich meine nichts anderes versucht man ja auch mit System wie Torpedo etc. schnellere Extraktion und weniger Arbeit, denn das bringt natuerlich mehr Wirtschaftlichkeit.

Ich muss mal suchen ob es die Dokumente auch irgendwo im oeffentlichen Bereich gibt. Ich hab sie jetzt nur im Mitgliederbereich gefunden.

Jan

Re: Hopfenstopfen mit Perle?

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 19:25
von Blancblue
Das wäre super, gerne auch per PN. Ansonsten Jan - bitte kein Stress deswegen. Davon abgesehen - der klassische Heimbrauer muss sich um Langzeitstabilität in der Regel eh keine Sorgen machen, meistens liegt das Problem eher im Bereich "Geduld haben". :Drink