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Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 08:59
von uli74
Hallo Gemeinde,

ich hab folgendes Problem:

Bei den letzten Suden die ich gebraut habe hab ich zum Hopfenkochen das hier:

http://www.hobbybrauerversand.de/Wyeast ... efenahrung

verwendet weil mir die Hefe hin und wieder fast eingeschlafen ist, bzw. die Gärung recht langsam vonstatten ging. Die Dosierung der Hefenahrung war niedriger als bei Hobbybrauerversand.de angegeben und die Gärung war ne Show, sie war ruck zuck durch. Was mir aber gar nicht gefallen hat war der Geschmack. Kein Hopfenaroma, sonderbarer Geschmack, einfach nur bitter und BÄÄHH! Ursprünglich hatte ich eine beginnende Infektion im Verdacht, aber das Bier schmeckt immer geichmässig bescheiden, sauer ist es jedenfalls nicht.

Kann der widerwärtige Geschmack von dem Wyeast-Zeugs kommen? Wie gesagt war die Dosierung niedriger als angegeben...

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 09:04
von Bierwisch
Dann schreib mal ein bisschen mehr dazu - welche Hefe, welche Sudgröße, welches Rezept?

Ich nutze diese Hefenahrung auch, und bei den verwendeten Mengen (Milligram/Liter) kann ich mir keine Auswirkungen auf den Geschmack vorstellen, nochdazu wo das Zeug ja auch noch verstoffwechselt wird.
Ich vermute, daß da was anderes als Ursache zu suchen ist.

Gruß,
Bierwisch

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 09:19
von uli74
Das waren ein SNPA-Klon und ein IPA (je 50 l).

SNPA (13°P, 37 IBU):
Wiener, Pilsner, Cara
75 min. Kombirast 66°C
Magnum, Tradition, Cascade

IPA (15,5°P, 51 IBU):
Pilsner, Wiener, Münchner, Carahell, Cara dunkel, Rauchmalz, Caraamber
60 min. Kombirast 66°C
Magnum, Simcoe, Green Bullet

Hefe beide Male Notti, wachgeküsst in 25°C warmem Wasser (abgekocht), Gärtemperatur 22° C

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 09:44
von Bierwisch
Mach doch mal einen Test und löse ein paar Krümel in Wasser auf, dann kannst Du den Geschmack vergleichen.

Ich bleibe dabei - bei diesen Mengenverhältnissen sollte da nichts von im fertigen Bier landen bzw. schmeckbar sein.

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 10:02
von Boludo
Bierwisch hat geschrieben:Mach doch mal einen Test und löse ein paar Krümel in Wasser auf, dann kannst Du den Geschmack vergleichen.
Wenn man das Zeug in warmen Wasser verrührt, stinkt es ganz widerwärtig nach Aminen und Ammoniak, wirklich abartig.
Darum wird es ja auch 10 Minuten lang mitgekocht.
Ein Kumpel wollte das mal nachträglich zugeben und hat es in Wasser angerührt, dann aber bleiben lassen.
Ich benutze es regelmäßig bei hohen Stammwürzen, die Gärung läuft flotter und ich schmecke da gar nichts.
Angeblich ist das sogar RHG konform, da es aus Hefezellen hergestellt wird.

Hast Du das nur so zugegeben oder 10 Minuten gekocht?


Stefan

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 11:09
von uli74
Ich habs mitgekocht, und zwar länger als 10 min.

Ich will hier wirklich nicht behaupten dass das Wundermittel für mein Problem verantwotlich ist, aber ein Fehlgeschmack in diesem Ausmaß muss irgendeinen Grund haben, eine Infektion kann es nicht sein.
Erst bei den letzten Suden ist der Fehlgeschmack aufgetaucht und irgendwoher muss er ja kommen.

Womöglich liegts auch an Reinigerrückständen, wobei ich da immer nach derselben Prozedur verfahre (einweichen, schrubben, danach gründlich mit Wasser ausspülen). Ich bin momentan ehrlich gesagt etwas angepisst und muss die Ursache finden.

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 11:28
von Boludo
Warum ist eine Infektion ausgeschlossen?
Bei mir läuft die Gärung auch flotter, aber nicht so krass wie von Dir beschrieben.
Vielleicht ist da ja doch irgend was anderes am Werk?

Stefan

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 12:30
von uli74
Ich komm seit längerem nicht mehr zum Brauen weil ich einfach zu viel um die Ohren habe und der letzte Sud steht immer noch im Gärfass. Als ich es abfüllen wollte fiel mir der =?%%$"!%*-Geschmack auf und ich hab das Abfüllen sein lassen. Ich hatte bis gestern Abend komplett verdrängt dass ich es noch nicht entsorgt hatte. Jedenfalls kam ich gestern zufällig am Fass vorbei und hab eine Probe entnommen. Das Bier ist definitiv nicht sauer, wenns eine Infektion ist dann auf keinen Fall eine Milchsäureinfektion.

Wie gesagt, es schmeckt nur irgendwie muffig, unangenehm bitter und von Hopfenaroma ist keine Spur. Genau so war das auch beim Sud davor.

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 13:03
von Ladeberger
Hast du denn mal die scheinbaren Vergärungsgrad oder Restextrakte zur Hand? Mir war schon aufgefallen, dass der VGs mit der Hefenahrung spürbar anzieht. Vielleicht ist es einfach nur ungewohnt trocken bzw. leer? Besonders vollmundig fand ich Biere der Nottingham ohnehin noch nie.

Gruß
Andy

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 14:27
von uli74
Werd ich heut abend mal messen.

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 16:06
von Bronkhorst
Könnte es vielleicht mit dem Magnum zu tun haben?
Steckt in beiden Bieren...


Gruß
Jens

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 16:26
von Boludo
Ich würde die Hefenahrung wirklich ausschließen, hab das schon zig mal eingesetzt und da war nie was.
Eine Infektion muss ja auch nicht unbedingt nur Milchsäurebakterien sein, da gibt es noch viele andere Gesellen, die uns den Spaß verderben wollen.

Stefan

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 20:22
von BierBauer
Also ich hab da auch noch NIE was geschmeckt, und ja, es hilft der Gärung, so mein Eindruck. Direkt vergleichbar (gleicher Sud, einmal mit, einmal ohne, gleiche Hefe) habe ich noch NICHT versucht.

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 20:26
von uli74
Bronkhorst hat geschrieben:Könnte es vielleicht mit dem Magnum zu tun haben?
Steckt in beiden Bieren...

Am Magnum liegts garantiert nicht, da bin ich mir absolut sicher. Mit dem hab ich ja sonst auch gebraut und da gabs niemals irgendwelche Fehlgeschmäcker.

Nochmal wegen meiner Vermutung, es könnte was mit dem Reiniger zu tun haben. Kann der Kunststoff des Gärfasses irgendwelche Reinigerbestandteile absorbieren und danach wieder ausschwitzen?

Ich bin nämlich kurz davor mir neue Gärfässer zu kaufen...

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Dienstag 2. Dezember 2014, 22:53
von Hopfenknecht
Mein erstes Bier, das ich damit versetzt habe, und zwar mit den mengenangaben nach Hbv, war bis jetzt das beste.Kein fehlgeschmack festgestellt.

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Mittwoch 3. Dezember 2014, 00:31
von gulp
uli74 hat geschrieben:Hallo Gemeinde,

ich hab folgendes Problem:

Bei den letzten Suden die ich gebraut habe hab ich zum Hopfenkochen das hier:

http://www.hobbybrauerversand.de/Wyeast ... efenahrung

verwendet weil mir die Hefe hin und wieder fast eingeschlafen ist, bzw. die Gärung recht langsam vonstatten ging. Die Dosierung der Hefenahrung war niedriger als bei Hobbybrauerversand.de angegeben und die Gärung war ne Show, sie war ruck zuck durch. Was mir aber gar nicht gefallen hat war der Geschmack. Kein Hopfenaroma, sonderbarer Geschmack, einfach nur bitter und BÄÄHH! Ursprünglich hatte ich eine beginnende Infektion im Verdacht, aber das Bier schmeckt immer geichmässig bescheiden, sauer ist es jedenfalls nicht.

Kann der widerwärtige Geschmack von dem Wyeast-Zeugs kommen? Wie gesagt war die Dosierung niedriger als angegeben...

Da würde ich ansetzen, klären warum das so war/ist, und die Hefenahrung weglassen um zu kontrollieren ob es dann wieder normal schmeckt.

Gruß
Peter

Re: Wyeast Nutrient Hefenahrung?

Verfasst: Mittwoch 3. Dezember 2014, 06:44
von Bierwisch
Peter, da waren wir schon und haben festgestellt, daß die Hefenahrung bei Dosierung nach Vorschrift keinerlei Fehlgeschmecker verursacht.

Die Gärfässer schwitzen keine Reinigerrückstände aus, es sein denn Du benutzt irgendwas extrem exotisches oder aggressives zur Reinigung. Kühlst Du die Würze aktiv auf Anstelltemperatur oder bist Du Übernachtabkühler?
Ich würde mal den kompletten Prozess unter die Lupe nehmen und schauen, ob es irgendwo einen Anhaltspunkt für eine Infektion gibt. Bei meinen Gullisuden habe ich am Ende immer die Ursache gefunden und daraus gelernt.

Gruß,
Bierwisch