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Prost!

Verfasst: Sonntag 30. Oktober 2016, 08:53
von wush1
Hallo zusammen :Drink

Meine Frau und ich sind begeisterte Brauanfänger. Zurzeit in der Pfalz, aber ursprünglich aus dem Norden. Wir haben zwei Brauvorgänge hinter uns: 20l Pils und 20l Weizen. Natürlich feilen wir noch an der Technik, aber wir sind immerhin schon von der Arbeit mit 4 ungleich großen Töpfen auf verschiedenen Herdplatten (Temperaturkontrolle: :P) auf einen 30l Einwecktopf mit Thermostat umgestiegen. Man lebt und lernt.
Mit dieser Grunderfahrung ist es Zeit, mich hier im Forum anzumelden und den einen oder anderen Tipp abzugreifen oder (irgendwann vielleicht) auch mal jemandem beratend zur Seite zu stehen.
Unser nächstes Gebräu: Bis Weihnachten soll ein Kölsch genussfertig sein.

Gruß
wush1

Re: Prost!

Verfasst: Sonntag 30. Oktober 2016, 09:09
von marsabba
Herzlich willkommen und viel Glück/Spass mit dem Weihnachtskölsch.

Falls Gewürze gewünscht sind -> wir beraten gerne :Bigsmile

Martin

Re: Prost!

Verfasst: Sonntag 30. Oktober 2016, 11:11
von helix
Willkommen aus dem schönen Nordbaden. :Drink

LG
helix

Re: Prost!

Verfasst: Sonntag 30. Oktober 2016, 21:59
von afri
wush1 hat geschrieben:Bis Weihnachten soll ein Kölsch genussfertig sein.
Na, das obergärige Gelump' sollte bis zum 25. Dezember trinkbar werden, aber dennoch würde ich mich jetzt ranhalten, soo lange ist es nicht mehr bis dahin, vergoren und nachvergoren will es ja auch noch werden. Übermorgen ist November!
Achim

Re: Prost!

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 14:33
von wush1
Danke allerseits :)
afri hat geschrieben: Na, das obergärige Gelump' sollte bis zum 25. Dezember trinkbar werden, aber dennoch würde ich mich jetzt ranhalten, soo lange ist es nicht mehr bis dahin, vergoren und nachvergoren will es ja auch noch werden. Übermorgen ist November!
Achim
Das Maischpaket sollte in den nächsten drei Tagen ankommen. Dann werden wir es direkt verarbeiten. Ich bin auch kein großer Fan von Kölsch, aber für meine Frau ist es ein Stück Heimat. Und vielleicht ist das selbst gebraute ja besser als die Plörre von der Stange.

Re: Prost!

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 15:02
von ggansde
Moin,
Und vielleicht ist das selbst gebraute ja besser als die Plörre von der Stange.
Ich meine, dass es hier schon einmal kommuniziert wurde, dass eine unspezifisch despektierliche Bezeichnung von industriell gefertigten Bieren hier nicht erwünscht ist.
VG, Markus

Re: Prost!

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 15:03
von gulp
Und vielleicht ist das selbst gebraute ja besser als die Plörre von der Stange.
Ist es! ;-)
Ihr habt also den 3. Sud vor euch und seid jetzt schon besser als die Profis? :Grübel Nicht schlecht. :Greets

Gruß
Peter

Re: Prost!

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:26
von wush1
ggansde hat geschrieben:Moin,
Und vielleicht ist das selbst gebraute ja besser als die Plörre von der Stange.
Ich meine, dass es hier schon einmal kommuniziert wurde, dass eine unspezifisch despektierliche Bezeichnung von industriell gefertigten Bieren hier nicht erwünscht ist.
VG, Markus
Sorry wenn das falsch rüber kam. Ich konnte mir das Wortspiel nicht verkneifen, aber es war nicht lustig.
gulp hat geschrieben:Ihr habt also den 3. Sud vor euch und seid jetzt schon besser als die Profis? :Grübel Nicht schlecht. :Greets
Natürlich nicht. Weder erfahrener noch wissen wir mehr. Aber unser Bier schmeckt definitiv anders als die ganze Palette der Supermarktbiere. Das mag an Braufehlern liegen, aber auch an der Einheitlichkeit der Massenproduktion.

Re: Prost!

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 18:51
von hyper472
gulp hat geschrieben:
Und vielleicht ist das selbst gebraute ja besser als die Plörre von der Stange.
Ist es! ;-)
Ihr habt also den 3. Sud vor euch und seid jetzt schon besser als die Profis? :Grübel Nicht schlecht. :Greets

Gruß
Peter
Peter, hier schlage ich mich auf die andere Seite:
Besser als die Profis dürften hier die wenigsten sein. Die Profis können Ihr Handwerk normalerweise in jeder Disziplin besser als Amateure (schönes Beispiel: Fußball). Der Unterschied liegt imo eher daran, dass die Amateure unter den Brauern das brauen dürfen, was sie wollen, die Profis dagegen dem Diktat der Marketingabteilung zu folgen haben. Und wenn die Masse der Konsumenten nach "Plörre" schreit, wird ebendiese hergestellt. Da kann der Braumeister nix für.
Den Ursprung für die oft angebotene "Plörre" sehe ich also eher beim Konsumenten als beim Brauer. Wobei ich mit dem fränkischen Konsumenten allerdings auch wieder recht zufrieden bin :Drink
Viele Grüße, Henning

Edith: Rechtschreib"korrektur" Mio -> imo

Re: Prost!

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 23:52
von gulp
Der Unterschied liegt Mio. eher daran, dass die Amateure unter den Brauern das brauen dürfen, was sie wollen, die Profis dagegen dem Diktat der Marketingabteilung zu folgen haben. Und wenn die Masse der Konsumenten nach "Plörre" schreit, wird ebendiese hergestellt. Da kann der Braumeister nix für.
Da bin ich ganz bei dir, dennoch mag ich das nicht, wenn Kaufbier als Plörre bezeichnet wird. Das ist respektlos. Der Brauer wird sich was gedacht haben bei seinem Rezept, oder er "muss" halt immer das Gleiche in selber Qualität brauen. Da sind wir dann aber schon an dem Punkt wo 90 % der Hobbybrauer, einschließlich mir, nicht mithalten können, reproduzierbares Bier herzustellen.

Kein Mensch würde auf die Idee kommen, einem alten Schreiner zu sagen dass er sein Handwerk nicht versteht, aber beim Bier brauen traut sich das jeder Anfänger. Was die Profis draufhaben, wenn sie denn von der Leine gelassen werden, oder ihr eigener Chef sind, kann man sehr schön an Brauern wie Maisel, Gänstaller oder Stretz (Schanzenbräu) sehen. Der "Blonde Baron", eines seiner Sonderbiere war da ganz außergewöhnlich. Diese Qualität muss ein Hobbybrauer erst mal hinbringen.

Gruß
Peter

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 00:12
von helix
gulp hat geschrieben:
Der Unterschied liegt Mio. eher daran, dass die Amateure unter den Brauern das brauen dürfen, was sie wollen, die Profis dagegen dem Diktat der Marketingabteilung zu folgen haben. Und wenn die Masse der Konsumenten nach "Plörre" schreit, wird ebendiese hergestellt. Da kann der Braumeister nix für.
Da bin ich ganz bei dir, dennoch mag ich das nicht, wenn Kaufbier als Plörre bezeichnet wird. Das ist respektlos. Der Brauer wird sich was gedacht haben bei seinem Rezept, oder er "muss" halt immer das Gleiche in selber Qualität brauen. Da sind wir dann aber schon an dem Punkt wo 90 % der Hobbybrauer, einschließlich mir, nicht mithalten können, reproduzierbares Bier herzustellen.

Kein Mensch würde auf die Idee kommen, einem alten Schreiner zu sagen dass er sein Handwerk nicht versteht, aber beim Bier brauen traut sich das jeder Anfänger. Was die Profis draufhaben, wenn sie denn von der Leine gelassen werden, oder ihr eigener Chef sind, kann man sehr schön an Brauern wie Maisel, Gänstaller oder Stretz (Schanzenbräu) sehen. Der "Blonde Baron", eines seiner Sonderbiere war da ganz außergewöhnlich. Diese Qualität muss ein Hobbybrauer erst mal hinbringen.

Gruß
Peter
Du bezeichnest es als Respektlosigkeit, wenn man Stangenbier als Plörre bezeichnet? Laut Duden ist Plörre folgendes: "dünnes, wässriges, gehaltloses, fades Getränk, besonders dünner Kaffee".
Ich glaube nicht, daß wir darüber streiten müssen, daß viele (NICHT ALLE) Stangenbiere eben diese Eigenschaften aufweisen. Auch glaube ich nicht, daß jemand , der dieses Wort benutzt, den Brauer in Mißkredit bringen will (ebensowenig seine Fähigkeit ein Bier zu reproduzieren).
Ich finde es durchaus legitim ein Getränk als Plörre zu bezeichnen, wenn es mir zu dünn und geschmacklos erscheint.

Ist es eigentlich respektvoll wie hier Kommentatoren behandelt werden, weil sie eine falsche/zu oft gestellte Frage stellen?

Ich kann zum Beispiel mit Corvettes nichts anfangen und bezeichne sie als Plastikschüsseln. Es ist mir auch wurscht, was der Designer dazu sagt. Er wurde gut bezahlt und hat im Auftrag gehandelt.

Sodele, möge meine Steinigung beginnen...

LG
helix

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 08:02
von herbie01
helix hat geschrieben:Du bezeichnest es als Respektlosigkeit, wenn man Stangenbier als Plörre bezeichnet? Laut Duden ist Plörre folgendes: "dünnes, wässriges, gehaltloses, fades Getränk, besonders dünner Kaffee".
Ich glaube nicht, daß wir darüber streiten müssen, daß viele (NICHT ALLE) Stangenbiere eben diese Eigenschaften aufweisen. Auch glaube ich nicht, daß jemand , der dieses Wort benutzt, den Brauer in Mißkredit bringen will (ebensowenig seine Fähigkeit ein Bier zu reproduzieren).
:goodpost:

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 09:02
von ggansde
Moin,
Laut Duden ist Plörre folgendes: "dünnes, wässriges, gehaltloses, fades Getränk, besonders dünner Kaffee".
Ist nicht so toll, wenn man sich die Welt zurechtbiegt, indem man Inhalte unvollständig zitiert. Im Duden steht nämlich noch zusätzlich:
Gebrauch: norddeutsch abwertend
Bei Dir stellt es sich so dar, als wenn die Begrifflichkeit eine neutrale, sachliche Beschreibung wäre.
So etwas dann noch als :goodpost: zu werten muss jeder mit sich selbst ausmachen.
VG, Markus

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 09:14
von herbie01
ggansde hat geschrieben:So etwas dann noch als :goodpost: zu werten muss jeder mit sich selbst ausmachen.
So jemand dann abzuwerten muss auch jeder mit sich selbst ausmachen.
Wer dringend Probleme sucht, wird sie finden. Meinetwegen kann er sie aber auch behalten.

So. Sekunde mal. Ausgemacht. :goodpost: gilt.

Christian

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 10:41
von Ladeberger
Ich stelle mir bei solchen Threads immer diese Frage: Wenn 100 Hobbysude "Kölsch" bzw. Wiess angeschoben werden, wieviele davon

- sind endvergoren,
- frei von Fehlaromen,
- passend karbonisiert,
- hinlänglich geklärt,
- haben eine saubere, nicht-kratzige Bittere?

10? 5?

Und das ist erst mal das Lastenheft, um überhaupt in der Blindverkostung auch nur eine Chance gegen industrielle Kölsch zu haben. An der Stelle haben wir noch nicht über die geschmacklichen Qualitäten gesprochen wie guter Vollmundigkeit bei vorhandener Stammwürze oder eine passende und stiltypische Ausstattung mit Estern, höheren Alkoholen und (dezenten) Hopfenaromen. Da gibt sich ein Kölsch m.E. nichts mit Münchner Hell oder Pils was die Tücken dieser Bierstile angeht.

(Mein Beitrag richtet sich auch nicht so sehr an den TE, er ist noch frisch dabei. Mich wundert eher, wie einige hier schon länger angemeldete Brauer auftreten.)

Gruß
Andy

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 11:20
von grüner Drache
Hallo !

Naja, da ging aber mal wieder einigen Kollegen hier der Hut :puzz
Der Achim schrub
obergäriges Gelump
und der Treadersteller schrieb
Plörre von der Stange
.
Und dann wird angenommen man echouffiert sich über Profibrauer. :Waa
Also, ich bin hier irgendwo zwischen dem kölner Rheinland, der Eifel und dem Niederrhein.
Ich denke, das Kölsch ist es gewohnt beschimpft zu werden, entweder vom Düsseldorfer, der lieber sein Alt mag, oder vom Eifler und Sauerländer, die auf ihr Pils schwören.
Es wird hier auch mal abfällig als
Seek
bezeichnet.
Manche sagen auch, es sei ihnen zu wässrig.
Ich mag das Hefearoma irgendwie nicht, ähnlich bei einigen Belgiern. Ich glaube da bin ich auch irgendwie empfindlicher geworden.
Eigentlich wollte ich auch nir sagen, dass ich nicht glaube, dass es hier gegen die Profis gehen sollte. Und ich denke nicht, dass man gewisse Begriffe verbannen sollte, damit hier ein professionell hergestelltes Bier nicht verunglimpft werden kann.
Ich finde, wir können schon stolz darauf sein, unser eigenes Bier zu machen. Ich darf auch sagen, dass mir mein Bier deutlich besser schmeckt als kommerzielles und auch zum Ausdruck bringen, dass ein Massenprodukt auch dem Geschmack der Massen gefallen muss.
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex !

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 11:21
von Bergbock
Ich kann Ladeberger (Andy) da nur 100% zustimmen.
Ich versuche seit vielen Jahren immer wieder mal ein Kölsch (ok, besser gesagt ein Wiess, weil ich nicht filtriere) zu brauen.
Es kamen zwar stets sehr schmackhafte Biere dabei heraus, keines davon würde ich aber 100% sortentypisch als Kölsch bezeichnen. Eher ein German Pale Ale, da ist die Begrifflichkeit zum Glück nicht so eng gefasst. :Smile

Weder die Nottingham, die US-05 noch die Colonia F haben mich hier restlos überzeugt. Letztere noch am ehesten, wobei nach einigen Wochen Lagerung das Aroma irgendwie sehr citruslastig wurde. Ich habe jetzt einen Sud mit der W177 in der Reifung, mal sehen, wie das wird.

Kölsch wird oft als Anfänger-taugliches Bier hingestellt, ich kann dem so - wie Ladeberger - aus o.a. auch nicht zustimmen.

Frank

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 13:43
von Ulrich
Herzlich Wilkommen im Forum.
ich denke mal, dass viele hier im Forum Euch im Stillen beneiden, dass ihr als Team gemeinsam diese Hobby für Euch endeckt habt. :thumbsup

Kölsch ist eine, meiner Meinung nach nicht ganz einfache Herausforderung.(verzeiht kaum Fehler)
Ich vergäre immer lieber kalt (Anstellen: 13 - 14°C, HG: 14-16°C und erst hinter heraus, ab einem scheinbaren V° von ca 48% erhöhe ich die Temperatur auf 18 - 20°C. Aromaprofil reguliere ich duch Hefemenge und Hefestamm.

Meine Lieblinghefestämme für diesen Bierstiel sind die W177 und die W165. Vom Aroma ist die W165 vieleicht etwas runder und spezieller. Aber manchmal mag ich die W 177 nun mal etwas lieber.

Re: Prost!

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 13:46
von gulp
wush1 hat geschrieben:
ggansde hat geschrieben:Moin,
Und vielleicht ist das selbst gebraute ja besser als die Plörre von der Stange.
Ich meine, dass es hier schon einmal kommuniziert wurde, dass eine unspezifisch despektierliche Bezeichnung von industriell gefertigten Bieren hier nicht erwünscht ist.
VG, Markus
Sorry wenn das falsch rüber kam. Ich konnte mir das Wortspiel nicht verkneifen, aber es war nicht lustig.
gulp hat geschrieben:Ihr habt also den 3. Sud vor euch und seid jetzt schon besser als die Profis? :Grübel Nicht schlecht. :Greets
Natürlich nicht. Weder erfahrener noch wissen wir mehr. Aber unser Bier schmeckt definitiv anders als die ganze Palette der Supermarktbiere. Das mag an Braufehlern liegen, aber auch an der Einheitlichkeit der Massenproduktion.
Tut mir Leid, dass du jetzt alleine meine Kritik abbekommen hast, aber das Wort Plörre, das hier immer wieder mal auftaucht, habe ich gestern genau einmal zu viel gehört. Dass dein Bier anders und dir erst mal besser schmeckt ist ja klar. Lass es dir schmecken und nachträglich herzlich willkommen im Forum!

Gruß
Peter